Finanzielle Lage der VE im Jahr 2010, Verschlechterung 2011
Die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen ist gemäss dem jährlichen Bericht des BSV 2010 im Vergleich zu 2009 stabil geblieben. Der Anteil der Kassen in Unterdeckung ist leicht gesunken. Eine aktuelle Schätzung zeigt hingegen, dass sich die finanzielle Situation der Vorsorgeeinrichtungen seit Ende 2010 wiederum verschlechtert hat.
Der Bericht zur finanziellen Lage der Vorsorgeeinrichtungen basiert auf einer Erhebung des Bundesamts für Sozialversicherungen BSV bei den Aufsichtsbehörden. Die Auswertung zeigt, dass sich Ende 2010 289 registrierte Kassen (14.3%) in Unterdeckung befanden. Im Vorjahr waren 353 Kassen (16.6%) von einer Unterdeckung betroffen. Die gesamte Unterdeckungssumme belief sich per 31. Dezember 2010 auf rund 33.4 Mrd. Franken, gegenüber 32.1 Mrd. im Vorjahr. Der grösste Teil der Unterdeckungssumme betraf Kassen mit Staatsgarantie. Deren Fehlbetrag stieg gegenüber 2009 um 1.4 Mrd. Franken auf 27 Mrd.
Die aktuelle Situation der Kassen kann nur aufgrund eines Rechnungsmodells beurteilt werden. Generell weisen diese Berechnungen auf eine erhebliche Verschlechterung der finanziellen Lage bis Ende November 2011 hin. Der durchschnittliche Deckungsgrad der Einrichtungen ohne Staatsgarantie beträgt zwar noch rund 100%. Ob sich der festgestellte negative Trend aber im nächsten Jahr fortsetzt, hängt wesentlich von den weiteren Entwicklungen an den Finanzmärkten ab. Im Zusammenhang mit der “Schuldenkrise“ bleiben die Unsicherheiten gross. Diesen müssen die Vorsorgeeinrichtungen weitgehend ohne genügend hohe Wertschwankungsreserven begegnen, oder sie sind sogar bereits in einer Unterdeckung. Die Risiken für die Vorsorgeeinrichtungen bleiben entsprechend hoch.
UK: Pension scheme closures continue
More final-salary pension schemes have been shut to existing staff in the private sector during 2011, a report says. Some 23% of pension schemes are shut to future contributions from existing savers and to new staff, the National Association of Pension Funds said. This compares with just 3% in 2008, and 17% in 2010. The group estimated that 250,000 workers have moved out of final-salary schemes in the past three years.
The shift from final-salary schemes to defined contribution schemes, which shifts much of the risk onto the employee, has been one of the key trends in the pensions landscape over the past two decades. The NAPF’s annual report, based on surveys of members from July and August, found that only 19% of final-salary pension schemes in the private sector were open to new employees. Some 88% of final-salary schemes were open to new members at the start of the last decade.
"The private sector is seeing a seismic shift in its pensions, and more change is certain. Final-salary deals are coming off the table and are either being watered-down or replaced altogether," said Joanne Segars, NAPF’s chief executive. "Demographic and financial pressures mean businesses are struggling to afford these pensions." Increased life expectancy was one of the key factors in companies‘ decisions to close final-salary schemes, she told the BBC. However, the state of the economy was likely to be the key feature in determining the future direction of pension provisions, she added.
Ms Segars called on the government to make regulatory changes that made it easier for companies to shift their pension offer to a career average scheme, similar to some of the proposals for changes to public sector pensions. However, she predicted that within a few years, pensions in the private sector would be primarily based on a defined contribution model. In defined contribution schemes, employees and employers have to make choices about the proportion of salary that goes into their pension pot. The NAPF’s report suggested that despite the squeeze on household and business budgets, total contributions have remained stable at about 12% of salary over the last five years.
spn vergibt Awards
In Zürich wurden zum ersten Mail die spn Awards vergeben. Die spn Awards zeichnen “exzellente Leistungserbringungen durch Produkt- und Serviceanbieter für die berufliche Vorsorge in der Schweiz” aus, wobei die Schlüsselkriterien für die Verleihung neben der Performance vor allem oder insbesondere die Innovationskraft, die Servicestandards und die möglichen Wettbewerbsvorteile der Anbieter prämieren, und zwar speziell aus dem Blickwinkel von Schweizer institutionellen Investoren. Zu den Prämierten gehören Bellevue Asset Management (Aktien Schweiz), zCapital (Nebenwerte), Independent Asset Management (Aktien Europa), Black Rock (Aktien Global), Amundi (Aktien Emerging Markets), Henderson Global Investors (Obli Fremdwährung), UBS (High Yield), Pictet (Emerging Markets), BlackRock (Hedge Funds), LGT (Private Equity), F&C (Nachhaltigkeit) sowie an Prof. Manuel Ammann für herragende Dienste um die zweite Säule.
UBS PK-Barometer November 2011
Die UBS schreibt zur November-Ausgabe ihres PK-Barometers: Nach zwei Monaten, die hoffen liessen, hat sich der Abwärtstrend wieder eingestellt. CHF-Anleihen, Schweizer Aktien und Immobilien verzeichneten leicht rückläufige Renditen, was in der Summe trotz positiver Erträge bei den übrigen Anlageklassen zu einem insgesamt leicht eingetrübten Bild führte.
Seit 2005 beträgt die kumulierte Performance aller Vorsorgeeinrichtungen 5.2% oder magere 0.9% pro Jahr (kleine 0.6%, mittlere 0.9% und grosse Kassen 1.2% p.a.). Die grosse Mehrheit der Vorsorgeeinrichtungen wird damit wohl auch im Anlagejahr 2011 mit einem sinkenden Deckungsgrad konfrontiert werden und deshalb Wertschwankungsreserven auflösen müssen.
Handelszeitung: Teure Migros-PK
In der Handelszeitung befassen sich Norman Bandi und Samuel Gerber mit der Migros Pensionskasse, die im kommenden Jahr ein neues Reglement in Kraft setzt, mit verringerten Leistungen und höherem Rentenalter. Trotzdem ist sie offenbar Migros-Tochterfirmen noch zu teuer. Laut Handelszeitung möchte Hotelplan ihre Angestellten in die eigene Vorsorgeeinrichtung Travel bringen. Dies könnte 2013 oder 14 der Fall sein. Die Zeitung schreibt: “Der Graben ist tief. Im Gegensatz zur Personalvorsorgestiftung Travel, die im Sparprozess nach Beitragsprimat arbeitet, werden bei der Migros- Pensionskasse die Renten nach dem Leistungsprimat im Voraus fix garantiert. Noch mehr: Bei der Migros-Pensionskasse Versicherte zahlen nur einen Drittel des Beitrags an ihre 2. Säule. Bei Travel berappen die Arbeitnehmer 50 Prozent. Travel senkte auch den technischen Zinssatz, der den zukünftigen Ertrag auf dem Vorsorgevermögen abbildet, auf 3 Prozent. Die Migros- Pensionskasse hält an einem Satz von 3,5 Prozent fest. Hotelplan stellt in Abrede, dass sie in der Vorsorge eine reine Sparübung durchführe. «Wir wollen die mit der Anpassung des Gesamtarbeitsvertrags an den Branchenstandard erzielte Vereinheitlichung auch in der beruflichen Vorsorge erreichen.» Gemäss Handelszeitung wurden in der Vergangenheit die Beschäftigen neu erworbener Firmen wie Denner, Globus oder Scana Lebensmittel nicht in die Migros-PK eingegliedert.
Der Sparprozess in der 2. Säule scheint auch andere Firmen zu erreichen. «Angesichts der Wirtschaftslage müssen die Unternehmen ihre Gürtel enger schnallen», sagt Dominique Ammann, Partner beim Vorsorgeberatungsunternehmen PPCmetrics. «Da wird natürlich auch die Vorsorgelösung diskutiert.» Peter Hertzog, Schweiz- Chef bei der Beratungsfirma Aon Hewitt, spricht gar von einem neuen Trend, der die ganze 2. Säule verändere. «Salär, Versicherung und Vorsorge werden als Teil einer ganzheitlichen Entschädigung betrachtet. Die Unternehmen wollen dort mehr Flexibilität.» Anders gesagt: Vom Konzern aufoktroyierte Gemeinschaftslösungen wie die Migros-Pensionskasse sind out. Gefragt sind Sammeleinrichtungen, die für jede Firma individuelle Leistungen ermöglichen – je nach Kostenbasis.
Vorschlag für eine UWS-Senkung mit Begleitmassnahmen
Olivier Deprez und Jorge Serra schlagen in einem Beitrag in der NZZ einen Weg vor, um aus der Sackgasse nach der letztjährigen Umwandlungssatz-Abstimmung herauszukommen. Das Duo aus PK-Experte und Gewerkschafter ist der Meinung, dass “das Fehlen einer Kompensation, die dem Erhalt der Ersatzquote aus der ersten und der zweiten Säule dienen sollte, für den Abstimmungsausgang wesentlich mitverantwortlich war. Die Gegner der Vorlage haben aber immer betont, dass sie nichts gegen einen versicherungstechnisch korrekt berechneten Umwandlungssatz einzuwenden hätten, wenn gleichzeitig flankierende Massnahmen ergriffen würden. Dieser Beitrag versteht sich als Vorschlag für eine mögliche Senkung des Umwandlungssatzes mit gleichzeitigem Massnahmenpaket zur Abfederung des Leistungsabbaus. Denn ohne flankierende Massnahmen dürfte es ein weiterer Versuch zur Senkung des Umwandlungssatzes an der Urne erneut sehr schwer haben.”
Die flankierenden Massnahmen für eine Senkung des UWS von 6,8 auf 6,2% bestehen aus einer Senkung des Koordinationsbetrags von 7/8 auf 6/8 der max. AHV-Altersrente, einer Erhöhung der Altersgutschriften um 0,5% sowie (als Kompensation für ältere Versicherte) einer Erhöhung der Altersguthaben der Jahrgänge 1950-61 um max. 8,8% mittels eines Pools. Dieser würde beim Sicherheitsfonds eingerichtet und Zuschüsse an Kassen mit ungünstiger Altersstruktur bezahlen.
Die Autoren halten fest: “Die vorgeschlagene Poollösung bietet die Möglichkeit, den BVG-Umwandlungssatz in einem Schritt und trotzdem sozialverträglich von 6,8 auf 6,2 Prozent zu senken. Die bei der Invalidenversicherung eingeleiteten Massnahmen für eine Reduktion der Kosten sollten sich auch im BVG niederschlagen. Wenn dann noch gleichzeitig bei den Vermögensverwaltungskosten und bei den Risikoprämien in den Sammelstiftungen der Privatassekuranz Verbesserungen und mehr Transparenz erzielt würden, könnte die zweite Säule zur Abwechslung wieder einmal für positive Schlagzeilen sorgen.”
NZZ: Interview mit Pierre Triponez, OAK
Die NZZ hat ein ausführliches Interview mit Pierre Triponez, Präsident der Oberaufsichtskommission, geführt. Nach den anscheinend unumgänglichen und nicht besonders erhellenden Sondierungen betreffend Alter und Ambitionen kamen auch ein paar weiterführende Aspekte zur Sprache. Auszüge.:
Wie wird die Kommission im neuen Jahr konkret vorgehen?
Die Kommission tritt alle zwei Wochen zusammen. In den ersten Monaten laden wir zu jeder Sitzung eine der beaufsichtigten oder direkt involvierten Organisationen wie beispielsweise die kantonalen Aufsichten oder den Pensionskassenverband Asip ein, um deren Anliegen zu erfahren und zu diskutieren.
Das klingt nach einem Kuschelgremium.
Ganz und gar nicht. Dafür wäre ich auch der falsche Präsident. Im Ernst: Das BVG existiert seit 1985. Wir befinden uns nicht auf einer grünen Wiese. Mit dem Schlaghammer vorzugehen, wäre das Dümmste, was wir machen könnten. Wir werden uns nicht zu profilieren versuchen, indem wir möglichst rasch möglichst viele Weisungen erlassen.
Die Vorsorgeeinrichtungen möchten aber klare Regeln. Sie möchten zum Beispiel wissen, wie hoch die Reserven sein müssen oder wann sie eine Nullverzinsung durchführen müssen.
Dort, wo wir etwas regeln, werden wir das klar und eindeutig tun. Aber das heisst nicht, dass man alles regulieren muss. Zu Ihrem Beispiel: Ich glaube nicht, dass eine Oberaufsicht die Höhe der Wertschwankungsreserven bis zum letzten Franken festlegen könnte und sollte.
Die Finanzbranche wird durch die Finma viel stärker kontrolliert als die Pensionskassen durch die bisherige BVG-Aufsicht. Gibt es bald Solvency-Tests für Vorsorgeeinrichtungen?
Nein. Das wäre undenkbar bei der Vielfalt von Kassen in der zweiten Säule mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen. Aber ich kann nicht ausschliessen, dass es hier strengere Regeln geben wird. Wir werden die heutige Praxis sicher nicht lockern, sondern eher präzisieren.
Inwiefern wird die Kommission Einfluss auf die Politik nehmen?
Wir sind ein Aufsichtsgremium. Zur Frage des adäquaten Umwandlungssatzes beispielsweise äussern wir uns nicht. Wir haben aber die gesetzliche Verpflichtung, jedes Jahr einen Bericht an den Bundesrat zu schreiben und darin Feststellungen machen. Wenn es Probleme mit der Rechtsanwendung gibt, werden wir uns melden.
Wo setzt die Kommission Prioritäten?
Unsere Hauptaufgabe besteht darin, die neuen Governance- und Unabhängigkeitsregeln durchzusetzen. Wir müssen für eine wesentlich höhere Transparenz sorgen. Weiter müssen wir für eine einheitlichere Rechtsanwendung sorgen. Es kann nicht sein, dass in Zürich andere Regeln gelten als in Genf.
Anhörungs- und Vernehmlassungsverfahren bis Mitte 2012 in der BV
Die Bundeskanzlei hat eine Liste der im ersten Halbjahr 2012 vorgesehenen Anhörungs- und Vernehmlassungsverfahren (insgesamt 54) publiziert. Die berufliche Vorsorge ist zwei Mal vertreten. Es handelt sich zum einen um die Motion Stahl zu Art. 15 und 17 FZG und den Bericht des Bundesrates zur Zukunft der 2. Säule.
Freizügigkeitsgesetz. Lockerung der Garantie bei Wahl einer risikoreichen Anlagestrategie und Anpassung bei Auszahlung des Guthabens
Vernehmlassung
Behörde: Bundesrat; Form: Schriftliches Verfahren
Der Bundesrat kommt der von NR Jürg Stahl am 03.10.2008 eingereichten und vom Parlament angenommenen Motion nach. Mit der vorgeschlagenen Änderung des Freizügigkeitsgesetzes sind die Vorsorgeeinrichtungen, welche unterschiedliche Anlagestrategien anbieten, nicht mehr vollumfänglich an das Freizügigkeitsgesetz gebunden, wenn der Versicherte eine riskantere Anlagestrategie wählt. Eine andere Änderung soll verhindern, dass Vorsorgeguthaben bei Auszahlung in Kapitalform ohne Rückzahlung der bestehenden Unterhaltsschulden verbraucht werden.
Eröffnung geplant: 02.2012 / Abschluss geplant: 04.2012
Bericht zur Zukunft der 2. Säule
Anhörung
Behörde: Departement; Form: Schriftliches Verfahren
Verabschiedung des Berichts zur Zukunft der 2. Säule gemäss Art. 14 Abs. 3 BVG und Ankündigung des Bundesrats nach Abstimmung vom 7. März 2010.
Eröffnung geplant: 01.2012 / Abschluss geplant: 02.2012
Sonntagsblick: “Das PK-Puff”
Werner Vontobel handelt unter dem (von der Politik inspirierten?) Begriff “Das Pensionskassen-Puff” im Sonntagsblick die laufenden Kürzungen der Umwandlungssätze schweizerischer Pensionskassen ab. Er schreibt: “In den vergangenen Monaten haben verschiedene grosse Pensionskassen ihren Umwandlungssatz gekürzt. Publica, die Pensionskasse des Bundes, will den Satz auf 6,15 Prozent senken, das Verlagshaus Ringier in dem auch SonntagsBlick erscheint auf 6 Prozent, der Kanton Solothurn auf 5,97 und die SBB auf 5,848. Das entspricht Rentenkürzungen von bis zu 11 Prozent. Doch auch ein Umwandlungssatz von 5,8 Prozent erfordert mindestens eine Rendite von 3,5 Prozent. Und selbst für einen Satz von 5 Prozent muss sich das Kapital der Pensionierten noch mit 2,3 Prozent verzinsen. Gemäss dem Index der CS erwirtschafteten die Schweizer Pensionskassen seit 2000 aber nur 1,67 Prozent Jahresrendite.
Doch da wäre noch ein weiteres Problem. Die Pensionskassen dürfen nach geltendem Recht nur die künftigen Renten senken und dies auch nur solange sie das gesetzliche Minimum nicht unterschreiten. Bestehende Renten sind tabu. Selbst bei einem Anlageertrag von 2,3 Prozent müsste eine durchschnittliche Pensionskasse den Umwandlungssatz für die neuen Rentner deshalb auf 4 Prozent senken, um die hohen Ansprüche der alten Rentner voll zu erfüllen. Damit lägen neue Renten gut 40 Prozent tiefer als alte … bei gleichen Beiträgen wohlverstanden.
Im Bundesamt für Sozialversicherung ist Colette Nova für die berufliche Vorsorge zuständig. Sie gibt zu: «Wenn die Renditen nicht stark anziehen, besteht die Gefahr, dass die Pensionskassen in eine Schieflage geraten.» Ihr Bundesamt sei daran, Lösungsvorschläge auszuarbeiten. Kürzungen von bestehenden Renten seien nicht vorgesehen. Was auch damit zu tun haben kann, dass das Volk 2010 eine Kürzung des Mindestumwandlungssatzes für die gesetzliche Mindestleistungen auf 6,4 Prozent mit grosser Mehrheit abgelehnt hat. Doch Werner Hertzog (Aon Hewitt) drängt zur Eile: «Wir müssen jetzt die Karten offen auf den Tisch legen. Totschweigen bringt nichts.»
BLPK: 2,3 Mrd. für die Sanierung
Die in Schieflage geratene Basellandschaftliche Pensionskasse soll für 2,3 Milliarden Franken saniert werden. Das Reformpaket sieht neben der Ausfinanzierung den Wechsel vom Leistungs- zum Beitragsprimat vor.
Von den Sanierungskosten der Basellandschaftlichen Pensionskasse (BLPK) soll der Kanton 989 Millionen Franken tragen, wie die Finanz- und Kirchendirektion (FKD) mitteilte. Für den Rest müssen die übrigen rund 240 der BLPK angeschlossenen Institutionen wie Gemeinden, Spitex-Organisationen oder auch Unternehmen wie die BLT aufkommen.
Insgesamt zählt die BLPK rund 25’000 aktive Versicherte und 8000 Rentner. Per Ende 2010 wies die Kasse eine Deckungslücke von 1,5 Milliarden Franken und einen Deckungsgrad von noch 77,2 Prozent auf. Heute sei der Deckungsgrad noch tiefer, sagte BLPK-Geschäftsführer Hans Peter Simeon auf Anfrage. Beziffern wollte er den aktuellen Wert jedoch nicht, schreibt die Basler Zeitung.
Nach den Vorstellungen der FKD sollen die Sanierungskosten nicht auf einmal einbezahlt, sondern über einen Zeitraum von 40 Jahren amortisiert werden. Neben dem Kanton als Arbeitgeber müssen im Sinn der Leistungsymmetrie auch die aktiven Versicherten und die Rentner einen Beitrag an die Sanierung leisten. Kantonsangestellte müssen nach Auskunft von Markus Nydegger. Leiter des Kantonalen Personalamts, nicht nur einen höheren Abzug für die Pensionskasse verkraften, sondern auch einen Leistungsabbau. So soll das Rentenalter von 64 auf 65 Jahre erhöht werden.
Anreize für eine vorzeitige Pensionierung sollen zudem abgeschafft werden, wie Nydegger sagte. Gleichzeitig ist eine Flexibilisierung des Rentenalters vorgesehen. Kantonsangestellte sollen sich künftig frühestens mit 58 pensionieren lassen, aber auch bis 70 arbeiten können. Für Rentner besteht der Sanierungsbeitrag darin, dass sie künftig auf einen Teuerungsausgleich weitgehend verzichten müssen.
Ein wesentlicher Bestandteil des Reformpakets ist der Wechsel vom Leistungs- zum Beitragsprimat. Richteten sich die Renten bisher nach der Höhe des versicherten Lohns, soll künftig das angesparte Kapital für die Rente massgeblich sein. Für Markus Nydegger, der das Reformpaket als «sehr ausgewogen» beurteilt, ist der Primatwechsel keine Sparmassnahme, vielmehr solle die Flexibilität erhöht werden. Am Ziel einer Rente in der Höhe von 60 Prozent des letzten Lohnes werde auch beim Beitragsprimat festgehalten. Das Reformpaket selbst soll im kommenden Februar in die Vernehmlassung gehen.
TA: Die Nöte der Basler Zeitung mit ihrer PK
Der Tages-Anzeiger schreibt über die Hintergründe der Besitzverhältnisse bei der Basler Zeitung und kommt dabei auch auf deren Probleme bei der Pensionskasse. “(…) die «Basler Zeitung» und ihre Druckereien sind in einer schwierigen Lage. Vor allem seit auch noch ein riesiges Loch in der Pensionskasse zum Vorschein gekommen ist – sie muss saniert werden. Man spricht von 30 Millionen Franken, die fehlen. Das Problem verschärft sich laufend, denn erstens ist die Kasse überaltert – wegen der vielen Pensionierten aus der Zeit, als die BaZ noch den Jean-Frey-Verlag besass. Zweitens sind 20 Journalisten zur Konkurrenz übergelaufen, ohne dass es bei der Pensionskasse technisch gesehen zu einer Teilliquidation gekommen ist. Die Journalisten haben 100 Prozent ihres Guthabens mitgenommen – obwohl der Deckungsgrad weit darunter liegt. Gelöst ist das Problem höchstens teilweise: Je 4,5 Prozent müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber die nächsten sieben Jahre an die Sanierung beitragen. Bei konservativ geschätztem Personalaufwand von 100 000 Franken pro Mitarbeiter sind das Mehrausgaben von jährlich 3,5 Millionen. Hinzu kommen Lohnerhöhungen, die Redaktoren, Drucker und Kader fordern – und teils erhalten. Das Loch in der Pensionskasse verhindert aber eine grundsätzliche Lösung des Problems mit der Druckerei, die riesige Überkapazitäten hat. Denn wenn man nun die Druckerei schliessen würde, käme es zu einer Teilliquidation der Pensionskasse – und damit würden über 100 Drucker mit ungedeckten Pensionskassenansprüchen auf der Strasse stehen.”
BLPK: Höhere Abzüge und später in Rente
Die Pensionskasse der Baselbieter Staatsangestellte muss saniert werden. Nebst einem höheren Rentenalter dürfte das Reformpaket weitere einschneidende Massnahmen enthalten, schreibt die Basler Zeitung. Konkret soll das Rentenalter der Angestellten von heute 64 auf einheitlich 65 Jahre angehoben werden. So steht es in einem Papier, mit dem die Kantonsregierung über die Eckwerte der Sanierung informiert wurde. Überdies soll die vorzeitige Pensionierung ab 60 Jahren für die Angestellten teurer werden.
“Laut zuverlässigen Quellen stehen massive Abstriche bei Übergangsrente und Unterstützungsbeiträgen für den Wegkauf der Rentenkürzungen zur Diskussion. Sollte dies zutreffen, ist damit zu rechnen, dass sich eine stattliche Anzahl von Staatsangestellten vorzeitig pensionieren lässt, noch bevor die Baselbieter Reform in Kraft tritt”, schreibt dazu die BaZ. Auch die Pensionierten sollen laut dem Regierungspapier bei der Sanierung der Kasse mitwirken. Hier wird ein Verzicht auf den Teuerungsausgleich für einen längeren Zeitraum vorgeschlagen. Bereits bekannt ist, dass der Kanton mit der Reform vom Leistungs- zum Beitragsprimat wechseln will.
Die Sanierung wird auf den Weg gebracht, weil die Pensionskasse des Kantons chronisch an Unterdeckung leidet. Der Deckungsgrad beträgt etwas mehr als 70 Prozent, es fehlt Kapital in der Höhe von 1,5 Milliarden Franken. Bereits vorgerechnet hat die Regierung dem Landrat, dass der Kanton als Arbeitgeber künftig jährlich 57 Millionen Franken zusätzlich zur Ausfinanzierung der Deckungslücke aufwenden muss. Immerhin bestehen heute bereits Rückstellungen in der Höhe von knapp 300 Millionen Franken. Die Sanierungsdauer ist auf 30 bis 40 Jahre veranschlagt.
Die BLPK ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt, der insgesamt mehr als 230 Arbeitgeber angeschlossen sind. Der grösste Kunde ist der Kanton Basel-Landschaft. Ferner versichert die BLPK Angestellte aus Gemeinden, der Kantonalbank, von Spitälern, der Uni Basel oder auch der Fachhochschule. Im Jahr 2010 zählte die BLPK mehr als 25’000 aktive Versicherte und 8000 Rentner.
BSV / Seco: Studie zu den Verwaltungskosten der 2. Säule
In einer neuen Studie des Bundesamtes für Sozialversicherungen BSV und des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO werden die Höhe und die Struktur des Verwaltungsaufwands in der beruflichen Vorsorge untersucht. Die Durchführung der 2. Säule kostet demnach rund 1,8 Milliarden Franken pro Jahr (2009). Das sind pro Jahr und versicherte Person im Schnitt rund 391 Franken an Verwaltungskosten. Davon fallen gut 280 Millionen bei den Arbeitgebern an, 792 Millionen bei den Vorsorgeeinrichtungen und 735 Millionen bei den Lebensversicherern. Die Studie kommt zum Schluss, dass eine spürbare Kostensenkung nicht mit dem blossen Verzicht auf einzelne Rechtsnormen oder deren Vereinfachung zu erreichen ist.
Die Autoren der Studie «Verwaltungskosten der 2. Säule in Vorsorgeeinrichtungen und Unternehmen» zeigen auf, dass nicht spezielle Ereignisse wie Invaliditäts- und Todesfälle oder Vorbezüge für Wohneigentum die grössten Kosten herbeiführen, auch wenn viel Zeit für deren Verarbeitung benötigt wird. Es sind die häufigsten Verwaltungsaufgaben der 2. Säule, die wenig Zeit pro Fall beanspruchen, die mit den höchsten Kosten zu Buche schlagen (Bearbeitung der Ein- und Austritte, Änderung Lohn/Beschäftigungsgrad).
Die Autoren vertreten die Meinung, dass ein grosser Teil der Verwaltungskosten auf die grundlegenden Eigenschaften der 2. Säule zurückführen sind, das heisst das Kapitaldeckungsverfahren, die Selbständigkeit der Vorsorgeeinrichtungen und die Vorsorgelösungen. Eine markante Reduktion der Verwaltungskosten wäre nur mit einschneidenden Vereinfachungen des Systems der beruflichen Vorsorge zu bewerkstelligen (z.B. Standardisierung der Pensionskassenreglemente und/oder markanter Rückgang der Anzahl Vorsorgeeinrichtungen). Eine punktuelle Vereinfachung der Gesetzgebung brächte keine nennenswerte Kostenreduktion, da es keine Eins-zu-eins-Beziehung zwischen den Rechtsnormen und Ereignissen und Aufgaben gibt. Jede einzelne Aufgabe wird durch ein ganzes Bündel von Rechtsnormen bestimmt. Umgekehrt hat praktisch jede Rechtsnorm Auswirkungen auf eine Vielzahl von Aufgaben.
Die Studienergebnisse dienen dem Bundesamt für Sozialversicherungen als Grundlage für weitere Überlegungen zur administrativen Vereinfachung im Rahmen des Berichts Zukunft 2. Säule. Der Bericht wird eine tiefergehende Analyse der aktuellen Probleme sowie Lösungsansätze enthalten. Das SECO wird die Ergebnisse für das laufende Projekt im Zusammenhang mit der Beantwortung der Postulate Fournier und Zuppiger zur Messung der Regulierungskosten für die Unternehmen verwenden.
Der Bericht liegt in deutscher Sprache vor mit Zusammenfassungen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Die gedruckte Publikation kann ab Januar 2012 bestellt werden (Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, 3003 Bern, www.bundespublikationen.ch, Bestellnummer 318.010.4/11
IPE on Switzerland
Die Zeitschrift IPE bringt in ihrer Dezember-Ausgabe eine Reihe von Beiträgen über die Schweizer Pensionskassen und die aktuellen Probleme unserer beruflichen Vorsorge.
Life in a save haven
When the CHF hit record heights and the EUR/CHF exchange rate an all-time low of 1.03 in August, the Swiss National Bank (SNB) stepped in by introducing a floor for the EUR/CHF exchange rate of 1.20 in September. According to market participants, the action taken by the SNB has not had a direct influence on the asset allocation of Swiss pension funds. However, as a result of the SNB’s intervention many pension funds decided to stop actively hedging their euro investments in the belief the bank had done the hedging for them.
“From a Swiss pension fund perspective, the intervention by the SNB was welcome because it stopped the fall in value of foreign assets at least in the euro-zone area,” says Christoph Ryter, president of the Swiss Pension Fund Association ASIP. At the very least the intervention led to a debate about currency hedging. The other issue is how long the SNB will maintain this policy.
“The question is whether hedging still pays off as long as the exchange rate remains around the 1.20 mark,” says Ryter. “This is not easy to answer because if the exchange rate experiences volatility, investors still risk a loss up to 1.20. There is also a tiny risk that this level will not be kept by the SNB.”
Efficent Stability
But the sovereign debt crisis certainly led to higher scrutiny of Swiss fixed income portfolios and changes are under way. “Some smaller pension funds have abandoned foreign bonds altogether and only invest in Swiss government and corporate bonds and Pfandbriefe,” says Stephanie Spozio, senior consultant at Ecofin Investment Consulting. “Larger pension funds that previously had a market capitalisation strategy have started a country picking approach, away from the traditional benchmarks, which allows them to exclude countries such as Italy, Spain or Greece and reduce the weighting of other industrialised countries with a high debt burden. And while previously, foreign corporate bonds were part of a satellite portfolio, today they are often included in the core.”
“However, the new bond world they are investing in now is not too different from what they did before,” says Kottmann. “Investors and consultants want to avoid difficult countries but do not know how because of open benchmark issues.”
No Magic Formula
“1.5% (for the minimum interest rate) seems very little, but given the market returns it is still too high,” says Othmar Simeon, managing director at Swisscanto. Rätzer expects the rate to fall to 1% in the near future. But that is almost the bottom for the Mindestzins, as the legal framework includes guarantees on contributions and pensions after inflation. “The minimum rate and also the conversion rate are like a corset that is tied around the second pillar and which is not adapting to the markets,” notes Simeon.
“For ASIP president Christoph Ryter “1.5% is a step in the right direction and we can live with that.” Currently, the BVG-commission and the government are basing their decision on average returns of seven-year Swiss government bonds, mean returns from various asset classes, as well as political calculations. “We have always pledged for a formula on which the politicians will have to agree and which would then be applied for several years in a row,” says Ryter.
But Ryter confesses that even within ASIP this is a difficult topic as various approaches are being discussed each year – “but rarely ever the same approaches for two years in a row”. Ernst Rätzer (Aon Hewitt) is also sceptical about finding a philosopher’s stone for the Swiss second pillar: “In a federal commission on the BVG ten years ago, we searched for a formula for two years but it does not exist as you have to take every class and their expected returns into consideration.”
The “quest” was repeated in 2005 but also failed after which the government issued a statement noting that neither the BVG-commission nor the expert could reach an agreement necessary to ensure stability in the system. It added that the current system has “quite proven itself” despite criticism. Rätzer would rather have the rate set annually, if it has to be set at all, “but it has to be done with the notion that this is a minimum interest rate which should be kept as low as possible”. Chuard sees a problem in the rate being set in advance, which has then to be applied by Pensionskassen in their annual statements. Further, he sees a discrepancy between pensions being a long-term affair and annually set parameters like the minimum interest or full-funding based on “arbitrarily chosen dates” such as 31 December.
The Problem of Converting Minds
Legally, Swiss Pensionskassen have to apply a 6.9% conversion rate but the actual rate used is much lower. Barbara Ottawa asks why politics are not adjusting to reality
The Super Regulator
Pierre Triponez, president of new Swiss federal pensions supervisory body – the Oberaufsichtskommission (OAK) – discusses his role and remit with Cécile Sourbes. The federal pensions supervisory body, which will start its operation in January 2012, will comprise a board of seven members, ranging from former pension funds’ employees to academics and trade union representatives.
The appointment of the board clearly faced criticism, with the insurers’ association SVV pointing out that the initiative of selecting independent specialists working part-time for the new higher supervisor would go to the wall as “this would practically exclude all experts working in the field”. But even though the members have now been named, Triponez refuses to comment on the future projects the commission will implement, arguing that the OAK is still in its infancy.
“Again, the only comment I could make would be that Swiss pension schemes are facing huge challenges at the moment and the OAK will do its best to help them, whilst making sure all the rules are rigorously respected”, he stresses. “Like elsewhere in Europe, longevity is posing a serious threat to pension funds, which also need to ensure that all the investments made over the long-term will match contributors’ needs when they will reach their statutory retirement age.”
More Fairness needed
Pension funds are feeling the pinch in the sovereign debt crisis, writes Gérard Fischer, CEO of Swisscanto. In the long term, they can only deliver their promised benefits through a better distribution of ass
ets, income and recapitalisation contributions between generations.
US Public Pension Reform
Lawmakers in the US must address the pension reform issue in the face of rising pension costs, declining pension reserve funds and the current state of the nation’s financial markets, they argued.
"The unfunded (pension) liability is somewhere between $1.5 and $3 trillion," said former Pennsylvania Lt. Gov. Mark Singel (D) about the total liability among the 50 states.
Meanwhile, in Utah, a new hybrid plan came into effect last year after pension fund projections forecast a possible bankruptcy of the fund within 20 years. State Sen. Daniel Liljenquist (R-Bountiful), the local legislature’s retirement committee chairman and an author of the measure, said the new plan moved state employees to a 401(k) like retirement system, with a defined contribution put into place for workers. He noted it also moved to reduce the state contribution going forward and change cost of living adjustments, which is a part of the plan adopted in Rhode Island as well.

