Ethos Quarterly und Ethos Investment Focus: Q2
Ethos veröffentlicht die Berichte Ethos Quarterly und Ethos Investment Focus für das zweite Quartal 2012.
Ethos Quarterly ist der Newsletter für nachhaltiges Investment und aktives Aktionariat. Die vorliegende Ausgabe legt den Fokus auf die Lancierung von Ethos Académie. Bei diesem gemeinnützigen Verein können Privatpersonen Mitglied werden. Mehr Informationen und Anmeldung: http://www.ethosacademie.ch/de/mitgliedschaft-und-spenden
Weiter baute Ethos die Performance-Berichterstattung seiner Fonds aus: Der Ethos Investment Focus enthält neu zusätzliche Informationen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Unternehmen sowie der Ausübung der Aktionärsstimmrechten.
Verkauf der Pensionskasse Siemens Österreich
Siemens Österreich und die Valida-Holding haben sich vertraglich auf die Übernahme der Siemens Pensionskasse inklusive Beteiligungen durch die Valida geeinigt. Der Eigentumsübergang soll im Herbst erfolgen. Laut Valida zählte die Siemens Pensionskasse AG einschließlich der Siemens Mitarbeitervorsorgekasse AG per Jahresende 2011 mehr als 76.000 Begünstigte zu ihren Kunden und verzeichnete insgesamt ein verwaltetes Vermögen von aktuell über 845 Millionen Euro. Valida selbst habe 1,7 Millionen Begünstigte. Das Unternehmen weist ein gemanagtes Vermögen von mehr als 4,7 Milliarden Euro per Jahresende 2011 aus.
CS PK-Index im 1. Semester: laterale Arabesken
Der Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index (blaue Linie in Abbildung 1a), der zu Beginn des Jahres 2000 mit 100 Punkten gestartet wurde, zeigt sich laut Charakterisierung der Credit Suisse “in flauer Vorsommerlaune”. Im Berichtsquartal nahm der Index um 0,31 Punkte resp. 0,24% zu und lag per 30. Juni 2012 bei 128,72 Punkten. Zum positiven Resultat haben der April mit 0,11% und der Juni mit 0,81% beigetragen, während der Mai ein Minus von 0,67% zu verzeichnen hatte.
Die BVG-Mindestverzinsung (graue Linie in Abbildung 1a), ebenfalls ausgehend von 100 Punkten zu Anfang des Jahres 2000, legte im Berichtsquartal um 0,37% resp. 0,52 Punkte auf den Stand von 140,49 zu. Somit vergrösserte sich die Differenz wieder und lag per 30. Juni 2012 bei 11,77 Punkten. Die fulminante Kursentwicklung zu Beginn des Jahres verhalf den Pensionskassen zu einer ansehnlichen Rendite von 3,29% seit Jahresbeginn (YTD), trotz des flauen 2. Quartals. Die annualisierte Rendite (seit Beginn der Messung) des Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index beträgt per Quartalsende 2,04%. Dem steht die annualisierte BVG-Mindestverzinsung gegenüber, die bei 2,76% liegt.
D: Betriebsrente ist in Gefahr
Die Altersvorsorge von 17 Millionen Deutschen ist bedroht: Die Pensionskassen können nur noch Anleihen mit niedrigen Zinsen aufnehmen. Der darauf folgende Anlagennotstand lässt die Renten schrumpfen, schreibt die FAZ. Das Problem, vor dem alle Versorgungswerke stehen, lässt sich an der Renditeentwicklung deutscher Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit ablesen: Warfen die Papiere im Jahr 2002 noch einen üppigen Ertrag von mehr als fünf Prozent ab, sind es heute gerade einmal 1,2 Prozent. Nach Abzug der Inflation machen Anleger mit Bundesanleihen derzeit sogar Verlust.
UK: Pension funds increase ETF usage
Large UK pension funds are making more use of exchange traded funds as confidence in their reliability rises, according industry experts. Since the extreme volatility caused by the euro crisis, it has been common for funds to use ETFs for short periods as overlays to existing holdings in emerging markets and high yield bonds.
Paul Trickett, head of global solutions group at Goldman Sachs Asset Management, said the rise was due to the growing variety of ETFs. “The granularity you can get is great, so you can pick a particular segment of the market and underweight or overweight that sector,” said Mr Trickett.
US: Private Pension Plans May Be Underfunded
After years of poor investment returns, the pension funds of the United States’ largest companies are further behind than they have ever been.
The companies in the Standard & Poor’s 500 collectively reported that at the end of their most recent fiscal years, their pension plans had obligations of $1.68 trillion and assets of just $1.32 trillion. The difference of $355 billion was the largest ever, S.& P. said in a report.
Of the 500 companies, 338 have defined-benefit pension plans, and only 18 are fully funded. Seven companies reported that their plans were underfunded by more than $10 billion, with the largest negative figure, $21.6 billion, reported by General Electric.
The other companies with more than $10 billion in underfunding were AT&T, Boeing, Exxon Mobil, Ford Motor, I.B.M. and Lockheed Martin. JPMorgan Chase had the largest amount of overfunding, $1.6 billion.
The main cause of the underfunding at many companies does not appear to be a failure to make contributions to the plans. Instead, it reflects the fact that investment markets have not performed well for a sustained period.
10vor10: “Mieter laufen Sturm gegen Pensionskassen”
“Jetzt, wo es an den Aktienmärkten wenig zu holen gibt, sehen sich Pensionskassen nach anderen Einnahmequellen um. Das kann böse Folgen haben für Mieter. Denn einige Kassen sanieren nun ihre alten Liegenschaften und verlangen danach massiv höhere Mieten” heisst es in einem Beitrag des Schweizer Fernsehens. Konkret wird auf einen Fall bei der PK der Credit Suisse sowie der PK Basel-Stadt eingegangen. Allgemeinere Daten, welche auf ein verändertes Verhalten der Pensionskassen im Immobiliensektor verweisen würden, fehlen allerdings. So bleibt die gemachte Schlussfolgerung reine Vermutung.
Sozialversicherung: Widerstand gegen Schulden
Eine neue Befragung von Economiesuisse in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut GfS Bern, deutet an, dass in der Bevölkerung seit dem BVG-Nein ein rasantes Umdenken eingesetzt hat: Erstmals seit der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse seinen sogenannten Finanzmonitor herausgibt, spricht sich eine klare Mehrheit der Befragten dafür aus, bei den Sozialversicherungen eine Schuldenbremse einzuführen. 63 Prozent bezeichnen den Vorschlag als «sinnvoll» oder als «sehr sinnvoll». In den beiden Vorjahren erlangte er mit jeweils 39 und 43 Prozent Zustimmung noch keine Mehrheit.
Das bedeutet laut Weltwoche: keine Akzeptanz für Schulden bei der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), der Invalidenversicherung (IV), der obligatorischen Krankenversicherung (KVG) und der Arbeitslosenversicherung. Nach der Beruflichen Vorsorge wird in der Umfrage nicht direkt gefragt, da sie zwar eine Zwangsabgabe, aber keine staatlich verwaltete Sozialversicherung ist.
Zürcher BVG-Aufsicht: Benedikt Häfliger als interimistischer Leiter
Nach dem schon früher bekannt gewordenen Rücktritt von Erich Peter als Direktor der BVG- und Stiftungsaufsicht des Kantons Zürich, hat deren Verwaltungsrat beschlossen, Benedikt Häfliger, Vizedirektor, mit der interimistischen Leitung zu betrauen. Weil die Kündigung von Peter Ende auf Ende Jahr erfolgte, er aber sein Ferienguthaben (von 6 Monaten) bezieht, erfolgt der Wechsel per sofort. Frau Monika Leuenberger zeichnet gemäss einer Mitteilung der Aufsicht für die fachliche Führung innerhalb der Aufsichtsbehörde verantwortlich.
Ebenfalls wird mitgeteilt, dass der Regierungsrat im Herbst das neue Gebührenreglement berät, das ab 2013 in Kraft treten wird.
Mitteilung BVS / Organigramm / Website BVS
BE: Erste Leistungsanpassungen im Herbst?
Die Pensionskassen des Kantons Bern können verhindern, dass ihre Unterdeckung 2013 von 2,8 auf 4,8 Milliarden Franken steigt. Dafür müsste die Pensionskasse des Staatspersonals eine erste Rentenreduktion (für die Aktiven) einleiten, schreibt die Berner Zeitung.
CalPERS returns 1% on investments
CalPERS announced it returned 1% on its investments for the 12 months ended June 30, below its own custom benchmark of 1.7%. The results contrast sharply with the 20.7% return the $229.8 billion California Public Employees’ Retirement System, Sacramento, earned in the year ended June 30, 2011.
CalPERS reported declines for the latest 12 months in public equity, -7.2%; forestland, -11%; and absolute return, -2%. The best-performing asset class was real estate, at 15.9% for the year ended March 31. Real estate lags the rest of the portfolio by three months. Fixed income was up 12.7%, followed by infrastructure, 8.4%; private equity, 5.4%; and liquidity, 4.6%. Private equity performance was also as of March 31.
According to the pension fund’s website, CalPERS’ asset allocation as of March 31 was 51% public equity, 17% fixed income, 14% private equity, 8% real estate, 3% each inflation assets and liquidity, 2% absolute return and 1% each forestland and infrastructure.
US: State pensions fall another $1.5 trillion short
Public pensions just keep falling further and further behind. In fact, they have fallen so far they never can get up again. The local and state pension crisis got at least $300 billion worse in the first quarter of this year compared to 2011, according to analysis of latest data released by the U.S. Census Bureau. That added at least $1.5 trillion to the shortfall — calculated at $800 billion to more than $4 trillion as of 2010 — future taxpayers must make up on top of all other taxes and rate hikes.
Swisscanto-Monitor im Q2, Stagnation
Der Swisscanto Pensionskassen-Monitor zeigt für das zweite Quartal 2012 eine unveränderte Finanzierungssituation der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen. Mit einem geschätzten vermögensgewichteten Deckungsgrad von 104,8% bleiben die Wertschwankungsreserven der privatrechtlichen Pensionskassen auf dem Niveau des Vorquartals. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung, wo der Deckungsgrad bei 96,7% stagniert. Per 30. Juni befinden sich insgesamt 67% der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung und 20% der privatrechtlichen Kassen in Unterdeckung.
Die Verteilung der Vorsorgeeinrichtungen nach Deckungsgrad-Bandbreiten per 30. Juni 2012 zeigt gegenüber den Durchschnittszahlen aufschlussreiche Details für die beiden Gruppierungen der öffentlich- und privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen. Der Anteil der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung hat sich mit 19,8% seit Ende 2011 reduziert. 21,2% der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung weisen einen Deckungsgrad von unter 90% auf, 3,0% sogar weniger als 80%. Bei den privatrechtlichen sind es lediglich 1,1% mit weniger als 90% Deckung.
"Über dem Strich" – mit einer Deckung von 100% und mehr – finden wir 80,2% der privatrechtlichen Kassen und 33,4% der öffentlich-rechtlichen mit Vollkapitalisierung. Jenseits der Limite von 110%, welche ein Indikator für ausreichende Schwankungsreserven und damit volle Risikofähigkeit darstellt, wurde ein Anteil von 21,5% der privaten und 3,0% der öffentlichen Kassen mit Vollkapitalisierung errechnet.
Die nach der Struktur des Vermögens (Asset Allocation) errechnete Performance ergibt für die erfassten Kassen im Zeitraum 1. Januar 2012 bis 30. Juni 2012 eine Rendite von 2,8% (vermögensgewichtet). Zwischen den öffentlich- und den privatrechtlichen Kassen lassen sich nur geringe Unterschiede erkennen. Dabei handelt es sich um eine konservative Renditeschätzung, da die Berechnungen auf der Vermögensallokation der Vorsorgeeinrichtungen per 31.12.2011 basieren.
Towers Watson: Rückläufige Deckungsgrade 2011
Towers Watson hat die Vorsorge-Daten der 30 bedeutendsten Unternehmen, die dem Swiss Leader Index (SLI) angehören, analysiert und dabei die Vorsorgeverpflichtungen sowie Höhe und Entwicklung des Vorsorgeaufwandes der Firmen untersucht. Nachdem 2009 und 2010 die Unterdeckung in der beruflichen Vorsorge verkleinert werden konnte, hat sich der positive Trend wieder gedreht. 2011 hat sich das Defizit der 30 Unternehmen des Swiss Leader Index fast verdoppelt und ist von 13 Mrd. auf 23 Mrd. Franken angewachsen. „Wir registrieren gegenwärtig eine Scherenbewegung, die sich öffnet statt schliesst“, sagt Peter Zanella, Leiter Benefits & Retirement Solutions bei Towers Watson in Zürich. „Die Vorsorgeverpflichtungen der Unternehmen nehmen stärker zu als die angesparten Vermögen.“ Diese unerfreuliche Entwicklung ist stark von der veränderten Situation an den Finanz- und Aktienmärkten mit den derzeit sehr tiefen Zinssätzen und niedrigen Anlageerträgen geprägt. Der durchschnittliche Deckungsgrad der 20 SMI–Firmen reduzierte sich 2011 von 90% auf 86%, während er bei den 30 SLI–Unternehmen gar von 83% auf 79% sank. Die drei Gesellschaften mit der höchsten Deckung bei den Vorsorgeverpflichtungen sind derzeit Syngenta (98%), Credit Suisse (97%) und Sonova (97%). Deutlich tiefer rangieren Holcim (76%), Roche (74%) und Transocean (66%).
Trotz des schwierigen Marktumfelds haben sich die Schweizer SLI-Unternehmen im internationalen Vergleich gut gehalten. In den USA hat sich die Deckungssituation der 422 leistungsorientierten Vorsorgepläne von Firmen des Fortune 1000-Index im Jahr 2011 ebenfalls verschlechtert. Der durchschnittliche Deckungsgrad sank dort von 80% auf 76%, das Defizit beträgt damit in den USA rund 343 Mrd. US-Dollar. Die im deutschen Leitindex DAX vertretenen Konzerne zeigen per Ende 2011 einen im Vergleich zu den im Fortune 1000 und im SLI vertretenen Konzernen einen nochmals deutlich tieferen Deckungsgrad von 65%.
Die Studie von Towers Watson berechnet die Vorsorgeverpflichtungen aus Gründen der Vergleichbarkeit mit ausländischen Unternehmen nach US GAAP und IFRS. Zu beachten ist weiter, dass viele der analysierten SLI-Unternehmen auch im Ausland Verpflichtungen haben, welche die Schweizer Versicherten nicht betreffen.
Die Studie soll in kürze publiziert werden.
“Baufällige 2. Säule”
Im Schweizer Monat gibt André P. Jaeggi der BV nicht mehr viel Kredit. Der 3. Beitragszahler fällt aus, und zwar langfristig. Jaeggi, SR-Präsident der Alvoso, führt das auf demographische Faktoren zurück. Was tun? Er untersucht diverse Lösungen und verwirft sie alle. Auch das Modell der Novartis mit ihrem 1e-Plan. Als Ausweg sieht er ein striktes Beitragsprimats-System. Ein solches haben wir aber bereits: die Säule 3a. Dort sieht er entsprechend auch die Zukunft.