Die NZZ schreibt:

Die Lancierung des Zukunftsfonds Schweiz geht auf die Zielgerade. Das Vehikel soll Jungunternehmen in der Schweiz und in Europa den Zugang zu Risikokapital ermöglichen. Laut dem Initiator Henri B. Meier ist die erste Runde des Bewilligungsverfahrens für den Zukunftsfonds bei der Finanzmarktaufsicht Finma mittlerweile abgeschlossen. Nach der endgültigen Genehmigung durch die Finma werde eine erste Emission mit einem Volumen von 500 Mio. Fr. erfolgen. Dies soll laut Meier, 81-jähriger Unternehmer und ehemaliger Finanzchef des Pharmakonzerns Roche, in den kommenden Monaten geschehen.

«Arranger» bei der geplanten Transaktion ist die Luzerner Bank Reichmuth. Mit mehreren Schweizer Banken würden derzeit Gespräche über eine Partizipation an der Emission geführt. Die erste Emission werde idealerweise nach zwei oder drei Jahren investiert sein, sagt Meier. Für die ersten 500 Mio. Fr. strebe der Zukunftsfonds Investitionen in 250 bis 300 Einzelunternehmen an. Die Hälfte der Gelder könne der Fonds auch im europäischen Ausland investieren. Meier geht davon aus, dass sich über eine Periode von drei bis fünf Jahren auch in der Schweiz genügend Investitionschancen finden lassen. (…)

Als Investoren für den Zukunftsfonds hat Meier vor allem Schweizer Pensionskassen im Blick. Meier empfiehlt den Vorsorgeeinrichtungen ein grundsätzliches Überdenken der Anlagepolitik, damit diese auch für die Beitragszahlenden Arbeitsplätze schaffe. Spezialisierte Berater und die staatliche Regulierung spielten im Pensionskassensystem eine wichtige Rolle. Dies führe dazu, dass die meisten Kassen nach vorgegebenen Schemata in den etablierten Anlageklassen investierten. Leider entstehe daraus wenig Wertschöpfung für die Schweiz. In den USA investierten Pensionskassen im Durchschnitt 5% ihrer Gelder in Wagniskapital, in der Schweiz seien es hingegen nur 0,02%.

Einen Zwang für Pensionskassen, in den Zukunftsfonds Schweiz zu investieren, soll es indessen nicht geben. Hanspeter Konrad, Direktor des Pensionskassenverbands Asip, weist auf die Entstehungsgeschichte des Fonds hin. Im Rahmen einer Motion von Ständerat Konrad Graber wurde der Bundesrat beauftragt, die rechtlichen Grundlagen zu schaffen, damit Vorsorgeeinrichtungen in der Lage sind, in zukunftsgerichtete Anlagen zu investieren. Ferner wurde der Bundesrat eingeladen, einen privatwirtschaftlich organisierten Zukunftsfonds Schweiz zu initiieren, der auf Wunsch der Vorsorgeeinrichtungen deren zukunftsträchtige Anlagen zur Betreuung übernimmt.

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