EDI. Die Eidgenössische Invalidenversicherung (IV) richtete 2020 an rund 450’000 Personen Leistungen aus. Sie schloss 2020 bei Ausgaben von 9,6 Milliarden mit einem Defizit von 0,4 Milliarden Franken (Umlageergebnis). Den grössten Ausgabenteil bildeten die Renten mit 5,3 Milliarden Franken. Von 247000 Invalidenrenten wurden rund 218’000 in der Schweiz und 29^^000 im Ausland ausgerichtet. Die individuellen Massnahmen kosteten rund 2 Milliarden Franken und kamen 211’000 Versicherten zugute. Mit 110’000 Leistungen standen die medizinischen Massnahmen (vor allem bei Kindern mit Geburtsgebrechen) an der Spitze, es folgte die Abgabe von Hilfsmitteln an 65’000 Personen. Für rund 47’000 Personen vergütete die IV Massnahmen zur beruflichen Eingliederung im Umfang von 790 Millionen Franken.
Statistik
Szenarien zur Entwicklung der Haushalte 2050
Die neue Publikation des BFS “Szenarien zur Entwicklung der Haushalte 2020-2050” präsentiert die Ergebnisse zur Entwicklung der Privathaushalte in der Schweiz und in den Kantonen bis ins Jahr 2050.
Die Zahl der Privathaushalte steigt gemäss dem Referenzszenario in den nächsten Jahrzehnten weiter an. Von 2020 bis 2050 steigt die Anzahl Haushalte von 3,8 Millionen auf 4,7 Millionen (+23%). In den Kantonen mit dem grössten Bevölkerungswachstum nimmt auch die Anzahl Haushalte stärker zu.
PK-Statistik des BFS 2019
BFS. Die Publikation zur Pensionskassenstatistik 2019 basiert auf den aggregierten Ergebnissen der für das Geschäftsjahr 2019 durchgeführten Erhebung. Sie erläutert das Konzept der Erhebung und orientiert über die Struktur und die Entwicklung der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen mit aktiven Versicherten und reglementarischen Leistungen. Die kommentierten Ergebnisse liefern Kennzahlen und Informationen zur Struktur der Vorsorgeeinrichtungen, zur Situation ihrer Versicherten und Leistungen sowie zur Bilanz, zur Betriebsrechnung und zu den technischen Angaben. Abgeschlossen wird die Publikation mit einem Glossar zu spezifischen, in der Publikation verwendeten Fachbegriffen.
Arbeitszeit im Jahr 2020
BFS. Im Jahr 2020, das von der Covid-19-Pandemie geprägt war, wurden in der Schweiz insgesamt 7,608 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Dies entspricht einem Minus von 3,7% gegenüber dem Vorjahr. Besonders deutlich fiel der Rückgang im Gastgewerbe aus (–29,0%). Im gleichen Zeitraum erhöhte sich das Absenzenvolumen deutlich von 368 auf 946 Millionen Stunden.
Lügen, verdammte Lügen und Statistiken
«Bei den Pensionskassenrenten geht es immer weiter abwärts. Wer 2019 in Rente ging, hatte 6.8 Prozent weniger Rente als die Kolleginnen und Kollegen, die zwei Jahre früher im Jahr 2017 pensioniert wurden (Median),» schreibt der Chefökonom des schweizerischen Gewerkschaftsbundes Daniel Lampart in seinem Blog. Er bezieht sich dabei auf die Medienmitteilung des Bundesamtes für Statistik (BfS) zur Neurentenstatistik.
Sowohl das BfS wie auch Lampart weisen nicht darauf hin, dass es sich dabei um «Bezüger/innen einer neuen Altersrente und monatlicher Betrag pro Person, berufliche Vorsorge (Pensionskassen und Freizügigkeitseinrichtungen)» und um das Total der Männer und Frauen handelt.
In der entsprechenden Tabelle des BfS wird dazu folgendes vermerkt: «Freizügigkeitseinrichtungen dürfen Altersleistungen frühestens fünf Jahre vor und spätestens fünf Jahre nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters auszahlen.» Wie diese Auszahlungen in die monatliche Rente einbezogen werden, wird nicht erklärt.
In Zahlen ausgedrückt haben sich diese so definierten Neurenten für Frauen im Median pro Monat von 1221 im Jahre 2017 auf 1160 2019 (-5%) und für Männer von 2301 auf 2140 (-7%) zurückgebildet.
Ebenfalls nicht erwähnt wird die Tatsache, dass das Freizügigkeitsgesetz im Jahre 1995 in Kraft getreten ist. Wie die betroffenen Jahrgänge 1952 und 1954 in den Jahren 2017 und 2019, in denen in vielen Fällen im Überobligatorium die Umwandlungssätze gekürzt worden sind, ihre Freizügigkeitsguthaben verwendet haben, ist ebenfalls klärungsbedürftig.
Die in derselben Mitteilung festgehaltenen Fakten «mehr als 40 Prozent der neuen Leistungen wurden vorzeitig ausbezahlt» weisen denn auch darauf hin, dass die Kapitalbezüge zulasten der Altersrenten insbesondere bei den Männern zugenommen haben, was sich insbesondere im Median ausdrückt.
Die eingangs zitierte Feststellung der sinkenden Renten muss vor diesem Hintergrund zumindest als ungesichert bezeichnet werden. Das BfS ist aufgefordert, bei der Präsentation dieser politisch heiklen Daten für grössere Transparenz zu sorgen.
Werner C. Hug
Neurentenstatistik / Kommentar Lampart
Frauen und PK-Renten
Michael Ferber hat in der NZZ die Ergebnisse der Neurentenstatistik 2019 des BFS ausgewertet und mit Expertinnen von UBS und Avenir Suisse diskutiert.
Laut der Statistik lag eine neue Altersrente bei den Frauen 2019 im Median bei 1160 Fr. pro Monat, bei den Männern waren es hingegen 2144 Fr. Der Median bedeutet, dass die eine Hälfte der Renten grösser, die andere kleiner ist als dieser. Auch bei den Kapitalbezügen im Jahr 2019 war der Medianbetrag bei den Frauen mit 59 000 Fr. deutlich geringer als bei den Männern (142 900 Fr.).
Für eine zusätzliche Problematik sorgt derweil die Tatsache, dass die Pensionskassenrenten für beide Geschlechter im Vergleich mit 2017 niedriger liegen. Dies dürfte mit den Kürzungen der Pensionskassen zu tun haben, mit denen diese auf die ultraniedrigen Zinsen und die demografische Entwicklung reagieren. Im Jahr 2017 hatte eine neu ausbezahlte Altersrente im Median für Frauen 1221 Fr. und für Männer 2301 Fr. betragen.
Der Hauptgrund für die grossen Unterschiede zwischen den Geschlechtern dürfte in den unterschiedlichen Erwerbsbiografien zu finden sein. «Dass Frauen im Durchschnitt bei Erreichen des Rentenalters nur etwa halb so hohe Pensionskassenrenten erhalten wie Männer erklärt sich primär dadurch, dass ihre Arbeit während der Erziehungsphase aus finanzieller Sicht lediglich dem Staat zugutekommt», sagen Veronica Weisser und Jackie Bauer von der Grossbank UBS. (…)
Neurentenstatistik 2019
BFS. Eine neue Altersrente aus der beruflichen Vorsorge (BV) belief sich 2019 im Median bei den Frauen auf 1160 Franken pro Monat und bei den Männern auf 2144 Franken pro Monat. Der Medianbetrag der Kapitalbezüge lag bei knapp 142 900 Franken für die Männer und bei 59 000 Franken für die Frauen.
Die grossen Abweichungen zwischen Frauen und Männern lassen sich hauptsächlich durch die unterschiedlichen beruflichen Laufbahnen erklären. Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit häufiger und arbeiten mehr Teilzeit, beides in erster Linie aus familiären Gründen.
46% der Männer, die 2019 erstmals eine BV-Rente bezogen haben, und 44% der Männer, die sich eine BV-Kapitalleistung auszahlen liessen, hatten das gesetzliche Rentenalter noch nicht erreicht. Bei den Frauen waren es 40% bzw. 43%.
Umgekehrt machten 13% der Frauen und 7% der Männer ihre erste Rente erst nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters geltend. Bei den Kapitalleistungen der beruflichen Vorsorge beliefen sich die entsprechenden Anteile auf 21% bei den Frauen und auf 18% bei den Männern.
2019 war die monatliche BV-Medianrente bei den Männern, die ihre erste Rente vor dem gesetzlichen Rentenalter von 65 Jahren bezogen haben, am höchsten (2702 Franken), gefolgt von den Neubezügern über 65 Jahren (2143 Franken). Am tiefsten waren die monatlichen Medianrenten mit 1785 Franken bei den Männern, die sich im gesetzlichen Rentenalter von 65 Jahren pensionieren liessen.
2019 bezog rund die Hälfte der Bezügerinnen und Bezüger neuer Leistungen aus der beruflichen Vorsorge nur eine Rente (Männer: 43%, Frauen: 52%). Rund ein Drittel liess sich ausschliesslich ein Kapital auszahlen (Männer: 33%, Frauen: 34%). Die übrigen Neubezügerinnen und -bezüger (24% der Männer und 14% der Frauen) entschieden sich im Jahr 2019 für eine Kombination aus Rente und Kapital.
Mitteilung BFS / Neurentenstatistik 2019
Lohnentwicklung 2020 und seit 1951
BFS. 2020 stiegen die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 0,8% (2019: +0,9%; 2018: +0,5%; 2017: +0,4%). Damit wurde der seit 2012 beobachtete Trend einer moderaten Zunahme von höchstens 1,0% pro Jahr (nominal) 2020 erneut bestätigt.
Die Entscheide in Bezug auf die Lohnerhöhung 2020 wurden in der Regel im September 2019 und damit in einer Periode gefällt, in der die Teuerung für 2020 auf +0,4% geschätzt wurde. Durch die Covid-19-Pandemie und die dadurch versursachte Konjunkturverlangsamung sank das allgemeine Preisniveau um 0,7%.
Aufgrund der Anpassung der Nominallöhne an die Teuerung nahm die Kaufkraft der Löhne damit zum zweiten Mal seit 2019 zu. Bei den wichtigsten Gesamtarbeitsverträgen (GAV), denen fast eine halbe Million Arbeitnehmende angeschlossen sind, wurde für 2020 kollektivvertraglich eine Effektivlohnerhöhung (Nominallöhne) von 0,4% vereinbart.
Todesfallstatistiken ergänzt mit Covid-19
BFS. Die methodischen Erläuterungen rund um die öffentlichen Statistiken zu Todesfällen, Übersterblichkeit, Todesursachen und meldepflichtigen Erkrankungen wurden aktualisiert und um Angaben zum Thema Covid-19 ergänzt.
Darin abgehandelt werden die vier verschiedenen öffentlichen Statistiken, welche Rückschlüsse auf die Anzahl von Todesfällen in der Schweiz über eine bestimmte Zeitspanne hinweg zulassen.
Diese sind:
- Das Mortalitätsmonitoring des Bundesamtes für Statistik (BFS) mit den Zahlen zur Übersterblichkeit,
- Die Todesursachenstatistik des BFS mit den Angaben zu den Todesursachen,
- Die Statistik des Meldesystems für meldepflichtige Krankheiten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) mit den Zahlen zu den klinischen Meldungen nach Tod, darunter auch die Todesfälle von Covid-19-infizierten Personen,
- Die Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung (BEVNAT) des BFS mit den Zahlen zu den insgesamt vorgefallenen Todesfällen, ohne Spezifizierung der Todesursachen.
Beschäftigung und Arbeitslosigkeit 2020
BFS. Die Situation im Jahr 2020 schlägt sich in der Erwerbslosenquote nieder. Männer im Alter von 15 bis 64 Jahren waren im Jahr 2020 in allen Altersgruppen stärker von Erwerbslosigkeit betroffen als im Jahr 2019. Der grösste Anstieg, von 3,7% auf 4,4% ist bei den 25- bis 39-Jährigen zu verzeichnen.
Bei den Frauen ist das Bild etwas differenzierter. Die jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren hatten den höchsten Zuwachs zwischen 2019 und 2020; die Erwerbslosenquote stieg von 7,2% im Jahr 2019 auf 8,0% im Jahr 2020. Hingegen hat sich die Quote bei den 40- bis 54-jährigen und bei den 55- bis 64-jährigen Frauen im Vergleich zu 2019 weniger verändert. Bei Letzteren ist die Erwerbslosenquote sogar leicht zurückgegangen.
Die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt lassen sich jedoch anhand dieser, auf Jahreszahlen basierenden Indikatoren nur andeutungsweise ablesen.
Erneuter Beschäftigungsrückgang
BFS. Im 4. Quartal 2020 ist die Gesamtbeschäftigung (Anzahl Stellen) im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,4% gefallen (+0,1% zum Vorquartal). Bei den Frauen betrug der Rückgang 0,6%, während die Beschäftigung bei den Männern um 0,3% zurückging. In Vollzeitäquivalenten sank die Beschäftigung im selben Zeitraum ebenfalls um 0,4%. In der gesamten Wirtschaft wurden 12’600 offene Stellen weniger gezählt als im entsprechenden Vorjahresquartal (–16,1%) und der Indikator der Beschäftigungsaussichten zeigt nach unten (–2,4%).
Haushalte und Familien im Jahr 2019
BFS. In über einem Drittel der 3,8 Millionen Privathaushalte in der Schweiz (36,0%) lebt nur eine Person. 27,2% der Haushalte sind Paare ohne Kinder. Bei 1,1 Millionen (29,3%) handelt es sich um Familienhaushalte mit Kindern unter 25 Jahren.
Von diesen Familienhaushalten sind 16,2% Einelternhaushalte – 83,2% Mütter mit Kindern –, drei Viertel verheiratete Paare und 9,4% Konsensualpaare unterschiedlichen Geschlechts. Der Anteil der Fortsetzungsfamilien, d.h. Paarhaushalte, in denen mindestens ein Kind aus einer früheren Beziehung stammt, ist bei Konsensualpaaren deutlich höher (28,3%) als bei verheirateten Paaren (4,5%). 0,1% der Haushalte bestehen aus gleichgeschlechtlichen Paaren mit mindestens einem Kind unter 25 Jahren.
Erwerbslosenquote gemäss ILO erhöht sich auf 4,9%
Im 4. Quartal 2020 blieb die Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal unverändert. Die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit pro erwerbstätige Person ging um 2,0% zurück. Im gleichen Zeitraum stieg die Erwerbslosenquote gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamts (ILO) in der Schweiz von 3,9% auf 4,9% und in der EU von 6,6% auf 7,5%. Dies geht aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) hervor.
BFS: “Erfahren Sie mehr”
Das Bundesamt für Statistik preist in einer Meldung die neu publizierten Kennzahlen der Pensionskassenstatistik 2015-19 an. Es schreibt: “Entdecken Sie die wichtigsten Informationen zum Vermögen, den Beiträgen sowie den Leistungen aller Pensionskassen in einer praktischen Broschüre zusammengefasst. Erfahren Sie mehr über die Anzahl aktiver Versicherter, Rentner, Kapitalbezüger sowie deren Leistungen. Blicken Sie auf die Entwicklung der letzten zehn Jahre in der beruflichen Vorsorge zurück.” Das geben wir doch gerne weiter.
Stabile Mitte
Das BFS hat die Entwicklung der “Einkommensmitte” – vulgo Mittelstand – über die Jahre 1998 bis 2008 verfolgt. Dazu heisst es:
Insgesamt betrachtet blieb der Bevölkerungsanteil in der mittleren Einkommensgruppe von 1998 bis 2018 weitgehend stabil. Am stärksten vertreten war sie 2009 mit einem Anteil von 61,3% der Bevölkerung, am schwächsten 2018 mit 56,6%. Über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg kann jedoch nicht von einer deutlichen Veränderung dieser Gruppe ausgegangen werden.
Gewisse Tendenzen sind dennoch feststellbar. So ist zwischen 2003 und 2007/2008 eine leichte Abnahme des Bevölkerungsanteils in der mittleren Einkommensgruppe zu beobachten. Nach kurzen Anstiegen in den Jahren 2009 und 2015 ist in den jeweiligen Folgejahren wieder ein leichter Rückgang erkennbar, der mit einem anteilmässigen Zuwachs der Einkommensschwachen und Einkommensstarken einhergeht.