Towers Watson hat die Vorsorge-Daten der 30 bedeutendsten Unternehmen, die dem Swiss Leader Index (SLI) angehören, analysiert und dabei die Vorsorgeverpflichtungen sowie Höhe und Entwicklung des Vorsorgeaufwandes der Firmen untersucht. Nachdem 2009 und 2010 die Unterdeckung in der beruflichen Vorsorge verkleinert werden konnte, hat sich der positive Trend wieder gedreht. 2011 hat sich das Defizit der 30 Unternehmen des Swiss Leader Index fast verdoppelt und ist von 13 Mrd. auf 23 Mrd. Franken angewachsen. „Wir registrieren gegenwärtig eine Scherenbewegung, die sich öffnet statt schliesst“, sagt Peter Zanella, Leiter Benefits & Retirement Solutions bei Towers Watson in Zürich. „Die Vorsorgeverpflichtungen der Unternehmen nehmen stärker zu als die angesparten Vermögen.“ Diese unerfreuliche Entwicklung ist stark von der veränderten Situation an den Finanz- und Aktienmärkten mit den derzeit sehr tiefen Zinssätzen und niedrigen Anlageerträgen geprägt. Der durchschnittliche Deckungsgrad der 20 SMI–Firmen reduzierte sich 2011 von 90% auf 86%, während er bei den 30 SLI–Unternehmen gar von 83% auf 79% sank. Die drei Gesellschaften mit der höchsten Deckung bei den Vorsorgeverpflichtungen sind derzeit Syngenta (98%), Credit Suisse (97%) und Sonova (97%). Deutlich tiefer rangieren Holcim (76%), Roche (74%) und Transocean (66%).
Trotz des schwierigen Marktumfelds haben sich die Schweizer SLI-Unternehmen im internationalen Vergleich gut gehalten. In den USA hat sich die Deckungssituation der 422 leistungsorientierten Vorsorgepläne von Firmen des Fortune 1000-Index im Jahr 2011 ebenfalls verschlechtert. Der durchschnittliche Deckungsgrad sank dort von 80% auf 76%, das Defizit beträgt damit in den USA rund 343 Mrd. US-Dollar. Die im deutschen Leitindex DAX vertretenen Konzerne zeigen per Ende 2011 einen im Vergleich zu den im Fortune 1000 und im SLI vertretenen Konzernen einen nochmals deutlich tieferen Deckungsgrad von 65%.
Die Studie von Towers Watson berechnet die Vorsorgeverpflichtungen aus Gründen der Vergleichbarkeit mit ausländischen Unternehmen nach US GAAP und IFRS. Zu beachten ist weiter, dass viele der analysierten SLI-Unternehmen auch im Ausland Verpflichtungen haben, welche die Schweizer Versicherten nicht betreffen.
Die Studie soll in kürze publiziert werden.