imageDer Schweizerische Gewerkschaftsbund geht davon aus, dass wegen der Frankenaufwertung in den letzten 20 Monaten bis zu 50 Milliarden Franken an Pensionskassengeldern vernichtet wurden. Dies sagt Gewerkschaftsökonom Daniel Lampart im Interview der Zeitung „Der Sonntag“. Der Ökonom kritisiert zudem das Bundesamt für Sozialversicherungen und das Departement von Didier Burkhalter scharf. Dieses geht davon aus, dass der Umwandlungssatz bei Pensionskassen und somit die Höhe der Renten gesenkt werden muss. „Diese Behauptung ist nicht seriös begründet“, sagt Lampart. „Es fehlen Argumente, warum die Renditen in Zukunft sein sollen, wie sie momentan sind.“ Die globale Inflation werde höher ausfallen, wenn in China die Löhne steigen oder das Land aufwerten müsse. Und in der Euro-Zone stiegen die Zinsen. „Das muss man genau anschauen, schliesslich geht es da um unsere Renten. Einmal mehr ist das Departement von Didier Burkhalter sehr salopp unterwegs, was die ökonomischen Grundlagen von wichtigen Sozialwerken betrifft.“  Auszug aus dem Interview:

Müssen der Umwandlungssatz und damit die Renten gesenkt werden?
Sicher nicht. Doch das Bundesamt für Sozialversicherung behauptet, gestützt auf Vergangenheitsvergleiche, dass künftig die Renditen tiefer ausfallen würden und deshalb auch ein Umwandlungssatz von 6,8 Prozent nicht finanzierbar sei. Diese Behauptung ist nicht seriös begründet.

Wieso?
Es fehlen Argumente, warum die Renditen in Zukunft sein sollen, wie sie momentan sind. Die globale Inflation wird höher ausfallen, wenn in China die Löhne steigen oder das Land aufwerten muss. Und in der Euro-Zone steigen die Zinsen. Das muss man genau anschauen, schliesslich geht es da um unsere Renten. Einmal mehr ist das Departement von Didier Burkhalter sehr salopp unterwegs, was die ökonomischen Grundlagen von wichtigen Sozialwerken betrifft. Früher hat es bei der AHV schwarzgemalt – und musste sich nun korrigieren. Jetzt fängt das Spiel bei der zweiten Säule wieder von vorne an. Das geht nicht.

 Der Sonntag