In einem Artikel für den Tages-Anzeiger empört sich der frühere Preisüberwacher über die neuen Anlagerichtlinien für Pensionskassen, welche auf den 1.1.2009 in Kraft treten werden. Etwas Fachkenntnis und Praxiserfahrung hätte ihn zur Einsicht führen müssen, dass aufgrund der neuen Vorschriften kein Zwang zur Umschichtung der Anlagen verbunden ist und das Gesetz im wesentlichen den Status Quo festhält, wie er von den Aufsichtsämtern so auch bereits akzeptiert wird. Im Übrigen sind strukturierte Produkte und Hedge Funds auch nicht generell mit höheren Risiken belastet wie Aktien (wie jeder Besitzer von UBS-Papieren weiss). Hingegen birgt ein überdimensionierter Immobilienbesitz Liquiditätsrisiken. Es fällt auch auf, dass SP- und Gewerkschaftsexponenten bei den Themen Mindestzins und Umwandlungssatz stets mit Nachdruck auf die hohen, zu erzielenden Renditen pochen, beim Thema Risiko hingegen auf konservativen Anlagen beharren.
pwirth
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Nettofinanzvermögen 2007 stiegen um 24 Mrd. auf 1300 Mrd. Franken
Die Schweizer sind auch 2007 reicher geworden. Die Nettofinanzvermögen der privaten Haushalte stiegen im Jahr 2007 um 1,9% oder 24 Mrd. auf 1’300 Mrd. Franken. Das Nettofinanzvermögen pro Kopf der Bevölkerung betrug damit Ende 2007 171’111 Franken (+1,3%). Wie schon in den Vorjahren machten die Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionskassen mit 42% den grössten Anteil an den Forderungen aus (80% entfielen dabei auf die berufliche Altersvorsorge). Die zweitgrösste Vermögenskategorie waren die Einlagen bei Banken und PostFinance mit 24%, gefolgt von den Aktien mit 13% und den Anteilen an kollektiven Kapitalanlagen mit 12%. Auf Schuldtitel entfielen 6% und auf strukturierte Produkte 3%.
Mitteilung SNB
Neue AHV-Nummer: "Einführung läuft erfolgreich"
Seit dem 1. Juli 2008 arbeiten die Durchführungsorgane der 1. Säule (AHV, IV und Erwerbsersatzordnung EO) mit der neuen 13-stelligen AHV-Nummer. Die meisten Versicherten erfahren ihre Nummer mit der Zustellung des Versichertenausweises im Kreditkartenformat. Über 3 Millionen Karten, mehr als die Hälfte aller Ausweise, wurden bereits zugestellt. Bis Ende des ersten Quartals 2009 sollte die grosse Mehrheit der Versicherten ihren neuen Ausweis erhalten haben.
Mitteilung AHV
Prof. Brugger: Mehr AHV – Reduktion der 2. Säule
In einem Interview mit der Berner Zeitung erläutert Prof. Brugger sein Modell für eine Revision der AHV, welche von einer Abschaffung der überobligatorischen 2. Säule begleitet sein soll. Auszug aus dem Interview:
Wollen Sie generell die AHV ausbauen und stattdessen die 2.Säule abspecken, wie das insbesondere die Linke anstrebt?
Brugger: Die 2.Säule möchten wir besser definieren. Wir möchten eine klare Trennung zwischen dem obligatorischen und dem überobligatorischen Teil, was heute nicht der Fall ist. Die 2.Säule soll für alle obligatorisch sein mit einer Obergrenze von etwa 90’000 Franken. Damit würden rund 90 Prozent aller Arbeitnehmer versichert. Selbstständigerwerbende sollen sich freiwillig beteiligen können. Wer sich darüber hinaus versichern möchte, soll dies auf freiwilliger Basis via 3.Säule tun. Wobei dann zu diesem Zweck die steuerlichen Begünstigungen ausgebaut werden müssten.
Unter dem Strich änderte sich dabei aber kaum etwas.
Doch, wir hätten klare Verhältnisse und mehr Transparenz. Die 2.Säule ist überreguliert. Sie finden in der Schweiz kaum jemanden, welcher hier noch den Durchblick hat. Die 2.Säule hat sich zu einem Wildwuchs von Regulierungen entwickelt. Deshalb schlagen wir vor, das Gesetz radikal zu vereinfachen. Andere Länder sind mit gutem Beispiel vorangegangen.
Asip, der Verband der autonomen Pensionskassen, hat auch einen konkreten Vorschlag einer solchen Vereinfachung publik gemacht. Passiert ist aber nichts.
Asip hat unseren Vorschlag zur Vereinfachung des BVG verdankenswerterweise aufgenommen. Aber vermutlich steht Asip in einem Interessenkonflikt. Nicht alle seiner Mitglieder sind an einer grösseren Transparenz interessiert. Mit einer höheren Qualität und Professionalität, besseren Vorschriften und einer professionellen Überwachung der Solvenz könnte man das ganze System vereinfachen. Weil aber im Gesetz viele Punkte nicht geregelt sind, versucht man die Mängel mit zusätzlichen Regulierungen zu beheben, was dann zu Überregulierung und Wildwuchs führt.
Berner Zeitung
Pensionskassen-Rating 2008: Finanzierung, Leistungen und Performance im Vergleich
Bereits zum dritten Mal hat der Tages-Anzeiger bei den schweizerischen Pensionskassen eine Umfrage zur Ermittlung ihrer Struktur und Anlagen durchgeführt und auf Basis der eingegangenen Antworten ein Pensionskassen-Rating erstellt. Die höchste Gesamtpunktzahl des PK-Ratings 2008 erzielte die „Integral Stiftung für die Berufliche Vorsorge“ in Thusis. An zweiter Stelle folgt die Pensionskasse der Schweizerischen Rückversicherung (Swiss Re), an dritter die Vorsorgestiftung Energie (PKE).
Das Beratungsunternehmen Mercer hat bei der Entwicklung des neuen Konzepts der Erhebung wie auch bei der Erarbeitung des Fragenkatalogs und der Auswertung eng mit dem Tages-Anzeiger zusammen gearbeitet. Teilgenommen haben 37 Vorsorgeeinrichtungen unterschiedlicher Grösse und Struktur, welche rund 760’000 Versicherte repräsentieren.
Wie Markus Meier von Mercer ausführt, ist ein Rating für schweizerische Pensionskassen angesichts der Vielfalt an Leistungsplänen und Strukturen ein höchst komplexes Unterfangen. „Mit der Gliederung in drei Bereiche wollten wir ein differenziertes Bild ermöglichen und auch den wichtigsten Kritikpunkten an den bisherigen Erhebungen Rechnung tragen.
Mitteilung Mercer
Pensionskassen-Rating: "Die unbekannte Integral-Stiftung macht das Rennen"
Das Pensionskassen-Rating 2008 des Tages-Anzeigers hat einen überraschenden Sieger: Die wenig bekannte Sammelstiftung Integral schneidet am besten ab, vor all den grossen, tonangebenden Vorsorge-Einrichtungen wie jenen von der Migros, Swiss Re und der Stadt Zürich. Nicht am Paradeplatz wurde in den vergangenen drei Jahren für Versicherte am meisten Wert geschaffen, sondern in einer Randregion. Die Integral-Stiftung hat ihren Sitz in Thusis. Von da aus bedient sie 214 kleinere und mittlere Firmen aus der Südostschweiz mit rund 1800 Mitarbeitern. Aber dieses Jahr wird auch Integral nur die Minimal-Dividende ausschütten können: Im Oktober stürzte ihr Deckungsgrad auf 80 bis 85 Prozent. Bei so viel Aktien war das nicht verwunderlich. Da ist nur zu hoffen, dass es bald zu einer Konjunktur- und Börsenerholung kommt, Erich Solenthaler im Tages-Anzeiger schreibt.
Tages-Anzeiger
Sven Ebeling: «Stiftungsräte sind besorgt, aber gefasst»
Sven Ebeling, Leiter des Geschäftsbereichs Investment Consulting bei Mercer, hat sich in einem Interview im Tages-Anzeiger im Zusammenhang mit der Berichterstattung über das PK-Rating ausführlich über die aktuelle Situation bei den Vorsorgeeinrichtungen vor dem Hintergrund der Finanzkrise geäussert. Tages-Anzeiger: Was wollen die Stiftungsräte von Ihnen wissen? Ebeling:
Sie stellen Fragen wie: «Können wir weitermachen wie bisher? Welche Massnahmen müssen allenfalls ergriffen werden? Muss die Anlagestrategie geändert werden?» Hier möchten sie unsere Unterstützung haben. Pauschalantworten gibt es jedoch nicht. Jede Pensionskasse muss separat analysiert werden.
Welche Gefühle prägen die Fragen? Haben die Stiftungsräte Angst? Nein. Sie sind besorgt, aber gefasst und gehen sachlich an die Probleme heran. Die Entwicklung kommt nicht ganz unerwartet. Doch im Oktober hat sich die Lage verschärft, was viele Stiftungsräte zum Handeln veranlasst hat. Diese haften ja persönlich für einen allfälligen Schaden, den sie der Kasse absichtlich oder fahrlässig zufügen. Sie wollen deshalb Antworten auf Fragen haben, die sich aus der angespannten finanziellen Lage ihrer Kasse ergeben.
Tages-Anzeiger
Ein «gutgläubiger Rentenempfänger»
War der ehemalige SVP-Kantonsrat Jürg Leuthold ein Scheininvalider? Die Antwort ist so kompliziert, dass eine Nachrichtenagentur ihren Text zu den zwei Bundesgerichtsurteilen im gleich zweimal präzisieren musste. Angesichts der zahlreichen Operationen und Rehabilitationen, die Leuthold über sich ergehen lassen musste, kann jedenfalls nicht von einem Simulanten gesprochen werden.
Tages-Anzeiger
EU: Finance crisis prompts pension reform rethink
As was the case during the equities markets collapse in 2001, the current financial turmoil will reshape the political debate in Europe over public pension reform and the structure of pension provision. While all privately funded pensions in Europe will suffer unavoidably in the short term from the general malaise in financial markets and the expected low growth in the real economy, the more important implication of the crisis is that debates will intensify among policymakers and practitioners over the broader issues of pension fund governance and collective risk-sharing.
Herald Tribune
Parlament. Initiative: BVG-Einkäufe von Selbständigerwerbenden nach Erwerbsaufgabe
Eingereichter Text: Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 Parlamentsgesetz reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:
Der nachstehende Artikel sei in das Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG; SR 831.40) neu einzufügen:
Artikel 45a Selbständigerwerbende nach definitiver Erwerbsaufgabe
1 Für Selbständigerwerbende nach definitiver Erwerbsaufgabe im Sinne von Artikel 37b Absatz 1 des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer (DBG) sowie Artikel 11 Absatz 5 des Bundesgesetzes über die Harmonisierung der direkten Steuern der Kantone und Gemeinden (StHG) gelten folgende Ausnahmebestimmungen, sofern die Einkaufsbeiträge aus realisiertem Liquidationsgewinn erfolgen und steuerlich davon in Abzug gebracht werden können:
a. die Aufnahme in eine freiwillige Versicherung der beruflichen Vorsorge und die Leistung von Einkaufsbeiträgen in diese kann innerhalb eines Jahres nach definitiver Beendigung der Erwerbstätigkeit sowie bis zu 5 Jahren nach Erreichen des ordentlichen Pensionierungsalters erfolgen;
b. die Einkäufe dürfen ausschliesslich zum Erwerb von Altersleistungen verwendet werden;
c. die Reglemente können einen Aufschub der Altersrenten oder Kapitalleistungen bis zu 7 Jahren nach Erreichen des ordentlichen Pensionierungsalters vorsehen;
d. die Rentenleistungen sind zu 80 Prozent steuerbar.
2 Der Bundesrat legt in Zusammenarbeit mit den Kantonen die anerkannten Vorsorgeformen und die Berechnung des zulässigen Einkaufsbeitrages für die freiwillige Versicherung von Selbständigerwerbenden nach definitiver Erwerbsaufgabe unter Wahrung der Steuerbefreiung der Vorsorgeeinrichtung gemäss Artikel 80 Absatz 1 BVG fest.
Eingereicht von: Hutter Markus; Einreichungsdatum: 03.10.2008; Eingereicht im Nationalrat; Stand der Beratung: Im Plenum noch nicht behandelt.
Parlament. Initiative
Motion: Anpassungen Gesetzgebung Freizügigkeit und Sicherheitsfonds
Eingereichter Text: Seit dem Inkrafttreten des 3. Pakets der BVG-Revision am 1. Januar 2006 können nicht registrierte Vorsorgeeinrichtungen unterschiedliche Anlagestrategien anbieten. Um die Wahl flexibler Anlagestrategien zu ermöglichen (Art. 1 Abs. 3 BVG in Verbindung mit Art. 1e BVV 2) müssen die massgebenden Bestimmungen im Freizügigkeitsgesetz (Art. 15 Abs. 2 und 17 FZG) angepasst werden.
Eingereicht von: Stahl Jürg; Einreichungsdatum: 03.10.2008; Eingereicht im Nationalrat; Stand der Beratung: Im Plenum noch nicht behandelt.
Motion
USA: "Companies push Congress for pension relief"
With pension funds facing billions of dollars in shortfalls as markets plunge, a range of companies from Ford to Verizon are pushing Congress to suspend portions of a two-year old law they say could force them to make job cuts as they shift scarce money into ailing retirement pools.
The lobbying effort aims to change a 2006 pension reform law as part of any economic stimulus plan in a lame-duck session of Congress that begins next week. Companies warn the current law could force them to tie up large sums of cash they desperately need in the face of a global recession.
Roughly 300 companies and business groups plan to make the request in a letter Wednesday to congressional committees. The authors include some of the nation’s biggest corporate names from a wide range of sectors, including Ford Motor Co., IBM Corp., Pfizer Inc. and Verizon Communications Inc.
AP
Säule 3a: "Horizont im Auge behalten"
Anders als die Konti mit fixem Zins sind Fonds nicht von den Marktturbulenzen verschont geblieben. Auf lange Frist versprechen Wertschriften aber die bessere Rendite, schreibt die Handelszeitung zum Thema Säule 3a.
Handelszeitung
AHV-Initiative: "Die Falschen profitieren"
«Kommt die AHV-Initiative durch, werden den Kleinverdienern monatlich ein- oder zweihundert Franken mehr im Portemonnaie bleiben. Mit der AHV-Rente von vielleicht 1500 Franken und einer eher kleinen Pension wird das kaum reichen, um vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Hingegen werden der Berufsschullehrer, die Chefsekretärin oder der Lokomotivführer, die alle über eine anständige 2. Säule verfügen, die angebotene Frührente kaum ausschlagen. Das heisst: Der Vorschlag der Gewerkschaften wird nicht die Wenigverdiener, sondern vor allem den Mittelstand begünstigen», schreibt der Tages-Anzeiger.
Tages-Anzeiger
SGK-N: Abklärungen zur Strukturreform wegen Finanzkrise
Die Sozialkommission (SGK) des Nationalrates will erst die Auswirkungen der Finanzkrise kennen, bevor sie über eine Strukturreform der Zweiten Säule berät. Sie erwartet vom Bundesrat bis zur übernächsten Sitzung im Februar einen Bericht. Die vom Ständerat gutgeheissene Vorlage bringt namentlich eine Kantonalisierung der direkten Aufsicht über die Pensionskassen und die Schaffung einer eidgenössischen Oberaufsichtskommission. Dazu kommen strengere Verhaltensregeln für jene, die Vorsorgegelder verwalten und in Interessenskonflikte geraten können.
Laut Kommissionspräsident Jürg Stahl (SVP/ZH) war sich die SGK nach Hearings «von links bis rechts» einig darin, dass die Finanzkrise die Lage verändert hat und eine Neubeurteilung nötig ist. Bundespräsident Pascal Couchepin machte erfolglos geltend, zwischen der Finanzkrise und der Vorlage bestehe kein Zusammenhang. Die Revision des BVG kann vom Zweitrat frühestens in der Märzsession behandelt werden. Dasselbe gilt für eine zweite Vorlage, mit welcher der Bundesrat Massnahmen vorschlägt, um ältere Arbeitnehmer zum Weiterarbeiten zu ermutigen.