Noch ein Beschuldigter im BVK-Prozess
Die Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich hat im Korruptionsfall der Zürcher Pensionskasse BVK eine weitere Anklage erhoben. Ein ehemaliger Geschäftsführer von DL Investment Partners AG soll Provisionen im Umfang von rund 3 Millionen Franken für sich abgezweigt haben.
Wie die Oberstaatsanwaltschaft mitteilte, hat der Beschuldigte gestanden, zwischen Mitte 2006 und 2010 ohne Wissen der BVK mehrfach Provisionen auf Investorengelder, sogenannte Retrozessionen, in die eigene Tasche gesteckt zu haben, schreibt 20 Minuten auf ihrer Website.
Die DL Investment Partners AG war von der BVK mit einem Mandat betraut. Vertraglich wäre sie verpflichtet gewesen, die Provisionen der BVK weiterzuleiten. Die Anklage sei vergangene Woche im abgekürzten Verfahren erhoben worden. Möglich ist dieses Verfahren, wenn der Beschuldigte im Wesentlichen geständig ist und die Zivilansprüche im Grundsatz anerkennt.
Gegen den Beschuldigten war bereits im September 2011 wegen des Vorwurfs der Bestechung des ehemaligen Anlagechefs der BVK Anklage erhoben worden. Er soll dem Anlagechef finanzielle Vorteile verschafft und Vermögenswerte von mindestens 300’000 Franken versprochen haben.
CS PK-Index im Q1
Im 1. Quartal nahm der Credit Suisse Pensionskassen-Index um 3.84 Punkte resp. 3.08% zu und liegt per 31. März 2012 bei 128.47 Punkten, ausgehend von 100 zu Anfang des Jahres 2000. Zum positiven Resultat haben der Januar mit 1.37%, der Februar mit 1.20% und der März mit 0.37% beigetragen. Die Performance Contribution zeigt, dass insbesondere Aktien Ausland (1.21%), Aktien Schweiz (0.83%), Immobilien (0.45%), Schweizerfranken Obligationen (0.29%) und die Liquidität (0.18%) zur positiven Rendite beigetragen haben.
Die BVG-Mindestverzinsung legte im Berichtsquartal um 0.37% resp. 0.52 Punkte auf den Stand von 139.97 zu. Somit verkleinerte sich die Differenz wieder und liegt per 31. März 2012 bei 11.50 Punkten.
Durch die positive Rendite von 3.08% für das erste Quartal 2012, wurde die BVG-Vorgabe um 2.71% übertroffen. Die annualisierte Rendite des Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index (seit 01.01.2000) beträgt per Quartalsende 2.07%. Demgegenüber steht die annualisierte BVG-Mindestverzinsung, welche 2.78% beträgt.
Die Anlageallokation per 31. März 2012 zeigt auf, dass sich die Liquiditätsquote (6.5%) reduziert hat. Ebenfalls reduziert wurden die Engagements in Schweizerfrankenobligationen (26.0%) sowie die Fremdwährungsobligationen (8.6%). Erhöht wurden im Gegenzug die Engagements in Aktien Schweiz (12.3%) und in Aktien Ausland (16.8%). Die Schweizerfrankenquote beträgt 78.2%.
Die detaillierte Auswertung des Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index für das 1. Quartal 2012 wird in etwa zwei Wochen publiziert.
Swisscanto Pensionskassen-Monitor im Q1
Der Swisscanto Pensionskassen-Monitor zeigt für das erste Quartal 2012 eine leichte Verbesserung der Finanzierungssituation der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen. Damit haben sich die Performancebeiträge einzelner Anlagekategorien positiv auf die Finanzierungssituation ausgewirkt.
Mit einem Deckungsgrad von 105,0% haben sich die Wertschwankungsreserven der privatrechtlichen Pensionskassen gegenüber dem Vorquartal um rund 2 Prozentpunkte erhöht. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den öffentlich-rechtlichen Kassen wo sich der Deckungsgrad um 1,8 Prozentpunkte auf 89,9% vergösserte.
Per 31. März befinden sich insgesamt 74% der öffentlich-rechtlichen und 17% der privatrechtlichen Kassen in Unterdeckung. Der Anteil der unterdeckten privatrechtlichen Pensionskassen ist damit deutlich tiefer als Ende 2011.
Der Anteil der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung hat sich mit 16,9% seit Ende 2011 weiter reduziert. 33,4% der öffentlich-rechtlichen Kassen weisen einen Deckungsgrad von unter 90% auf, 24,6% sogar weniger als 80%. Bei den privatrechtlichen sind es lediglich 0,6% mit weniger als 90% Deckung. "Über dem Strich" – mit einer Deckung von 100% und mehr – finden wir 83,1% der privatrechtlichen Kassen und 26,3% der öffentlich-rechtlichen. Jenseits der Limite von 110%, welche ein Indikator für ausreichende Schwankungsreserven und damit volle Risikofähigkeit darstellt, wurde ein Anteil von 27,9% der privaten und 5,3% der öffentlichen Kassen errechnet.
Die nach der Struktur des Vermögens (Asset Allocation) errechnete Performance ergibt für die erfassten Kassen im Zeitraum 1. Januar 2011 bis 31. März 2012 eine Rendite von 2,52% (vermögensgewichtet). Im laufenden Jahr konnten die erfassten Vorsorgeeinrichtungen eine vermögensgewichtete Rendite von 2,46% erzielen. Zwischen den öffentlich- und den privatrechtlichen Kassen lassen sich nur geringe Unterschiede erkennen. Dabei handelt es sich um eine konservative Renditeschätzung, da die Berechnungen auf der Vermögensallokation der Vorsorgeeinrichtungen per 31.12.2010 basieren.
Le Matin: “Acheter sa maison avec son 2e pilier sera très difficile”
Financer l’achat de sa maison en investissant son 2e pilier est devenu une pratique tres courante depuis qu’elle est devenue possible, au milieu des annees 90. L’Association suisse des banquiers va proposer des raesures pour la restreindre. Et le Conseil federal a dejä mis en consultation un rapport qui exploite plusieurs pistes pour limiter drastiquement ces retraits. Iis Plus de la moitié des Suisses qui accèdent à la propriété y ont recours. Financer l’achat de sa maison en investissant son 2e pilier est devenu une pratique très courante depuis qu’elle est devenue possible, au milieu des années 90.
L’Association suisse des banquiers va proposer des mesures pour la restreindre. Et le Conseil fédéral a déjà mis en consultation un rapport qui exploite plusieurs pistes pour limiter drastiquement ces retraits. Ils pourraient par exemple être interdits au-delà de 40 ans, ou plafonnés. De nombreux politiciens, tous partis confondus, militent pour ces limitations, qui visent à éviter des drames à l’heure de la retraite: les Helvètes peinent, semble-t-il, à reconstituer leurs fonds après l’achat d’un bien.
Sans compter les risques d’éclatement d’une bulle immobilière ou les aléas de la vie, les divorces par exemple, qui peuvent obliger à vendre une maison à vil prix. Cette volonté des milieux politiques est évidemment une mauvaise nouvelle pour le secteur de l’immobilier. Qui estime que fer- mer davantage l’accès à ce capital appartenant aux cotisants et qui aujourd’hui déjà est réglementé, ne se justifie pas. De nombreux Suisses se verraient, de fait, interdits de propriété. Or l’encouragement à l’accession à la propriété est inscrit dans la Constitution.
TA: Pensionierung mit 65 für Frauen ist zulässig
Der Tages-Anzeiger beschäftigt sich mit der Frage der Zulässigkeit eines Rentenalters 65 für Frauen bei den Pensionskassen im Zusammenhang mit der Anhebung bei der AHV. Der Beitrag stellt fest, dass die Regelung rechtens ist und immer weitere Verbreitung findet. Martin Hubatka erläutert dazu Hintergründe und Vorgehen. Er betont, dass eine Kasse mit egalitärem Rentenalter 65 den Frauen auch Vorteile bringt, verglichen mit einer herkömmlichen Kasse mit Rentenalter 64/65.
- Die Möglichkeit, bis 65 erwerbstätig zu bleiben, bedeutet: Eine verlängerte Beitragszeit: Länger arbeiten heisst, auch länger ansparen zu können. Für Frauen, die oft über längere Zeit nur Teilzeit arbeiten und dadurch weniger verdienen, ist dies ein nicht zu unterschätzendes Plus.
- Eine längere Verzinsung des gesamten Sparguthabens.
- Einen höheren Umwandlungssatz: In der Regel steigt der Umwandlungssatz bei einem späteren Altersrücktritt, was die Rente zusätzlich erhöht.
Die Erhöhung des Rentenalters für Frauen stösst jedoch noch immer hei vielen reflexartig auf Ablehnung. Dabei zeigt die Praxis: In den Kassen, die bereits Rücktrittsalter 65 für Frauen eingeführt haben und die ihren Versicherten gleichzeitig die Möglichkeit lassen, vor- zeitig zu gehen, scheiden die weiblichen Angestellten nicht früher aus dem Erwerbsleben aus als die männlichen.
Le Temps: “Les caisses de pension abaissent progressivement leur taux technique”
L’assombrissement des perspectives de rendement oblige le monde de la prévoyance à s’adapter. Les résistances sont fortes, d’autant que le secteur est hyper-politisé. Et les institutions s’adaptent. C’est notamment le cas des caisses publiques qui doivent par ailleurs s’ajuster au nouveau cadre légal. Daniel Brélaz, syndic de Lausanne et président de la Caisse de pension de la Ville de Lausanne (CPVL), explique ainsi au Temps que le taux technique de la CPVL devrait être abaissé de 4 à 3,5% au 1er janvier 2013.
Cette baisse coûterait 90 millions de francs, selon Daniel Brélaz. Mécaniquement, la diminution de ce taux conduit à une baisse du taux de couverture (voir glossaire ci-contre). Celui-ci se situe environ à 55% à Lausanne. Le plan de financement, résultant d’un accord avec les partenaires sociaux, sera présenté ultérieurement.
Dans le canton de Berne, la caisse de pension des fonctionnaires (degré de couverture de 86,1%) a pour sa part décidé d’abaisser son taux technique de 3,5 à 2,5% à la fin 2012. Le nouveau taux s’écarte du taux de référence de la chambre suisse des fiduciaires-conseils qui est de 3,5%.
«Le message est intéressant. On prend non seulement conscience du bas niveau des taux d’intérêt, mais aussi des moindres perspectives économiques», a déclaré au Temps Olivier Ferrari, président de Coninco, spécialiste du conseil auprès des caisses de pension.
Publica mit 1,7% Rendite
Mit einer Performance von 1.7% im Durchschnitt über alle Vorsorgewerke hat die Publica im Geschäftsjahr 2011 die Sollrendite von rund 3% nicht erreicht; “das erzielte Resultat darf sich aber im Vergleich zum Branchendurchschnitt von 0% (gemäss Performancevergleich des schweizerischen Pensionskassenverbands ASIP) wiederum sehen lassen”, heisst es in einer Mitteilung der Kasse. Der Strategie-Benchmark wurde um 0.5% übertroffen. Gegenüber dem Vorjahr sank der durchschnittliche Deckungsgrad aller Vorsorgewerke von 104.5% auf 103.1%.
Zur langfristigen Optimierung der Anlagestrategie wurde per 01.01.2011 eine differenzierte Anlagestrategie für offene (Aktive und Rentenbeziehende) und für geschlossene Vorsorgewerke (nur Rentenbeziehende) eingeführt. Die einzelnen Ergebnisse für das Berichtsjahr widerspiegeln die verschiedenen Strategien: Die geschlossenen Vorsorgewerke erreichten wegen ihrer geringen Risikofähigkeit und einem entsprechend hohen Anteil an Obligationen eine Performance von 5.7% – die offenen Vorsorgewerke eine solche von 1.0%.
Die im Januar 2011 beschlossene Anpassung des Umwandlungssatzes an die aktuellen Berechnungsparameter – insbesondere an die gestiegene Lebenserwartung – wird per 01.07.2012 umgesetzt. Zur Abfederung der reduzierten Altersleistungen erhalten alle aktiven Versicherten auf dieses Datum hin eine anteilmässige Gutschrift aus den technischen Rückstellungen. Verschiedene Vorsorgewerke haben zusätzliche Begleitmassnahmen wie die Erhöhung der ordentlichen Sparbeiträge oder Einlagen aus Arbeitgeberbeitragsreserven ergriffen. Vor dem 01.07.2012 laufende Renten sind von der Senkung des Umwandlungssatzes nicht betroffen.
Im Berichtsjahr wechselte der bisherige Direktor von Publica, Werner Hertzog, in die Privatwirtschaft. Zu dessen Nachfolger wurde der vormalige Direktor der Pensionskasse Basel-Stadt, Dieter Stohler, gewählt, der sein Amt am 01.01.2012 angetreten hat.
BSV: Berset auf der Suche nach “leicht lenkbarer Persönlichkeit”?
Die AZ behandelt die noch ungelöste Nachfolgeregelung von Yves Rossier als Direktor im BSV. Die Zeitung schreibt: “Drei Monate nach Bekanntgabe von Rossiers Wechsel ist noch kein Nachfolger gefunden. Offiziell heisst es im Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) nur: «Das Evaluationsverfahren läuft und wird demnächst abgeschlossen.» Intern wird diese lange Suche als Schwäche des neuen Bundesrats gewertet.
Dass Berset die Besetzung des Postens so schwer fällt, erstaunt, denn mit der Berner Juristin Colette Nova stünde eine hochkompetente Expertin zur Verfügung, die das Bundesamt zudem bereits kennt. Sie ist derzeit Vizedirektorin. Dass Nova eine Linke ist – sie war zuvor geschäftsführende Sekretärin beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) – würde zusätzlich für ihre Beförderung sprechen.
Novas Handicap, wird auf den Gängen des Bundeshauses gemunkelt, ist ihre ideologische Unabhängigkeit. Trotz ihrer SP-Mitgliedschaft spricht sich die 51-Jährige für die Senkung des Umwandlungssatzes in der Pensionskasse aus – für tiefere Renten also. «Wir kommen nicht darum herum», sagte sie im letzten November gegenüber dem «Sonntag». «Wenn das Fundament nicht mehr solide ist, dann fällt eines Tages das ganze Haus zusammen.» Gewerkschafts- und SP-Kreise empfanden das Umschwenken ihrer Genossin fast als Verrat. Nova blieb unbeeindruckt; man könne die Augen nicht vor der Realität verschliessen, meinte sie.
Alain Berset ist offenbar auf der Suche nach leichter lenkbaren Persönlichkeiten für eines der zentralen Ämter im EDI. Auch bisher hat er vorrangig linientreue Genossen eingestellt, etwa den ehemaligen SP-Generalsekretär Thomas Christen und SGB-Mann Peter Lauener. Berset ist da zwar keine Ausnahme – auch andere Bundesräte besetzen ihr Umfeld mit politisch Gleichgesinnten. An der Arbeit von Lauener und Christen gibt es bislang ebenfalls keinerlei Kritik im Departement.
Allerdings herrscht ein gewisses Unbehagen über den starken Einfluss der SP im EDI. Man fragt sich, wie sehr Berset sich von seinem engen Freund und Parteipräsident Christian Levrat leiten lässt, einem gewieften Taktiker und ausgeprägten Machtmenschen. Andere Bundesräte gelten jedenfalls als parteiunabhängiger.
Verstärkt wird dieses Unbehagen dadurch, dass in der Westschweiz der Walliser Nationalrat Stéphane Rossini als möglicher BSV-Direktor genannt wurde – auch wenn dieser öffentlich jegliches Interesse am Amt dementiert. Der Sozialpolitiker sitzt seit zwölf Jahren in der entsprechenden Kommission im Nationalrat und präsidiert diese derzeit sogar. Doch aus Kommissionskreisen kommt Kritik: Rossini sei bisher kaum durch grossen Sachverstand oder nachhaltige Voten aufgefallen, heisst es.”
NZZ: Pensionskassen sind keine Versicherungen
Werner Enz beschäftigt sich in der NZZ vom 14.5.12 mit der Finanzierungssituation der Publica sowie Forderung der EU nach Anwendung der Insolvenz-Regeln auf die Pensionskassen. Im Falle Publica empfiehlt er trotz magerer Reserven (DG 103%) eine ruhige Hand bei den Anlagen. Mit Blick auf die EU stellt er fest: “Einige wollen EU-Kommissar Michel Barnier so verstanden haben, dass auch Pensionskassen dereinst dieses moderne Solvenz-Regime, wie es in der Schweiz mit dem Swiss Solvency Test schon gilt, einhalten müssten. Das aber würde in einer nach der Finanzkrise ohnehin von Regulierungswut gekennzeichneten Phase eindeutig zu weit gehen. Versicherungen müssen Renten, die sie garantieren, zwingend leisten; ein solches Geschäft lässt sich ohne Risikokapital gar nicht betreiben. Betriebliche Pensionskassen verfolgen ähnliche Ziele, aber es kann nicht genug davor gewarnt werden, sie mit Versicherungen über einen Leisten zu schlagen.”
BGer: FZ-Stiftung trägt Risiko für Falschauszahlung
Das Bundesgericht hat einen Entscheid der Vorinstanz (Sozialversicherungsgericht Basel-Stadt) nicht geschützt und die Sache an diese zurückgewiesen, damit es nach erfolgten Ergänzungen über die Klage neu entscheide. In der Sache ging es um einen für das Patronato INCA tätigen Angestellten, der sich auf betrügerische Art und Weise die Freizügigkeitsleistungen einer Reihe von in der Schweiz tätigen italienischen Arbeitnehmern angeeignet hatte. Die involvierten Pensionskassen und FZ-Einrichtungen (laut Medienberichten Swiss Life, FZ-Stiftung UBS und die Auffangeinrichtung) haben bestritten, bei der Auszahlung nicht die ausreichende Sorgfalt angewendet zu haben. In einer gegen die Freizügigkeitsstiftung der UBS angestrengten Klage wurde diese Auffassung durch die Erstinstanz noch bestätigt, nun aber vom BGer verworfen. Das BGer hält in seinem Urteil fest, dass der Nachweis der richtigen Vertragserfüllung (hier die Erbringung der Austrittsleistung) der FZ-Einrichtung als Vertragschuldnerin obliegt, wobei diese in der Regel das Risiko einer Leistung an einen unberechtigten Dritten trägt. Als entscheidrelevant wird vom BGer jetzt bezeichnet, inwieweit die fraglichen Unterschriften gefälscht waren. Allenfalls bedürfe es diesbezüglich eines Schriftgutachtens. Das Basler Gericht wird nun aufgefordert, den Sachverhalt vollständig zu ermitteln und neu zu entscheiden. Das bedeutet wohl, dass den Vorsorgenehmern die Austrittsleistung geschuldet ist, die Vorsorgeeinrichtungen mithin das Risiko der Doppelzahlung tragen – jedenfalls sofern sich der Verdacht erhärtet, dass die Unterschriften auf den Auszahlungsanträgen gefälscht waren.
Entscheid BGer / Meldung Vorsorgeforum 1/ Meldung Vorsorgeforum 2
PKs profitieren von IV-Revision
Seit 2003 ist die Zahl der jährlich neu zugesprochenen Renten bei der Invalidenversicherung (IV) um mehr als 47 Prozent gesunken. «Wir führen das auf die 5. IVG-Revision, die relativ stabile Wirtschaftslage und die Fortschritte bei der Wiedereingliederung zurück», sagt Zurich-Sprecher Frank Keidel. Vom starken Rückgang profitiert nicht nur die IV als erste Säule, sondern alle Erwerbstätigen, heisst es in 20-Minuten. Denn dank der gesunkenen Zahl der Invaliden müssen auch die Pensionskassen weniger IV-Rentenbeiträge aus der zweiten Säule ausschütten.
Eine Umfrage von 20 Minuten bei den Versicherungen zeigt, dass die Risikoprämien für Invalidität teils um 10 bis 20 Prozent gesenkt werden konnten. «Überdurchschnittlich konnten wir 2011 die Prämien im Gross- und Detailhandel, bei Optikern, Apotheken und Drogerien senken», so Allianz-Suisse-Sprecher Bernd de Wall.
Ebenfalls stark profitiert hätten Elektro-, Sanitär- und Lüftungsinstallateure, Maler, Gipser und Glaser. Bei Swiss Life sanken die Prämien seit 2007 durchschnittlich um 34%. Auch Axa Winterthur hat in den letzten Jahren die Tarife bereits dreimal gesenkt. Und Zurich mit der teilautonomen Sammelstiftung Vita plant sie für 2013 eine durchschnittliche Senkung der Prämien von rund 300 Franken pro versicherte Person.
Rossier: «Das Rentenalter kann bei 65 bleiben»
Yves Rossier, abtretender Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen, lobt die Stabilität der Schweizer Altersvorsorge. So drastische Massnahmen wie in anderen Ländern seien nicht nötig, meint er in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger. Auszüge:
Wegen der demografischen Entwicklung haben viele den Eindruck, dass es im Rentenalter keine Generation mehr so gut haben wird wie die heutige.
Weil wir nicht wissen, wie es in 20 Jahren sein wird, denken wir in Schreckensszenarien. Aber ich sehe nicht ein, warum wir Angst haben sollten. Die Zukunft ist zwar immer unsicher, aber unser Sozialsystem ist kerngesund. Es gibt kein Land in der OECD, in dem die Sozialversicherungen so gut dastehen. Für das nächste Jahrzehnt zeichnen sich bei uns Probleme ab, aber die Griechen, Engländer, Iren oder Spanier haben bereits heute ein Problem und kürzen die Leistungen zum Teil massiv. Bei uns werden die Massnahmen weder auf der Leistungs- noch auf der Einnahmenseite so drastisch sein.
Bei der zweiten Säule sind die goldenen Zeiten schon heute vorbei.
Ja, aber das waren goldene Zeiten auf dem Papier. Es gab eine Periode, in der der Umwandlungssatz bei 7,2 Prozent lag und es 4 Prozent Zins auf dem Kapital gab. Aber wir hatten 5 bis 7 Prozent Inflation. Das Kapital warf zwar mehr Zinsen ab, doch faktisch blieb unter dem Strich weniger als heute. Nur hat es niemand bemerkt. Jetzt erhält man nur 1,75 Prozent Zins, aber die Inflation liegt unter einem Prozent. Also sind die Erträge heute höher als in den goldenen Zeiten.
Die Mehrheit will im Pensionsalter nicht mehr arbeiten.
Schon heute arbeitet ein Drittel der 65- bis 70-Jährigen. Niemand tut das, weil er sonst verhungern würde, sondern um sich einen bestimmten Lebensstandard zu erhalten. Gleichzeitig ist das ein Segen für unseren Sozialstaat, weil diese Leute weiterhin Beiträge zahlen. Auch künftig wird niemand im Rentenalter arbeiten müssen, um nicht in Armut zu leben.
Sie gehen nach acht Jahren ins Aussendepartement. Fliehen Sie vor den Problemen bei den Sozialwerken?
Ich lasse mir kein schlechtes Gewissen einreden. BSV-Direktor ist einer der besten Jobs. Ich konnte der Politik Vorschläge machen und gleichzeitig die politischen Prozesse beobachten. Wie bei der IV wird auch bei der AHV ein Prozess in Gang kommen, der mit der Einsicht enden wird, dass es Änderungen braucht. Dann folgt die politische Auseinandersetzung, die hart sein wird. Das ist gut so, weil nur auf diese Weise eine Lösung gelingen wird. Man muss den Traum aufgeben, von der Politik befreit zu werden. Politik ist etwas Gutes.
US union pensions hole deepens to $369bn
The hole in the pension plans of US labour unions now stands at $369bn Credit Suisse has calculated with the aid of new reporting standards. This raises the prospect of higher pension contributions for employers and deteriorating industrial relations. Multi-employer pension schemes, managed by trade unions on behalf of members working for many different employers, are now just 52 per cent funded, the bank calculates with most of the burden to close this gap likely to fall on small and midsize companies. S&P 500 companies’ share of this obligation is estimated at just $43bn. However Credit Suisse identifies seven large companies in the S&P, including Safeway and UPS, where the pension liability is a significant proportion of their market capitalisation.
ASGA: Karin Keller-Sutter in den VR gewählt
Die Delegierten der ASGA Pensionskase wählten in der 50. Versammlung Frau Karin Keller-Sutter in den Verwaltungsrat. Sie wird ab Juni 2012, nach Ablauf ihrer Amtszeit als Regierungspräsidentin des Kantons St. Gallen, ihr neues Mandat als ASGA-Verwaltungsrätin übernehmen. Nach 20 Jahren als Verwaltungsrat der ASGA Pensionskasse Genossenschaft trat Peter Zürcher, Goldach zurück.
BaZ-Pensionskassen zur Profond
Die Pensionskassen der Basler Zeitung Medien (BZM) sollen sich per 1. Juli der Profond-Sammelstiftung anschliessen: Verwaltungsratspräsident Filippo Leutenegger diesen Vorschlag den Stiftungsräten der BZM- Pensionskassen und Mitarbeitern vorgestellt. Die BZM ist bereit, den Anschluss an die Profond- Sammelstiftung mit einer namhaften Einmaleinlage zu ermöglichen, heisst es im einem Artikel der BaZ. So könnten die wohl erworbenen Rechte der Versicherten und der Rentenbezüger gewahrt werden.
Gemäss dem Vorschlag würden die Vorsorgekapitalien in den teilautonomen Personalvorsorgeeinrichtungen der BZM per 1. Juli der Profond-Sammelstiftung übertragen. Die Umsetzung erfolge unter Vorbehalt der Zustimmung aller betroffenen Parteien und zuständigen Gremien.
Indes werde mit einer breiten Zustimmung gerechnet, da dann auch die hohen derzeitigen Sanierungsbeiträge der Mitarbeitenden entfielen, hält die BZM fest. Wegen Unterdeckung hatte der Stiftungsrat der BZM-Pensionskassen im Juli 2011 Sanierungsbeiträge von Arbeitnehmern und -gebern von je 4,5 Prozent beschlossen.