Performance-Bericht 2009 der KGAST
Die KGAST – Konferenz der Geschäftsführer von Sammelstiftungen – hat ihren von Towers Watson (früher Watson Wyatt) erstellten Jahresbericht per 31.12.2009 publiziert. Erfasst werden die Daten von insgesamt 22 Sammelstiftungen. Das Gesamtvermögen bei den Wertschriften erhöhte sich im Berichtsjahr um 12 Prozent auf 68,3 Mrd. Franken, bei den Immobilienstiftungen um 2 Prozent auf 6,2 Mrd., was ein Gesamttotal von 74,5 Mrd. Franken ergibt. Einen markanten Aufschwung erlebten aufgrund der Börsenentwicklung die Aktiengruppen. Die Performance bei Aktien Schweiz lag im Durchschnitt bei knapp 22 Prozent. Über zehn Jahre erreichte der Durchschnitt dennoch nur gerade 0,7 Prozent. Für Aktien Ausland lauten die Zahlen wie folgt: Durchschnitt für 2009 32 Prozent, über zehn Jahre –6,6 Prozent. Aufschlussreich sind stets auch die Zahlen der Mischvermögen. Mit 10 bis 20 Prozent Aktienanteil wurden letztes Jahr durchschnittlich 8,6 Prozent Performance erzielt, über zehn Jahre 2,9 Prozent; wer mehr Risiken einging und auf 40-50 Prozent Aktien setzte, erzielte im Berichtsjahr im Schnitt 13,7, über zehn Jahre 1,2 Prozent. Natürlich enthält der Bericht auch wieder alle Zahlen zu Performance und Risiko für eine Reihe spezialisierter Gruppen, wie bspw. Anlagen bei Hedgefonds. Hier wurden bei den aktiven Gruppen 2009 7,3 Prozent Performance erzielt, über fünf Jahre 1,3 Prozent. Daneben gibt es natürlich auch immer wieder Exoten, mit denen Spitzenergebnisse zu holen waren, etwa mit Aktien Brasilien (Prisma, 116 Prozent Performance) oder Aktien Pazifik (UBS, 75 Prozent).
Wenn wir nicht Sorge tragen, geht die 2. Säule den Bach ab…
Die Jungfreisinnigen, die Junge CVP sowie junge Grünliberale aus den Kantonen Basel-Stadt und Baselland haben zusammen die zweite Säule den Bach ab geschickt. Mit dieser Aktion haben sie darauf aufmerksam gemacht, was geschehen wird, falls am 7. März 2010 ein Nein aus den Abstimmungen hervor gehen sollte.
Stephan Gerber zum Umwandlungssatz
Der Präsident der Kammer der Pensionskassen-Experten – Stephan Gerber – stellte anlässlich einer Medienorientierung klar, was die Folgen eines überhöhten Umwandlungssatzes sind.
AHV Ausgleichsfonds: Auf Consultant-Suche
The Swiss first pillar buffer fund AHV is looking for an investment consultant to take over a wide range of services including looking at “new asset classes” and providing “forecast analysis”. Watson Wyatt is currently its investment controller on the level of the administrative board “but no permanent investment adviser” is currently in place and various advisers had been used from time to time, according to Eric Breval, chief executive of the CHF25bn (€17bn) fund.
“The board is confronted today with more and more complex questions,” Breval pointed out. So on top of signing new recruits in the fund’s administration, AHV has decided an external opinion should be sought “on a more systematic basis”, to help make investment decisions. The consultant is required, as part of its service, to provide the tender names as well as “assistance in the analysis and implementation of ALM strategies“.
That said, Breval explained “ALM does not have the same meaning as for pension funds in the second pillar” as AHV is a first pillar fund based on a pay-as-you go system. He confirmed the consultant will assist with “forecast analysis”, as provided in the past either by external service providers or through the federal ministry for social insurances (BSV). The consultant will also expected to help the fund with “the analysis of new asset classes/ segments” albeit Breval pointed out “no decision had been made yet” on which asset classes they might be.
Der wahre Rentenklau, 12. Folge
Umverteilung von Jung nach Alt
“Die privaten Versicherungen «klauen» die Renten, sagen die Gewerkschaften. Der lärmige Vorwurf soll das eigentliche Problem übertönen. Die Gewerkschaften hintergehen ihre eigenen Leute”, schreibt Markus Somm in der Weltwoche. Er hält fest: “In ihrer Kampagne erwecken die Gewerkschaften den Eindruck, das Problem bestehe bloss, weil ein paar Versicherungsmanager zu hohe Boni abzweigten und zu hohe Profite machten: «Zwölf grosse Versicherungsgesellschaften und ihre Manager sind die treibenden Kräfte hinter der Rentensenkung», schreibt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB), «unsere Pensionskassen sind für sie ein lohnendes Geschäft. Sie haben damit in den vergangenen Jahren fette Gewinne eingefahren.»
Eine alte literarische Regel besagt: Je greller die Adjektive, desto dünner die Faktenlage. Das gilt auch hier. Die kämpferischen Sätze des SGB, die an die besten Zeiten des Generalstreiks erinnern, täuschen darüber hinweg, dass die Gewerkschaften sich auf ein Nebenproblem eingeschossen haben: Erstens verwalten die privaten Versicherungen nur etwa zwanzig Prozent des Kapitals in der Zweiten Säule. Sie sind kein Hauptspieler, sondern entscheidend sind die zahlreichen (teil)autonomen Pensionskassen. Eigenartigerweise kommen sie aber in der Kampagne der Linken praktisch nicht vor. Liegt es daran, dass viele Gewerkschafter in den Stiftungsräten von Pensionskassen sitzen – und zum Teil genau wissen, welche technischen Sachzwänge ihnen das Leben schwermachen?”
Christoph Ryter: «Die Vorlage ist nicht kompliziert»
Im Migros-Magazin gibt Christoph Ryter, Präsident des Pensionskassenverbands ASIP in einem Interview Auskunft zur Abstimmung über den Umwandlungssatz. Auszug:
Wie soll ein Laie beurteilen können, welcher Umwandlungssatz angemessen ist?
Ryter: Tatsache ist, dass die Lebenserwartung seit 1985 markant angestiegen ist, während gleichzeitig das Zinsniveau von über vier Prozent auf rund zwei Prozent für zehnjährige Bundesobligationen gesunken ist. Die zu erwartenden Erträge der Pensionskassen fallen entsprechend tiefer aus. Deshalb ist es logisch, dass Vorsorgeeinrichtungen heute nicht die gleichen Leistungen versprechen können wie vor 25 Jahren. Wenn wir den Umwandlungssatz nicht anpassen, benötigen die Vorsorgeeinrichtungen 2014 bei einem UWS von 6,8 Prozent eine Rendite von 4,9 Prozent, was aus heutiger Sicht nicht realistisch ist.
Was ist die Alternative?
Wenn man heute keine Korrekturen an den Leistungen akzeptieren will, muss man entweder höhere Beiträge einzahlen oder das Pensionierungsalter erhöhen.
Trotzdem: Weshalb sollen die Schweizer Stimmbürger an der Urne für ihre eigene Rentenkürzung stimmen?
Zum Glück hat das Volk in der Vergangenheit immer wieder unpopuläre, aber nötige Entscheide gefällt. Wenn wir nicht Ja zur Senkung sagen, kommt es zu einer schleichenden Umverteilung.
In einem weiteren Beitrag äussert sich Gabi Huber (NR FDP) positiv zur Senkung, Ruedi Rechsteiner (NR SP) ist dagegen, natürlich wegen den Versicherungen. Ein anderes Argument scheint ihm nicht zur Verfügung zu stehen.
Mercer: Schweizer Altersvorsorge ist Spitze
In einer Studie der Beratungsgesellschaft Mercer erhielt das Schweizer Dreisäulensystem unter 13 Ländern die beste Gesamtbewertung und lag zudem in der Sparte «Finanzierung des Systems» ganz vorne. Weitere Kriterien für die Bewertung der Systeme waren die Bereiche «Leistungen» der Systeme und «Rahmenbedingungen». Bei den Leistungen belegt die Schweiz in der Statistik Platz drei, bei den Rahmenbedingungen Rang sechs. Da das Dreisäulensystem aber in allen Kategorien konstant gute Bewertungen erhält, reichte es in der Gesamtwertung des «Melbourne Mercer Global Pension Index» mit 77,1 Punkten für den ersten Platz, vor den Niederlanden (76,1), Australien (74), Schweden (73,5) und Kanada (73,2). Das ursprüngliche Barometer wurde im Oktober 2009 erstellt und enthielt die Schweiz nicht. Nun haben hiesige Berater der Gesellschaft die Statistik ergänzt.
In einem Artikel zur Mercer-Untersuchung schreibt die NZZ: “Die Schweiz habe mit den drei Säulen den richtigen Kompromiss zwischen dem Umlageverfahren und dem Kapitaldeckungsverfahren gefunden, sagt Fergal McGuinness von Mercer. Die gezahlten Renten der Grundversicherung AHV, der ersten Säule, seien alleine gesehen im internationalen Vergleich relativ niedrig. Gemeinsam mit dem BVG-Obligatorium der zweiten Säule lägen die Leistungen aber deutlich oberhalb des Durchschnitts. Christian Müller, Dozent an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur, lobt, dass die Versichertengelder in der Schweiz über verschiedene Branchen und auch Länder angelegt werden. McGuinness hebt als weiteren Vorteil hervor, die Leistungen des Schweizer Altersvorsorgesystems seien weitgehend gedeckt – im Gegensatz zu denen in vielen anderen Systemen. Auch in schwierigen Phasen am Kapitalmarkt habe das System eine gewisse Stabilität bewiesen. Dies erklärt die hohe Bewertung im Bereich «Finanzierung» von 78,7 Punkten. Hier liegt die Schweiz auf Platz eins. Länder wie Deutschland (44,3) und Japan (34,4) schneiden sehr schlecht ab, da die Pensionsverbindlichkeiten nur sehr unzureichend gedeckt sind.”
6. IV-Revision: Botschaft für nächsten Sanierungsschritt
Der Bundesrat hat die Botschaft zum ersten Teil der 6. Revision der Invalidenversicherung (IV-Revision 6a) verabschiedet. Die Massnahmen erweitern und verstärken die Anstrengungen der Invalidenversicherung, Menschen mit einer Behinderung so weit als möglich in das Erwerbsleben und in die Gesellschaft einzugliedern, statt ihnen eine Rente auszurichten. Mit der Revision 6a soll das ab Ende der Zusatzfinanzierung, also ab 2018, wieder zu erwartende Defizit der IV etwa halbiert werden. Das zweite Massnahmenpaket (IV-Revision 6b), das noch 2010 vorgelegt werden soll, wird das Ziel verfolgen, das verbleibende Defizit zu eliminieren und die IV nachhaltig zu sanieren.
IV: Erneut weniger Renten im Jahr 2009
Die Zahl der Neurenten in der Invalidenversicherung hat 2009 nochmals um rund 10% abgenommen. Die IV gewährt heute 44% weniger neue Renten als im Jahr 2003, dem Jahr mit der höchsten Anzahl Neurenten, bevor die Trendwende eingesetzt hat. Als Folge dieser Entwicklung hat auch der Rentenbestand weiter abgenommen. Im Januar 2006 wurde der Höchststand von 257’500 laufenden Renten ausgewiesen, bis Januar 2010 ging der Rentenbestand um 4.3% zurück. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung musste die IV 2009 ein Defizit von etwa 1.1 Milliarden Franken hinnehmen, ihre Schulden bei der AHV stiegen auf rund 14 Milliarden.
UWS: Daum und P.Rechsteiner kreuzen die Klingen
In “20 Minuten” standen sich Thomas Daum, Direktor des Arbeitgeberverbands, und Paul Rechsteiner”, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds, zum Thema Umwandlungssatz gegenüber. Daum sprach über die Notwendigkeit der Sicherung der Altersrenten, Rechsteiner über die Eigenkapitalrendite der Versicherer.
Une campagne où l’on se traite mutuellement de voleur
Bundesrat will verschärfte Finanz-Aufsicht
“Die Regierung will im Kampf für einen sauberen Finanzplatz schärfer gegen Verstösse an der Börse vorgehen. Doch nicht alle ihre Massnahmen stossen auf Gegenliebe”, schreibt die Handels-Zeitung. Das Bekenntnis zu einem sauberen Finanzplatz Schweiz findet sich unter anderem im Bericht über «Strategische Stossrichtungen für die Finanzmarktpolitik», welchen der Bundesrat Mitte Dezember 2009 verabschiedet hat. Nun hat die Landesregierung die Aufgabe, diese Strategie umzusetzen. Seit Mitte Januar läuft die Vernehmlassung über die Vorschläge und über die Massnahmen, mit welchen Börsendelikte und Marktmissbräuche energischer als bisher bekämpft werden sollen.
Eine Verschärfung im Vergleich zu heute verbirgt sich hinter der Absicht des Bundesrats, die Kompetenz der Finanzmarktaufsichtsbehörde (Finma) zu erweitern. Danach soll diese im Rahmen einer «punktuellen Marktaufsicht» missbräuchliche Praktiken auch bei ihr nicht unterstellten Marktteilnehmern ahnden. Allerdings gilt eine Beschränkung auf drei Tatbestände, nämlich auf Scheingeschäfte zur Volumenmanipulation, auf das sogenannte «Scalping» (Kauf eines Wertpapiers, für das nachher Kaufempfehlungen abgeben werden) sowie auf das «Frontrunning» (Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers vor Abwickeln eines Kundenauftrags). Von dieser neuen Massnahme wären neben Hedge-Fonds, Herausgebern von Börsenbriefen, Vermögensverwaltern, grossen Privatanlegern auch die Pensionskassen betroffen.
Hanspeter Konrad, Direktor des Schweizerischen Pensionskassenverbands (ASIP), meint jedoch gegenüber der «Handelszeitung», eine solche Aufsicht sei für die Vorsorgeeinrichtungen (VE) «weder zweckmässig noch zielführend». Das Parlament habe im Rahmen der Strukturreform in der beruflichen Vorsorge eine Unterstellung der VE unter die Finma deutlich abgelehnt. Zudem habe der Verband in einer für alle Mitglieder gültigen Charta Verhaltensregeln für Pensionskassen-Verantwortliche formuliert. So will der ASIP selber verhindern, dass Verwalter von BVG-Geldern ihr Insider-Wissen missbräuchlich ausnützen.
Rendement du 2e pilier: la dispute des optimistes et des pessimistes
Les partisans de la baisse du taux de conversion invoquent l’effondrement du rendement des placements des caisses de pension. Dans la branche, les avis sont partagés.
BR Burkhalter: «So fahren wir die 2. Säule an die Wand»
In einem Interview mit dem Sonntags-Blick sprach Bundesrat Didier Burkhalter Klartext zum Referendum gegen die Senkung des Mindest-Umwandlungssatzes. Auszüge aus dem Interview:
Die Gegner sprechen von hohen Verwaltungskosten. Es kursieren Zahlen von bis zu zehn Milliarden versteckter Kosten. Wie wollen Sie diese Frage politisch anpacken?
Burkhalter: Würde man die Vewaltungskosten auf null reduzieren, hätte man das Problem trotzdem nicht gelöst. Es ist sehr wichtig, dass die Verwaltungskosten so tief wie möglich gehalten werden. Wichtig ist aber auch, dass man eine gute Rendite macht mit dem Geld der Versicherten. Bei einem Gesamtvermögen der Kassen von 660 Milliarden gibt es natürlich auch Kosten. Sie sind nötig, um eine gute Rendite zu erzielen. Nur eine Zahl: 2007 wurde pro Person eine Nettorendite von mehr als 4000 Franken erzielt. Aber bei allen Hypothesen bleibt die Tatsache, dass man Geld von den Jungen nimmt, um die Renten der Alten zu finanzieren. So fahren wir die zweite Säule an die Wand.