Des projets de fonds de croissance, convoitant la manne de la prévoyance, se retrouvent dans l’impasse. Ils se heurtent aux réticences des caisses de pension à investir dans des placements «chers et risqués»
Alternative Anlagen
Pro und contra Illiquide
Michael Ferber behandelt in der NZZ die sog. illiquiden Anlagen, die im Tiefstzinsumfeld an Bedeutung gewinnen. Er hält u.a. fest:
Laut Ueli Mettler (C-alm) gesellen sich Illiquidität und Intransparenz gerne und seien «eigentlich Brüder», es gebe bei illiquiden Anlagen aber auch erhebliche Unterschiede. Als Beispiel vergleicht er Schweizer Immobilienanlagestiftungen mit Private-Real-Estate-Anlagevehikeln, wie sie typischerweise an wenig regulierten Offshore-Standorten beheimatet sind. Beide Anlagen hätten denselben Basiswert, nämlich Immobilien. Der «Wrapper», also die Verpackung des entsprechenden Finanzprodukts, sei aber ein komplett anderer.
Schweizer Immobilienanlagenstiftungen sind zwar illiquide, aber vergleichsweise transparent. Es gibt im revidierten Jahresbericht Transparenz über Positionen, Preise, Bewertungen, Kapitalerträge und Steuern. Ein Offshore-beheimatetes Private-Markets-Vehikel erfülle diese Transparenz-Kriterien im Normalfall nicht, sagt Mettler. Das daraus resultierende Informationsgefälle zwischen Anleger und Produktanbieter erachtet er als heikel.
Aus Liebe zur Rendite
Jürg Müller kommentiert in der NZZ die Zurückhaltung der Pensionskassen beim Engagement in illiquide Anlagen (sofern es sich nicht um Immobilien handelt, wäre anzufügen) und ermuntert zu verstärktem Einsteigen bei Start Ups.
Dass die Politik die Pensionskassen nicht zu ihrem Glück zwingt, ist begrüssenswert. Schliesslich geht es um Schweizer Vorsorgeguthaben. Ökonomische Kriterien sollen bestimmen, wie diese angelegt werden, nicht politische Begehrlichkeiten. Es erstaunt allerdings, wie wenig Pensionskassen von sich aus in alternative Anlagen wie unkotiertes Eigenkapital (Private Equity) und Risikokapital für Startups (Venture-Capital) investieren.
Klar sind solche Investitionen illiquide, was bedeutet, dass die gesprochenen Gelder auf Jahre hinaus blockiert sind. Doch gerade für Vorsorgeeinrichtungen mit langfristigem Anlagehorizont könnte ein stärkeres Engagement erstrebenswert sein – nicht aus Liebe zu den Startups, sondern der Rendite wegen. Dass vermehrt privates Kapital in Startups fliesst, deutet darauf hin, dass ein ökonomisches Kalkül solche Investitionen legitimieren kann.
PPCmetrics: Investment Case Commodities
In der Zusammenfassung ihres Research-Papers schreiben die Autoren:
Kurz zusammengefasst sind Commodities eine Anlageklasse mit Risiken analog zu Aktien, aber ohne gesicherte Risikoprämie. Dennoch kann es zweckmässig sein, aufgrund der Diversifikation und des Inflationsschutzes in Rohstoffe zu investieren. Der Nutzen, welcher der Einsatz von Commodities stiftet, richtet sich jedoch nach Investor-Typ, respektive ob ein Inflationsschutz relevant ist.
So sind die Rentenzahlungen, welche Schweizer Pensionskassen leisten müssen, in der Regel nicht inflationsindexiert, was dazu führt, dass der Einsatz von Commodities aufgrund der unklaren Diversifikationseigenschaften aus einer ALM-Sicht weniger naheliegend ist. Bei Privatanlegern respektive Anlegern mit flexiblen und von der Inflation abhängigen zukünftigen Ausgaben kann der Einsatz von Commodities die Portfolioeffizienz verbessern.
Milliarden für den Zukunftsfonds
Die NZZ schreibt:
Die Lancierung des Zukunftsfonds Schweiz geht auf die Zielgerade. Das Vehikel soll Jungunternehmen in der Schweiz und in Europa den Zugang zu Risikokapital ermöglichen. Laut dem Initiator Henri B. Meier ist die erste Runde des Bewilligungsverfahrens für den Zukunftsfonds bei der Finanzmarktaufsicht Finma mittlerweile abgeschlossen. Nach der endgültigen Genehmigung durch die Finma werde eine erste Emission mit einem Volumen von 500 Mio. Fr. erfolgen. Dies soll laut Meier, 81-jähriger Unternehmer und ehemaliger Finanzchef des Pharmakonzerns Roche, in den kommenden Monaten geschehen.
«Arranger» bei der geplanten Transaktion ist die Luzerner Bank Reichmuth. Mit mehreren Schweizer Banken würden derzeit Gespräche über eine Partizipation an der Emission geführt. Die erste Emission werde idealerweise nach zwei oder drei Jahren investiert sein, sagt Meier. Für die ersten 500 Mio. Fr. strebe der Zukunftsfonds Investitionen in 250 bis 300 Einzelunternehmen an. Die Hälfte der Gelder könne der Fonds auch im europäischen Ausland investieren. Meier geht davon aus, dass sich über eine Periode von drei bis fünf Jahren auch in der Schweiz genügend Investitionschancen finden lassen. (…)
Finanzplatz-Beirat: Wechsel zu Prudent Investor Rule ist zu erwägen
Der Jahresbericht des bundesrätlichen Beirats zur Zukunft des Finanzplatzes geht in seinem Jahresbericht 2017 nach Empfehlungen zur Cyber-Sicherheit bereits an zweiter Stelle auf die Altersvorsorge ein.
Detailliert behandelt werden Fragen des Umwandlungssatzes und der laufenden Umverteilung sowie der Anlagevorschriften. Zum UWS weiss der Beirat wenig resp. nichts Neues zu berichten, interessanter sind die Ausführungen zu den Anlagevorschriften. Offenkundig ist, dass die Mitglieder (sie rekrutieren sich aus Teilen der Wirtschaft, der Verbände, der Wissenschaft und der Behörden) mehrheitlich auf eine Liberalisierung wenn nicht gar Abschaffung der geltenden Regulierung pochen. Wohl aus politischen Rücksichtnahmen wird aber auf eine Beschlussfassung verzichtet, wenn sie auch anders begründet wird. Die Positionen dürften u.a. dem Chefökonomen des Gewerkschaftsbundes nicht behagt haben. Im Bericht heisst es:
Das Korsett für die Anlage von Pensionskassengeldern ist aufgrund verschiedener Faktoren eng. Die Einschätzung der Risiken durch die Aufsicht erfolgt nur auf Basis von Erfahrungswerten in der Vergangenheit. Der Handlungsspielraum für eine Umverteilung der Gewichte zwischen den Anlageklassen ist eng begrenzt und erlaubt wenig Spielraum für einen erfolgversprechenderen Mix der Anlagen und Risiken. Auch können Versicherer nur beschränkt oder gar nicht in neue Anlagen investieren, für die Ertragsausweise nur begrenzt oder gar noch nicht vorhanden sind.
Solche Investitionen müssen nicht zwingend mit höheren Risiken behaftet sein als Anlagen auf traditioneller Basis (z.B. Investitionen in Alters- und Seniorenheime, Infrastruktur-Investitionen). Vor diesem Hintergrund wäre eine Flexibilisierung der Anlagerichtlinien der Pensionskassen denkbar, um das Potential nichttraditioneller Anlageklassen für Pensionskassenportfolios vollständig nutzen zu können.
Weiter könnten Anlagerichtlinien im herkömmlichen Sinn, d.h. basierend auf Limiten, ganz abgeschafft werden und durch Verhaltensrichtlinien für Pensionskassenverantwortliche ersetzt werden. Der Prudent Investor hat somit grössere Freiräume, trägt aber gleichzeitig auch eine grössere (Ergebnis-)Verantwortung. (…)
Bei den Anlagevorschriften sind inzwischen bereits erfolgversprechende Gespräche zwischen den zuständigen Behörden und der Branche im Hinblick auf eine gewisse Lockerung aufgenommen worden, so dass sich eine Empfehlung erübrigt.
NZZ: Warnung vor 10% Infrastruktur / Update
In der NZZ behandelt Werner Enz die Mitte Januar von der SGK-N zu beratende Motion Weibel mit dem Titel “Infrastrukturanlagen für Pensionskassen attraktiver machen”. In der Motion heisst es u.a.
Durch die eigenständige Nennung im Katalog der zulässigen, aber nicht alternativen Anlagen würden Infrastrukturanlagen vom latenten Stigma der «alternativen» Anlage befreit werden (Intransparenz, Kosten). Den Vorsorgeeinrichtungen wird damit ermöglicht, in grösserem Mass als bisher auch in ökologisch nachhaltige Projekte im Inland zu investieren und damit die von Bundesrat und Parlament unterstützte Energiewende mit Finanzierungsquellen aus dem privaten Sektor zu stützen und gleichzeitig von langfristigen Erträgen für die Versicherten zu profitieren.
Die Diversifikation des Anlagevermögens verschafft den Vorsorgeeinrichtungen eine grössere Handlungsfreiheit auf der Aktivseite der Bilanz. Dies wirkt risikomindernd auf das Anlagevermögen, da die Werthaltigkeit und die Erträge von Infrastrukturanlagen nicht oder nur wenig mit den Entwicklungen der weltweiten Aktien- und Obligationenmärkte korrelieren.
SWIC zu den alternativen Anlagen
Die schweizerische Bankiervereinigung hat vor Jahresfrist eine Studie zur Anlagestrategie der Pensionskassen publiziert, welche explizit den Anstoss zu einem Überdenken der bisher sehr zurückhaltenden Haltung der Kassen bezüglich der alternativen Anlagen geben sollte.
Der SWIC, Verband der Anlageexperten in der beruflichen Vorsorge, hat nun in einem Papier unter dem Titel “Perspektiven des SWIC zu alternativen Anlagen im Portfoliokontext der Schweizer Pensionskassen” das Thema aufgegriffen. Darin heisst es:
Der SWIC bezieht in diesem Artikel zwar keine Stellung für oder gegen alternative Anlagen im Portfoliokontext von Schweizer PKs, erörtert aber wesentliche Perspektiven, die bei Anlageentscheiden zu berücksichtigen sind. Wir beginnen mit drei besonderen Risiken, welche viele alternative Anlagen auszeichnen. Anschliessend diskutieren wir, weshalb diese und weitere spezifische Risiken im beliebten Markowitz-Modell zur Portfolio-Optimierung nicht erfasst werden und weshalb sich daher weiterführende Abklärungen vor allfälligen Investitionen lohnen.
Als besondere Risiken werden bezeichnet und untersucht:
– Intransparenz und Komplexität
– Illiquidität
– Aussagekraft von Track Records.
Schliesslich wird im Fazit festgehalten:
Gemäss BVV2 50 muss die Vorsorgeeinrichtung bei der Anlage des Vermögens das Risiko angemessen verteilen. Diese bewusst vage formulierte Vorgabe ist intuitiv einleuchtend und sinnvoll, weil sie Spielraum für individuelle Lösungen lässt. Aber sie leistet nur wenig Hilfe bei der praktischen Umsetzung einer Anlagestrategie, welche noch ansprechende Renditen erwarten lässt, aber dennoch keine überhöhten Risiken mit sich bringt.
Musterlösungen mit garantiertem Erfolg gibt es leider keine, auch im alternativen Bereich nicht. Aber solche sind auch gar nicht gefordert, denn die Einhaltung der Sorgfaltspflicht reicht aus. Denn blinde Implementierung von Anlagen kann enttäuschend und kostspielig werden, aber das Vernachlässigen von Opportunitäten auch. Entsprechend wichtig ist es. mögliche Lösungen und Ansätze, insbesondere bei alternativen Anlagen, kritisch zu prüfen und dabei verschiedene Perspektiven bei der Betrachtung des heterogenen Universums einzunehmen.
Mehr Rendite mit mehr Flexibilität
Die Anlagerichtlinien müssten für Pensionskassen angepasst werden, findet Frank Rosenschon, Managing Director bei Blackrock im Interview mit Finews. Der Asset-Management-Riese möchte in der Schweiz weiter gezielt investieren – auch über Akquisitionen.
Herr Rosenschon, Asset Manager wie Blackrock empfehlen, dass Pensionskassen ihre Anlagerichtlinien flexibler gestalten, damit sie vermehrt in Alternative Anlagen investieren können, um ihre Renditevorgaben zu erreichen. Ist Bewegung in die Szene gekommen?
Tatsächlich sind institutionelle Anleger flexibler geworden. Oder genauer: Gerade Pensionskassen nutzen den Spielraum, der ihnen durch die Richtlinien gegeben ist, deutlich besser aus.
In welcher Weise?
Institutionelle Anleger haben im Fixed-Income-Bereich beispielsweise ihre Rating-Grenzen ausgeweitet. Wo früher die Vorgabe «AA» noch strikt eingehalten worden ist, «wagen» sich Investoren nun auch an Anleihen im «Non-Investment-Grade»-Bereich heran, um die geforderten Renditen zu erzielen.
Offener sind die Investoren beispielsweise auch gegenüber Bank Loans geworden oder Anlagen in Schwellenländern. Dasselbe stellen wir im Bereich Private Equity oder Infrastruktur fest.
Dafür hat es keine regulatorischen Anpassungen gebraucht?
Nein. Wo wir und die Swiss Funds & Asset Management Association (Sfama) aber Anpassungsbedarf sehen, ist im Bereich Alternatives.
Die Sfama fordert diesbezüglich eine Änderung der BVV2-Richtlinien…
…ja, der Bereich Alternatives sollte in den Richtlinien etwas «entmystifiziert» werden.
Was meinen Sie damit?
In der Alternatives-Quote sind alle Anlagen drin, die aus regulatorischer Sicht nicht Aktien, Obligationen oder Immobilien sind. Das macht nur noch beschränkt Sinn und die Sfama strebt da eine Neuordnung an.
Was würde Sinn machen?
Beispielsweise der Bereich Private Equity: Dabei handelt es sich auch um Investments in Unternehmen, mit dem Unterschied, dass deren Aktien nicht an der Börse gelistet sind. Die Risikoklasse ist aber sehr ähnlich, vor allem die Liquidität ist deutlich geringer. Oder die Bank Loans: Dabei handelt es sich im ökonomischen Sinn um Fixed-Income-Anlagen, doch werden sie in BVV2 den Alternatives zugeordnet. Das gleiche gilt für den Bereich Private Debt.
Nos entreprises ne sont pas des «placements alternatifs»
C’est l’étrange paradoxe de notre pays. L’argent est là. Nos caisses ont besoin de rendement, et nos entreprises ont besoin d’investissements. Mais rien ne bouge : les institutions de prévoyance continuent de privilégier des placements considérés comme sûrs, comme les dettes publiques ou les actions. Résultat : leur rendement s’effondre. Au point de menacer l’ensemble du système. Et rien ne bouge. Malgré la volonté politique, l’engagement de Conseillers fédéraux, de parlementaires, ou les rapports plus ou moins encourageants de banques. (…)
Aidons les caisses de pensions. Assouplissons les règles, allégeons les contraintes de placement. En commençant par un geste symbolique fort: sortons les sociétés non cotées de la catégorie « placements alternatifs ». Car le problème, au fond, ce n’est pas les 15%, mais le fait qu’on considère nos PME comme un placement «alternatif».
Deplazes: Ungenütztes Renditepotenzial bei Pensionskassen
Schweizer Pensionskassen haben ihren Anlagestil seit mehr als 30 Jahren kaum geändert. Die Folgen werden gravierend sein, befürchten Bankiervereinigung und Asset Manager. Iwan Deplazes von der Zürcher Kantonalbank sagt im Interview mit finews.ch, was sich ändern sollte. Auszüge:
Herr Deplazes, die Bankiervereinigung und die Asset Management Plattform plädieren in einer Studie zur beruflichen Vorsorge für eine «zeitgemässe Anlageverwaltung» bei den Pensionskassen. Warum ist die Zeit bei den Pensionskassen stehengeblieben? Pensionskassen haben über Jahre hervorragende Arbeit im Sinne der Destinatäre geleistet. Für sie ist es aber aufgrund der veränderten Verhältnisse an den Finanz- und Kapitalmärkten schwieriger geworden, eine adäquate Rendite zu erwirtschaften. Trotzdem hat sich ihre Vermögensallokation seit den 1980er-Jahren kaum verändert.
Während in anderen Ländern die Anlagerichtlinien in der Vorsorge geöffnet wurden, gibt es in der Schweiz offenbar nur einen Trend: passives Investieren. Warum?
Internationale Vergleiche der Performance der Vorsorgesysteme sind mit Vorsicht zu geniessen. Aber es fällt auf, dass die Schweiz im Vergleich mit anderen Ländern mit ähnlichem Vorsorgesystem deutlich abfällt.
Ein Grund dafür sind die fixen Anlagerichtlinien. Sie wirken hemmend auf die Verwaltung einer Pensionskasse aus. Zudem hat der Schweizer Regulator in den letzten Jahren einen sehr grossen Fokus auf die Kosten gelegt und dabei vernachlässigt, dass die Leistung nach Kosten im Zentrum stehen sollte.
Im Tief- und Negativzinsumfeld wird seit Jahren enorm viel für Alternative Anlagen geworben. Was hält Pensionskassen davon ab, im Rahmen der Richtlinien vermehrt auf diese zu setzen?
Die BVV2-Richtlinien schreiben eine Begrenzung der nichttraditionellen Anlagen auf 15 Prozent vor. Viele Pensionskassen nutzen nur knapp die Hälfte dieses Spielraums. Nichttraditionelle Anlagen gelten als teuer und intransparent.
Zudem erfordern diese Anlageklassen zusätzliches Wissen sowie ein erweitertes Liquiditäts- und Risikomanagement. Dies könnten Gründe dafür sein, weshalb Pensionskassen nach wie vor zurückhaltend agieren.
Welche Rolle spielen dabei die Pensionskassen-Berater?
Die Pensionskassen-Berater nehmen in der Schweiz eine sehr tragende Rolle ein. Aber letztlich können auch sie die strategischen Entscheide für die Pensionskassen nicht treffen. Diese Aufgabe obliegt allein den verantwortlichen Gremien innerhalb der Kasse.
Sie sagen, es brauche ein Umdenken auf allen Stufen, um den Widerstand gegen alternative Anlagen zu lösen. Wie soll dieses Hindernis überwunden werden?
Die Studie hatte zum Ziel, Denkanstösse zu liefern und ein Bewusstsein zu schaffen. Ich denke, das ist uns gelungen. Nun geht es darum, die Politik, die Öffentlichkeit, aber auch Pensionskassen weiter dafür zu sensibilisieren und zu überzeugen. Dafür wollen wir uns ausreichend Zeit nehmen und engagieren uns auch aktiv im Dialog mit allen Parteien.
Welche Rolle können dabei Banken und Asset Manager einnehmen?
Wir können einen aktiven Beitrag zur Lösungsfindung leisten und Vorschläge für ein optimaleres Anlageverhalten von Pensionskassen einbringen. Dazu gehört aber letztlich auch, dass wir geeignete Anlagevehikel bereitstellen und diese in höchster Professionalität bewirtschaften. Dadurch stärken wir auch den Schweizer Asset-Management-Standort.
Private Equity zum Aufpolieren der Performance
Die NZZ befasst sich mit Chancen und Vorbehalten bei Private Equity-Anlagen von Pensionskassen:
Die Kassen sind auf der Suche nach neuen Anlageklassen. Private Equity (PE), Beteiligungen an nichtkotierten Firmen, steht dabei nicht hoch im Kurs. Nur 1% der hiesigen Pensionskassengelder sind in dieser Anlageklasse investiert. In angelsächsischen Ländern beträgt die Quote ein Vielfaches. «Hohe Kosten, illiquide, fehlende Transparenz» sind die Vorurteile, die Private Equity anhaften. Viele Anleger haben noch missglückte Übernahmen mit hohen Fremdkapitaleinsatz und die «Heuschrecken-Debatte» aus dem Jahr 2004 im Hinterkopf.
Mehr illiquide Anlagen in Pensionskassen
Die Grossanleger erwarten, dass die Volatilität an den Finanzmärkten aufgrund der geopolitischen Turbulenzen und steigender Zinsen in nächster Zeit zunehmen wird. Sie suchen ihr Heil deshalb immer weniger darin, gewöhnliche Obligationen als Stabilisatoren in den Portfolios zu verwenden. Sie greifen zunehmend auf Absicherungsstrategien und – vor allem – auf Anlagen wie private Schuldverschreibungen und Private Equity zurück, schreibt die NZZ zu einer Studie der Fondsgesellschaft Natixis.
In diesen Anlagen wird das Kapital jedoch meistens längerfristig gebunden, während gewöhnliche Aktien und Obligationen jederzeit verkauft werden können. Im Gegensatz zum Willen, vermehrt illiquidere Investitionen zu tätigen, sind die Grossanleger zu 71% der Meinung, dass die neuen Regulatorien zu Solvenz und Liquidität ein kurzfristiges Denken in der Vermögensverwaltung und liquidere Anlageformen förderten.
In der Schweiz ist der Trend hin zu alternativen Anlagen – wenig überraschend – noch stärker ausgeprägt als anderswo. 74% der Schweizer Befragten setzen auf alternative Anlagen, weltweit sind es bloss 52%. Die Schweizer Grossanleger sind sich dabei sicherer, künftig noch eine ansprechende Rendite zu erreichen. 74% gehen davon aus, dass ihnen das gelingt. Weltweit sind es bloss 62%.
“Neue Ideen braucht die PK-Welt”
Das BVG befindet sich in einer neuerlichen, umfassenden Reform, und das in Zeiten wachsender Ungleichgewichte und Finanzierungssorgen. Doch während versicherungstechnische und politische Elemente das Feld beherrschen, wird im ganzen weitreichenden Vorhaben der Dritte Beitragszahler weitgehend ausgeblendet.
Die berufliche Vorsorge der Schweiz leistet sich den einmaligen Luxus gesetzlich garantierter Renten in einem kapitalgedeckten Vorsorgesystem und hält trotz rasant steigender Lebenserwartung das Rentenalter praktisch konstant. Solange die Kapitalerträge die steigenden Erfordernisse decken, kann darüber hinweggesehen werden. Doch im aktuellen Tiefzinsumfeld ist es dringend geboten, die Einnahmenseite unter die Lupe zu nehmen und nach neuen Quellen zu suchen.
Roland Kriemler, Geschäftsführer der KGAST, hat es in einem Beitrag unter dem Titel “Neue Ideen braucht die PK-Welt” getan. Dabei wirft er dem Bundesrat vor, in seiner Altersvorsorge 2020 die Renditeoptimierung ausgeblendet zu haben, was für ihn schon deshalb ganz unverständlich ist, weil Renditemöglichkeiten geradezu systematisch ungenutzt bleiben.
Kriemler propagiert in seinem Papier nicht die gängigen nicht-traditionellen Anlagen, sondern entwirft eine Reihe mehr oder minder unkonventioneller Ideen. Dazu gehört u.a. die auch von gewerkschaftlicher Seite geforderte Rückerstattung der Aufwendungen für die von der SNB verhängten Negativzinsen an die betroffenen Vorsorgeeinrichtungen, wobei Kriemler hier präzisere Vorstellungen über die Abwicklung anbietet.
Ebenfalls ins Kapitel Vermeidung von Kosten durch die Negativzinsen der SNB gehört der Vorschlag, dass Pensionskassen Kredite von Grossinvestoren zu leicht negativen Zinsen aufnehmen (die sonst von ihren Banken weit stärker belastet würden), womit sie wie die SNB “gratis” zu einem fast risikolosen Ertrag kämen. Nicht überraschend nimmt Kriemler auch das Thema Stempelabgaben für Vorsorgegelder auf, mit denen die Vorsorgeeinrichtungen resp. ihre Destinatäre völlig sachfremd und ungerechtfertigt belastet werden.
Sehr unkonventionell der Vorschlag, angesichts der über Jahre unbefriedigenden Performance des AHV-Fonds (das letzte Jahr bildete eine Ausnahme) die Verwaltung seiner Gelder von Pensionskassen-Managern vornehmen zu lassen. Würde der Fonds vergleichbare Renditen wie grosse Pensionskassen erzielen, kämen der AHV jährlich mehrere hundert Millionen Franken zusätzliche Einnahmen zugute. Allerdings bezweifelt Kriemler selbst die politische Machbarkeit seines Vorschlags, aber nachdenken darüber sollte erlaubt sein.
All das käme nur einem Drehen an diversen Rädchen gleich, könnte aber in der Summe doch erhebliche Wirkung zeigen. Kriemler schliesst seine Überlegungen mit den Sätzen:
Würde das Pensionierungsalter 2017 um zwei Jahre erhöht, wären alle Finanzierungsprobleme gelöst und man müsste nicht mehr über den Umwandlungssatz sprechen. Würden die Umwandlungssätze um zwei Prozentpunkte gesenkt, würde sich die Debatte um das Pensionierungsalter erübrigen. Würden sich die Pensionskassenrenditen langfristig um zwei Prozentpunkte erhöhen, dann bräuchten wir nicht über das Pensionierungsalter und die Umwandlungssätze zu streiten. Doch leider führen diese simplen Lösungsansätze mit dem wuchtigen Drehen an nur einer Stellschraube zu keinem Resultat. Es muss an allen Schrauben vorsichtig gedreht werden. Und vor allem: Es darf keine Schraube vergessen gehen – auch nicht jene des Dritten Beitragszahlers. Denn nur mit dem Einbezug aller Faktoren kann die Gesamtrechung aufgehen.
Unigestion übernimmt Akina
Asia Asset Management schreibt zur Übernahme von Akina durch Unigestion:
Unigestion is still well down the list of even Swiss asset managers, compared to giants like UBS Global Asset Management, Pictet Asset Management, or Union Bancaire Privée, whose AUMs dwarf even its enlarged capital. What is interesting is that they should fix on PE as their way to differentiate and grow, and should diversify from a more traditional asset manager into an alternatives-heavy house, while Wall Street PE majors are moving in the opposite direction, taking on hedge funds and other capabilities and pension giants like CalPERS are somewhat winding down their PE exposure. True, an asset manager is not a pension fund, and has a whole different set of priorities, targets, timescales and obligations to work with. Nonetheless, you do wonder if Unigestion knows something those pension funds have forgotten, or can see some potential they don’t; especially if you can start at the low end and work your way up, and up, and up…



