20 Minuten: Gefahr für die Vorsorge
Es gibt zu wenig Schweizer Staatsanleihen. Darum diversifizieren Pensionskassen auch stark in Euro- und US-Staatsanleihen. Experten warnen vor trügerischer Sicherheit, schreibt 20 Minuten. Selbst die Eurostaaten mit erstklassiger Bonität sind mit riesigen Geldmengen geflutet, ganz zu schweigen von den USA: Deshalb ist das Inflationsrisiko dramatisch gestiegen. Das sei nicht zuletzt eine grosse Gefahr für die Pensionskassen in der Schweiz.
Um dem Geldentwertungs-Risiko im Euro- und Dollarraum zu entkommen, müssten sie viel Geld in der Schweiz anlegen. Doch hier stossen sie an Grenzen. «Es gibt hierzulande viel zu wenige Anlagemöglichkeiten, vor allem weil die Zahl der Bundesobligationen zu klein ist», klagte Swisslife-Chef Bruno Pfister an der Halbjahrespräsentation. Tatsache sei etwa, dass der Betrag der im Umlauf befindliche Staatspapiere nicht grösser sei als die Bilanz der Swisslife-Gruppe.
BE: Beamte wollen nur bis 63 arbeiten
Die Berner Zeitung fasst die Forderungen des Berner Staatspersonals im Zusammenhang mit der Sanierung der kantonalen PK zusammen.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Schweizer Privatversicherer
Der Schweizer Versicherungsverband schreibt: “Die Schweizer Versicherer tragen rund 4,3 Prozent zur Wertschöpfung der gesamten Volkswirtschaft und rund 40 Prozent zur Wertschöpfung des Schweizer Finanzplatzes bei. Damit gehört die Assekuranz zu den acht grössten Wirtschaftszweigen des Landes. Betrachtet man die Produktivität, also die Wertschöpfung pro Mitarbeiter, so liegt die Versicherungswirtschaft sogar an der Spitze aller Wirtschaftszweige. Diese und andere Kennzahlen zur Schweizer Assekuranz finden Sie in der neuen Broschüre über die wirtschaftliche Bedeutung der Schweizer Privatversicherer.”
Performancevergleich Juni 2012
Der Pensionskassenverband ASIP schreibt in einer Mitteilung: “Nachdem die Performance der Pensionskassen im zweiten Halbjahr 2011 unter grossem Druck stand, hat sie sich in der ersten Jahreshälfte 2012 gut erholen können, wie der aktuelle ASIP Performance Vergleich zeigt. Die Medianrendite des Gesamtportfolios beträgt für die letzten 12 Monate +3.6% und für die erste Jahreshälfte 2012 +3.5%.
Vor allem Aktien Nordamerika (+9.7%), Aktien Ausland (+5.8%) und Aktien Emerging Markets (+5.6%) sind zu erwähnen. Die Obligationen finden sich im Mittelfeld des Performancespektrums wieder (Obligationen Euro und Obligationen FW +3.2%, Obligationen CHF +2.1%). Rohstoffe haben nur eine Performance von -4.0% erzielt.
Somit wurde die wirtschaftliche und finanzielle Abschwächung dank den Aktien etwas aufgefangen. Im Universum beanspruchten Schweizer Aktien im ersten Halbjahr 2012 im Median rund 10% der Vermögensanlagen und ausländische Aktien rund 21%.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Die positive Halbjahres-Performance 2012 entspricht unserer Erkenntnis, dass kurzfristige Kursschwankungen einen deutlichen Einfluss auf die Gesamtperformance der Pensionskassen haben können, und dass dies bei einer Lagebeurteilung berücksichtigt werden muss. Der Handlungsbedarf bleibt bestehen. Die kurzfristig positive Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das komplexe Zusammenspiel von Rentenalter, Mindestumwandlungssatz, Performance und Mindestzins auf eine Lebenserwartung ausgerichtet ist, die von der heutigen und den kommenden Rentnergenerationen zum Teil deutlich überschritten wird. Jeder neue Rentner beschert seiner Pensionskasse heute real einen finanziellen Verlust, weil er im Durchschnitt für seine Lebenserwartung beim heutigen Mindestumwandlungssatz zu wenig angespart hat.”
Cautious investors may tame hedge funds, at a cost
An academics‘ pension fund, the Church of Sweden and a biomedical charity are among conservative investors breaking with tradition and piling into hedge funds who are willing to curb their highest-risk bets to attract their cash.
FuW: “Pensionskassen von Last befreien”
Thomas Hengartner befasst sich in einem Grundsatzartikel in der Finanz und Wirtschaft mit der aktuellen Verfassung der Vorsorgeeinrichtungen und entwirft Vorschläge für ein flexibleres System, dass besser auf die wechselnden Verhältnisse auf den Kapitalmärkten ausgerichtet ist. Primär diskutiert er die notwendige Anpassung des Umwandlungssatzes. Notwendig wäre nach seiner Meinung eine eine drastische Senkung auf 5.5 bis 6%. Dazu schreibt er: “Die tauglichere Lösung ist der Übergang zu einer teilvariablen Rentenberechnung. Da die Lebenserwartung im Zeitpunkt der Pensionierung rund zwanzig Jahre beträgt, würde sich der Verzehr des angesparten Kapitals in einem Umwandlungssatz von 5% abbilden, d. h. ein Zwanzigstel des Ausgangskapitals. Ergänzend zu dieser zugegebenermassen geringen Fixrente käme ein variabler Rententeil, der vom jährlichen Vermögensertrag des Vorsorgeträgers abhinge. Die Zusatzrente fiele in renditearmen Jahren knapp aus, was jedoch akzeptabel wäre, da in diesem Umfeld in der Regel auch die Preisteuerung gering wäre. Netto ergäbe sich ein Kompensationseffekt. Die berufliche Vorsorge als Ganzes würde stabiler und gerechter.”
Hengartner macht sich aber auch für die freie PK-Wahl stark: “Bedenkenswert ist zudem die Einführung einer freien Wahl der Vorsorgeeinrichtung. Sie hätte Kostenfolgen, wie Gegner unermüdlich vorbringen aber wohl in zwei Richtungen. In grösseren Gebilden würde die Vermögensverwaltung wahrscheinlich günstiger, was die zu erwartenden Werbeaufwendungen kompensierte. Auch das heutige System ist auf privatwirtschaftlich geführte Vorsorgeanbieter angewiesen. Die kleinen und viele der mittelgrossen Unternehmen können sich den Betrieb einer eigenen Pensionskasse ohnehin nicht leisten und greifen deshalb zu einer Kollektivlösung. Die doch stattliche Zahl von Kollektivversicherern und autonomen Sammelstiftungen belegt, dass in einem Profisystem Auswahlmöglichkeiten und Wettbewerb im Spiel bleiben und eine Monopolbildung nicht zu befürchten ist.”
Motion Pezzatti, Eigenverantwortung in der Vorsorge, Antwort BR
In seiner Motion forderte Bruno Pezzatti, dass das Bundesrecht so angepasst wird, dass die maximalen Steuerfreibeträge für Einzahlungen von Arbeitnehmenden und Selbstständigerwerbenden in die Säule 3a auf 12’000 Schweizer Franken respektive 40’000 Schweizer Franken erhöht werden.
In seiner Antwort hält der Bundesrat u.a. fest: Gemäss Informationen der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) nimmt weniger als ein Drittel der Steuerpflichtigen (Berechnungsgrundlage: Steuerjahr 2005) überhaupt einen Abzug für Säule-3a-Beiträge vor. Nur gerade 10 Prozent aller Steuerpflichtigen sind überdies in der Lage, den vollen Abzug geltend zu machen. Über die Hälfte aller Steuerersparnisse infolge des Steuerabzugs für Beiträge an die Säule 3a fällt bei Haushalten mit einem steuerbaren Einkommen von über 75’000 Franken an.
Die in der Motion geforderte Erhöhung des Säule-3a-Abzugs hätte zur Folge, dass hauptsächlich Steuerpflichtige mit hohem Einkommen noch höhere Abzüge geltend machen könnten. Konkret könnten durch eine Verdoppelung des Säule-3a-Abzugs die Steuerpflichtigen mit einem steuerbaren Einkommen von 130’000 bis 140’000 Franken prozentual am meisten entlastet werden. Diese Personen verfügen in der Regel bereits über eine gute Vorsorge. Die vorgeschlagene Massnahme käme daher keineswegs mehrheitlich den in der Motionsbegründung genannten jungen Familien zugute.
Berechnungen der ESTV haben ergeben, dass eine Erhöhung des Säule-3a-Abzugs auf 12’000 Franken für Arbeitnehmende resp. 40’000 Franken für Selbstständigerwerbende jährliche Mindereinnahmen von rund 240 Millionen Franken (Berechnungsgrundlage: Steuerjahr 2008) bei der direkten Bundessteuer zur Folge hätte. Aus diesen Gründen erachtet der Bundesrat die vorgeschlagene Massnahme weder als geeignet noch effektiv, die Vorsorge der anvisierten Zielgruppe zu stärken. Sie würde indessen für die öffentlichen Haushalte zu beachtlichen Mindereinnahmen führen.
BE: Kantonsangestellte sind gegen Primatwechsel
An ihrer ausserordentlichen Versammlung im Berner Rathaus verankerten die BKP-Delegierten in der Stellungnahme an die Kantonsregierung zwar ihr grundsätzliches Nein zum Systemwechsel. Sie formulierten aber gleichzeitig mehrere Bedingungen, die für sie zu erfüllen seien, wenn der bernische Grosse Rat auf dem Systemwechsel beharren sollte.
So will die BPK etwa eine Besitzstandgarantie auf der Basis des technischen Zinssatzes von 2,5 Prozent. Die Delegierten sprachen sich auch für die Teilkapitalisierung mit Staatsgarantie aus, falls ihre Kasse nicht auf der Basis eines technischen Zinssatzes von 2,5 Prozent plus Wertschwankungsreserven voll ausfinanziert wird.
«Überall wo der Primatwechsel vorgenommen wurde, hat dies zu Verschlechterungen für die Versicherten geführt», sagte Claude Rötlisberger, der Vizepräsident der BPK-Delegiertenversammlung.
Mehr zu reden als die Frage ob Teil- oder Vollkapitalisierung gab im Berner Rathaus der technische Zinssatz. Die BPK- Verwaltungskommission hat kürzlich beschlossen, ihn per Anfang 2013 von heute 3,5 auf 2,5 Prozent zu senken. Die Kantonsregierung hält hingegen höchstens eine Senkung auf drei Prozent für vertretbar.
Die BPK-Delegierten stellten sich aber mit grossem Mehr gegen acht Gegenstimmen hinter den Beschluss ihres Führungsorgans. Ein Primatwechsel auf der Basis eines technischen Zinssatzes von 3,5 Prozent wäre für die Versicherten unzumutbar, lautete der Tenor.
SBB und Bund streiten sich wegen Pensionskassengeldern
Der Bund und die SBB haben offenbar unterschiedliche Auffassungen über die Verwendung von Mitteln des regionalen Personenverkehrs für die Sanierung der SBB-Pensionskasse. Um Rechtssicherheit zu schaffen, haben die SBB das Bundesverwaltungsgericht angerufen.
Die SBB und das Bundesamt für Verkehr (BAV) bestätigten einen entsprechenden Bericht des «St. Galler Tagblatts». Hintergrund der SBB-Beschwerde ans Bundesverwaltungsgericht ist ein Entscheid des BAV, die Zahlungen für den regionalen Personenverkehr an die SBB für das Jahr 2012 um 4,5 Millionen Franken zu kürzen.
Insgesamt machten die SBB in ihrem Budget für den regionalen Personenverkehr für 2012 Kosten von 13 Millionen Franken für die Ausfinanzierung der Pensionskasse geltend. Bei 4,5 Millionen davon handelt es sich um rein wirtschaftliche Sanierungsbeiträge, die gemäss BAV nicht zulässig sind. Nach der Kürzung durch das BAV würden die SBB nur 8,5 Millionen Franken erhalten.
Die SBB beurteilen die Situation anders, wie SBB-Sprecher Daniel Bach sagte. Die SBB möchten, dass alle Bahnen gleich behandelt werden. Denn für die Pensionskassen der Privatbahnen sind wirtschaftliche Sanierungsbeiträge über das Budget des regionalen Personenverkehrs unter gewissen Umständen zulässig.
Tagung des PK-Netz’ zum Umwandlungssatz
Aus aktuellem Anlass lädt das PK-Netz am 30. Oktober 2012 in Bern zu einer Tagung zum Mindestumwandlungssatz. Für die Referate und für die Podiumsdiskussion konnten wichtige Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sowie des Bundesamtes für Sozialversicherungen und der Pensionskassen gewonnen werden.
Das PK-Netz schreibt dazu: “Das Eidgenössische Departement des Innern hat Anfangs Jahr den Bericht über die Lage der 2. Säule in die Anhörung gegeben. Anhand des Berichts und der Anhörungsergebnisse will die Regierung Reformen vorschlagen. Diese Anhörungsergebnisse liegen nun vor, die Diskussion um den Mindestumwandlungssatz MUS ist in vollem Gange. Die technischen Grundlagen zeigen, dass sich die Lebenserwartung in den letzten 5 Jahren noch einmal deutlich erhöht hat. Gleichzeitig hat sich in den letzten Jahren das Zinsgefüge deutlich nach unten entwickelt, was sich auch in immer tieferen Mindestzins-Vorschriften niedergeschlagen hat. Diese beiden Parameter – Lebenserwartung und Zinsniveau – verleiten Bundesrat, Pensionskassenverband und Pensionskassenexperten dazu, erneut eine Senkung des Mindestumwandlungssatzes zu fordern. Allerdings haben diese Kreise noch nicht vergessen, wie deutlich sie mit ihren Plänen in der Volksabstimmung vom 7. März 2010 gescheitert sind."
Stockton: mit der PK in den Untergang
In Kalifornien sind immer mehr Städte bankrott. Schuld sind überrissene Arbeitsverträge, Missmanagement und die Immobilienkrise, wie das Beispiel von Stockton zeigt, schreibt die Basler Zeitung. Das grössere Problem sind die Verpflichtungen der Stadt für die Pensionskassen und die Krankenversicherung der Angestellten und Pensionierten. In den Boomjahren erfüllten die Stadtbehörden die Forderungen der Gewerkschaften ohne jede Widerrede und ohne jede Vorsichtsmassnahme. So verpflichteten sie sich, den pensionierten Angestellten und ihren Familien die Krankenversicherung bis ans Lebensende zu bezahlen. Und zwar zu hundert Prozent. Die Ex-Angestellten zahlen keinen Cent und tragen nicht den geringsten Selbstbehalt. Mit absurden Folgen: Für 1120 Pensionierte steht die Stadt heute mit rund 400 Millionen Dollar in der Schuld, wie Bürgermeisterin Johnston bestätigt. «Ich weiss nicht, was wir uns damals dachten.»
Vorwurf an die SBB
Die Thurgauer Zeitung schreibt: “Zwischen den SBB und dem Bundesamt für Verkehr (BAV) ist es zum Eclat gekommen. Das BAV wirft den SBB vor, gegen den Beschluss zur Sanierung der SBB-Pensionskasse zu verstossen. Das zeigen Recherchen unserer Zeitung. Das Parlament hatte 2011 grünes Licht gegeben, um rund 1,2 Milliarden Franken in die chronisch unterdeckte Pensionskasse zu pumpen. Bedingung: Damit sollten die SBB auf weitere Ansprüche verzichten. «Die SBB verzichteten explizit darauf, gegenüber dem Bund Nachforderungen zur Sanierung zu stellen», sagt BAV-Sprecher Andreas Windlinger auf Anfrage. Über Subventionszahlungen für den Regionalverkehr versuchen die SBB nun offenbar, dieses Versprechen zu brechen.
Konkret machte die Bahn laut Windlinger für 2012 Kosten von 13 Millionen Franken für die Sanierung ihrer Pensionskasse geltend. Darunter seien unzulässige Sanierungsbeiträge in der Höhe von 4,5 Millionen.”
Abendrot kauft Kleider Frey-Areal
Die Pensionskasse Stiftung Abendrot mit Sitz in Basel hat das Fabrikareal der ehemaligen Arthur Frey AG in Wangen bei Olten, bekannt als Kleider Frey, gekauft. Die insgesamt 5000 Quadratmeter umfassenden Hallen sollen nach Angaben der Stiftungsverantwortlichen so umgenutzt werden, dass «ein interessanter Mix zwischen Wohnen und Arbeit, Freizeit und Kultur entsteht».
Die Pensionskasse Stiftung Abendrot, der 9000 Versicherte aus 1150 Betrieben angeschlossen sind, hat sich in den letzten Jahren darauf spezialisiert, Industriebrachen zu erwerben und mit neuem Leben zu füllen. Das hat sie bisher zum Beispiel mit dem Areal der ehemaligen Maschinenfabrik Burckhardt in Basel getan, das heute unter dem Namen Gundeldinger Feld bekannt ist, und mit dem Lagerplatzareal von Sulzer in Winterthur. Nun ist das Fabrikareal von Kleider Frey an der Dorfstrasse 21 in Wangen dazu gekommen.
Nach Angaben des Stiftungsrats war die letzte grosse Mieterin die Firma Nussbaum, bis sie – etwa im Jahr 2000 – nach Trimbach zog. Ein weiterer Mieter, der jedoch etwas weniger Raum nutzte, war die Firma Portmann Küchen. Nun soll das leer stehende Fabrikgebäude, dessen westlicher Flügel 1909 entstand und 1920 mit einem Gebäudeanbau mit Innenhof erweitert wurde, aus dem Bestand heraus mit neuem Leben gefüllt werden. Dafür sind die Verantwortlichen auf der Suche nach künftigen Mieterinnen und Mietern, «die sich mit ihrer Tätigkeit und ihren Projekten ideal ergänzen».
H.U. Stauffer: Berufliche Vorsorge in 2. Auflage
Der Verlag Schulthess meldet: Die 2005 erstmals erschienene zusammenhängende Darstellung des Rechts der beruflichen Vorsorge der Schweiz von Hans-Ulrich Stuaffer ist auf grosses Interesse gestossen. Die Publikation gilt mittlerweile als Standardwerk zum komplexen Recht der beruflichen Vorsorge. Das Konzept, Fragen der Anwendung der verschiedenen Normen, aber auch die Koordination der beruflichen Vorsorge mit anderen Sozialversicherungsgesetzen sind Gegenstand dieser Publikation. Dabei wird ein Schwergewicht auf die leistungsrechtlichen Aspekte und die organisatorische Durchführung gelegt. Zudem wird umfassend auf die relevante Literatur und Rechtsprechung verwiesen und damit die Möglichkeit gegeben, rasch zu Detaildarstellungen vorzustossen. Immer fliessen auch Erfahrungen aus der Praxis ein, denn das Recht der beruflichen Vorsorge wird sehr stark durch die Ausgestaltung auf der Ebene der einzelnen Vorsorgeeinrichtung geprägt. Neu aufgenommen ist eine Darstellung des Rechts der beruflichen Vorsorge im Fürstentum Liechtenstein. Das vorliegende Buch beruht auf der aktuellen Gesetzgebung, wie sie ab 1.1.2012 in Kraft ist. Die Rechtsprechung – darunter auch zahlreiche nicht publizierte Bundesgerichtsentscheide – wie auch die Literatur sind bis Ende 2011 berücksichtigt.
Hans-Ulrich Stauffer, Berufliche Vorsorge, Schulhtess, CHF 298, 976 Seiten. Verlag
Schweizer Banken planen Asset-Management-Offensive
Das bisher eher vernachlässigte Geschäft mit Fonds und institutionellen Anlegern wie Pensionskassen und Versicherungen ist zwar weniger profitabel als andere Sparten des Bankgeschäftes, aber auch risikoärmer. Das haben auch Branchenverbände und Politiker erkannt und planen nun eine Offensive, schreibt Cash.
Mit der Durchlöcherung des Bankgeheimnisses ist die Anziehungskraft der Schweiz für vermögende Ausländer stark zurückgegangen. Die Unternehmensberater von Boston Consulting rechnen damit, dass die in der Schweiz deponierten Vermögen von Westeuropäern bis 2014 um über ein Viertel schrumpfen könnten.
Alternativen gibt es für die Schweizer Bankbranche nicht viele. Das Investmentbanking ist unbedeutend und das Kleinkundengeschäft ist ausgereizt. "Als Teilersatz bietet sich das Asset Management an", erklärt Markus Fuchs vom Schweizer Fondsverband. Von den 4200 Milliarden Franken, die auf Schweizer Bankdepots liegen, entfallen gegenwärtig rund 1350 Milliarden Franken auf professionelle Anleger.
"Im institutionellen Geschäft in der Schweiz ist ein jährliches Wachstum der verwalteten Vermögen von fünf Prozent möglich", sagt er. Voraussetzung für Wachstum sei aber, dass das Schweizer Asset Management ausländische Gelder anziehe. "Das heißt, wir müssen ausländische Versicherungen und Pensionskassen überzeugen, dass sie Mandate in die Schweiz vergeben."
Der Schweizer Fondsverband und die Bankiervereinigung hätten wichtigen Politikern ihre Vorwärts-Strategie vorgestellt und Unterstützung gefunden, sagt Verbandsvertreter Fuchs, ohne Details zu nennen. Es greife aber zu kurz, nur von der Politik oder dem Regulator bessere Rahmenbedingungen zu fordern.

