Der “Bund” berichtet über Pläne, bei der Berner städtischen Kasse einen Primatwechsel vorzunehmen. “Peter Ammann (GLP) sprach von einem «historischen Moment». Mit einer interfraktionellen Motion hat gestern im Stadtrat eine Mitte-rechts-Koalition den Gemeinderat beauftragt, bis Ende März 2016 eine Vorlage für einen Wechsel bei der städtischen Pensionskasse vom Leistungs- zum Beitragsprimat vorzulegen. «Es geht darum, dass die jungen Menschen in vierzig Jahren auch noch eine anständige Rente beziehen können», argumentierte Ammann. Die Beibehaltung des Leistungsprimats sei längerfristig nicht finanzierbar. «Die wachsende Finanzierungslücke ist ein Fakt», betonte auch Judith Renner-Bach (BDP). Finanzdirektorin Barbara Hayoz (FDP) betonte, dass der Gemeinderat den Primatwechsel nicht erzwingen wolle. «Ein Primatwechsel ist nicht ohne Einbussen bei der Besitzstandswahrung zu haben.» Bei einem Wechsel werde es eine Generation geben, die harte Einbussen hinnehmen müsse, betonte Hayoz. Der Rat hatte für diese Bedenken jedoch kein Gehör: Mit 41 zu 29 Stimmen hat das Parlament die Motion für erheblich erklärt.

Zahlreiche städtische Angestellte hatten die Debatte auf der Tribüne verfolgt. Sie wurden vom VPOD mobilisiert, der die Verabschiedung der Motion für einen Primatwechsel in einem Communiqué umgehend als «üblen Wahlkampf auf dem Buckel des Personals» bezeichnet hat. Der VPOD erinnert in der Mitteilung an die Kosten der Besitzstandswahrung bei einem Primatwechsel, die vom Gemeinderat auf 567 Millionen Franken beziffert worden seien. «Die Gefahr ist gross, dass die Angestellten die Verschlechterung ihrer Pensionsaussichten auch noch selber finanzieren müssten», hält der Verband fest. Und kündigt zugleich an, sich «mit allen Mitteln» gegen die Folgen eines Primatwechsels zur Wehr zu setzen.”

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