Dank der 1. BVG-Revision sind neu rund 140’000 Arbeitnehmer mit tiefen Einkommen zusätzlich in der beruflichen Vorsorge versichert, insbesondere Frauen mit Teilpensen unter 50%. Das sind knapp 4% neue Versicherte. Die Altersvorsorge hat sich aber nur für einen Teil von ihnen verbessert. Das geht aus einer Studie hervor, mit der im Auftrag des BSV die Auswirkungen der Gesetzesrevision untersucht wurden.

Die Auswirkungen auf die Altersvorsorge werden in der Evaluation aufgrund von Modellrechnungen für die Renten der 1. und 2. Säule abgeschätzt. Diese lassen darauf schliessen, dass die Senkung von Eintrittsschwelle und Koordinationsabzug für etwa ein Drittel der zusätzlich Versicherten keine nennenswerte Auswirkung auf die Altersvorsorge hat. Bei ungefähr einem weiteren Drittel erhöht sich das Vorsorgeniveau – die sogenannte Ersatzquote – um bis zu 5 Prozentpunkte, was vor allem auf die Senkung des Koordinationsabzugs zurückzuführen ist. Beim restlichen Drittel verändert sich das verfügbare Einkommen nach der Pensionierung nicht, weil die zusätzliche Leistung der Pensionskasse durch entsprechend tiefere Ergänzungsleistungen (EL) kompensiert wird. Hier führen die zusätzlichen Lohnbeiträge also nicht zu einem höheren Einkommen nach der Pensionierung. Dafür werden die öffentlichen Finanzen entlastet, weil weniger EL zu AHV und IV notwendig sind, heisst es in der Mitteilung des BSV. Mit anderen Worten, nur für ein Drittel der 140’000 zusätzlich Versicherten hat sich eine geringfügige Verbesserung ergeben. Als Fazit halten die Autoren der Studie fest:

Gemäss Modellschätzungen verbessert die Senkung der Eintrittsschwelle das Altersvorsorgeniveau für die Betroffenen kaum. Einzig kombiniert mit der Senkung des Koordinationsabzugs hat diese Massnahme einen massgeblichen Einfluss auf das spätere Altersvorsorgeniveau der neu BVGVersicherten – mit Ausnahme der Ärmsten. Was die Altersvorsorge betrifft, werden die Ärmsten der neu BVG-Versicherten in Bezug auf die gesamte Lebenseinkommenssituation durch die Senkung der Eintrittsschwelle sogar schlechter gestellt. Die Hauptwirkung der Senkung der Eintrittsschwelle auf die soziale Vorsorge ist der zusätzliche Versicherungsschutz für die Risiken Tod und Invalidität für Arbeitnehmende und Arbeitslosen mit Einkommen zwischen neuer und alter Eintrittsschwelle.

Mitteilung BSV / Forschungsbericht