2008 sanken die von den Banken in der Schweiz verwalteten Wertpapierbestände um 27%. Der von den Anlagefonds betreute Vermögensanteil reduzierte sich nur leicht von 32% auf 30%. Wie in vergangenen Krisen könnte die Fondsindustrie bei geschicktem Agieren auch diesmal als Gewinner hervorgehen.
pwirth
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Handelszeitung: Swiss Life – Erste Schritte aus der Krise
Der Schweizer Lebensversicherer Swiss Life hat die grössten Bedenken fürs Erste abgewendet. CEO Bruno Pfister pocht nun auf die Eigenständigkeit des Konzerns und ist überzeugt, dass der eingeschlagene Weg richtig ist – trotz der Baustellen, schreibt die Handelszeitung.
Recipe for Disaster: The Formula That Killed Wall Street
For five years, David X. Li’s formula, known as a Gaussian copula function, looked like an unambiguously positive breakthrough, a piece of financial technology that allowed hugely complex risks to be modeled with more ease and accuracy than ever before. With his brilliant spark of mathematical legerdemain, Li made it possible for traders to sell vast quantities of new securities, expanding financial markets to unimaginable levels.
His method was adopted by everybody from bond investors and Wall Street banks to ratings agencies and regulators. And it became so deeply entrenched—and was making people so much money—that warnings about its limitations were largely ignored.
Then the model fell apart. Cracks started appearing early on, when financial markets began behaving in ways that users of Li’s formula hadn’t expected. The cracks became full-fledged canyons in 2008—when ruptures in the financial system’s foundation swallowed up trillions of dollars and put the survival of the global banking system in serious peril.
NZZ: Eine Lanze für die Rentner der zweiten Säule
Wenn Rentner im Falle der Sanierung von Pensionskassen entgegen der bisherigen Praxis mitziehen sollen, stellt sich die Frage nach ihren Rechten. Herbert Wohlmann, Rechtsanwalt, votiert in einem Beitrag in der NZZ vom 24.2.09 für die Einsitznahme von Rentner-Vertretern ohne Stimmrecht in den Stiftungsrat. Wohlmann schreibt: “Da die Pensionierten (…) aber keine Stimme hätten, sondern nur beratend mitarbeiten würden, müsste es dem Vertreter der Rentner erlaubt werden, in Fällen, wo die Rentner ihrer Ansicht nach ungerecht behandelt werden, gegen den Entscheid des Stiftungsrates eine Beschwerde an die Aufsichtsbehörde zu richten. Dies hätte den Vorteil, dass sich diese Behörden im Voraus mit Allokationsproblemen von Pensionskassen auseinandersetzen müssten. Es ist anzunehmen, dass die Aufsicht die Mitarbeiterzahl etwas erhöhen müsste, was aber diesfalls im Interesse der Rentner läge und auch gerechtfertigt werden könnte.”
Novartis: Ethos-Antrag abgelehnt
An der Generalversammlung von Novartis in Basel hat wurde ein Ethos-Antrag für Konsultativabstimmungen abgelehnt. Auf den Antrag, künftig über die Kadervergütungen konsultativ abzustimmen, entfielen an der Versammlung in der Basler St. Jakobshalle 31,3 Prozent der Stimmen. 66 Prozent folgten dem Verwaltungsrat, der dagegen war. 2,9 Prozent enthielten sich. Vertreten waren 49,93 Prozent der Aktienstimmen.
Eingebracht worden war der Antrag von der Anlagestiftung Ethos, acht grossen Schweizer Pensionskassen und weiteren Aktionären. Demnach hätte der Verwaltungsrat künftig jährlich einen separaten Vegütungsbericht vorlegen sollen, über den dann konsultativ, also unverbindlich, abgestimmt worden wäre.
1 Jahr 5. IV-Revision
Die Zahl der Neurenten in der Invalidenversicherung hat 2008 nochmals um rund 6% abgenommen. Die IV gewährt heute fast 40% weniger neue Renten als im Jahr 2003, dem Jahr, bevor die Trendwende eingeleitet wurde. Als Folge dieser Entwicklung hat auch der Rentenbestand weiter abgenommen. Gleichzeitig haben sich die neuen Massnahmen der 5. Revision im ersten Jahr bewährt. Trotz dieser Entwicklung musste die IV 2008 ein Defizit von etwas mehr als 1.3 Mrd. Franken hinnehmen, ihre Schulden bei der AHV stiegen auf rund 13 Mrd. AHV und IV sind demnach weiterhin dringend auf die vorübergehende Zusatzfinanzierung angewiesen.
Beschäftigungsbarometer im 4. Quartal 2008 – Ungebrochenes Wachstum
Die Indikatoren des Beschäftigungsbarometers, das vom Bundesamt für Statistik (BFS) vierteljährlich veröffentlicht wird, weisen immer noch ein markantes Beschäftigungswachstum aus. Doch insbesondere im sekundären Sektor sind die Wachstumsraten der Erwerbstätigen und auch jene der Beschäftigten bereits zum zweiten aufeinander folgenden Mal rückgängig. Die in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der Beschäftigungsstatistik bestätigen diese Trendwende auf dem Arbeitsmarkt.
St.Gallen: Pensionskassen des Kantons fehlen 750 Millionen
SonntagsBlick: So wird die 2. Säule gerade gebogen
Werner Vontobel hat im SonntagsBlick dargelegt, wie die 2. Säule zu verbessern wäre. Vontobel schreibt u.a.: “Abschaffen kann man die Pensionskassen heute nicht mehr. Aber man könnte sie zähmen und zivilisieren. Und so könnte es gehen: Punkt 1: Die BVG-Beiträge sind nur deshalb so hoch, weil man sie von der Steuer abziehen kann, was sich vor allem für die Grossverdiener lohnt. Die Steuerfreiheit sollte deshalb nur für die obligatorischen Beiträge gelten. Die zusätzlichen Steuereinnahmen könnten benutzt werden, um die Steuersätze zu senken, die Freibeträge zu erhöhen oder etwa Ausgaben für Bildung oder Sanierungen steuerlich zu begünstigen.
Punkt 2: Die Pensionskassen und Sammelstiftungen müssen jährlich Rechenschaft darüber ablegen, wie sozial und ökologisch sie ihr Geld abgelegt haben. Sie müssen darlegen, wie sie dazu beigetragen haben, Arbeitsplätze in der Schweiz zu schaffen und zu erhalten.”
Schips: Prüfen, ob Rentner auch zur Kasse gebeten werden können
Im “Sonntag” äusserte sich der interviewte Prof. Bernd Schips zur Frage, wer und wie die Löcher in den Pensionskassen zu stopfen hat.
Sonntag: Also sind Pensionskassen zu hohe Risiken eingegangen?
Schips: Die Kassen sollten sich in ihrer Anlagepolitik langfristig orientieren. Sie sollten Anlagen mit geringen Wertschwankungen bevorzugen – etwa bestimmte Immobilien – oder in langfristig ertragsversprechende Aktien investieren wie etwa Nestlé. Aber in Hedge Funds haben Pensionskassen nichts zu suchen. Denn diese streben nach kurzfristigen Gewinnen.”
Kann denn die zweite Säule die Rentenversprechungen halten?
Ich bin skeptisch, ob mit dem Kapitaldeckungsverfahren die Versprechungen erfüllt werden können. Denn niemand kann den Wert des jetzigen Vermögensstandes garantieren. Bereits heute finden Subventionierungen der Rentner durch die Jungen statt, da das geäufnete Kapital der Rentner zu klein ist. Kassen mit einem hohen Rentneranteil drohen in Schieflage zu geraten. Die Situation wird sich mit dem demografischen Wandel weiter verschärfen.
Sollten Rentner künftig helfen, Löcher in den Pensionskassen zu stopfen?
Es ist zu prüfen, ob Rentner bei Sanierungen auch zur Kasse gebeten werden können. Dann müssten die Rentner aber einen Bonus bekommen, wenn es der Kasse wieder gut geht. Ein solches Modell ist durchaus prüfenswert.
ASIP: Die Notwendigkeit von Nullrunden
In einem Interview mit 20 Minuten erläutert Hanspeter Konrad, Direktor des Schweiz. Pensionskassenverbands ASIP die Notwendigkeit von sog. Nullrunden. Konrad: “Im Interesse der längerfristigen Vorsorgesicherheit sind auch zwischenzeitlich tiefere Zinssätze in Kauf zu nehmen. Ein unrealistisch festgelegter, am Finanzmarkt nicht erzielbarer, garantierter Zinssatz schadet mehr als er nützt.”
20 Minuten: Ist das Anrechnungsprinzip nicht einfach ein billiger Trick, um die schlechte Arbeit der Pensionskassenverwalter zu kaschieren?
Konrad: Es geht hier keineswegs darum, die Arbeit der Führungsorgane einer Vorsorgeeinrichtung zu kaschieren. Die langfristige Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichtes der Vorsorgeeinrichtung ist die zentrale Aufgabe der verantwortlichen Führungsorgane. Die Pensionskasse muss nachhaltig Sicherheit für die Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen bieten.
Das mag sein, trotzdem wird mit der Nullverzinsung auf dem Buckel der arbeitenden Bevölkerung saniert.
Das lässt sich nicht wegdiskutieren: Die Nullverzinsung ist eine einseitige Sanierungsmassnahme zu Lasten der aktiven Versicherten. Der Arbeitgeber und die Rentenbezüger leisten dabei keinen Beitrag, profitieren aber mindestens indirekt davon.
Rethinking Retirement Income Strategies
Due to rising life expectancy, many European households may be faced with the prospect of insufficient pension savings to finance their desired level of consumption and lifestyle. In addition, their retirement income options are often constrained by a requirement to purchase an annuity to maintain an appropriate income level until the end of their life.
The report on Rethinking Retirement Income Strategies: How Can We Secure Better Outcomes for Future Retirees, prepared by Professor Maurer and Barbara Somova, shows that this requirement does not give individuals the level of flexibility needed to choose the best solution for managing their accumulated pension savings. By holding a proportion of pension assets in equity early on in retirement, and switching to bond holdings and annuities progressively over time, individuals can expect to achieve significantly higher retirement income, at a comparatively low risk.
The explanation for this result is simple: in an environment where individuals are living longer, the benefits of investment diversification extend well beyond normal retirement age, as diversification creates the kind of upside income potential not found in conventional annuities, while providing downside protection against the higher risks associated with a portfolio that is concentrated on equity holdings.
Rethinking Retirement Income Strategics: How Can We Secure Better Outcomes for Future Retirees? published by the European Fund and Asset Management Association (EFAMA). The authors of this report a Raimond Maurerand Barbara Somova.
Mercer: Asset Management-Gebühren unter Druck
Das Gebührenniveau konnte 2008 in den meisten Anlageklassen gehalten werden, für 2009 wird jedoch eine grössere Bereitschaft erwartet, Gebühren nach unten anzupassen. Insbesondere bei alternativen Anlagen dürfte in Anbetracht der durchzogenen Resultate im vergangenen Jahr der Druck auf die Gebührenhöhe deutlich zunehmen. Fund of Funds Anbieter sind in diesem Umfeld besonders gefordert, ihre Entschädigungsansprüche zu rechtfertigen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle internationale Studie des Beratungsunternehmens Mercer, in deren Rahmen die Gebühren von 19’000 Asset Management-Produkten von 3400 Vermögensverwaltern analysiert wurden.
Die Studie zeigt, dass im Bereich der alternativen Anlagen die höchsten Gebühren pro eingesetzten Franken anfallen. „Man muss bei der Beurteilung dieses Ergebnisses vorsichtig sein, da Überlegungen bezüglich Rendite und Risiko wichtiger sein sollten als die zu bezahlenden Gebühren. Allerdings ist zu beobachten, dass insbesondere bei Fund of Funds ein hoher Anteil des erhofften Mehrwertes wegen der hohen Gebühren nie beim Investor ankommt. Wir erwarten, dass dies in der aktuellen Situation der Finanzmärkte vermehrt auf Kritik stösst. Fund of Funds Anbieter werden also künftig die Höhe der geforderten Gebühren genau rechtfertigen müssen“, so Sven Ebeling, Leiter des Bereichs Investment Consulting von Mercer in der Schweiz.
Reuters: Dutch pension funds get more time on solvency
Dutch pension funds, such as the world’s third-largest ABP, will get more time to improve their solvency ratios to prevent measures such as cuts in pensions, the Dutch social affairs minister said. Pension funds, which are expected to have a solvency ratio of at least 105 percent under current guidelines, will have five years instead of three to restore their ratios, Dutch Social Affairs Minister Piet Hein Donner told reporters.
The Netherlands has about 650 pension funds which managed 736 billion euros ($925.5 billion) at the end of September, Dutch central bank (DNB) data shows, and about half of them had fallen to levels below of 105 percent, Donner said. ABP, the world’s third-largest state pension fund after Japan’s and Norway’s, reported last month that the value of its assets shrank to 173 billion euros at the end of December 2008 from 195 billion euros a year earlier, bringing the solvency ratio to 90 percent.
Dutch regulations also demand that pension funds can recover to a solvency of about 125 percent in 15 years time to have a sufficient buffer and to give inflation compensation.
SF: Interview mit Martin Janssen – Falsche Strategie bedroht Altersvorsorge
In einem Interview in der “Rundschau” äussert sich Prof. Martin Janssen über die aktuelle Situation der Pensionskassen vor dem Hintergrund der Ergebnisse des PK-Monitors der Swisscanto. Er wiederholt seine schon mehrfach geäusserte Ansicht, die Finanzierungssituation werde noch immer zu optimistisch dargestellt, aussagekräftiger sei der ökonomische Deckungsgrad. Befragt wurde er auch nach dem Umwandlungssatz. Janssen machte deutlich, dass eine Senkung unumgänglich sei.