Libera Horizonte: Unterdeckung
LCP Libera behandelt in der neusten Ausgabe ihrer Schriftenreihe “Horizonte” Nr. 34 das Thema “Unterdeckung”. Es wird eingegangen auf die einzuhaltenden Grundsätze, die Wirkungen von Massnahmen anhand eines Beispiels, die Minder- und Nullverzinsung sowie die Erkenntnisse aus der Praxis. Die Ausgabe kann von der Website der Libera heruntergeladen werden.
Herbert Brändli: Une baisse du taux de conversion n’est peut-être pas nécessaire
Invoquant l’accroissement de notre espérance de vie, des voix s’élèvent pour réclamer un abaissement des taux de conversion. Or il suffit d’une brève rétrospective pour révéler une image surprenante et justifier un ajustement à la hausse, d’autant plus si les caisses de pension entendent affirmer leur raison d’être.
"Halb Österreich als Gefangene"
Der Gesetzgeber habe mit der Einführung der zweiten Säule im Pensionssystem, also den Pensionskassen, "halb Österreich zu Gefangenen gemacht," sagte Alfred Noll, Anwalt für die Pekabe, die Interessenvertretung für Pensionskassenmitglieder. Er will einen von 2600 Pekabe-Mitgliedern unterstützten Antrag beim österreichischen Verfassungsgerichtshof einbringen. Dieser soll prüfen, ob das Eigentumsrecht verletzt wurde.
"Es gibt für Pensionskassenberechtigte in Österreich keine Möglichkeit, ihre Ansprüche zu sichern oder darüber zu disponieren," sagte Noll. Er sprach sogar von einer "Sittenwidrigkeit der Verträge", die die Unternehmen mit den Pensionskassen abschließen, von denen im Endeffekt jedoch die Mitglieder profitieren sollten. Diese haben nach österreichischem Recht keinen individuellen Zugriff auf die angesparten Mittel. "Die Berechtigten aus den Verträgen sind gezwungen, der Vernichtung und Entwertung ihres Pensionskapitals zuzusehen."
Janssen: «Die zweite Säule wird systematisch ausgehöhlt»
Beobachter: Sie sind 60. Wie sieht Ihre persönliche Altersvorsorge aus?
Martin Janssen: Ich habe eine eigene Firma und werde so lange arbeiten, wie ich kann. In der zweiten Säule bin ich nur obligatorisch versichert. Warum? Weil AHV und BVG im Prinzip der Volksabstimmung unterstehen – und die Renten letztlich vom Volkswillen abhängen. Das Volk könnte ja auch entscheiden, das Kapital der zweiten Säule umzuverteilen. Wir stehen mitten in diesem Prozess.
Beobachter: Jetzt malen Sie aber ganz schwarz.
Janssen: Überhaupt nicht. Die meisten Pensionskassen versprechen heute eine Rente auf der Basis einer fünfprozentigen Verzinsung des Sparkapitals. Das ist nur machbar, wenn man das Geld fast zu 100 Prozent in Aktien anlegt. Das birgt hohe Risiken. Und die tragen ausschliesslich die Erwerbstätigen und die Arbeitgeber.
Beobachter: Profitieren also die Rentner auf Kosten der Erwerbstätigen?
Janssen: Es wird im grossen Stil umverteilt. Die neu gesprochenen Renten sind heute um 30 bis 40 Prozent zu hoch. Das Vorsorgesystem wird so ausgehöhlt. Ausser es gibt hohe Inflation. Dann werden umgekehrt alle Rentner schrittweise enteignet, weil ihre Rente jedes Jahr weniger wert wird.
Interview Janssen im Beobachter
Fondsmanager sind zuversichtlich und investieren
Der Optimismus auf den Weltmärkten erreicht neue Höhen: Laut der von Merrill Lynch im Mai durchgeführten Umfrage unter Vermögensverwaltern sind sieben von zehn Investoren davon überzeugt, dass sich die Weltwirtschaft innerhalb der nächsten zwölf Monate erholen wird. Michael Hartnett, Co-Leiter der internationalen Investmentstrategie bei Banc of America Securities-Merrill Lynch Research, sagte: "Der Konsens hat sich von apokalyptisch pessimistisch hin zu widerwillig optimistisch verlagert. Es muss jedoch beachtet werden, dass bei der Mittelzuteilung Aktien immer noch untergewichtet werden, was darauf hinweist, dass sich die Idee eines neuen Bullenmarkts noch nicht durchgesetzt hat." Insgesamt nahmen 214 Fondsmanager, die eine Gesamtsumme von 561 Milliarden USD verwalten, an der weltweiten Umfrage vom 2. bis zum 8. April teil. Insgesamt 181 Manager, die 356 Milliarden USD verwalten, nahmen an den regionalen Umfragen teil. Die Umfrage wurde von Banc of America Securities – Merrill Lynch Research mit Unterstützung des Marktforschungsunternehmens TNS durchgeführt
Schweizer Personalvorsorge 5/2009: Alternative Anlagen
Das Schwerpunktthema der Schweizer Personalvorsorge 5/2009 ist aktuell und umstritten: Alternative Anlagen für Pensionskassen. Zum Thema äussern sich u.a.: Michael Brandenberger (Complementa), Beat Philips und Kathrin Gerster (Aluna), Daniel Manser (payoff), Peter Billerbeck (Renaissance), Georg Wessling und Christoph Gort (Harcourt). Sie decken weitgehend das Spektrum ab, das heute unter dem Titel “alternativ” gehandelt wird. Es sind dies Hedge Funds, Private Equity, Derivate etc. Wer Antworten sucht auf die Frage, ob überhaupt noch alternative Anlagen oder jetzt erst recht, wird hier zumindest Anregungen finden.
APK 2008: Jubiläum mit Donnergrollen
In ihrem Jubiläumsjahr 2008, 100 Jahre Aargauische Pensionskasse, erzielte die APK eine Performance von minus 16 Prozent (Benchmarkrendite: minus 17.6 Prozent). Die Wertschwankungsreserve von 15 Prozent reichte nicht aus, um die massiven Kurseinbrüche aufzufangen. Die APK weist mit 92.9 Prozent eine Unterdeckung aus. Die aktuelle Performance im laufenden Jahr erreicht wieder plus 1.5 Prozent. Sie verfügt gemäss eigener Darstellung “jedoch mit rund drei Versicherten pro Rentner über eine gesunde Struktur und einen langen Anlagehorizont”. Aus heutiger Sicht kann sie die Unterdeckung ohne Sanierungsbeiträge von Arbeitgebern und Versicherten beheben. 2008 war die APK nicht nur durch die aussergewöhnliche Situation an den Kapitalmärkten gefordert. Mit der Ausfinanzierung, dem Wechsel vom Leistungs- zum Beitragsprimat und der Umstellung vom einheitlichen Vorsorgeplan auf arbeitgeberspezifische Vorsorgelösungen wandelte sich die APK grundlegend.
Thomas Held: «Les aînés ont profité, les jeunes vont payer»
La solidarité entre jeunes et personnes âgées se fissure. Assurance-maladie, AVS, 2e pilier: l’actuelle génération passe à la caisse comme jamais. Thomas Held, directeur d’Avenir Suisse, dénonce les limites de notre système.
LeMatin: Le fait est que les jeunes d’aujourd’hui se sentent une génération sacrifiée…
Held: C’est vrai qu’ils le sont. Je fais partie de la génération qui a profité des largesses de notre système social et qui en même temps a mis à mal les marchés financiers. Aujourd’hui tous les états ont créé d’énormes dettes à cause de la crise et cela se répercutera sur des investissements que l’on ne fera plus pour la jeune génération. Les jeunes vont payer, mais il ne faut pas pour autant stigmatiser les personnes âgées. Evitons d’introduire un discours moral sur des faits qui sont simplement mathématiques.
NZZ: Wirtschafts-, nicht Bevölkerungswachstum braucht das Land
Der Staat kann und soll zur Sicherung der Renten keine Geburtenförderung betreiben, meint der Ökonomieprofessor Reiner Eichenberger. Die Schweiz leide vielmehr unter dem Bevölkerungswachstum. Dieses verursache der Gesellschaft enorme Kosten.
NZZ: Braucht die Schweiz mehr Kinder, um die AHV zu retten?
Reiner Eichenberger: Auf keinen Fall. Aus sehr sorgfältigen Untersuchungen im Auftrag des Bundes – nämlich aus sogenannten Generationenbilanzen – wissen wir, dass heute im Durchschnitt ein Kind über sein ganzes zukünftiges Leben gerechnet mehr Leistungen und Transfers vom Staat erhält, als es an ihn mit all seinen Steuern und Abgaben bezahlt.
Wenn der Staat also den Kindersegen nicht fördern soll, wie kann er Kinder sinnvoll unterstützen?
Es gibt aus Sicht der Gesellschaft nichts Schlimmeres, als wenn Kinder später nicht für sich selber sorgen können. Deshalb soll man in die geborenen Kinder investieren. Sie sollen in geordneten Verhältnissen und stressfrei aufwachsen können.
Was halten Sie von der Idee, Kinderlosen höhere AHV-Abzüge aufzuerlegen?
Nichts. Eine Besteuerung der Kinderlosigkeit wäre ja nur dann sinnvoll, wenn durch Kinderlosigkeit Kosten für die Gesellschaft entstünden. Das trifft aber nicht zu. Die Kinderlosen sind nicht die Bösen.
Pensionskasse lässt Mietern zwei Jahre, um auszuziehen
Nachdem die Pensionskasse Georg Fischer, Eigentümerin eines sechsstöckigen Wohnhauses in Zürich Schwamendingen, am 2. Oktober 2008 allen Mietern des Wohnhauses an der Aprikosenstrasse 28 auf den Frühling 2009 hin gekündigt hatte, ist ein Rechtsstreit entbrannt. Das Haus sollte renoviert und die Wohnungen später zu höheren Priesen wieder vermietet werden. Nun hat sich die Pensionskasse mit den Mietern aus der Aprikosenstrasse 28 gütlich und aussergerichtlich geeinigt. Der geschlossene Vergleich sieht vor: Die Kündigungen werden um zwei Jahre bis zum 31. März 2011 aufgeschoben. Bis zu diesem Zeitpunkt, das haben die Mieter im Gegenzug zugesagt, werden sie sich eine neue Wohnung suchen und das Haus verlassen. Somit kann die Pensionskasse das Bauvorhaben, wenn auch verzögert, weiterverfolgen.
Vatikan setzt Rentenalter um zwei Jahre hinauf
Die Vatikanangestellten müssen künftig zwei Jahre länger arbeiten. Ab Anfang 2010 will der Vatikan das Rentenalter für Laien-Mitarbeiter von 65 auf künftig 67 Jahre hinaufsetzen, für Geistliche und Ordensleute in vatikanischen Diensten steigt es von 70 auf 72 Jahre. Frauen können künftig mit 62 Jahren in Pension gehen (bislang 60), falls sie mindestens 30 Jahre lang in die Pensionskasse eingezahlt haben.
NZZ: Risiken der Bond-Anlagen von Pensionskassen
Die Schweizer Pensionskassen legen die Vorsorgegelder der Versicherten zu fast 40% in Obligationen an. Die festverzinslichen Wertpapiere gelten zwar landläufig als sicher, bergen aber auch Verlustrisiken, worauf an einem Anlass der Obligationenkommission Schweiz hingewiesen wurde. Die NZZ hat am 22.5.09 darüber berichtet.
Unter den Obligationen-Arten sei das Verlustrisiko in der Vergangenheit wegen der längeren Duration und der Zinsrisiken bei «Eidgenossen» tendenziell am höchsten gewesen, hiess es an dem Anlass gemäss NZZ. Angesichts der in der Finanzkrise erfolgten «Flucht in die Sicherheit» an den Finanzmärkten sehen viele Marktteilnehmer nun die Gefahr, dass sich eine «Staatsanleihen-Blase» gebildet haben könnte. Aufgrund ihrer sehr hohen Allokation in Obligationen könnten den Pensionskassen hier Verluste drohen.
Als weitere Entwicklung hat das Diversifikationspotenzial von Obligationen gegenüber Aktien seit 2005 deutlich abgenommen. Die Korrelation des Obligationen-Barometers Swiss-Bond-Index Gesamt gegenüber dem Swiss- Performance-Index (SPI) lag 2004 beispielsweise bei einem Wert von knapp 0,5 und ist im März dieses Jahres auf rund 0,1 angestiegen. Bei einer Korrelation von +1 sind zwei Investitionen in ihrer Wertentwicklung komplett gleichläufig; bei einer Korrelation von 1 hingegen völlig gegenläufig.
U.S. Insurer of Pensions Sees Flood of Red Ink
The deficit at the federal agency that guarantees pensions for 44 million Americans tripled in the last six months to a record high, reaching $33.5 billion, largely as a result of surging bankruptcies among companies whose pensions it expects it will soon need to take over.
The agency, the Pension Benefit Guaranty Corporation, faced a shortfall of just $11 billion as of October. The combined effect of lower interest rates, losses on its investment portfolio and rising numbers of companies filing for bankruptcy produced the jump in its projected deficit, officials said Wednesday. Because the agency has $56 billion in assets — most of which is invested in Treasury bonds — it is not facing any prospect of default in the short term, officials said.
Geneviève Brunet: Chute de tabous
Attention: chute de tabous! Sur le chantier à venir du 2e pilier ils vont tomber de haut, assommant sur leur passage les doux rêveurs. La caisse de pension de Georg Fischer a brisé le premier en supprimant une compensation du renchérissement octroyée depuis moins de dix ans à quelque 700 de ses retraités. Pour l’heure, une indexation versée pendant plus de dix années et le montant nominal de la rente calculé à l’heure de la retraite restent des acquis protégés par la loi.
BLVK: Delegierte fordern gleiche Bedingungen wie beim Staatspersonal
Die Versicherten der Bernischen Lehrerversicherungskasse (BLVK) verlangen, gleich behandelt zu werden wie die Mitglieder der Bernischen Pensionskasse (BPK). Ohne Gegenstimme genehmigten die 70 anwesenden Delegierten im Berner Rathaus den Vorstoss, den Vertreter aus der Stadt Bern eingebracht hatten. Sie schrieben darin, bei den Staatsangestellten gebe es im Kanton Bern eine Zweiklassengesellschaft.
Die BLVK-Versicherten zahlten seit 2005 «massive Sanierungsbeiträge», obwohl sie an der schlechten Situation ihrer Pensionskasse unschuldig seien, während die Kasse der anderen Staatsangestellten geschont werde. Insbesondere wollen die BLVK-Delegierten, dass der technische Zinssatz bei beiden Pensionskassen gleich ist.
Die Pensionskassen der bernischen Staatsangestellten weisen beide eine starke Unterdeckung auf. Ende 2008 betrug der Deckungsgrad bei der BLVK mit ihren rund 22 000 Versicherten 73,5 Prozent. Bei der Bernischen Pensionskasse mit ihren 32 500 Mitgliedern waren es Ende Jahr 87,3 Prozent.
Die BLVK-Führung will den technischen Zinssatz von heute 4 auf 3,25 Prozent absenken. Die BPK möchte von 4 auf 3,5 Prozent hinuntergehen. Entsprechende Gesuche sind bei der bernischen Regierung hängig. Der Leiter BLVK-Kapitalanlagen, Theodor Tillmann, sagte am Mittwoch im Berner Rathaus, per 18. Mai habe die BLVK im neuen Jahr eine Rendite von plus 3,75 Prozent erreicht – nach minus 14 Prozent auf dem verfügbaren Vorsorgekapital im Vorjahr.