SP spricht erneut von Rentenklau
Kantone lehnen volle Ausfinanzierung ab
Die Kantone wollen den Deckungsgrad der öffentlich-rechtlichen Pensionskassen nun doch nicht auf 100% erhöhen. Ihre Kehrtwende begründen sie unter anderem mit den Auswirkungen der Finanzkrise.
Als der Bundesrat Mitte September 2008 die Neuordnung der öffentlich-rechtlichen Pensionskassen verabschiedete, hatten sich die Kantonsregierungen noch mehrheitlich hinter das Ansinnen der Landesregierung gestellt. Im Hinblick auf die Beratungen im Parlament hätten die Kantone jedoch eine Neubeurteilung vorgenommen, bestätigte Roland Mayer, interimistischer Sekretär der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK), eine Meldung der "Neuen Zürcher Zeitung" vom Donnerstag.
An ihrer letzten Plenarversammlung vom 12. Dezember einigte sich die KdK daher auf einen Kompromissvorschlag im Hinblick auf die Beratungen im Parlament: Sie verlangt mehr Flexibilität bei der Beseitigung der Unterdeckungen, wie Mayer sagte. Den Vorschlag des Bundesrats lehnen die Kantone ab: Sie wollen nicht verpflichtet werden, den Deckungsgrad ihrer Pensionskassen auf 100% zu erhöhen.
Tages-Anzeiger: Die wohlhabenden Pensionäre sollen bluten
Die Hälfte der Pensionskassen hat finanzielle Probleme. Nun fordern Experten, dass vermögende Rentner einen Beitrag zur Sanierung leisten: Ihre Renten sollen schrittweise gekürzt werden, meint der Tages-Anzeiger. Der Pensionskassenexperte Olivier Deprez betont, dass eine Sanierung bei Kassen mit einem grossen Rentneranteil alleine mit den gesetzlichen Massnahmen nicht möglich ist. Er fordert darum: «Die Rentner sollten auch einen Beitrag zur Sanierung der Pensionskassen leisten können.»
Zukunftsperspektiven der kapitalfinanzierten Vorsorge
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV hat beim Institut für Versicherungswirtschaft der Uni St. Gallen eine Studie mit dem Titel “Leitlinien einer zukunftsorientierten kapitalfinanzierten Vorsorge für die Schweiz” in Auftrag gegeben. Deren Zeithorizont erstreckt sich bis ins Jahr 2040 und untersucht die Konsequenzen des gesellschaftlichen Wandels auf die heutigen Vorsorgeinstrumente. Das St.Galler-Institut identifiziert sechs “Megatrends”. Diese sind: Individualistische Auffassungen im Lebensentwurf; ein Familienbild, das geprägt wird von wechselnden Paarbeziehungen; ein dynamischer Arbeitsmarkt, auf welchem die Erwerbstätigen ein Portfolio gleichzeitiger Beschäftigungen ausüben; wachsende Kosten für die Altersvorsorge; steigende Bedeutung moderner Finanz- und Versicherungsprodukte; ein steigendes Informationsbedürfnis. Für die Vorsorge heisst dies nach Ansicht der Autoren u.a.: der Versicherte erhält weit reichende Wahlmöglichkeiten, welche auf die rasch wechselnden Beschäftigungssituationen flexibel angepasst werden können und auch Phasen ohne Erwerbstätigkeit abdecken.
Es ist nicht zu übersehen, dass die geschilderte Entwicklung und die skizzierten Konsequenzen auch Elemente enthalten, welche gerade in Kreisen der beruflichen Vorsorge eher mit Skepsis beobachtet werden. Die Studie gibt Anlass, im Lichte eines sich beschleunigenden gesellschaftlichen Wandels aktuelle Positionen einer Prüfung zu unterziehen und entweder anzupassen oder alternative Instrumente zu entwickeln. Die Diskussion darüber jedenfalls ist nicht zu umgehen. Die Studie bietet dafür diverse und anregende Gedanken.
SGB unterstützt Referendum gegen Anpassung des Umwandlungssatzes
In einer Medienmitteilung des Schweiz. Gewerkschaftsbundes heisst es: “Der Vorstand des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) hat heute einstimmig beschlossen, das bereits lancierte Referendum gegen die Senkung des Umwandlungssatzes bei der beruflichen Vorsorge (BVG) zu unterstützen.
Die Senkung würde vor allem diejenigen Versicherten in der zweiten Säule hart treffen, die nur niedrige Renten aus dem BVG-Minimum zu erwarten haben. Eine Kürzung dieser ohnehin schon kleinen Renten wäre für viele künftige Rentnerinnen und Rentner existenzgefährdend. Diese Bezüger niedriger Einkommen sind nicht in der Lage, die Kürzung des Umwandlungssatzes und damit der künftigen Rente zum Beispiel durch Ersparnisse zu kompensieren.
Die Senkung des BVG-Umwandlungssatzes ist gleichzeitig ein Beispiel für die unheilvolle Tätigkeit der Lebensversicherer in einer Sozialversicherung. Sie wurde von diesen durchgedrückt – und wird dazu führen, dass sich für die Lebensversicherer das ohnehin sehr rentable Geschäft mit den Altersrenten noch rentabler gestalten wird. Hier ist ein Strich durch die Rechnung angezeigt.”
IV-Sanierung: Volksabstimmung voraussichtlich am 27. September 2009
Die Volksabstimmung über den Bundesbeschluss über die befristete Zusatzfinanzierung der Invalidenversicherung (IV), die für den 17. Mai 2009 vorgesehen war, wird voraussichtlich erst am 27. September 2009 durchgeführt. Auf diese Weise will der Bundesrat dem Parlament ermöglichen, den von ihm verabschiedeten Bundesbeschluss gegebenenfalls zu ändern.
Aktualisierte Finanzperspektiven für die AHV
Der Bundesrat hat den Bericht "Aktualisierung der Berechnungsgrundlagen zur Erstellung von Perspektivrechnungen in der AHV" verabschiedet. Damit erfüllt er ein Postulat von Nationalrat Louis Schelbert aus dem Jahr 2007. Die neuen AHV-Perspektiven basieren auf einem verfeinerten Berechnungsmodell, das die Erfahrungen der letzten Jahre berücksichtigt, und auf den neuesten Annahmen zur Entwicklung der Wirtschaft. Sie bestätigen: Auch im optimistischeren von drei Szenarien ändert sich nichts daran, dass die mittel- und langfristige Finanzierung der AHV nicht gesichert ist.
Die Grafik zeigt, dass in den letzten Jahren insbesondere die Justierungen auf die neusten statistischen Zahlen für die Unnlageergebnisse optimistischere Perspektiven zur Folge hatten. Dies ist auf die in den letzten Jahren gute wirtschaftliche Lage der Schweiz zurückzuführen. Auch die Verwendung der neuen Bevölkerungsszenarien und die Anpassung der wirtschaftlichen Parameter Ende 2006 haben die Perspektiven leicht verbesssert, wenn auch in kleinerem Ausmass als die Justierungen. Demgegenüber führen die Folgen der -Finanzmarktkrise ab 2009 zu tieferen Beitragseinnahmen, als bei der Justierung auf die Abrechnung 2007 angenommen wurde, was tiefere Umlageergebnisse zur Folge hat.
Kritik an Anlageverhalten der APK
Die Aargauer Zeitung schreibt: “Harsche Kritik an der Anlagepolitik der Aargauischen Pensionskasse (APK): Josef Marbacher, Leiter des Instituts für Finanzmanagement an der Fachhochschule Nordwestschweiz, sieht dringenden Handlungsbedarf. Pikant dabei: Marbacher ist selber Mitglied der Delegiertenversammlung der APK.” Marbacher kritisiert das seiner Meinung nach zu hohe Engagement der APK in alternative Anlagen und vermisst einen professionellen Anlageausschuss.
Streit um Nullrunden
Als Folge der Minusperformance im vergangenen Jahr dürften sich zahlreiche Pensionskassen gezwungen sehen, sog. Nullrunden durchzuführen, also auf eine Verzinsung gemäss BVG-Mindestzins verzichten(das BVG-Obligatorium wird bei umhüllenden Kassen in der Schattenrechnung jedoch weiterhin verzinst und eine entsprechende Freizügigkeitsleistung berechnet, allerdings ist eine Anrechnung mit dem überobligatorischen Teil erlaubt). Die Unia hat das Vorgehen thematisiert und spricht von “amtlich bewilligtem Diebstahl”, sie sagt aber nicht, wie bei Kursverlusten ein Zins finanziert werden kann. Ein Beitrag im Tages-Anzeiger mit Zitaten von Hanspeter Konrad, Olivier Deprez, Urs Schaffner, Daniel Ruppen (BSV) und anderen schildert die Stimmung.
CS PK-Index: Absturz im Q4
Der Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index (blaue Linie in Abbildung 1a), der zu Beginn des Jahres 2000 mit 100 Punkten gestartet wurde, hat sich im 4. Quartal 2008 um 8,00 Punkte resp. 6,80 % auf 109,76 Punkte zurückgebildet. In Indexpunkten bedeutet das nach dem 3. Quartal 2001 («9 /11») den zweitgrössten, in Prozenten sogar den grössten je gemessenen Rückgang seit Messbeginn. Der deutlich schwächste Monat sowohl im Berichtsquartal als auch seit Messbeginn war der Oktober 2008 mit einem Minus von 6,41 Punkten resp. 5,44 %. Nachdem der November einen geringen Zuwachs verzeichnen konnte (0,42 Punkte resp. 0,38 %), verlor der Dezember erneut 2,01 Punkte resp. 1,80 %. Im Gesamtjahresvergleich büsst der Index somit 16,76 Punkte resp. 13,25 % ein.
Global pension fund balance sheet stressed
Global institutional pension fund assets in the 11 major markets shrank by around 19% during 2008, from US$25 trillion to around US$20 trillion, according to Watson Wyatt’s Global Pension Assets Study. The contraction is in sharp contrast to an average five-year growth rate (to end 2007) of 12% p.a., taking assets back to below 2005 levels. The study also reveals that the global pensions balance sheet (measured by asset values over liability values) deteriorated by around 29% in 2008, reflecting the combined effects of poor performing assets and lower government bond yields.
Weinfelden wechselt zum Beitragsprimat
Die Pensionskasse der Gemeinde Weinfelden wechselt zum Beitragsprimat. Die Renten werden nicht mehr vom letzten Lohn, sondern aufgrund der bezahlten Beiträge berechnet. Im Schnitt werden die Renten etwas kleiner.
Baz: Entlassenen droht doppelte Bestrafung
Mit dem zu erwartenden Personalabbau bei Schweizer Unternehmen 2009 droht auch eine Vernichtung von Pensionskassengeldern in dreistelliger Millionenhöhe. Auf Kosten der Entlassenen.
US: Top 1,000 funds drop close to $1 trillion
U.S. retirement funds lost almost $1 trillion of their value in the year ended Sept. 30, the worst decline in the 30 years Pensions & Investments has tracked the largest 1,000 plans. The fourth quarter of 2008 made it worse: P&I estimates assets of the plans fell an additional $754 billion, or 11.8%. That puts the total loss at $1.7 trillion, or 23.3%, for the 15 months ended Dec. 31.
The Horror of Examining a 401(k) Balance
In recent months, one particular event has instilled fear and even panic in households across the nation: the arrival of the 401(k) statement. Those who can bring themselves to open the envelope or click on the e-mail version are often stricken by columns of minus signs and descending numbers. As always, though, it is important to put the numbers in perspective. According to the Employee Benefit Research Institute, people with more than $200,000 in their accounts have still managed an average increase of 161 percent in their balance since 2000.