Motion: BVG. Versicherungsbeginn
Eingereichter Text: Der Bundesrat wird beauftragt, dem Parlament den Entwurf einer Änderung des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) zu unterbreiten, die das Mindestalter für den Versicherungsbeginn in der beruflichen Vorsorge mit demjenigen in die AHV harmonisiert.
Begründung: In der AHV werden Erwerbstätige am 1. Januar nach Vollendung des 17. Altersjahres beitragspflichtig. Nach BVG unterstehen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab dem 1. Januar nach Vollendung des 24. Altersjahres der Versicherung. Es erscheint sinnvoll, im Rahmen der Altersvorsorge (1. und 2. Säule) den Versicherungsbeginn ebenso zu harmonisieren, wie dies bei Bestimmungen zu anderen Bereichen geschehen ist. Überdies würde die Senkung des Alters für den Versicherungsbeginn in der beruflichen Vorsorge dazu beitragen, dass zum einen bei deren Finanzierung im Rahmen des Kapitaldeckungsverfahrens die Wirkungen der Umverteilung zwischen den Generationen reduziert würden, zum andern die plötzliche Verminderung der verfügbaren Einkünfte der jungen Versicherten beim Versicherungsbeginn nach BVG vermieden würde. Schliesslich würde die Verlängerung der Beitragsdauer dazu beitragen, dass die Versicherten künftig höhere Renten erwarten könnten.
Postulat: BVG-Umwandlungssatz. Weiteres Vorgehen
Eingereichter Text: Volk und Stände haben am 7. März 2010 die schrittweise Anpassung des BVG-Mindestumwandlungssatzes klar abgelehnt. Angesichts der Risiken, denen sich die Pensionskassen gegenübersehen – nämlich den Auswirkungen einer steigenden Lebenserwartung und den Unsicherheiten hinsichtlich künftiger Renditen auf dem Finanzmarkt -, scheint es dennoch angebracht, in dieser Sache Vorkehrungen zu treffen. Nun ist während des gesamten Abstimmungskampfes ein Punkt fast nie zur Sprache gekommen. Und zwar geht es um den Bericht über die Festlegung des Umwandlungssatzes. Dieser Bericht soll nicht wie bisher alle zehn Jahres, sondern neu alle fünf Jahre unterbreitet werden.
Der Bundesrat wird beauftragt, dem Parlament alle fünf Jahre einen Bericht über die Festlegung des Mindestumwandlungssatzes vorzulegen – der erste Bericht ist bereits für 2011 vorgesehen -, damit jeweils die bestmögliche Sicht auf den aktuellen Stand der Dinge in dieser wichtigen Sache gegeben ist.
California Pensions: Half-Trillion-Dollar Gap
An independent analysis of California’s three big pension funds has found a hidden shortfall of more than half a trillion dollars, several times the amount reported by the funds and more than six times the value of the state’s outstanding bonds.
The analysis was commissioned by Gov. Arnold Schwarzenegger, who has been pressing the State Legislature to focus on the rising cost of public pensions. Graduate students at Stanford applied fair-value accounting principles to California’s pension funds, using a method recently devised by two economists working in Illinois, Joshua D. Rauh of Northwestern University and Robert Novy-Marx of the University of Chicago.
BVS: Checkliste für die Erstellung eines Anschlussvertrages
Die neue Checkliste der Zürcher BVG-Aufsicht soll Auskunft geben über den erforderlichen Inhalt der Vereinbarung zwischen der Vorsorgeeinrichtung und der anzuschliessenden Arbeitgeberfirma. Sie zeigt auf, welche Punkte, die den Verhältnissen des konkreten Einzelfalles anzupassen sind, erfahrungsgemäss geregelt werden sollten. Die Checkliste ersetzt das Merkblatt zur Vereinbarung bei Anschluss an eine Sammeleinrichtung“ und das „Merkblatt zur Vereinbarung bei Anschluss an eine Personalvorsorgeeinrichtung für wirtschaftlich oder finanziell eng verbundene Arbeitgeberfirmen“, beide vom Mai 2007.
Publica nach ISO 9001 zertifiziert
Die Pensionskasse des Bundes Publica hat ihr ganzes Unternehmen prozessbasiert reorganisiert und konnte durch die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) nach ISO 9001:2008 zertifiziert werden.
SP-Parteiprogramm: Ambivalentes zur 2. Säule
Das neue Parteiprogramm der SP, das den Kerngedanken der “Ueberwindung des Kapitalismus” enthält, äusserst sich auch zur beruflichen Vorsorge. Da Pensionskassen ausgesprochen kapitalistische Erfindungen sind, kann es nicht überraschen, dass sich die Partei schwer tut mit dieser Institution, auf die selbst die grosse Mehrheit der SP-Anhänger wohl kaum verzichten möchte. Entsprechend gewunden und mehrdeutig äussert sich deshalb auch das Programm in diesem Punkt. So heisst es u.a.:
“Die Pensionskassen verwalten die Spargelder der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie legen an den Kapitalmärkten riesige Vermögen an. In den Stiftungsräten der Pensionskassen sind die Arbeitnehmenden paritätisch vertreten. Sie verfügen damit über ein bisher noch nie da gewesenes wirtschaftliches Machtpotenzial, denn Pensionskassen können sich mittels Beteiligung an Aktienkapital Einfluss auf die strategischen Entscheidungen von Unternehmen
verschaffen. Ob damit ein wirtschaftsdemokratischer Gewinn erzielt werden kann, ist allerdings eine offene Frage. Das Interesse der Pensionskassen an möglichst hohen Kapitalrenditen steht ihrem Engagement für andere betriebliche Ziele wie etwa die Erhaltung von Arbeitsplätzen im Wege. Es müssten also Mittel und Wege erst noch gefunden werden, um
das Machtpotenzial der Arbeitnehmenden für eine wirtschaftsdemokratische
Strategie fruchtbar machen zu können. So könnten und sollten Pensionskassen zur Finanzierung öffentlicher Infrastrukturvorhaben herangezogen werden.”
Dass der Partei die AHV aber näher am Herzen liegt, wird offen ausgesprochen: “ Organisation und Strukturierung der Sozialversicherungssysteme sowie deren Abstimmung aufeinander sind zu kompliziert, teilweise ineffizient und undurchschaubar geworden. Anzustreben sind die Zusammenfassung aller auf temporären Erwerbsausfall ausgerichteten Versicherungen in einer
einzigen allgemeinen Erwerbsversicherung (inkl. Elternschaft) und eine Gewichtsverlagerung von den Pensionskassen auf die AHV.”
NZZ: “Pensionskassenberater und Vermögensverwalter im Clinch”
Die Rolle der Schweizer Pensionskassenberater als «Torwächter» der Pensionskassen sorgt für Konflikte mit Finanzprodukt-Anbietern. Dabei stehen die Datenbanken der Beratungen PPCmetrics und Ecofin im Fokus, schreibt Michael Ferber in der NZZ.
In «fmbase» von PPCmetrics und «pmdb-online» von Ecofin können Banken, Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter gegen Gebühren ihre Finanzprodukte aufführen lassen. Diese Datenbanken dienen den Beratern als Basis für den Entscheid, welche Produkte den Kassen für die Placierung der Versichertengelder empfohlen werden. In der Schweiz teilen sich vier grosse Beratungsgesellschaften – PPCmetrics, Complementa, Ecofin und Coninco – rund 80% des Marktes auf.
Dominique Ammann, Partner bei PPCmetrics, bestätigt, dass jeder Selektionsprozess aufgrund der Prinzipal-Agent-Problematik einen potenziellen Interessenkonflikt enthalte. Mit seiner Mittlerrolle bewege sich PPCmetrics in einem Spannungsfeld zwischen den Kassen und den Produktanbietern. PPCmetrics sei sehr auf die Reputation als unabhängiger Berater bedacht. Deshalb sei es besonders wichtig, gegenüber dem Kunden völlig transparent zu sein und ihm jeden Schritt im Selektionsprozess offenzulegen. Den Vorwurf der Unvollständigkeit von «fmbase» weist Ammann zurück. Seine Gesellschaft verwende bei der Selektion auch andere Quellen als die eigene Datenbank, beispielsweise Daten von Morningstar und Bloomberg.
US: Pension Funds Still Waiting for Big Payoff From Private Equity
Private equity deal-makers, those kings of corporate buyouts, made billions for themselves when times were good. But some of their biggest investors, public pension funds, are still waiting for the hefty rewards they were promised.
The nation’s 10 largest public pension funds have paid private equity firms more than $17 billion in fees since 2000, according to a new analysis conducted for The New York Times, as the funds flocked to these so-called alternative investments in hopes of reaping market-beating returns. But few big public funds ended up collecting the 20 to 30 percent returns that private equity managers often held out to attract pension money, a review of the funds’ performance shows.
Lieber Luxuskreuzfahrt als solide Altersvorsorge
Motion: BVG. Basis für Transparenz und Vertrauen schaffen
Eingereichter Text: Der Bundesrat wird beauftragt, eine strukturelle Korrektur in der Gesetzgebung der zweiten Säule einzuleiten. Ziel ist es, die Rolle der Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge anzupassen, um Transparenz, Wettbewerb und Vertrauen herzustellen.
Demnach sollen alle registrierten BVG-Vorsorgeeinrichtungen rechtlich, strukturell, organisatorisch und buchhalterisch vom übrigen Lebensversicherungsgeschäft getrennt verwaltet werden, mit eigenen Bilanzen und eigener Erfolgsrechnung. Die Lebensversicherer sollen die Funktion als Rückversicherer, Vermögensverwalter und Treuhänder weiterhin wahrnehmen, nicht aber freien Zugriff auf die Kapitalerträge der Aktiven erhalten. Die Beziehung zwischen den BVG-Einrichtungen und den Lebensversicherern ist in spezifischen, kündbaren Verträgen festzuhalten.
Der BVG-Sicherungsfonds einer Lebensversicherung zur Sicherung der Nominalwertgarantie und alle übrigen Reserven sind nach einheitlich standardisierten, gemeinnützigen Kriterien zu verwalten und mit einer Zweckbindung zugunsten der Versicherten zu versehen. Die Lebensversicherungen sollen eine dem effektiven Kapitaleinsatz entsprechende, transparente und risikogerechte Verzinsung ihrer Kapitaleinlagen erhalten, soweit sie tatsächlich Sicherheiten leisten, die über das ohnehin vorhandene Deckungskapital hinaus gehen.
Die Verwaltungskosten sind ex ante verbindlich festzulegen; Kapitalerträge sollen, nach Abzug der vertraglichen Risikoprämien, vollumfänglich den Versicherten zugute kommen.
Kommentar PW. Die SP hat ihre schon seit längerem angekündigte Motion eingereicht, deren Ziel eine weitgehende Reglementierung und Umgestaltung der Tätigkeit der Versicherer in der 2. Säule ist. Die Realisierung der Motion dürfte das Ende des Vollversicherungsmodells in der Beruflichen Vorsorge darstellen, das gegenwärtig von rund 150’000 KMU bevorzugt wird und dem etwa ein Viertel der Versicherten unterstellt ist. Wie die äusserst weitgehenden Vorstellungen der Initianten umgesetzt werden sollten, ist offen. Sie würden zweifellos endlose Streitereien um die gesetzlichen Formulierungen und deren Interpretation auslösen, wie das bereits vom leidigen Thema Legal Quote her bekannt ist. Ob den Versicherten damit schlussendlich auch nur ein Franken mehr Rente verschafft wird, darf bezweifelt werden. Anstelle endloser Forderungen an die Versicherer, die doch nie zu voller Zufriedenheit der Motionäre erfüllt würden, soll der Markt entscheiden. Konkurrierende Angebote zur Assekuranz gibt es genug.
Le modèle Vita comme alternative des assureurs
La formule d’assurance complète reste recherchée. Elle sera abandonnée si le coût du capital n’est plus couvert.
L’Agefi (login)
Mit PK-Geld ein Haus kaufen?
Frage an den Heissen Draht beim Blick: “Ich möchte in nächster Zeit Wohneigentum erwerben (Bezug Ende 2011). Der Kaufpreis ist 620 000 Franken, mein Eigenkapital beträgt 420 000 Franken, inklusive Pensionskasse. Soll ich die PK verpfänden oder auszahlen lassen? Wie soll ich mit meinem Sparen-3-Guthaben umgehen? Wie viel Steuern müsste ich zahlen, wenn ich PK und Säule 3 auszahlen lasse?” Gerd Löhrer findet in diesem Fall die Verwendung der PK-Gelder keine gute Idee.
More UK pension schemes use multiple funds
Most of the pension schemes sponsored by large British companies have turned to specialised asset management in the space of a few years, instead of relying on single providers for all their portfolios. Almost 80 percent of FTSE 100 defined contribution (DC) pension schemes, which pay out based on investment performance, now use platforms run by insurers which give access to "best-in-class" managers, consultancy Towers Watson (TW.N) said.
The figure has risen from virtually zero five years ago, when pension funds relied on a handful of chosen providers. The continued growth of the platform method will be a further catalyst to specialist asset managers as the industry caters for more alternative and liability-oriented management, said a spokesman for Towers Watson.
UK pensions body proposes rethink on retirement benefits
The UK’s National Association of Pension Funds (NAPF) had today called for a radical overhaul of existing UK pensions terms, in a bid to increase pensions coverage but at the same time ease funding pressures on employers.
Under the NAPF proposals, companies would be able to create core defined benefit (DB) schemes and pension funds would be freed of the legal obligation to provide indexation and benefits for spouses. The lobbying group also called for The Pensions Regulator (TPR) to be strengthened and given powers over group personal pensions that currently lie with the Financial Services Authority (FSA).
In a report entitled Fit for the future – the NAPF’s vision for pensions, the organisation argued certain benefits, such as spouses’ pensions and indexation, could be paid by DB schemes on a voluntary basis and said in the latter case they should be dependant upon each year’s funding level.
Pensionskassen um Millionen betrogen
Mutmassliche Betrüger haben aus Pensionskassen und Anlagefirmen 40 bis 50 Millionen Franken abgezweigt, wie die NZZ schreibt.
Zwei Brüder hatten vor knapp zehn Jahren damit angefangen, Anlagegelder zu akquirieren und ihr Firmenkonglomerat aufzubauen. Den Anlegern stellten sie garantierte Renditen von bis zu 15 Prozent in Aussicht. 2005 erweiterten sie ihr Angebot um eine Freizügigkeitsstiftung und eine erste Pensionskasse, 2008 um eine zweite Pensionskasse; dieser waren zuletzt rund 60 KMU angeschlossen.
Opfer der mutmasslichen Betrügereien sind mittlerweile 600 bis 700 Anleger und Versicherte; die Mehrheit von ihnen stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien. Rund 350 waren Versicherte der Freizügigkeitsstiftung, rund 250 Versicherte bei den Pensionskassen.
Spätestens ab 2005 brauchten die beiden Brüder die Anlage- und Versicherungsgelder vermutlich dafür, Renditen aus- und Anlagen zurückzuzahlen. Die Finma spricht in einem internen Bericht von einem klassischen Schneeball-System.
Das Strafverfahren des zuständigen Untersuchungsrichters Adrian Pfeiffer richtet sich gegen mittlerweile drei Personen: gegen einen heute 39-jährigen Mann, gegen dessen 36-jährigen Bruder sowie gegen eine 39-jährige Drittperson. Sie wohnen alle in der Ostschweiz. Die beiden Brüder stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien, haben österreichische Pässe und sind in der Schweiz aufgewachsen. Die mutmasslichen Betrüger werden verdächtigt, aus dem Firmenkonglomerat 40 bis 50 Millionen Franken abgezweigt zu haben. 3 bis 4 Millionen stammen aus den beiden Pensionskassen, 5 bis 7 Millionen aus der Freizügigkeitsstiftung, die restlichen Gelder aus den Anlagefirmen.