Swisscanto Studie: Die Schweizer Pensionskassen 2009
Swisscanto hat die Resultate ihrer zum neunten Mal durchgeführten, umfassenden Umfrage bei den schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen anlässlich einer Tagung in Zürich präsentiert. Dabei wurden aktuelle Daten zu Performance, Deckunsgrad und Asset Allocation sowie über allfällige geplante oder bereits eingeleitete Sanierungsmassnahmen bekannt. Teilgenommen haben 272 Pensionskassen mit einem Vorsorgevermögen von 342 Mrd. Franken und 2,2 Mio. Versicherten.
In den vergangenen Monaten wurde viel geschrieben über die Entwicklung des Deckungsgrads und es wurden zahlreiche und teilweise stark voneinander abweichende Daten über das Ausmass der herrschenden Unterdeckung bekannt. Swisscanto hat per 31.12.2008 wiederum neue Zahlen aufgrund der Umfrage ermittelt. Sie gewinnt Aussagekraft insbesondere im Vergleich mit den früheren Umfragen, weil hier ein weitgehend identisches Sample mit einer einheitlichen Erfassungssystematik vorliegt.
Die Grafik zeigt konkret auf, wie sich der Deckungsgrad der Pensionskassen für rund 60 Prozent der Versicherten entwickelt hat. Der Rückschluss auf die Gesamtheit der Pensionskassen muss mit Fragezeichen versehen werden. Die kantonalen Aufsichtsämter gehen aufgrund ihrer eigenen Umfrage weiterhin davon aus, dass lediglich rund ein Drittel der Kassen sich gegenwärtig in Unterdeckung befinden.
Aufschlussreicher als die Deckungsgradzahlen sind die Angaben über die Renditen und die Entwicklung der Asset Allocation. Nicht einmal 1% der teilnehmenden Vorsorgeeinrichtungen vermochte im Berichtsjahr eine positive Performance zu erzielen. In absoluten Zahlen sind es genau zwei. Ebenfalls zwei mussten eine Einbusse von über 25% hinnehmen. Fast die Hälfte der Vorsorgeeinrichtungen liegt im Bereich von -10% bis -15%. Gesamthaft beträgt der Durchschnitt -12,9% .
Beunruhigend sind insbesondere die längerfristigen Durchschnitte. Während über 5 Jahre die durchschnittlich ausgewiesene Performance noch in der Gegend von 2% oder knapp darunter liegt, oszilliert sie für die verschiedenen Grössenkategorien von Vorsorgeeinrichtungen für 8 Jahre um 0%. Einschränkend ist zu bemerken, dass in den Zeitraum von 8 Jahren nicht nur der Crash von 2008 fällt, sondern auch jener von 2001-2002. Die Kassen erzielten somit kaum Kapitalerträge, mussten aber während der gesamten Zeitspanne einen Mindestzins zwischen 2,25% und 3,0% ausrichten. Dieses unbefriedigende Rendement ist nicht allein auf das “Annus horribilis” 2008 zurückzuführen. Die Durchschnittsrendite über 8 Jahre betrug auch für den Zeitraum 2000-07 lediglich 2,9 Prozent und damit deutlich weniger, als gemäss den gesetzlich vorgegebenen technischen Parametern für die Leistungserbringung notwendig wäre.
Erfragt wurden auch die geplanten oder bereits eingeleiteten Sanierungsmassnahmen. Zu berücksichtigen ist, dass beim Umfragetermin März 09 wohl nur die wenigsten Kassen bereits konkret und detailliert wussten, was nun zu tun sei. Die Antworten geben deshalb wohl vorwiegend einen Eindruck von der Richtung, welche einzuschlagen sei und welche Massnahmen im Vordergrund stehen werden.
Als mit 39 Angaben (von 272 Teilnehmern) häufigste Massnahme erweist sich der vom Arbeitgeber geleistete Sanierungsbeitrag, der in der Regel parallel geht mit einem Sanierungsbeitrag der Arbeitnehmer. Ebenfalls über 30 Mal werden der Aufschub von Leistungsverbesserungen und Beitragserhöhungen ohne Leistungserhöhungen genannt. Die Reduktion des Umwandlungssatzes führen 33 Kassen an. Je 17 Nennungen finden die Verwendung von Mitteln aus Wohlfahrtsfonds und die Arbeitgeberreserve mit Verwendungsverzicht. In 25 Fällen leistet der Arbeitgeber eine Sanierungseinlage. Den grössten Effekt dürften jedoch die Nullzinsrunde haben, die bei vielen Kassen mit einem umhüllenden Vorsorgeplan für das Jahr 2008 umgesetzt wird. Weiter lassen die Antworten erwarten, dass weitere Vorsorgeeinrichtungen Rentenkürzungen zumindest in Betracht ziehen. Nach dem medialen Aufruhr nach dem Bekanntwerden der Pläne bei der PK von Georg Fischer dürfte man aber diesbezüglich wohl nochmals über die Bücher gehen.
Die Umfrage hat darüber hinaus wieder eine Fülle von weiteren Details über Struktur, Beiträge und Leistungen der Pensionskassen zu Tage gebracht, welche insbesondere für Spezialisten und Praktiker der 2. Säule von Interesse sein dürften, aber auch für eine weitere Öffentlichkeit wertvolle Einsichten in das Funktionieren der Beruflichen Vorsorge erlauben. Die Unterlagen mit den ersten Auswertungen können von der Swisscanto-Website herunter geladen werden. Die umfassende Studie mit weiteren Auswertungen ist für September geplant.
Swisscanto Pensionskassen-Studie
Taux de conversion: un débat sous turbulences
La question est sensible: elle touche aux rentes. Elle est aussi incertaine, car la réponse dépend de la prévision du rendement des placements des caisses de pension sur les marchés. Ajoutez à cela le traumatisme d’un krach boursier, d’une récession brutale et de mesures d’assainissement dans de nombreuses caisses de pension: la votation sur la réduction de 6,8% à 6,4% du taux de conversion de la loi sur la prévoyance professionnelle (LPP) sera passionnée.
TV Club: Müssen jetzt auch Rentner zahlen?
In einer teilweise turbulenten Sendung im “Club” des Fernsehens DRS wurde die stark diskutierte Rentenkürzung bei der GF Pensionskasse thematisiert. Unter der Leitung von Christine Maier diskutierten Yves Rossier, Direktor Bundesamt für Sozialversicherungen BSV; Thomas Held, Direktor Avenir Suisse; Hanspeter Konrad, Direktor Schweizerischer Pensionskassenverband ASIP; Rita Schiavi, Mitglied Geschäftsleitung Unia; Arthur Züger, Gründungsmitglied Schweizerischer Seniorenrat, Alt-Nationalrat SP.
NL: Life expectancy rising faster than forecast
The life expectancy of the Dutch population has increased much more than initially forecast, the Actuarial Society (AG) has suggested. Moreover, the rise of the expected average age is also accelerating, according to the AG which based its calculations on figures from Statistics Netherlands (CBS).
The AG said men born between 2002 and 2007 are now likely to live almost four months longer – to up to almost 77 on average – compared to the recognised prognosis. In its most recent prognosis against figures produced at the end of 2008, the CBS has raised the expected age for men who are born now from 81.5 years to 83.2 years, while women’s average age is forecast to rise from 84.2 to 85.5 years.
Mercer Asset Allocation Umfrage 2009
Europäische Pensionskassen investieren zunehmend in nicht-traditionelle Anlageklassen. Damit ist das Ziel verbunden, die Portfolios stärker zu diversifizieren und auf diese Weise die Risiken besser steuern und kontrollieren zu können. 35 Prozent der Pensionskassen in Grossbritannien und 60 Prozent der Pensionskassen im übrigen Europa wollen neue Anlageklassen in ihre Portfolios aufnehmen, um die Anlagerisiken in Zukunft erfolgreicher zu kontrollieren. Dies sind die wichtigsten Resultate der aktuellen Asset Allocation-Studie des Beratungsunternehmens Mercer. Im Rahmen der Studie wurden über 1.000 europäische Pensionskassen mit einem Vermögen von insgesamt 400 Mrd. Euro berücksichtigt.
Die Bankenkrise und der Kollaps von Lehman Brothers haben das operative Risiko, das mit der Anlage von institutionellen Geldern verbunden ist, deutlich gemacht. Institutionelle Anleger schauen nun nach Wegen, um die Risiken, die ihren Plänen innewohnen, in den Griff zu bekommen. Dies soll in erster Linie durch eine weitere Diversifizierung ihrer Anlagen gelingen", erläutert Sven Ebeling, Leiter des Bereichs Investment Consulting bei Mercer in der Schweiz.
Über zwei Drittel der Befragten haben bereits Überprüfungen der Anlagestrategie im Jahr 2008 durchgeführt oder planen diese für 2009. Fast 70 Prozent haben ihre Exposition gegenüber Gegenparteirisiken 2008 genauer unter die Lupe genommen, über 50 Prozent ihr Cash Management. Mehr als 70 Prozent wollen in diesem Jahr ihre Programme bei der Wertpapierleihe und 46 Prozent ihre Transaktionskosten überprüfen. "Viele Pensionskassen waren sich der zusätzlichen Risiken, die mit ihren Securities Lending-Programmen verbunden sind, nicht bewusst" sagt Ebeling. "Sie werden diese Programme in Zukunft genauer beobachten, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden."
Zusammenfassung Moneycab / Mercer Studie
Arbeitnehmervertreter der Kassenkommission von Publica gewählt
Am 12.05.2009 hat die Delegiertenversammlung der Pensionskasse des Bundes Publica die Arbeitnehmervertretung in deren Kassenkommission gewählt. Die Kassenkommission ist das oberste Organ von Publica. Sie übt die Leitung sowie die Aufsicht und Kontrolle über die Geschäftsführung aus. Sie verfügt über 16 Mitglieder und ist paritätisch zusammengesetzt (je 8 Mitglieder, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber vertreten).
Deutsche Grenzgänger: Leistungen aus Schweizer Pensionskassen
Aufgrund des Alterseinkünftegesetzes ist in Deutschland bei der Besteuerung von Altersbezügen ab dem VZ 2005 zwischen Einzahlungen bzw. Auszahlungen aus der sog. Basisversorgung einerseits und Einzahlungen bzw. Auszahlungen aus anderen Vorsorgeeinrichtungen zu unterscheiden.
Nachdem die OFD Karlsruhe bereits im September 2007 mit einer Vfg. ihre früheren Direktiven Thematik ergänzte und darin erläutert hatte, was bei der steuerlichen Behandlung von Ein- und Auszahlungen in eine Schweizer Pensionskasse ab dem VZ 2005 im Einzelnen zu berücksichtigen ist, stellt die Behörde jetzt eine Liste mit ca. 30 anhängigen Klageverfahren zusammen, die hauptsächlich die Einmalzahlung und den Vorbezug wegen Wohneigentums zum Gegenstand haben (OFD Karlsruhe, Vfg. v. 22.4.2009, S 225.5/161 A – St 131).
UK pension funds narrow deficit in April
The combined deficit of 7,400 UK final salary pension schemes narrowed to 188.5 billion pounds ($286 billion) in April on the back of rising equity markets and gilt yields, data from the Pension Protection Fund showed. The combined deficit narrowed from 242 billion pounds at end-March as buoyant stock markets boosted pension scheme assets by 4 percent and higher gilt yields reduced liabilities by 3.2 percent, the PPF said in its monthly survey of UK schemes.
Total scheme assets rose 3.2 percent to 772.3 billion pounds during the month, adding to a 3.5 percent increase in March which took assets to 748.2 billion pounds, the data showed. By the end of April 6,429 schemes were in deficit, or 87 percent of the total, compared with 6,637 at the end of March while 953 schemes were in surplus, up from 774.
Thurgauer Zeitung: Was Rentner von den Versicherungen erwarten dürfen
Der Crash hat Einkommen und Vermögen von Pensionierten dezimiert. Die Versicherungen reagieren darauf mit neuen Rentenprodukten.
baz: Pochen Sie auf die Entlassung
Wer sich zwangsweise früh pensionieren lässt, riskiert eine Kürzung des Arbeitslosentaggelds. Die Entlassung kann von Vorteil sein, allerdings nicht in jedem Fall.
Alfred Storck neuer Präsident der Avadis Anlagestiftung
Alfred Storck ist neuer Präsident des Stiftungsrats der Avadis Anlagestiftung. Der frühere stellvertretende Finanzchef und Leiter Finanzen & Steuern des ABB Konzerns bringt wertvolle Erfahrung in das Gremium ein. Er ist seit 2007 Mitglied des Stiftungsrats und Honorarprofessor im Steuer- und Finanzbereich an der Universität St. Gallen und hat verschiedene Lehraufträge an den Universitäten Wien und Freiburg im Breisgau.
Der promovierte Wirtschaftswissenschafter ist Mitglied im Aufsichtsrat von ABB Deutschland und in internationalen Steuergremien. Er löst Christoph Oeschger als Präsident der Avadis Anlagestiftung ab. Oeschger will sich stärker auf die Führung der auf Pensionskassendienstleistungen spezialisierten Avadis Vorsorge AG konzentrieren, bleibt aber Stiftungsrat der Avadis Anlagestiftung.
Anlagestiftungen: Performancevergleich für Q1 2009
Watson Wyatt hat den Performancevergleich per 31.3.2009 der Anlagestiftungen publiziert. Erfasst wurden 14 Anlagestiftungen und 7 Immobilienstiftungen. Die Anlagestiftungen weisen ein Gesamtvermögen von 60,6 Mrd. Franken auf (gegenüber 31.12.08 minus 1,8%). Marktführer sind die CS (15,8 Mrd.) und Swisscanto (14,2 Mrd. Franken). Bei den Obligationen CHF Inland (aktiv) ergibt sich für das 1. Quartal ein durchschnittliches Plus von 0,9 Prozent, für 12 Monate von 7,3 Prozent. Aktien Schweiz (aktiv) erzielten im Q1 –9,5, über 12 Monate –30,9%. Der Durchschnitt über 5 Jahre liegt bei –0,8%, über 10 Jahre bei –1,7%. Die Differenzen zwischen den einzelnen Anbietern sind auffallend gering. Die Zahlen für Aktien Ausland (aktiv) lauten: Q1: –3,4%, 12 Monate –36,3%.
GF-Rentenkürzung in den Medien
Die von der PK der Georg Fischer angekündigte Rentenkürzung für einen Teil der Pensionierten hat in den Medien ein breites Echo gefunden. Alle grösseren Tageszeitungen und das Fernsehen berichteten darüber.
Hanspeter Konrad, Direktor des ASIP, bestätigte in der Tagesschau, dass Rentenkürzungen nur unter sehr restriktiven Bedingungen vorgenommen werden dürfen.
Im Fernsehen wurden auch die Zeitungsberichte kommentiert.
Berichte finden sich unter anderem im Tagesanzeiger und in der Basler Zeitung.
PK pro: Markantes Wachstum
Die Pensionskasse pro orientiert über ihr Geschäft 2008 und hält u.a. fest: “Die Zahl der angeschlossenen Unternehmen stieg 2008 um 23,5 % auf über 5000 und die Anzahl der Versicherten um 22 % auf gut 28’000. Der Deckungsgrad der Stiftung Pensionskasse pro beträgt 91,0 % (Vorjahr 100,4 %). Der durchschnittliche Deckungsgrad der Vorsorgewerke liegt bei 92,2 % (Vorjahr 101,8 %).
Als Beitrag zur Sanierung der Unterdeckung hat der Stiftungsrat im Herbst 2008 ein Zinsmodell eingeführt, nach welchem sich die Verzinsung der Altersguthaben nach der Höhe des Deckungsgrades richtet. Mit einem Deckungsgrad unter 97,5 % ist eine Minder- oder Nullverzinsung (im Anrechnungsprinzip) möglich. So bestimmt der Stiftungsrat jeweils im Dezember auf Grund einer Prognose des Jahresergebnisses den Zinssatz für das Abschlussjahr. Für das Geschäftsjahr 2009 gilt der Vorjahreszins als provisorischer Zinssatz (1,75 %). Der Geschäftsbericht 2008 ist auf der Internetsite www.pkpro.ch abrufbar.”
Zürcher Aufsicht orientiert über Revision Teilliquidation
Der Bundesrat hat per 1. Juni 2009 u.a. die Art. 27g Abs. 2 und Art. 27h Abs. 1 und 4 BVV2 revidiert. Mit dieser Revision wird die bundesgerichtliche Rechtsprechung vom 9. Juni 2005 korrigiert, wonach bei einer Überweisung der Austrittsleistung in bar dem austretenden Kollektiv keine Wertschwankungsreserven mitzugeben sind. Das Amt für berufliche Vorsorge und Stiftungen des Kt. Zürich orientiert auf seiner Website über die Revision der Teilliquidations-Bestimmungen.