Das bisher eher vernachlässigte Geschäft mit Fonds und institutionellen Anlegern wie Pensionskassen und Versicherungen ist zwar weniger profitabel als andere Sparten des Bankgeschäftes, aber auch risikoärmer. Das haben auch Branchenverbände und Politiker erkannt und planen nun eine Offensive, schreibt Cash.

Mit der Durchlöcherung des Bankgeheimnisses ist die Anziehungskraft der Schweiz für vermögende Ausländer stark zurückgegangen. Die Unternehmensberater von Boston Consulting rechnen damit, dass die in der Schweiz deponierten Vermögen von Westeuropäern bis 2014 um über ein Viertel schrumpfen könnten.

Alternativen gibt es für die Schweizer Bankbranche nicht viele. Das Investmentbanking ist unbedeutend und das Kleinkundengeschäft ist ausgereizt. "Als Teilersatz bietet sich das Asset Management an", erklärt Markus Fuchs vom Schweizer Fondsverband. Von den 4200 Milliarden Franken, die auf Schweizer Bankdepots liegen, entfallen gegenwärtig rund 1350 Milliarden Franken auf professionelle Anleger.

"Im institutionellen Geschäft in der Schweiz ist ein jährliches Wachstum der verwalteten Vermögen von fünf Prozent möglich", sagt er. Voraussetzung für Wachstum sei aber, dass das Schweizer Asset Management ausländische Gelder anziehe. "Das heißt, wir müssen ausländische Versicherungen und Pensionskassen überzeugen, dass sie Mandate in die Schweiz vergeben."

Der Schweizer Fondsverband und die Bankiervereinigung hätten wichtigen Politikern ihre Vorwärts-Strategie vorgestellt und Unterstützung gefunden, sagt Verbandsvertreter Fuchs, ohne Details zu nennen. Es greife aber zu kurz, nur von der Politik oder dem Regulator bessere Rahmenbedingungen zu fordern.

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