Motion: Kollektive BV, Versicherung auf Gegenseitigkeit; Antwort des Bundesrates
In seiner Antwort auf eine Motion von NR Rudolf Rechsteiner hält der Bundesrat u.a. fest: “Nach Auffassung des Bundesrats hat sich das bisherige System bewährt. Der Arbeitgeber ist grundsätzlich in seiner Entscheidung frei, ob er gewisse Risiken seiner Vorsorgeeinrichtung selber tragen oder diese ganz oder teilweise einer Lebensversicherungsgesellschaft abtreten will, um sich gegenüber einer allfälligen Nachschusspflicht oder anderen Sanierungsmassnahmen abzusichern. Die vom Motionär vorgeschlagenen Systemänderungen würden im Ergebnis dazu führen, dass den Vorsorgeeinrichtungen die sogenannte Vollversicherungslösung nicht mehr zur Auswahl stünde. Der Bundesrat setzt jedoch auf die Transparenz und nicht auf die Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten in der Versicherung der beruflichen Vorsorge.”
Motion: Bewertung von Obligationen, Antwort des Bundesrates
In seiner Antwort zur Motion von NR Rudolf Rechsteiner “BVG. Gleich lange Spiesse bei der Bewertung von festverzinslichen Obligationen” hält der Bundesrat u.a. fest: “Theoretisch könnte das Ziel der Motion erreicht werden, indem entweder die Vorsorgeeinrichtungen verpflichtet würden, dieselbe Bewertungspraxis anzuwenden wie die Lebensversicherer, oder indem die Lebensversicherer dazu angehalten würden, ihre Obligationen nach der Praxis der Vorsorgeeinrichtungen zu bewerten.
Die Bewertung der Obligationen nach der Cost Amortised Method (bei den Pensionskassen) führt zu einem Glättungseffekt und ist deshalb nicht mit den Fachempfehlungen FER 26 vereinbar. Der Motion Folge zu geben und zuzulassen, dass eine Anlagekategorie – vorliegend die festverzinslichen Obligationen – anders bewertet wird als die übrigen Anlagen, würde zu erheblichen Verzerrungen führen und die äquivalente Bewertung aller Posten auf der Aktivseite der Bilanz verhindern. Lesbarkeit und Verständlichkeit der Bilanz würden dadurch beeinträchtigt. Der Bundesrat ist folglich gegen eine solche Lösung.
Bei der zweiten Möglichkeit müssten die Versicherer verpflichtet werden, die festverzinslichen Obligationen zum Marktwert zu bilanzieren. Gegenwärtig bilanziert die Mehrheit der Lebensversicherer ihr Obligationenportfolio nach der Cost Amortised Method. Der Bundesrat weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im Versicherungsbereich auch die Passivseite der Bilanz bei der Bewertung Glättungen unterliegt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Versicherungstätigkeit sowie die Verträge zwischen den Versicherungsunternehmen und den Versicherten langfristig ausgerichtet sind. Der Versicherungsmechanismus stellt eine direkte Verbindung her zwischen den Passiven, welche unter anderem die Leistungsverpflichtungen der Versicherung umfassen, und den Aktiven, die das gebundene Vermögen bilden. Zur Sicherstellung der Leistungsansprüche der Versicherten ist die Versicherung gezwungen, unter Anwendung anerkannter versicherungstechnischer Grundsätze ausreichende technische Rückstellungen zu bilden. Diese müssen jederzeit durch das gebundene Vermögen gedeckt sein. Die Obligationen machen 60 bis 80 Prozent des gebundenen Vermögens aus, sodass der Praxiswechsel zu einer Bilanzierung dieser Obligationen zum Marktwert erhebliche Auswirkungen auf die Bewertung des gesamten gebundenen Vermögens hätte.
All diese Aspekte sprechen für die Ablehnung der vorliegenden Motion.
Pensionskasse Thurgau schichtet die Anlagen um
Von 115 Prozent sank die Deckung der kantonalen Pensionskasse auf 90 Prozent. Erste Massnahmen wurden nun getroffen. Bei weiter sinkendem Deckungsgrad seien weitere Schritte nötig, heisst es in der Thurgauer Zeitung.
Der Handlungsbedarf sei nicht ganz so eilig wie bei privaten Pensionskassen, da eine Staatsgarantie bestehe, sagte Rolf Hubli, Geschäftsführer der Kasse der Zeitung. Untätig sei man aber nicht geblieben. Die Geschäftsleitung habe bei einer unabhängigen Controlling AG eine Studie in Auftrag gegeben, um die Anlagestrategie zu überprüfen. Der Bericht habe die Anlage-Grundsätze bestätigt, in einigen Punkten aber Verbesserungen vorgeschlagen.
Aufgrund der Studie wird die Pensionskasse nun tatsächlich prüfen, einen Teil ihrer Anlagen umzuschichten, wie Hubli ankündigt. Geprüft wird, die Bandbreiten der Schweizer und der ausländischen Aktien sowie der in- und ausländischen Obligationen anzupassen, um eine risikoärmere Anlagestrategie beizubehalten. Sollte der Deckungsgrad bis Ende Jahr auf 85 bis 80 Prozent sinken, seien trotz Staatsgarantie Sanierungsmassnahmen nötig.
Handelszeitung: Schlimmste Lücken gekittet, Zukauf von Aktien
Nach den schweren Verlusten zu Jahresbeginn haben die Pensionskassen Boden gefunden: Die Manager der grössten Schweizer Kassen erhöhen wieder die Aktienquoten und damit auch die Anlagerisiken, schreibt die Handelszeitung. «Die schlimmste Zeit ist wohl vorbei»: Thomas Hohl, Geschäftsleiter der Migros Pensionskasse MPK, blickt zuversichtlich in die Zukunft. Dieser Stimmungswandel ist überraschend, waren doch von den Schweizer Vorsorgewerken der 2. Säule im Frühjahr nur Hiobsbotschaften zu vernehmen. Hohl steht mit seinem Ausblick nicht allein da. Wie Recherchen der «Handelszeitung» bei acht der grössten Schweizer Vorsorgeeinrichtungen mit insgesamt über 400’000 Destinatären zeigen, kommen die PK-Manager aus der Defensive: Ein Grossteil der Kassen hat begonnen, die Aktienquote und damit auch die Anlagerisiken teils deutlich zu erhöhen. «Die Voraussetzung für ein Untergewicht bei Aktien ist nicht mehr gegeben», sagt etwa Susanne Haury von Siebenthal, Leiterin Asset Management bei der Pensionskasse des Bundes Publica. Das Vorsorgewerk der UBS, das mit einem Deckungsgrad von 116,4% sehr gut dasteht, hat seine Aktienquote zwischen Ende letzten März und Ende Juni gar von 26,3 auf 32,2% gesteigert.
British Air raises $1B to guard against going bust
British Airways unveiled a $1 billion fundraising aimed at securing its future, including $540 million in bank loans that had been earmarked for its pension funds as a safety net against the airline going bust. The cash removes any immediate threat to the struggling carrier as it endures one of the aviation sector’s worst ever downturns coupled with competition from budget carriers, Chief Executive Willie Walsh told reporters.
The company, with a pension deficit estimated at over 3 billion pounds ($4.9 billion), said pension fund trustees had agreed the best way to prevent BA going to the wall was for bank guarantees provided in 2006 to be handed back. These guarantees were accessible by the trustees only in the event of the airline’s insolvency.
Gewerkschafter verlangt Rentnerkasse bei den SBB, neue Sanierungsmassnahmen
Der oberste Lokführer verlangt für die Pensionskasse SBB eine Rentnerkasse. Sonst müssten auch Rentnerinnen und Rentner für die Sanierung verpflichtet werden. Anders gehe es nicht, sagt Gewerkschafter Hubert Giger gemäss einem Artikel in der Berner Zeitung. Der Präsident des Verbands Schweizer Lokomotivführer (VSLF) fordert die Bildung einer Rentnerkasse. Damit würde das Kapital der Rentner ausgelagert, und die aktiv Versicherten müssten nicht mehr die Renten der Pensionierten mitfinanzieren. Denn der hohe Rentneranteil von 52 Prozent sei für die Sanierung ein zu grosses Hindernis. «Es ist ungerecht und unsolidarisch, die Arbeitnehmenden und den Arbeitgeber SBB während Jahren bluten zu lassen, ohne dass sich die Rentnerinnen und Rentner an der Sanierung mitbeteiligen müssen», sagt Hubert Giger der Berner Zeitung.
Hubert Giger ist nicht der erste Gewerkschafter, der die Meinung vertritt, auch Rentner müssten für Sanierungen ihrer Vorsorgewerke verpflichtet werden können. Schon im März 2003 sagte Hugo Fasel, der damalige Präsident von Travail.Suisse: «Wer die Renten für tabu erklärt, schiebt einen grossen Teil der Last auf die Arbeitnehmenden.» Nun will also auch der oberste Gewerkschafter der Lokomotivführer dieses Tabu brechen. Giger bedauert, dass sich Politiker nicht bereit erklären, dieses heisse Eisen anzufassen.
Am 17.7.09 verabschiedete der Stiftungsrat gemäss «Sonntag» die Massnahmen für die zehnjährige Sanierungsperiode. Sie würden aber noch unter Verschluss gehalten, bis sie der SBB-Verwaltungsrat am 7. September abgesegnet hat. Gemäss “Sonntag” ist vorgesehen
- Ab 2010 wird ein Sanierungsbeitrag von 2,5 Lohnprozenten abgezogen.
- Das Zielrentenalter wird von 63,5 auf 65 Jahre erhöht.
- Das bisher einbezahlte Altersguthaben der Mitarbeiter wird für ein Jahr gar nicht verzinst, und danach folgen Minderverzinsungsrunden. Dies kann einer Kürzung der späteren Renten von heutigen Mitarbeitern von 10 Prozent entsprechen – je nachdem, wie viel der SBB-Angestellte bereits in die Pensionskasse einbezahlt hat.
Cash: Das sind die besten 3a-Konti
Wegen der Börsenbaisse schnitten 2008 bei der privaten, steuerbegünstigten Vorsorge (3a) die Zinskonti besser ab als Wertschriftenkonti, die einen Teil der Gelder in Aktien investieren. Im laufenden Jahr ist nun aber eine Trendwende zu beobachten, schreibt Cash in einem Beitrag über die gebundene Selbstvorsorge.
Wegen des Kursrallys, das seit dem 9. März an den Börsen zu einer deutlichen Erholung geführt hat, haben 3a-Wertschriftenkonti mit Aktien eine bessere Rendite erzielt als Zinskonti. Am besten hat mit einer Performance von plus 5 Prozent der Oeko-3-Fonds von Swisscanto abgeschnitten, gefolgt vom Sarasin-Nachhaltigkeitsfonds mit 3,8 Prozent. Zinskonti dagegen versprechen per Ende Juni 2009 einen maximalen Jahreszins von 2,75 Prozent.
Wegen der Verwerfungen an den Börsen rentierten in den Jahren 2001 bis 2009 Zinskonti besser als Mischfonds: Nur der konservativ angelegte BVG-Profil-3-Fonds von Swisscanto mit 10 Prozent Aktien erzielte in dieser Zeit eine Durchschnittrendite von mehr als 2 Prozent. Bei nicht wenigen 3a-Fonds mit hohem Aktienanteil rutschte die Rendite aber ins Minus. Dagegen verzeichneten die meisten Zinskonti in den letzten zehn Jahren eine Durchschnittsrendite von mehr als 2 Prozent.
Auf sehr lange Frist schneiden Fonds mit Aktienbeimischung immer noch am besten ab: Einer der ältesten 3a-Fonds, der Swisscanto-Fonds BVG-Diversifikation 3 mit 45 Prozent Aktien, erreichte seit 1995 eine durchschnittliche Jahresrendite von 4,9 Prozent. Experten raten deshalb Anlegern mit einem Anlagehorizont von 20 Jahren und mehr ein Wertschriftenkonto mit hohem Aktienanteil.
Cash-Artikel mit Tabelle der Fonds
Motion: Sicherheitsfonds, Vermeidung von Härtefällen bei Massenentlassungen
Der Bundesrat hat auf die Motion von NR Rudolf Rechsteiner geantwortet. Rechsteiner fordert, dass bei Teilliquidationen (Massenentlassungen) allfällige Verluste der Züger bei Unterdeckung durch den Sicherheitsfonds gedeckt werden. Rechsteiner hat dabei einen Vorschlag von Martin Wechsler aufgenommen, der in einem Artikel der Schweizer Personalvorsorge diese Idee entwickelt hatte. Der Bundesrat hat sich – wenig überraschend – mit dem Vorschlag nicht anfreunden können. Die von ihm aufgezählten Gegenargumente umfassend weitgehend die Überlegungen, die einer einfachen Umsetzung gegenüberstehen. Dazu gehören: jede Kasse ist für die Beseitigung ihrer Unterdeckung selbst verantwortlich; der Vorschlag könnte Kassen dazu verleiten, eine riskante Anlagestrategie zu verfolgen; es entstehen neue Ungleichbehandlungen, weil die verbleibenden Versicherten zur Sanierung beitragen müssen; die Massnahmen kämen teuer zu stehen. Der Bundesrat hat sich hingegen nicht zu dem Eingeständnis hinreissen lassen, dass die aktuelle Situation ebenfalls unbefriedigend ist. Die Motion ist noch vom Parlament zu behandeln.
comPlan: Wechsel der Geschäftsführung, Françoise Bruderer übernimmt a.i.
Unter der Rubrik “de jure” findet man auf der Website die Mitteilung des comPlan-Stiftungsrats, dass in der Geschäftsleitung der Swisscom-Pensionskasse ein offenbar abrupter Wechsel stattgefunden hat. Die Mitteilung im Originaltext: “Nach über zehn Jahren hat sich Hansjörg Gurtner im Einvernehmen mit dem Stiftungsrat entschlossen, eine berufliche Veränderung anzustreben und eine neue Herausforderung zu suchen. Hansjörg Gurtner trat als Geschäftsführer von comPlan per 30. Juni 2009 zurück. Für den Aufbau und die erfolgreiche Geschäftsführung von comPlan danken wir Hansjörg Gurtner ganz herzlich. Über die Nachfolge wird der Stiftungsrat in einem offenen Ausschreibungsverfahren entscheiden.
Ab 1. Juli 2009 übernimmt Françoise Bruderer, Geschäftsleiterin der Pensionskasse Post, ad interim, die Geschäftsführung von comPlan. Wir freuen uns, mit ihr eine sehr erfahrene Pensionskassengeschäftsführerin gewonnen zu haben, und danken ihr für ihre spontane Bereitschaft, diese Aufgabe zu übernehmen.”
P.W. Details über die Hintergründe des Rücktritts von Gurtner waren leider nicht in Erfahrung zu bringen. Françoise Bruderer wollte sich verständlicherweise nicht dazu äussern und der SR-Präsident der comPlan weilt in den Ferien. Die Spekulationen überlassen wir in diesem Fall gerne unsern Lesern.
PK-Sanierungsmassnahmen: nicht konjunkturwirksam, schädliches Moratorium
Die schwierige Situation auf den Kapitalmärkten hat dazu geführt, dass viele Pensionskassen in Unterdeckung geraten sind. Die betroffenen Vorsorgeeinrichtungen sind verpflichtet, diese Unterdeckung mit geeigneten Massnahmen zu beseitigen. Mit Beschluss vom 22. April 2009 hat der Bundesrat das Eidgenössische Departement des Innern EDI beauftragt, die Effekte dieser Sanierungsmassnahmen auf die Konjunktur zu untersuchen und gegebenenfalls Massnahmen zu evaluieren. Der Bericht des Bundesamtes für Sozialversicherungen kommt zum Schluss, dass die Massnahmen zur Beseitigung von Unterdeckungen bei Pensionskassen den Gang der Wirtschaft nicht oder höchstens marginal beeinträchtigt.
Zusammenfassend wird in der Studie festgehalten: “Als Fazit halten wir fest, dass die betrachteten Sanierungsmassnahmen, wenn überhaupt, nur marginale Effekte auf die Konjunktur haben und damit die Wirkung der Konjunkturpakete des Bundes nicht mindern dürften. Dem stehen erhebliche mittel- bis langfristige Risiken eines Moratoriums gegenüber, die für das System der beruflichen Vorsorge eine reelle Gefahr darstellen. In der Abwägung kommen wir deshalb zum Schluss, dass ein Moratorium grundsätzlich schädlichere Wirkungen entfalten kann als eine zügige Sanierung.”
Hewitt: Personalabbau in jedem zweiten Unternehmen
Aufgrund des Wirtschaftsabschwungs befinden sich immer mehr Unternehmen unter zunehmendem Druck. Personalabbau ist dabei eine zentrale Massnahme, wie dies auch aus der aktuellen Studie von Hewitt Associates in der Schweiz hervorgeht. Jedes zweite befragte Unternehmen hat in den vergangenen zwölf Monaten die Belegschaft reduziert, und jedes dritte befragte Unternehmen plant Entlassungen in den kommenden zwölf Monaten.
Die Untersuchung wurde im Frühjahr 2009 durch Hewitt Associates in der Schweiz durchgeführt. Insgesamt haben 81 Unternehmen verschiedener Grössen und Industriesektoren teilgenommen, darunter auch 13 SMI kotierte Unternehmungen. Die Untersuchung liefert detaillierte Resultate über die momentane Entlassungssituation in der Schweiz, wobei auch Aspekte wie Abfindungszahlungen, Kündigungsfristen und Outplacement Services analysiert werden.
BZ: Riesige Vorsorgelöcher bei den Privatbahnen
Die privaten Transportunternehmen stehen mit ihren Pensionskassen noch schlechter da als die SBB. Doch von der öffentlichen Hand erhalten sie keine Unterstützung – noch keine.
Calpers klagt gegen Rating-Agenturen
Die grosse kalifornische Pensionskasse Calpers (California Public Employees Retirement System) hat bei einem Gericht in San Francisco eine Klage gegen die Rating-Agenturen Moody’s Investors Service, Standard & Poor’s sowie Fitch Rating eingereicht. Darin werden die Agenturen beschuldigt, komplexe Wertpapiere «äusserst ungenau» bewertet und in fahrlässiger Weise gehandelt zu haben. Calpers sei dadurch ein Schaden von rund 1 Mrd. Dollar entstanden. Die Pensionskasse fordert Schadenersatz und Genugtuung in nicht genannter Höhe. Calpers ist mit 1,6 Mio. Rentnern und einem Anlagevermögen von 173 Mrd. Dollar die grösste öffentliche Pensionskasse der USA.
Li: Rechenschaftsbericht 2008 des Sozialfonds
Der Sozialfonds, die zahlenmässig grösste Pensionskasse in Liechtenstein, hat ihren Rechenschaftsbericht 2008 veröffentlicht. Obwohl die Marktturbulenzen Spuren hinterliessen, hat der Sozialfonds die Höhe der Verzinsung der Sparguthaben für das Jahr 2008 auf 2 % festlegen können. Mit einem Deckungsgrad per 31. Dezember 2008 von 94,9 % liegt die Stiftung Sozialfonds gemäss eigener Einschätzung “deutlich über dem schweizerischen Durchschnitt”. Bis Ende Juni 2009 hat sich der Deckungsgrad auf 97,6% erholt.
Die Summe der verwalteten Vorsorgegelder belief sich am Bilanzstichtag auf 334,7 Mio. Franken (Vorjahr 326,4 Mio.), was einem Zuwachs von 8,3 Mio. entspricht. Die Anzahl der angeschlossenen Unternehmen betrug am Stichtag 31. Dezember 2008 1317 (Vorjahr 1257). Am 31. Dezember 2008 waren bei der Stiftung Sozialfonds insgesamt 6966 Personen (2283 Frauen und 4683 Männer) aktiv versichert. Davon waren 3451 Personen in Liechtenstein, 1658 Personen in der Schweiz sowie 1844 Personen im europäischen Raum wohnhaft.
Weltwoche: Die NZZ am Sonntag und der Medienskandal Swissfirst
In einem ausführlichen Beitrag zeigt Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel noch einmal den ganzen Umfang der schier unglaublichen Anschuldigungen auf, welche von der NZZ am Sonntag erhoben wurden und die schliesslich in eine für schweizerische Verhältnisse einmaligen Hetzkampagne gegen die Bank Swissfirst sowie eine Reihe grosser Pensionskassen mündete. Alle in deren Verlauf erhobenen Unterstellungen wurden inzwischen Punkt für Punkt widerlegt. Köppel schreibt von der “Swissfirst-Affäre, jener bizarren, von Hysterie, Journalistenirrtümern und öffentlichen Vorverurteilungen geprägten Medienkampagne, in deren Verlauf die Swissfirst-Bank kaputtgeschrieben wurde und deren Chef vorübergehend zur Persona non grata wurde”.
Die NZZ am Sonntag musste sich in einem in verknorztem Juristendeutsch formulieren Vergleich bei Thomas Matter, Gründer der Swissfirst, entschuldigen. Selbstverständlich blieb eine Entschuldigung an die Adresse der Pensionskassen aus, denen “Mauscheleien” und damit korruptes Verhalten vorgeworfen wurde. Die beiden für die “Story” massgeblichen Journalisten der NZZ am Sonntag, Charlotte Jacquemart und Daniel Hug, erhielten für ihre Kolportage renommierte Journalistenpreise, welche sie trotz der offenkundigen und haarsträubenden Fehlleistungen behalten dürfen. Dass sie zumindest mitverantwortlich am Untergang einer Bank und dutzender Arbeitsplätze sind, scheint für die Juroren belanglos. Und dass der gute Ruf von einem halben Dutzend Vorsorgeeinrichtungen grundlos geschädigt wurde – kein Anlass, einen Fehler einzugestehen.