BE: “Staatspersonal soll länger arbeiten für tiefere Rente”
Der Kanton Bern kommt nicht mehr darum herum, die Milliardenlöcher in seinen Pensionskassen BPK und BLVK zu füllen. Verzweifelt gesucht wird eine Opfersymmetrie, welche die enormen Lasten fair auf Steuerzahler und Versicherte aufteilt. Auf Anfrage erklärt nun laut Berner Zeitung der externe technische Experte der BPK, Martin Schnider, wie bei dieser Kasse die Opfersymmetrie aussehen könnte. Der Steuerzahler soll nach dem Plan des Kantons allein für die Deckungslücke von voraussichtlich 1,5 Milliarden Franken aufkommen. Im Gegenzug will die Regierung grundsätzlich, dass die Probleme, die wegen der tiefen Renditen neu hinzugekommen sind, mit Leistungskürzungen gelöst werden. Dabei geht es ebenfalls um 1,5 Milliarden Franken. Schnider zeigt auf, was diese Opfersymmetrie bedeutet, wenn man sie zu Ende denkt. Erstens müsste die BPK das Rentenalter wohl von 63 auf 65 erhöhen. Zweitens seien zusätzlich Rentenkürzungen notwendig. Diese belaufen sich auf bis zu 10 Prozent, wenn die Renditen lange auf dem tiefen Niveau bleiben, auf das sich die BPK einstellt. Aus Schniders Sicht wäre dies nicht unzumutbar. Das heutige Niveau der BPK-Renten sei hoch. Zudem senken zurzeit viele Kassen die künftigen Renten.
GR: Blindtest
Trotz intensiver Kontrollen erschleichen sich weiterhin Griechen Zuschüsse und Pensionen. Neue Kontrollen sollen die Verhältnisse nun klären. Die Behörden können für jede zehnte Pension nicht sicher feststellen, ob sie rechtmäßig ist und an wen sie genau ausgezahlt wird, sagte der Chef der Behörde, die die Bücher der Pensionskassen prüft. "Etwa jede zehnte Pension kann nicht richtig verifiziert werden, an wen sie geht", sagte Charis Theocharis. Nach einer Verordnung des Arbeitsministeriums müssen alle Pensionskassen bis zum 17. August detaillierte Listen mit den Pensionen vorlegen, bei denen es Zweifel gibt.
Die Behörden nehmen ausserdem auch angeblich Blinde ins Visier. Kontrolleure haben auf der Ionischen Insel Zakynthos festgestellt, dass statt angeblich 700 Betroffenen tatsächlich nur 60 blind waren. Zu ähnlichen Ergebnisse kam es auch auf der Insel Chios im östlichen Mittelmeer.
NZZ: “Leichtfertige Rentner belasten den Sozialstaat”
“Wer sein Alterskapital falsch anlegt oder verprasst, darf Ergänzungsleistungen beziehen. Parlamentarier wollen das ändern. Das Ausmass des Problems kennt aber niemand. Ist ein Eingriff in die Freiheit der Versicherten gerechtfertigt?”, fragt Simon Gemperli in der NZZ.
Solche Fehlanreize sollten beseitigt werden, finden Parlamentarier mehrerer Parteien sowie die kantonalen AHV-Ausgleichsstellen. Heute kann jeder Versicherte von Gesetzes wegen ein Viertel seines Kapitals beziehen, je nach Reglement sogar bis zu 100 Prozent. In einer Motion fordert Nationalrätin Ruth Humbel (cvp., Aargau) ein Verbot von Kapitalabfindungen im obligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge bis zu 500 000 Franken.
Bemerkenswert sind die Mitunterzeichner des Vorstosses. Obschon sich die SVP in der Vernehmlassung zum Bericht zur Zukunft der zweiten Säule gegen jegliche Einschränkung des Kapitalbezugs aussprach, unterstützen SVP-Sozial- und -Finanzpolitiker wie Toni Bortoluzzi, Roland Borer und Hans Kaufmann die Motion. Auch freisinnige Nationalräte befürworten Einschränkungen des Kapitalbezugs, anders als die FDP in ihrer Vernehmlassungsantwort. Im Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit und Missbrauchsbekämpfung sind die Reihen nicht geschlossen. Die CVP begrüsst Begrenzungen des Kapitals ebenso wie die SP, die Grünen und die Gewerkschaften. Die Wirtschaftsverbände, die Banken und die Versicherungen sind dagegen.
Retirees Face Tough Choice on Pensions
More and more retirees could soon be facing the choice of accepting a pension buyout or collecting a monthly check, says Marilyn Capelli Dimitroff, a financial adviser in Bloomfield Hills, Mich.
Few companies still offer traditional, defined-benefit pension plans, but millions of retirees are still collecting pensions. Earlier this year, General Motors Co. gave 42,000 of its 118,000 salaried retirees the option of taking a one-time payment in lieu of a traditional pension, in a bid to reduce the company’s overall pension liabilities. That followed a similar offer by Ford Motor Co. to many of its former employees.
“This could well be the beginning of a trend for many companies,” says Ms. Dimitroff, president of Capelli Financial Services Inc.
UK: Plunging gilt yields send pension schemes in search for alternatives
UK pension funds are being urged to ditch their estimated £100bn investment in UK government debt, or gilts, after consultants branded the asset class unfit for purpose.
In a document sent to pension fund clients, consultant PwC questions whether gilts are fit for inclusion as a core portfolio component after £375bn worth of quantitative easing pushed yields to historic lows.Raj Mody, chief actuary at PwC, says: “There is an accepted myth that gilts are the best matching asset for UK pension liabilities but is that true during QE, which is distorting what gilts stand for?”
Following the most recent round of QE at the start of July, 10-year gilt yields fell to record lows of 1.4 per cent.
Given that UK pension deficits stand at £267bn according to June figures from the Pension Protection Fund, such low gilt yields may drive trustees to consider more derivative-based strategies that free up capital and promise the opportunity to deliver extra return.
Eine Frage – zwei Antworten
Eine Frage – zwei Antworten. Nach diesem Modell hat Peter Eisenhut Daniel Lampart, den Chefökonomen des Schweizerischen Gewerschaftsbunds und Jérôme Cosandey, den Sozialversicherungsexperten von Avenir Suisse, zur sozialen Sicherheit interviewt.
Ein Auszug aus dem Interview.
Die Alterung der Gesellschaft und die aktuell tiefen Renditen auf den meisten Anlageklassen stellen auch die zweite Säule, die Pensionskassen, vor grosse Herausforderungen. Welche Reformen müssten aus Ihrer Sicht in der zweiten Säule durchgeführt werden?
Lampart: Ein grosses Problem sind die völlig überhöhten Verwaltungskosten. Bund und Parlament müssen diese streng regulieren. Schliesslich ist die 2. Säule obligatorisch. Die aktuell tiefen Renditen sind in erster Linie eine Folge der Krise. Die Zentralbanken haben die Zinsen in vielen Ländern auf ein sehr tiefes Niveau gesenkt. Wenn sich die wirtschaftliche Lage normalisiert, wird sich auch das Ertragspotenzial der Pensionskassen wieder verbessern. Was zudem immer vergessen wird: Die Pensionskassen zahlen auch Invalidenrenten. Diese sind in den letzten Jahren nicht mehr gestiegen. Das entlastet die Kassen.
Cosandey: Man kann sich die berufliche Vorsorge als ein Schiff auf einer langen Fahrt vorstellen. Kurzfristig gilt es, das Leck im Tank zu flicken: Das angesparte Altersguthaben muss aufgrund der steigenden Lebenserwartung für länger ausreichen. Entsprechend muss der jährliche Anteil kleiner werden, der als Rente ausbezahlt wird. D.h. der Umwandlungssatz muss gesenkt werden. Die ausbezahlte Gesamtsumme bleibt zwar konstant, die jährliche Rente jedoch sinkt. Mittelfristig sollte das Schiff agiler werden: Das BVG muss die individuelle Lebensführung der Versicherten besser berücksichtigen und ihnen mehr Gestaltungspielraum geben.
PIMCO’s Gross prophesies death of equities
Bill Gross, the co-founder and co-chief investment officer of bond giant PIMCO, says it is time to write the obituary for stock investing as we know it. Writing in his August investment letter, the manager of the world’s largest bond mutual fund said lower returns on stocks — and bonds, for that matter — means individuals will have to work longer to save for their retirements. "If financial assets no longer work for you at a rate far and above the rate of true wealth creation, then you must work longer for your money," Gross wrote.
Gross, whose Pacific Investment Management Co has $1.82 trillion in assets, took particular issue with the noted economist Jeremy Siegel, who popularized the notion that a portfolio of stocks can return on average 6.6 percent over the long haul. "The Siegel constant of 6.6 percent real appreciation, therefore, is an historical freak, a mutation likely never to be seen again as far as we mortals are concerned," he said.
“Yet the 6.6% real return belied a commonsensical flaw much like that of a chain letter or yes – a Ponzi scheme. If wealth or real GDP was only being created at an annual rate of 3.5% over the same period of time, then somehow stockholders must be skimming 3% off the top each and every year. If an economy’s GDP could only provide 3.5% more goods and services per year, then how could one segment (stockholders) so consistently profit at the expense of the others (lenders, laborers and government)? The commonsensical “illogic” of such an arrangement when carried forward another century to 2112 seems obvious as well. If stocks continue to appreciate at a 3% higher rate than the economy itself, then stockholders will command not only a disproportionate share of wealth but nearly all of the money in the world! Owners of “shares” using the rather simple “rule of 72” would double their advantage every 24 years and in another century’s time would have 16 times as much as the sceptics who decided to skip class and play hooky from the stock market.”
8 Millionen Einwohner in der Schweiz
Gemäss den neusten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) wird die Bevölkerungszahl der Schweiz im Laufe des Sommers 2012 die Grenze von 8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern überschreiten. Seit 1860 hat sich die Bevölkerung der Schweiz mehr als verdreifacht. Das demografische Wachstum verlief jedoch nicht linear. Am Ende des 19. Jahrhunderts sowie zwischen 1910 und 1930 war die Schweiz ein Auswanderungsland.
Unklarheit über Libor-Schäden bei PKs
«Wir empfehlen den Mitgliedern, genau anzuschauen, ob sie von den Manipulationen des Libor betroffen sind», sagt der Präsident des schweizerischen Pensionskassenverbandes Asip, Christoph Ryter laut einem Artikel im Tages-Anzeiger. «Diese Überprüfungen sollten bis 2005 zurückreichen.» Zugleich lässt Ryter durchblicken, die Auswirkungen der Liboraffäre seien mit dem heutigen Informationsstand überaus schwer zu beurteilen. Erst mal müsse klar sein, welche Banken – als Gegenparteien der Pensionskassen – in den Manipulationsskandal verwickelt seien.
Ähnlich äussert sich Susanne Haury, Leiterin Asset Management der Sammeleinrichtung Publica: «Vieles liegt immer noch im Dunkeln. Bevor wir genaue Abklärungen vornehmen können, müssen wir Anhaltspunkte dafür haben, welche Währungen und Laufzeiten Gegenstand von Manipulationen gewesen sind.» Die London Interbank Offered Rate (Libor) ist der weltweit wichtigste Referenzzinssatz und wird täglich für 10 Währungen und 15 Laufzeiten (bis maximal ein Jahr) berechnet.
Auch wenn also noch überhaupt nicht feststeht, ob den Pensionskassen daraus ein Nachteil entstanden ist und ob dieser je verlässlich zu ermitteln sein wird – Françoise Bruderer taxiert die missbräuchlichen Liborabsprachen einer Reihe von Banken als «sehr gravierend>«, vor allem wegen des «neuerlichen Vertrauensverlustes in den Bankensektor». Gemäss der Chefin der PK Post müssen «ernst zu nehmende Fragen über das Risikomanagement und -controlling der Banken aufgeworfen» werden.
Le sauvetage des retraites des fonctionnaires genevois
Le renflouement des caisses de retraite des fonctionnaires coûtera entre 4,8 et 6 milliards de francs au canton de Genève et 2 à 2,6 milliards aux fonctionnaires. Le député Pierre Weiss a sorti sa calculette et a fait l’addition du coût pour toute la durée du plan de redressement de la nouvelle caisse de pension qui doit remplacer la CIA et la CEH au 1er janvier 2013. Il s’étendra sur les 40 prochaines années.
Le député PLR est en plein dans la rédaction de l’épais rapport au projet de loi 10847. «La facture est plus de deux fois plus salée que celle que l’Etat a dû régler pour sauver la Banque cantonale, fait remarquer le député PLR. Et personne ne se retrouvera devant la justice pour rendre des comptes.»
Das Magazin: “Madoff regiert”
Im “Magazin” hat Thomas Held, früherer avenir suisse Direktor, sich unter dem Titel “Madoff regiert” über die 2. Säule ausgelassen. Unter “Madoff” versteht Held die zunehmende Umverteilung zwischen Aktiven und Rentnern. Nach seiner Meinung hat diese Umverteilung bisher noch niemand bemerkt. Er stellt fest: “Aber auf dem Planet BVG, bei all jenen, die wie die Angeklagten von Zürich von der Riesenverwaltung des Riesenvermögens der beruflichen Vorsorge leben, ist die Botschaft noch nicht angekommen. Auf den einschlägigen Messen und in den Specials der Finanzzeitungen liest man Weisheiten wie: «Für hohe Renten braucht es hohe Börsenerträge.» Dabei brauchte es diese heute nur schon für die garantierten Renten! Es ist in der zweiten Säule ein wenig so wie in der verschuldeten Banken- und Staatenwelt: Man kann nicht offenlegen, wie die Dinge stehen, weil sofort gewaltige Berichtigungen nötig würden. Die Banken und Staaten hoffen noch auf die heilende Wirkung der Zeit. Im Madoff-System der Vorsorge dagegen macht die Zeit die Sache immer schlimmer.”
Church of England risks vicars‘ pensions in hedge funds
The Church of England has poured £60m of vicars‘ pension investments into hedge funds run by some of the world’s richest people.
One of the funds is run by US billionaire Ray Dalio, while another is managed from a south London mews house by British multimillionaire David Harding. Disclosure that the church is risking vicar’s pensions in hedge funds prompted a call from within the CofE for the church’s pension board to scrutinise hedge fund remuneration policies.
Cash: Pensionskassen suchen ihr Heil bei «Strukis»
Eine Antwort auf den Anlage-Notstand finden immer mehr Pensionskassen bei Strukturierten Produkten, wie Derivatehändler gegenüber cash bestätigten. Besonders nachgefragt sind so genannte Multi Barrier Reverse Convertibles. Dieses Produkt ist eine besondere Form einer Aktienanleihe mit beschränkter Laufzeit. An deren Ende zahlt der Emittent den Nominalwert entweder zu 100 Prozent zurück oder liefert den Basiswert, sofern der Barrierekurs unterschritten wurde. Zudem erhält der Käufer wie bei Obligationen eine regelmässige Coupon-Zahlung. Das grösste Risiko dieses Produkts liegt also in einem möglichen Kursverlust der Aktie.
„Pensionskassen kaufen vor allem möglichst risikolose Multi Barrier Reverse Convertibles auf Indizes mit einem tiefen Barrierekurs von 30 Prozent“, sagt Maurizio Maniglia vom unabhängigen Finanzintermediär Global Financial Products. Dies garantiere den Pensionskassen aufgrund der momentanen Marktsituation eine jährliche Rendite von rund 2,5 Prozent, so lange die drei Börsenbarometer SMI, Eurostoxx und S&P-500 nicht innerhalb der vordefinerten Laufzeit von drei Jahren um 70 Prozent oder mehr nachgeben.
NYT: Our Ridiculous Approach to Retirement
Seventy-five percent of Americans nearing retirement age in 2010 had less than $30,000 in their retirement accounts. The specter of downward mobility in retirement is a looming reality for both middle- and higher-income workers. Almost half of middle-class workers, 49 percent, will be poor or near poor in retirement, living on a food budget of about $5 a day.
To maintain living standards into old age we need roughly 20 times our annual income in financial wealth. If you earn $100,000 at retirement, you need about $2 million beyond what you will receive from Social Security. If you have an income-producing partner and a paid-off house, you need less. This number is startling in light of the stone-cold fact that most people aged 50 to 64 have nothing or next to nothing in retirement accounts and thus will rely solely on Social Security.
It is now more than 30 years since the 401(k)/Individual Retirement Account model appeared on the scene. This do-it-yourself pension system has failed. It has failed because it expects individuals without investment expertise to reap the same results as professional investors and money managers. What results would you expect if you were asked to pull your own teeth or do your own electrical wiring?
Although humans may be bad at some behaviors, we are good at others, including coming together and finding common solutions that protect all of us from risk. Surely we can find a way to help people save — adequately and with little risk — for their old age.
Ethos Quarterly und Ethos Investment Focus: Q2
Ethos veröffentlicht die Berichte Ethos Quarterly und Ethos Investment Focus für das zweite Quartal 2012.
Ethos Quarterly ist der Newsletter für nachhaltiges Investment und aktives Aktionariat. Die vorliegende Ausgabe legt den Fokus auf die Lancierung von Ethos Académie. Bei diesem gemeinnützigen Verein können Privatpersonen Mitglied werden. Mehr Informationen und Anmeldung: http://www.ethosacademie.ch/de/mitgliedschaft-und-spenden
Weiter baute Ethos die Performance-Berichterstattung seiner Fonds aus: Der Ethos Investment Focus enthält neu zusätzliche Informationen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Unternehmen sowie der Ausübung der Aktionärsstimmrechten.

