In der Handelszeitung befassen sich Norman Bandi und Samuel Gerber mit der Migros Pensionskasse, die im kommenden Jahr ein neues Reglement in Kraft setzt, mit verringerten Leistungen und höherem Rentenalter. Trotzdem ist sie offenbar Migros-Tochterfirmen noch zu teuer. Laut Handelszeitung möchte Hotelplan ihre Angestellten in die eigene Vorsorgeeinrichtung Travel bringen. Dies könnte 2013 oder 14 der Fall sein. Die Zeitung schreibt: “Der Graben ist tief. Im Gegensatz zur Personalvorsorgestiftung Travel, die im Sparprozess nach Beitragsprimat arbeitet, werden bei der Migros- Pensionskasse die Renten nach dem Leistungsprimat im Voraus fix garantiert. Noch mehr: Bei der Migros-Pensionskasse Versicherte zahlen nur einen Drittel des Beitrags an ihre 2. Säule. Bei Travel berappen die Arbeitnehmer 50 Prozent. Travel senkte auch den technischen Zinssatz, der den zukünftigen Ertrag auf dem Vorsorgevermögen abbildet, auf 3 Prozent. Die Migros- Pensionskasse hält an einem Satz von 3,5 Prozent fest. Hotelplan stellt in Abrede, dass sie in der Vorsorge eine reine Sparübung durchführe. «Wir wollen die mit der Anpassung des Gesamtarbeitsvertrags an den Branchenstandard erzielte Vereinheitlichung auch in der beruflichen Vorsorge erreichen.» Gemäss Handelszeitung wurden in der Vergangenheit die Beschäftigen neu erworbener Firmen wie Denner, Globus oder Scana Lebensmittel nicht in die Migros-PK eingegliedert.

Der Sparprozess in der 2. Säule scheint auch andere Firmen zu erreichen. «Angesichts der Wirtschaftslage müssen die Unternehmen ihre Gürtel enger schnallen», sagt Dominique Ammann, Partner beim Vorsorgeberatungsunternehmen PPCmetrics. «Da wird natürlich auch die Vorsorgelösung diskutiert.» Peter Hertzog, Schweiz- Chef bei der Beratungsfirma Aon Hewitt, spricht gar von einem neuen Trend, der die ganze 2. Säule verändere. «Salär, Versicherung und Vorsorge werden als Teil einer ganzheitlichen Entschädigung betrachtet. Die Unternehmen wollen dort mehr Flexibilität.» Anders gesagt: Vom Konzern aufoktroyierte Gemeinschaftslösungen wie die Migros-Pensionskasse sind out. Gefragt sind Sammeleinrichtungen, die für jede Firma individuelle Leistungen ermöglichen – je nach Kostenbasis.

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