SonntagsZeitung: Sammelstiftungs-Vergleich
Zum sechsten Mal hat die SonntagsZeitung einen Vergleich unter den Sammelstiftungen durchgeführt, acht erhielten einen Award in den Kategorien Anlagerendite, Verzinsung, Kosten, Verwaltung und Service.
Der Offertenvergleich basiert auf drei Unternehmen aus verschiedenen Branchen: einem Architekturbüro, einem Beratungsunternehmen und einem Altersheim. Damit werden die unterschiedlichen Risikoklassen besser abgebildet. «Die Risiko- und Verwaltungskosten sind in den letzten Jahren deutlich gesunken», sagt René Weibel von Weibel Hess & Partner. Das Beratungsunternehmen führte wiederum den Vergleich im Auftrag der SonntagsZeitung durch.
Die beste Anlagerendite erzielte die Sammelstiftung CoOpera und schaffte es damit auf den ersten Rang. Im Vorjahr rangierte die Kasse auf Platz zwei. Die Vorjahressiegerin Nest büsst einen Platz ein. Auf Rang drei steht neu die auf Nachhaltigkeit fokussierte Abendrot-Sammelstiftung.
Bei den Lebensversicherern führt erneut Axa Winterthur die Spitze an. Mit Ausnahme von 2008 lag die Lebensversicherung immer auf dem ersten Rang. Den zweiten Platz nimmt wie im Vorjahr Swiss Life ein.
Die höchste Verzinsung gewährt wiederum Profond. Zwischen 2001 und 2010 winkten den Versicherten durchschnittlich 3,62 Prozent. Ausser im Jahr 2009 gewann die unabhängige Sammelstiftung diesen Preis jährlich.
Strukturreform: BL mit BS aber ohne SO
Im Rahmen der Strukturreform werden die Stiftungsaufsichtsbehörden der Kantone Basel-Stadt und Baselland zusammengelegt. Nicht mit von der Partie ist der Kanton Solothurn, der ein eigenes Züglein fährt. Der entsprechende Staatsvertrag wurde – nach einigen Schwierigkeiten und der Überwindung halbkantonaler Empfindlichkeiten – von den Regierungen gutgeheissen und zuhanden der Kantonasparlamente verabschiedet.
Der Staatsvertrag zwischen den beiden Kantonen sieht eine Anstalt mit Sitz in Basel vor. Der Beitritt weiterer Kantone zu dieser "BVG- und Stiftungsaufsicht beider Basel" (BSABB) ist zurzeit nicht aktuell, wird vom Vertrag jedoch ermöglicht, heisst es in einer Mitteilung des Kt. Basel-Stadt. Die strategische Leitung der Anstalt obliegt einem fünfköpfigen Verwaltungsrat, den die Regierungen der beiden Vertragskantone wählen. Die Anstalt wird vollumfänglich durch Gebühren finanziert.
Das Personal wird nach den Vorschriften des Sitzkantons (BS) öffentlich-rechtlich angestellt. Es ist beabsichtigt, die bisherigen Mitarbeitenden der kantonalen BVG- und Stiftungsaufsichtsbehörden beider Kantone in die BSABB zu übernehmen.
Eine Zusammenführung der beiden kantonalen Aufsichtsbehörden war auch in den beiden Kantonsparlamenten ein Thema: Der baselstädtische Grosse Rat und der Baselbieter Landrat haben zwei gleichlautende Vorstösse zur Prüfung einer Zusammenführung und Berichterstattung an ihre Regierungen überwiesen.
AWP: Konrad zu den Thesen Fricks
In den AWP-Nachrichten Nr. 10 nimmt Hanspeter Konrad, Direktor des Pensionskassenverbands ASIP, Stellung zu den Kommentaren von SR Bruno Frick anlässlich der Swisscanto Tagung. Auszüge aus dem Interview:
Ständerat Bruno Frick plädiert für grössere Pensionskassen. Können kleine und mittlere Pensionskassen tatsächlich nicht mehr mit den Anforderungen des Finanzmarktes mithalten?
Diese Sicht teile ich in dieser Absolutheit nicht. Einzuräumen ist, dass das Umfeld für Pensionskassen hin sichtlich Organisation, Führung und Kostentransparenz immer komplexer und anspruchsvoller wird. Will die Politik kleinere und mittlere betriebseigene Pensions kassenüber gesetzliche Regulierung bewusst aus dem Markt drängen, sollte dies offen gesagt werden. Pauschale Kritik ist dies bezüglich nicht zielführend.
Die Erfahrung der letzten 25 Jahre zeigt, dass der Konzentrationsprozess in vollem Gange ist. Die heutige Regulierungsdichte in vielen Bereichen der beruflichen Vorsorge führt dazu, dass Arbeitgeber die Lust an einer eigenständigge führten Vorsorgelösung verlieren, ihre betriebseigenen Pensionskassen auflösen und sich einer Sammel- oder Gemeinschaftsstiftung anschliessen.
Die Renditen der kleinen und mittleren PK sind nicht unbedingt schlechter?
Die jährlich von Swisscanto publizierte Studie über die Pensionskassen zeigt, dass eine grosse Pensionskasse hinsichtlich Performance nur minimale Vorteile gegenüber kleinen und mittleren Pensionskassen aufweist, obwohl der Skaleneffekt bei den Vermögensverwaltungskosten spielen müsste. Offenbar hat die gewählte Anlagestrategie immer noch den grössten Einfluss auf die erzielte Rendite.
Stohler: «Der Teufel steckt im Detail»
Die Basler Zeitung interviewte Dieter Stohler”, Direktor der Basler Pensionskasse PKBS, zu den Ergebnissen der Vermögensverwaltungskosten-Studie des BSV. Auszüge:
Laut einer Studie des Bundesamts für Sozialversicherungen sind die tatsächlichen Kosten für die Verwaltung des Vermögens der 2. Säule viermal so hoch wie die ausgewiesenen Kosten. Überrascht Sie das?
Nein, das liegt am System. Erstens müssen bei kollektiven Produkten die verdeckten Kosten nicht separat ausgewiesen werden. Deshalb machen das die wenigsten Pensionskassen. Zweitens gibt es keine einheitlichen Vorschriften darüber, was unter dem Begriff Vermögensverwaltungskosten zu verstehen ist.
Können Sie ein Beispiel geben?
Zum Beispiel Transaktionskosten und Stempelabgaben, welche in der Studie zu den Vermögensverwaltungskosten hinzugezählt werden. Es ist nirgends geregelt, dass sie Teil davon sind.
Der Aufwand für die Vermögensverwaltungskosten liegt je nach PK zwischen 0,15 und 1,86 Prozent, der Durchschnitt liegt bei 0,56 Prozent.
Wie sieht das bei der PKBS aus? Wir haben bei der Studie auch mitgemacht. Wir befinden uns klar unterhalb des Durchschnitts.
Eine der Erkenntnisse der Studie ist, dass strukturierte Produkte nur 6,4 Prozent des Vorsorgevermögens ausmachen, aber 33,2 Prozent der Kosten aufweisen. Sollte eine PK den Anteil an alternativen Anlagen reduzieren?
Nein, nicht unbedingt, abgesehen davon, dass alternative Anlagen nicht zwingend strukturierte Produkte sein müssen. Im Vordergrund muss immer noch eine für die jeweilige Kasse sinnvolle Anlagestrategie stehen. Dabei sind strukturierte Produkte nicht per se des Teufels. Aber am Ende ist die Nettoperformance entscheidend, das Ergebnis nach Abzug der Kosten und unter Berücksichtigung des Risikos. Kassen mit hohen Kosten müssten demnach vor Abzug der Kosten besser performen, sonst schneiden sie bei der ausgewiesenen Nettoperformance schlechter ab.
Trotzdem: Kosten sparen ist angesagt. Wo sehen Sie Ansatzpunkte?
Es sind verschiedene: Der Pensionskassenverband fordert seit Langem, dass die Stempelsteuer für Vorsorgeeinrichtungen abgeschafft wird. Dann geht es darum, in der Umsetzung der Anlagestrategie noch kostenbewusster zu werden. Wir müssen, wie die PKBS das macht, vermehrt auf günstige indexgebundene Produkte setzen statt auf teure aktiv verwaltete, die auf lange Sicht keinen Mehrertrag bringen. Und wir müssen die Vermögensverwaltungsmandate immer wieder neu ausschreiben und so den Wettbewerb unter den Finanzanbietern voll ausnützen. Als grosse Kasse haben wir dabei natürlich Vorteile. Schliesslich wird auch das Zusammenlegen von Anlagen mehrerer Kassen die Kosten senken können.
Demnach machen Sie sich für eine Konzentration bei den PK stark?
Nicht unbedingt, denn die dezentrale berufliche Vorsorge hat sich bestens bewährt und diversifiziert die Risiken. Aber die Pensionskassen könnten durchaus noch stärker zusammenarbeiten und die Vermögen gegenüber den Anbietern vermehrt gemeinsam zusammenfassen. Dadurch könnten sie günstigere Konditionen herausholen. Braucht es eine stärkere Regulierung, etwa eine Beschränkung der Anteile von strukturierten Produkten für PK? Nein, das wäre kontraproduktiv. Dadurch würde der Verwaltungs- und Kontrollaufwand unnötig vergrössert. Es ist zu befürchten, dass die eingesparten Kosten dann dort anfallen und die Kosten insgesamt sogar steigen.
Le Temps: Regard sur une prévoyance sortie des griffes des politiciens
Pourquoi ne pas considérer des systèmes de retraite plus performants? Le système chilien? A sa création en 1981,1e quart des salariés avait choisi de changer et de préférer le nouveau système élaboré par José Pinera. Trente ans plus tard, 99% des salariés l’ont adopté. Ce n’est pas de l’idéologie: «Lorsqu’on laisse le choix aux salariés sur les placements nécessaires pour financer leur retraite, la majorité fait confiance au marché, même sur un thème central comme la sécurité sociale», écrit l’auteur de cette réforme dans le dernier ouvrage de l’Institut Libéral (Sackgasse Sozialstaat; Altemativen zu einem lrrweg, Christian Hoffmann, Pierre Bessard, Edition Liberales Institut, 2011, 216 pages).
Arbeitgeber zur VV-Studie
Der Schweiz. Arbeitgeberverband hält in einer Stellungnahme zu den Ergebnissen der Studie zu den Kosten der Vermögensverwaltung in der 2. Säule fest:
Der Schweizerische Arbeitgeberverband begrüsst, dass mit der vorgestellten Untersuchung mehr Transparenz in die Diskussion über die Vermögensverwaltungskosten der 2. Säule kommt. Die Tatsache, dass bisher nur ca. ein Viertel der effektiven Kosten offen ausgewiesen wurde, ist unbefriedigend und schadet der Glaubwürdigkeit der beruflichen Vorsorge.
Die publizierten Resultate müssen die Führungsorgane der Vorsorgeeinrichtungen veranlassen, eine umfassende Überprüfung der von ihnen zu verantwortenden Vermögensverwaltungskosten vorzunehmen. Sie müssen vor allem im Bereich der bisher «unsichtbaren» Kosten nach Optimierungsmöglichkeiten suchen und gegebenenfalls aus Anlagen mit tiefen Nettorenditen aussteigen. Bei einem Durchschnittswert von 0,56 Prozent und einer Bandbreite von 0,18 bis 1,86 Prozent darf behauptet werden, dass in vielen Fällen ein erhebliches Kostensenkungspotenzial besteht, das im Interesse der Versicherten unbedingt ausgeschöpft werden muss.
VV-Kosten Studie: “Gegenwind für Hedge-Funds”
Die NZZ kommentiert in der Rubrik “Reflexe” Ergebnisse der vom BSV bei c-alm in Auftrag gegebene Studie zu den Vermögensverwaltungskosten. Dort heisst es u.a.: “Einen Skandal deckt die Studie nicht auf. Im internationalen Vergleich erscheinen die Kosten für die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen laut dem Papier als gemässigt. Denkanstösse gibt es dennoch. Vor allem für die Pensionskassen selbst, die angesichts des statistischen Zusammenhangs – je höher die Vermögensverwaltungskosten, desto tiefer die Nettorenditen – in den Spiegel schauen müssen. Besonders «Alternativanlagen» wie Hedge-Funds und Private Equity haben Rechtfertigungszwang: Sie machten in den erfassten Vorsorgeeinrichtungen nur etwa 6% der Vermögen aus, produzierten aber einen Drittel der Vermögensverwaltungskosten. Je grösser ihr Anteil im Untersuchungszeitraum 2005 bis 2009 war, desto tiefer lag die Gesamtrendite der Pensionskassen. Es geht nicht um Kleinkram. Eine jährliche Renditedifferenz von 0,5 Prozentpunkten kann nach 40 Jahren die Rente um über 10% steigern oder drücken.”
AHV-Statistik 2010
Die Ausgaben der Alters- und Hinterlassenenversicherung beliefen sich im Jahr 2010 auf 36,6 Mrd. Franken. Die Renten machten mit 35 Mrd. Franken den Hauptteil der Leistungen aus. Weitere Ausgaben waren die Hilflosenentschädigungen (449 Mio.) und die Beiträge an Hilfsorganisationen für betagte Menschen (118 Mio.). Zur Finanzierung haben die beitragspflichtigen Einkommen 27,5 Mrd. oder 71 % der gesamten Einnahmen (38,5 Mrd.) beigetragen. Der Bund als zweite bedeutende Finanzierungsquelle hat 7,2 Mrd. (19 %) überwiesen. Der Anteil am Mehrwertsteuerprozent zu Gunsten der AHV hat einen Betrag von 2,2 Mrd. Franken (5,8 %) erbracht. Die neue AHV-Statistik gibt weitere Auskünfte über diese Zahlen und geht insbesondere auf die Struktur der Renten-Bezüger nach verschiedenen Kriterien ein.
Der Bericht enthält eine Vielzahl aufschlussreicher Tabellen und Grafiken, die einen interessanten Einblick geben nicht nur in die Verhältnisse bei der AHV, sondern auch in die aktuelle gesellschaftliche Situation der Schweiz bezüglich Geschlecht und Alter, Anteil Ausländer, Zivilstand etc.
La résistance des frontaliers au fisc français
La France veut imposer le capital du deuxième pilier. Unia a mobilisé les salariés à la vallée de Joux.
VV-Kosten: Reaktion des ASIP
Der Pensionskassenverband hat in einer Mitteilung eine erste Stellungnahme zur Studie des BSV zu den Vermögensverwaltungskosten abgegeben. Er hält darin fest: “Die Studie ist ein sehr begrüssenswerter Schritt, um die Transparenz im Bereich der Vermögensverwaltungskosten zu verbessern. Es hat sich gezeigt, dass die berufliche Vorsorge auch bezüglich der Kosten für die Versicherten ein vorteilhaftes System darstellt. Nichtsdestotrotz gilt es, das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer kosteneffizienten, Pensionskassenführung zu schärfen.” Er stellt aber auch fest: Die Studie zeigt, dass die durchschnittlichen Kosten der kollektiven Vermögensverwaltung in der 2. Säule deutlich tiefer sind (rund 2/3 ), als was Private in ihrer privaten Altersvorsorge dafür zahlen müssen. Es hat sich somit bestätigt, dass die kollektive Altersvorsorge für die Versicherten nicht nur bezüglich des Risikotransfers, sondern auch bezüglich der Kosten der Vermögensverwaltung vorteilhaft ist.
Mitteilung ASIP / Kommentar auf Radio DRS
Studie zu Vermögensverwaltungskosten: Mehr Transparenz, geringer Handlungsbedarf
Im Rahmen einer Pressekonferenz hat das BSV die Publikation der von ihm bei c-alm in Auftrag gegebenen Studie über die Vermögensverwaltungskosten in der 2. Säule lanciert. Die Untersuchung bringt erstmals Klarheit in den Bereich der Kosten von Kollektivanlagen und zeigt deren grosse und wohl meist unterschätzte Bedeutung auf. In der Tat umfassen die in den Betriebsrechnungen erfassten und in der PK-Statistik dargestellten Kosten nur ein gutes Viertel der Gesamtkosten. Die Untersuchung hat aber keine grundsätzlichen Missstände oder grössere Mängel bei der Vermögensverwaltung der Kassen zu Tage gebracht.
Die offizielle Pensionskassenstatistik weist lediglich aus, was in den Betriebsrechnungen der Vorsorgeeinrichtungen tatsächlich abgebildet ist: 795 Mio. Franken für 2009. Die Rechnungen der Lebensversicherer weisen zudem 286 Mio. Franken aus. Gesamthaft ergibt dies Kosten von rund 0.15 Prozent des gesamten Vorsorgevermögens. Die Studie ermittelt hingegen Vermögensverwaltungskosten von durchschnittlich 0,56 Prozent.
Grundlage der Daten bilden die Angaben von 73 Vorsorgeeinrichtungen mit einer Bilanzsumme von 230 Mrd. Franken für den Zeitraum 2005-09. Die mit der Kostendefinition in der Stichprobe erhobenen Vermögensverwaltungskosten liegen in einem Bereich zwischen 0.15% und 1.86% des Vorsorgevermögens. Der volumengewichtete Durchschnittswert beträgt 0.45%. Darin nicht enthaltene Kosten betreffen in erster Linie Gebühren und Transaktionskosten, die innerhalb von kollektiven Anlagegefässen anfallen. Zur Beurteilung der Frage, inwieweit die Vorsorgeeinrichtungen in der Produktauswahl den verfügbaren Wettbewerb spielen lassen, wurden zusätzlich die Staffeltarife der in diesem Segment marktführenden Produktanbieter in allen relevanten Anlagekategorien respektive Umsetzungsarten erhoben. 28 Vermögensverwalter haben an der Kostenerhebung teilgenommen. Die Autoren vermerken nicht ohne Genugtuung, dass eine ähnliche Studie bisher weder im In- noch im Ausland bisher je durchgeführt wurde.
Für die Messung der Vermögensverwaltungskosten wurde im Rahmen dieser Studie eine grundlegend neue Kostendefinition entwickelt. Diese erfasst neben den fakturierten Aufwendungen auch die nicht fakturierten Vermögensverwaltungskosten. Die Kostendefinition unterscheidet die drei Kostenaggregate Total Expense Ratio (TER), Transaktionskosten & Steuern (Transaction and Tax Cost TTC) sowie übrige Kostenbestandteile (Supplementary Cost SC). Dieses dreiteilige Kostenkonzept wird so weit als möglich in allen Anlagesegmenten beziehungsweise Durchführungswegen der Vermögensanlage verwendet.
Werden die in der Stichprobe gemessenen Kosten den mit den Vermögensanlagen über den Zeitraum 2005-2009 erzielten Nettorenditen gegenübergestellt, so zeigt sich ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen den gemessenen Vermögensverwaltungskosten und der über die Jahre 2005 bis 2009 realisierten Nettorendite: je höher die Kosten, desto tiefer die realisierte Nettorendite. Es zahlt sich gemäss den Autoren also aus, in der Vermögensanlage Kostendisziplin walten zu lassen.
Bei der Hochrechnung wurde insbesondere der Tatsache Rechnung getragen, dass die Stichprobe eine Konzentration in den grossen Bilanzvermögen aufweist. Mit der Bereinigung dieses Grösseneffekts resultieren auf Stufe der 2. Säule Vermögensverwaltungskosten von 0.56% (Stichprobe 0,45%) des verwalteten Vermögens. Bei der Hochrechnung wurde mit 698 Mrd. Franken die gesamte Bilanzsumme der 2. Säule berücksichtigt – also die Summe der Anlagevermögen bei den Vorsorgeeinrichtungen (599 Mrd.) sowie der Aktiven aus Versicherungsverträgen (99Mrd.). Damit resultiert für die gesamten Vermögensverwaltungskosten in der 2. Säule ein Betrag von CHF 3,9 Mrd. Franken.
Während der Vertreter der c-alm an der Pressekonferenz den schweizerischen Gesetzgeber dazu aufforderte, die Anbieter von Finanzprodukten zu vermehrter Transparenz zu verpflichten, vertrat Martin Kaiser vom BSV die Meinung, mit den in der Strukturreform resp. den Verordnungen vorgesehenen neuen Regelungen würden die bestehenden Lücken beseitigt.
Studie Download / Pressemitteilung / Liste der genannten Teilnehmer
CalPERS bouncing back after torrential years
CalPERS has clawed back $70 billion of losses since its low point in 2008. With a fund now valued at $230 billion, it only has $30 billion more to go to reach its high point of $260 billion in 2007. On the savings front, CalPERS cut costs by close to $1 billion in 2010, according to a staff report, largely by removing high-cost hospitals from its health benefits program, expanding lower-cost health plans and reducing outside management fees. Stausboll said she is looking to make $287 million worth of additional savings this year. CalPERS› "funding status" – the ratio of its assets to projected benefit obligations – has risen to 70 percent, up from 60 percent during the depths of the recession, though still far from the 102 percent CalPERS enjoyed in 2007.
BFS: Indikatoren zur Alterssicherung
Der demografische Wandel macht auch vor der Schweiz nicht halt. War 1960 nur jede zehnte in der Schweiz lebende Person 65 Jahre und älter, hat 48 Jahre später bereits jede sechste Person diese Altersschwelle überschritten. Das wirkt sich auch auf die auf dem Umlageverfahren basierenden Alterssicherungssysteme (AHV) aus: Derzeit kommen rund dreieinhalb Erwerbstätige auf eine Person im Rentenalter, vor 20 Jahren betrug das Verhältnis noch annähernd vier zu eins. Das sind zwei Ergebnisse der vom Bundesamt für Statistik (BfS) erstmals veröffentlichten Indikatoren zur Alterssicherung in der Schweiz 2008. Die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (Sake) sowie die Gesundheitsbefragung (SGB) lieferten das Datenmaterial für das BfS, schreibt die NZZ zur Analyse des BFS.
Mitteilung BFS / Download Studie
NZZaS: Obligationen–PKs in der Falle
“Rund 40 Prozent der für die Altersvorsorge angelegten Gelder sind in Obligationen parkiert. Ein schneller Zinsanstieg wird den Kassen grosse Buchverluste bringen, Gegenmittel gibt es kaum, schreibt Marc Fischer in der NZZ am Sonntag vom 22.5.11. «Hohe Zinsen sind momentan die grösste Sorge von Pensionskassenmanagern», sagt Michael Brandenberger vom Pensionskassenberater Complementa. Die Wertberichtigungen, welche die Pensionskassen zu verbuchen hätten, könnten schnell einmal in die Milliarden gehen. «Bei einem Zinsanstieg um 2 Prozentpunkte in einem halben Jahr resultiert bei einem durchschnittlichen Obligationenportfolio mit einer Duration von fünf Jahren ein Verlust von 10 Prozent», rechnet Brandenberger vor. Weil andererseits mit neu allozierten Geldern eine um 2 Prozent höhere Rendite erzielt werden könnte, beliefe sich der Nettoverlust in den Obligationenportfolios grob geschätzt auf rund 8 Prozent. Gemessen am Gesamtbestand von 240 Milliarden Franken, beliefe sich der Buchverlust demzufolge auf 20 Milliarden Franken. Das Dilemma der Kassen: Sie können eigentlich nichts dagegen unternehmen.
«Wir leben heute in einer Welt exponentieller Entwicklungen, da können die Zinsen in relativ kurzer Zeit auch um 200 Basispunkte in die Höhe schnellen», sagt Fabrizio Croce, Finanzanalytiker bei Kepler Capital Markets. Das Szenario der schlagartig ansteigenden Zinsen ist die dunkelste Variante für die Pensionskassen. Denn ein Zinsanstieg in relativ kurzer Zeit ist für die Kassen schwerer zu verdauen als eine kontinuierliche Anpassung über eine längere Zeit hinweg. Rezepte dagegen haben die Fachleute aber nicht.
LBB-Vorsorgestiftung: Warten auf die Herausforderung
Das Liechtensteiner Volksblatt interviewte Bruno Matt, Geschäftsführer der LBB Vorsorgestiftung, Vaduz. Auszüge:
Wie sah das 2010 bei der LLB Vorsorgestiftung aus?
Die Zahl der bei uns versicherten Arbeitnehmer steigt nach wie vor stark. Die logische Folge ist, dass damit auch die Zahl der Pensionierungen steigt. Doch liegt das Durchschnittsalter der Versicherten unverändert bei rund 40 Jahren. So gesehen ist die demografische Entwicklung noch nicht angekommen. Aber auch bei uns wird sie sich langsam aber sicher zeigen.
Ihr Umwandlungssatz von 7 Prozent ist hoch. Wie stellen Sie sicher, dass dies nicht auf Kosten der jetzt aktiven Generation geht?
Der Umwandlungssatz gilt für das angesparte und zurückgestellte Altersguthaben des Versicherten. Die wirklich kritische Frage ist, ob dieses Kapital bis ans Lebensende des Rentners reicht. Um vorzubeugen bilden wir zusätzlich technische Rückstellungen für die Langlebigkeit. Aber die Stiftungsräte von Vorsorgekassen werden sich auch mit dem Rentenumwandlungssatz beschäftigen müssen.
Sie bieten individuelle Vorsorgepläne an. Nennen Sie zwei Beispiele?
Das gesetzliche Minimum ist bei allen Pensionskassen gleich. Wir sind darüber hinaus auf Mehr-Leistungen spezialisiert. Zum Beispiel können die Risikoleistungen bei Invalidität oder Tod höher sein. Ein anderes Beispiel ist die Versicherung des vollen Lohnes, ohne Koordinationsabzug, was für Teilzeitbeschäftigte interessant ist. Meistens wird eine Kombination von beidem umgesetzt. Oft definieren Betriebe auch mehrere Personengruppen, für die es dann unterschiedliche Leistungspläne gibt.
Wo sehen Sie Wachstumspotenzial für die LLB Vorsorgestiftung?
Unser Heimmarkt Liechtenstein ist begrenzt – natürlich. Trotzdem sehe ich hier noch Potenzial, dass sich weitere namhafte Unternehmen uns anschliessen. Zudem können wir auch über die Landesgrenzen hinaus wachsen. Mit der Pensionskasse ALVOSO LLB sind wir in Lachen, im Kanton Schwyz, vertreten. Wir können also Vorsorgelösungen auch für Unternehmen in der Schweiz aus einer Hand anbieten.