NZZ aS: Zürcher Anlagechef managte 200 Millionen als Privatperson
Reformen zur 2. Säule: Monika Bütler und Rudolf Strahm
Der Zürcher Oberländer hat Monika Bütler, Professorin an der Uni St.Gallen, und Rudolf Strahm, alt NR, um Stellungnahmen zu sechs Reformvorschlägen zur beruflichen Vorsorge gebeten. Die Themen lauten: Standardisierte Kapitalanlagen, PK-Zusammenlegung, Bildung eines Staatsfonds, freie PK-Wahl, Direktanlage durch die Versicherten in Staatsanleihen, Legal Quote.
Die Themen und Fragestellungen muten teilweise realitätsfremd bis exotisch an. Die Antworten des Herrn Strahm teilweise ebenfalls. Er hantiert unverdrossen mit der “politischen Macht der Privatassekuranz”, welche viele Reformen verhindere. Bütler überrascht hingegen mit ihrer Sympathie für die Idee eines Staatsfonds nach norwegischem Muster als Ergänzung zum bestehenden System, ohne dass dies aber weiter ausgeführt würde. Beide halten hingegen nichts von der freien PK-Wahl, dafür findet Strahm Geschmack an der Vorstellung, dass die Versicherten ihre Vermögen selbst in Schweizer Staatsanleihen anlegen. Aber natürlich weiterhin mit einem garantierten Mindest-UWS von 6,8%, nehmen wir an.
4. Revision der Arbeitslosenversicherung
Am 26. September 2010 wird über die 4. Revision der Arbeitslosenversicherung (ALV) abgestimmt. Der Bundesrat ist überzeugt, dass sie nötig, ausgewogen und zweckmässig ist. Er empfiehlt dem Volk, die Revision anzunehmen. Nur eine finanziell stabile ALV kann Arbeitslose wirksam unterstützen und fördern. Die Revision leistet einen wichtigen Beitrag zur sozialen Sicherheit in der Schweiz. Bundespräsidentin Doris Leuthard hat die Argumente des Bundesrats dargelegt.
Roger Kunz neuer Asset Manager der PK SBB
Roger M. Kunz (46, Bild) führt neu den Bereich Asset Management der Pensionskasse SBB. Kunz war bisher Leiter Anlagestrategie und Direktionsmitglied der Clariden Leu, Zürich.
Kunz studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Basel, wo er 1990 zum Doktor für Staatswissenschaften promovierte. 1998 folgte die Habilitation als Privatdozent für Betriebswirtschaft und 2003 die Ernennung zum Titular-Professor der Universität Basel. Seit 2006 war Kunz Leiter Anlagestrategie und Mitglied des Anlagekomitees (Direktionsmitglied) der Bank Clariden Leu Zürich. Kunz ersetzt bei der PK SBB Sandor Siegrist, der das Asset Management seit 2008 führte.
SonntagsZeitung: Fall BVK als Versagen der Zürcher Politik
Der Fall des inhaftierten Anlagechefs der Pensionskassedes Kantons Zürich (BVK) weitet sich zur Polit- und Justizaffäre aus. Dass der mutmasslich korrumpierte Daniel Gloor mehr als ein Jahrzehnt lang schalten und walten konnte, wie es ihm beliebte, rückt die politisch Verantwortlichen ins Zentrum, aber auch die Justiz: Wie erst jetzt bekannt wird, hatte die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte bereits vor Jahren ermittelt, war aber nicht fündig geworden, schreibt Hanspeter Bürgin in der SonntagsZeitung.
Zum Hinschied von Daniel Pattey
Am 27. Juli ist Daniel Pattey, Vorstandsmitglied und Vizepräsident des Vorsorgeforums, verstorben. Sein Amt in unserem Verein hatte er seit Mitte der 90er Jahre inne und in all den Jahren hat sein Enthusiasmus und sein Engagement für die Sache der 2. Säule und die Anliegen des Forums nie nachgelassen. Er hatte gleichzeitig die Romandie im Führungsorgan unseres Vereins zu vertreten. Er tat dies mit grosser Verve, Humor und bemerkenswerter Energie. Er wird uns fehlen.
Peter Wirth
Le Forum Deuxième Pilier a perdu son Vice-Président. J’ai l’honneur d’adresser à Daniel Pattey nos remerciements pour son action au sein du Forum Deuxième Pilier dont la mission consiste principalement à créer le lien entre le monde des caisses de pension, leurs associations et le monde politique dont notamment le Parlement Fédéral. Daniel Pattey était un Vice-Président compétent, dévoué, faisant preuve d’engagement constant pour le Forum. Il a su faire profiter tous ses membres de sa connaissance solide dans notre domaine qui est celui du deuxième pilier. Il avait une vision globale du domaine des assurances sociales et ne manquait jamais d’en rappeler le fameux principe de la subsidiarité.
Sa personnalité attachante, sa disponibilité et son investissement personnel à aider et soutenir à tout moment ont contribué à son succès en affaires. Il était une des rares personnes sur laquelle je pouvais compter – un peu comme un grand frère – rôle qu’il jouait également avec les autres membres de notre comité. Merci Daniel, Merci Monsieur le Vice-Président.
Conrad Rossier
FuW: Liquidität – PKs in Wartestellung
Die Schweizer Pensionskassen sind gegenwärtig gleichzeitig risikobereit und risikoscheu. Sie haben 27% des Vermögens in Aktien investiert trotz der Konjunkturbedenken vieler Finanzmarktbeobachter. Aber sie halten derzeit auch einen Vermögensanteil von knapp 8% in liquiden Mitteln, obwohl sich darauf im heutigen Tiefzinsumfeld kein nennenswerter Ertrag verdienen lässt.
Artikel Finanz und Wirtschaft / CS Index
PKZH: Symbolpolitik
Finanzvorstand Martin Vollenwyder (FDP) der Stadt Zürich hatte in einem Interview in der Zürcher Lokalzeitung «Züriberg» gesagt, es sei für die städtische Pensionskasse heute «sehr schwierig», die erforderliche Minimalrendite von 5,5 Prozent zu erreichen. Vollenwyder weiter: «Trotzdem hat die PKZH vor sechs Wochen beschlossen, BP- und Transocean-Aktien abzustossen. Die PK sorgt sich also sehr wohl um globale Vorgänge, die lebenszerstörend sind,» heisst es in einem Artikel des Tages Anzeigers.
Laut dem stellvertretenden Anlagechef Jürg Tobler hat sich die Kasse Anfang Juni zum Verkauf der Wertpapiere der beiden Unternehmen entschieden. Dabei habe es sich um ein Aktienpaket im Wert von rund 20 Millionen gehandelt. Dies entspricht 0,2 Prozent des PK-Vermögens von 12,5 Milliarden Franken. Aus dem Verkauf resultierte ein Verlust, weil der Aktienkurs tief war.
NZZ: “Umverteilung unterminiert die zweite Säule”
Prof. Olaf Meyer, Leiter des Instituts “Finance und Altersvorsorge” an der Hochschule für Wirtschaft in Fribourg, beklagt in seinem Artikel in der NZZ Instransparenz und Umverteilungsprozesse in den Pensionskassen. Zum Teil trifft er dabei auf ein echtes Problem, teilweise schiesst er übers Ziel hinaus. Anscheinend visiert er eine berufliche Vorsorge an, welche auf reinen, abgesonderten Sparkonten im Beitragsprimat beruht. Damit könnte zwar ein Maximum an Transparenz erzielt werden, aber dafür braucht man keine Pensionskassen. Mit Bezug auf die Risikoleistungen unterlässt er es zudem, zwischen Umverteilung und Solidarität zu unterscheiden. Dies mag unter Umständen schwierig sein, ist aber für das Verständnis einer Vorsorgeeinrichtung unterlässlich.
KGAST Performancebericht in neuer Aufmachung, künftig individuelle Auswertungen
Seit mehr als 20 Jahren publiziert die Konferenz der Geschäftsführer von Anlagestiftungen einen Performancebericht, der beinahe alle Anlagegruppen der Anlagestiftungen der KGAST-Mitglieder umfasst. Ziel dieses Berichtes ist, den interessierten Kreisen eine von unabhängiger Seite berechnete, von der KGAST autorisierte Performanceberechnung zur Verfügung zu stellen und diese unter den Anlagestiftungen vergleichbar zu machen.
Die Berichte sind bei den Anlegern sehr beliebt und jede Ausgabe wird von den vielen Interessierten mehrtausendfach heruntergeladen. Die KGAST war sich laut eigenem Eingeständnis aber auch bewusst, “dass sowohl die formale Darstellung, als auch der Inhalt der Berichte neu ausgerichtet werden müssen”.
Mit dem Bericht per 30. Juni 2010 wurde dieser Erkenntnis Rechnung getragen. Welche Neuerungen bringt nun der Bericht?
- Die KGAST erstellt die Berichte neu in Zusammenarbeit mit Lipper. Diese sammelt und ordnet die Daten und stellt sie der Fundo AG zur Verfügung. Fundo berechnet die Performance und erstellt die Berichte. Die Datenströme zwischen den Anlagestiftungen, Lipper und Fundo werden in möglichst standardisierter Form erfolgen. Die Berichte können damit künftig spätestens 15 Tage nach Quartalsende publiziert werden.
- Der Bericht soll besser lesbar werden. Deshalb wurde auf A4-Querformat umgestellt. Sofern mindestens acht Anlagegruppen verglichen werden, werden diese mit vier unterschiedlichen Farben markiert. Die Farben kennzeichnen das Performance-Quartil, dem die jeweilige Anlagegruppe angehört.
- Damit sich die Leser ein Bild der Risiko/Ertrags-Position machen können, wurden entsprechende Charts zugefügt, die auch die Position des am ehesten zutreffenden Benchmarks enthalten.
Wie Kurt Brändle, Geschäftsführer der Konferenz der Anlagestiftungen, in einer Mitteilung schreibt, bilden all diese Neuerungen lediglich den ersten Schritt zu einer umfassenderen Erweiterung des Angebots. Der nächste Schritt, der ungefähr zu Beginn des kommenden Jahres vollzogen sein wird, soll den Nutzern die Möglichkeit geben, selbst massgeschneiderte Performancevergleiche herzustellen. Sie erhalten die Möglichkeit, über Internet die zu vergleichenden Anlagegruppen, Benchmarks, Zeitperioden, Risiken und Erträge, etc. vorzugeben und die Auswertung sofort „online“ zu erhalten. Darüber soll zu gegebener Zeit orientiert werden.
Mitteilung KGAST / Bericht per 30.6.10
BaZ: Expertenstreit um Sanierungsmodelle
Die Basler Zeitung beschreibt in einem Beitrag von Alexander Saheb einige der in der aktuellen Diskussion befindlichen Modelle zur nachhaltigen Sanierung von Vorsorgeeinrichtungen unter Beizug der Pensionierten. Eingegangen wird u.a. auf das von Olivier Deprez vorgestellte System eines Rentnerbeitrags (etwas arg verkürzt) oder das Modell mit Basis- und Bonusrente wie es auch von Othmar Simeon von der Swisscanto oder in ähnlicher Art vom ASIP im “neuen BVG” empfohlen wird. Behandelt werden auch die unterschiedlichen Interessen von jüngeren und älteren Versicherten bezüglich Minderverzinsung und Sanierungsbeiträgen. Zu Wort kommen mit einer Beurteilung der Vorschläge Dieter Stohler von der PKBS und Hans-Peter Simeon von der PKBL.
BVK Untersuchungskommission: Déjà Vu
Die politische Aufarbeitung des Korruptionsskandals bei der kantonalen Pensionskasse BVK erfolgt ohne SVP-Kantonsrat Theo Toggweiler (73). Der ausgewiesene Finanzspezialist gehört nicht dem Gremium an, das die Administrativuntersuchung von Finanzdirektorin Ursula Gut (FDP) begleiten soll -obwohl er schon vor Jahren krumme Touren bei der BVK vermutet und diesen Verdacht öffentlich geäussert hat, schreibt der Tages-Anzeiger. Damit scheint es zu einer Neuauflage der Vorgänge von 2006 zu kommen, auf welche die Weltwoche kürzlich hingewiesen hat.
Urs Schaffner verlässt die PK UBS
Bei der Pensionskasse der UBS kommt es zu einem erneuten Wechsel. Geschäftsführer Urs Schaffner verlässt die Pensionskasse per 1. August, wie aus einem internen Schreiben der Bank hervorgeht, das der Basler Zeitung vorliegt. Schaffner ist nicht lange geblieben: Er hat die Stelle erst Anfang des laufenden Jahres angetreten. Die BaZ vermutet, dass der Grund für den Rücktritt nicht bei der Reorganisation zu suchen sei, die bei Schaffners Antritt angekündigt worden war.
Dessen Vorgänger, Christoph Schenk, hatte nicht nur die versicherungstechnischen Geschäfte geführt, sondern auch die Anlageentscheide gesteuert. Neu wurde im Frühjahr ein Leiter Asset Management eingestellt. Die Reorganisation sei wunschgemäss und unter Mitwirkung Schaffners umgesetzt worden, heisst es bei der UBS. Ab August wird die UBS-Pensionskasse, die rund 20 Milliarden Franken verwaltet, von Thomas Jeney geleitet. Dieser ist derzeit im Portfolio Management der UBS tätig.
TA: BVK – “How to become a millionaire”
IPE: Hewitt-Ennis may change the game
Hewitt Associates› plan to purchase premier independent investment consultant Ennis Knupp & Associates should accelerate merger-and-acquisition talks in the sector, as the prospect of a new global heavyweight prompts competitors to critically assess their own capabilities.
Executives at some of the consulting firms cited by industry observers as the leading acquisition targets — including Cambridge, Mass.-based NEPC LLC and Callan Associates LLC of San Francisco — have sworn to maintain their independence, even as cynics insist that everyone ultimately has a price.