BFS. 2019 starben in der Schweiz 67’780 Menschen, das sind 692 oder 1% mehr als im Vorjahr. Wie schon in den vergangenen Jahren waren die häufigsten Todesursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (29%) und Krebserkrankungen (25%), gefolgt von Demenz (10%), Erkrankungen der Atemwege (7%) und äusseren Ursachen wie Unfällen und Gewalteinwirkungen (6%). Die Haupttodesursachen variieren nach Alter und nach Geschlecht.
Statistik
Haushaltseinkommen 1995-2020
Das gesamte Einkommen stieg im Zeitraum von 1995 bis 2020 um 72,5%. Nach Berücksichtigung von Bevölkerungswachstum und Preisentwicklung betrug das Wachstum des teuerungsbereinigten gesamten Einkommens pro Kopf in diesem Zeitraum lediglich 26,7%.
Arbeitszeitentwicklung 2010-2020
BFS. In der Schweiz verringerte sich die Jahresarbeitszeit pro erwerbstätige Person zwischen 2010 und 2019 um 3,9%. Dieser Rückgang lässt sich mit der Zunahme der Teilzeitarbeit, der Ferien und bestimmter Abwesenheitsgründe sowie mit dem Rückgang der Überstunden erklären. Zwischen 2019 und 2020 nahm die Arbeitszeit in der Schweiz infolge der Covid-19-Pandemie um 3,4% ab. Dies sind einige der Ergebnisse der neuen Publikation «Entwicklung der Arbeitszeit 2010–2020».
Verläufe im System der sozialen Sicherheit
BFS. Im Jahr 2019 bezogen 682’551 Personen ein Taggeld der Arbeitslosenversicherung, eine Rente der Invalidenversicherung oder Leistungen der wirtschaftlichen Sozialhilfe. 32’291 Personen (4,7%) davon erhielten innerhalb des Jahres Leistungen aus mehreren Systemen. 2019 war damit zum zweiten Mal in Folge ein Rückgang der jährlichen SHIVALV-Gesamtbezugsquote im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen (von 12,6% in 2018 auf 12,3% in 2019). Der Rückgang ist dabei allein auf eine Abnahme bei der Quote der Taggeldbeziehenden in der ALV zurückzuführen, blieben doch die Bezugsquoten der Sozialhilfe und der IV stabil.
“67 ist das neue 65”
Diego Taboad von Avenir Suisse schreibt in einem Beitrag zum Thema Alter: “Warum das Rentenalter 65 das falsche Signal in einer alternden Gesellschaft ist” und hält zur Grösse “Altersquotient” fest:
Während die mathematischen Werte dieses demografischen Indikators unbestritten sind, ist seine Aussagekraft an sich zu hinterfragen. Bei der Berechnung der Altersquotienten wird von einem Schwellenwert im Alter von 65 Jahren ausgegangen. Vor diesem Alter gilt eine Person als «aktiv». Sobald diese Schwelle überschritten ist, wird er oder sie als Rentner und damit als Belastung für die Gesellschaft eingestuft.
Zwar ist ein standardisierter Indikator offensichtlich notwendig, um nützliche internationale Vergleiche zu ermöglichen, doch ist es fraglich, ob das Alter von 65 Jahren als feste Grenze für den Eintritt in die Abhängigkeit verwendet werden sollte. Dies gilt umso mehr, als das gesetzliche Renteneintrittsalter in vielen Industrieländern (OECD) bereits bei 67 oder sogar 68 Jahren liegt bzw. bald liegen wird.
Dieser Indikator erweckt auch den falschen Eindruck, dass Menschen über 65 inaktiv und nutzlos seien, während das tägliche Engagement der jungen Rentner das Gegenteil beweist. Sie spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Unterstützung junger Familien, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag zu sportlichen, kulturellen oder politischen Vereinen, die ohne sie nur schwer funktionieren würden. Warum sollten diese Menschen als «abhängig» betrachtet werden, wenn unsere Gesellschaft auf sie angewiesen ist?
Erwerbstätige: Ein Drittel über 50
BFS. 2020 lebten in der Schweiz 1,654 Millionen Erwerbspersonen ab 50 Jahren, was einem Drittel (33,5%) der gesamten Erwerbsbevölkerung entspricht. Dieser Anteil ist gegenüber 1991 (24,0%) gestiegen. Die Alterung der Erwerbsbevölkerung ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Babyboom-Generation (geboren zwischen 1945 und 1964) ihr 50. Altersjahr erreicht hat. 2020 entfielen auf 100 Erwerbspersonen zwischen 20 und 64 Jahren 35,7 Personen ab 65 Jahren; das sind deutlich mehr als noch 1991 (28,2).
Die Erwerbsquote der Frauen steigt stark an
2020 waren 81,4% der 50- bis 64-Jährigen auf dem Arbeitsmarkt aktiv, gegenüber 70,9% im Jahr 1991. Dieser Anstieg ist auf die stark wachsende Erwerbsquote der Frauen zurückzuführen (1991: 53,4%; 2020: 75,6%; Männer: Rückgang von 90,1% auf 87,2%). Im europäischen Vergleich gehört die Schweiz zusammen mit Schweden (86,0%), Island (83,6%) und Estland (81,3%) zu den Ländern, in denen mehr als acht von zehn Personen zwischen 50 und 64 Jahren erwerbstätig sind (EU-Durchschnitt: 70,3%). Mehr als jede sechste Person (17,8%) zwischen 65 und 74 Jahren war 2020 in der Schweiz erwerbstätig (1991: 19,7%).
Tiefere Lebenserwartung bei Geburt
BFS. Im von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 sank die Lebenserwartung bei Geburt gegenüber dem Vorjahr bei den Männern um 0,9 auf 81,0 Jahre und bei den Frauen um 0,5 auf 85,1 Jahre (2019: Männer 81,9; Frauen 85,6). Eine solche Abnahme wurde gemäss den Sterbetafeln des BFS bei den Männern seit 1944 und bei den Frauen seit 1962 nicht beobachtet.
Zwischen 2019 und 2020 ging die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren aufgrund der pandemiebedingten Todesfälle um 0,7 Jahre bei den Männern und um 0,5 Jahre bei den Frauen zurück. Die Lebenserwartung der Männer im Alter von 65 Jahren sank zwischen 2019 und 2020 von 20,0 auf 19,3 Jahre. Jene der Frauen verringerte sich von 22,7 auf 22,2 Jahre.
Während bei den Männern noch nie ein so starker Rückgang beobachtet wurde, war die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren bei den Frauen im Jahr 1944 infolge eines besonders harten Winters noch stärker gesunken. Auf kantonaler Ebene liessen sich die stärksten Abnahmen der Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren für die Männer in den Kantonen Schwyz (–2,1 Jahre), Genf (–1,8 Jahre) und Tessin (–1,8) bzw. für die Frauen in den Kantonen Jura (–1,8), Obwalden (–1,7), Waadt (–1,4) und Tessin (–1,4) beobachten.
Zwischen 2019 und 2020 nahm die Sterblichkeit in den Kantonen im Westen und Süden der Schweiz stärker zu. Der Anstieg bewegte sich in Genf, im Jura und im Tessin zwischen +25% und+27%. In den Kantonen Obwalden, Schwyz, Waadt und Freiburg lag die Zunahme ebenfalls über 20%. In Nidwalden ging die Anzahl Todesfälle dagegen leicht zurück (–0,3%) und in den Kantonen Graubünden, Glarus, Basel-Stadt und Schaffhausen nahm sie um weniger als 5% zu. So fiel der Anstieg der Todesfälle in den Kantonen im Norden und Osten der Schweiz weniger stark aus.
Erste Daten der PK-Statistik 2020
Um möglichst rasch erste provisorische Werte der Pensionskassenstatistik 2020 publizieren zu können, ist eine nach Rechtsform und Risikodeckung geschichtete Zufallsstichprobe gezogen worden. Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf der Hochrechnung von 465 eingegangenen Fragebogen (August 2021).
Um möglichst rasch erste provisorische Werte der Pensionskassenstatistik 2020 publizieren zu können, ist eine nach Rechtsform und Risikodeckung geschichtete Zufallsstichprobe gezogen worden. Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf der Hochrechnung von 465 eingegangenen Fragebogen (August 2021).
SAKE 2020: Unfälle und Gesundheitsprobleme
2020 wurden 7% der Erwerbstätigen in den letzten zwölf Monaten Opfer mindestens eines Arbeitsunfalls. Die Hälfte davon war infolge dieses Unfalls arbeitsunfähig. 12% der Personen, die in ihrem Leben eine Erwerbstätigkeit ausgeübt haben, litten gemäss eigenen Angaben an Gesundheitsproblemen, die durch die Arbeit verursacht oder verschlimmert wurden. Eine Mehrheit der Erwerbstätigen gab zudem an, bei ihrer Arbeit mindestens einem Risiko für die körperliche Gesundheit oder das psychische Wohlbefinden ausgesetzt zu sein.
Gesamtrechnung der sozialen Sicherheit
Ausgaben für Sozialleistungen, Schweiz und EU, 2018
In der Schweiz sind die Ausgaben für Sozialleistungen zwischen 2017 und 2018 insgesamt stabil geblieben (real +0,2%). Die Mehrausgaben 2018 im Bereich Alter wurden durch den Rückgang im Bereich Arbeitslosigkeit teilweise kompensiert.
Gemäss den aktuellsten Zahlen von Eurostat aus dem Jahr 2017 lagen die Sozialausgaben in der Schweiz (26,1% des BIP) leicht unter dem europäischen Durchschnitt (26,8%). Sowohl in der Schweiz als auch in den europäischen Ländern flossen die meisten Sozialleistungen in die Bereiche Alter und Gesundheitsversorgung.
Grenzgänger in der Schweiz 1996–2020
Ende 2020 arbeiteten rund 343’000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger in der Schweiz. Vor 25 Jahren waren es noch halb so viele. Fast alle stammten aus einem Nachbarstaat und arbeiteten in einem Grenzkanton. Und während im Kanton Genf ihre absolute Zahl am höchsten war, hatten sie im Kanton Tessin den grössten Anteil an der Gesamtbeschäftigung. Dies sind einige Ergebnisse aus der Publikation «Grenzgängerinnen und Grenzgänger in der Schweiz 1996–2020» des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Erwerbseinkommen 2020
Die neuen Ergebnisse zum jährlichen Brutto-Erwerbseinkommen der Erwerbstätigen nach Erwerbsstatus, Berufsgruppen, Beschäftigungsgrad und Geschlecht liegen vor.
Analyse der Lohnunterschiede
In Ergänzung zu den Ergebnissen der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern, die das Bundesamt für Statistik (BFS) in der Medienmitteilung vom 22. Februar 2021 präsentiert hat, liegt nun der detaillierte Bericht «Analyse der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern anhand der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung (LSE) 2018» vor.
Das BFS untersucht eine Vielzahl von Variablen, der Einfluss der Mutterschaft auf das Einkommen wird nicht berücksichtigt.
Rekordzahl an Todesfällen 2020
BFS. 2020 verzeichnete die Schweiz 76 200 Todesfälle; das sind 12,4% mehr als 2019. In den Monaten März und April starben im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode rund 1700 mehr Menschen (+14%), von Oktober bis Dezember wurden sogar fast 7800 bzw. 45% mehr Todesfälle registriert als in den gleichen Monaten des Jahres 2019.
Unabhängig von der Staatsangehörigkeit nahm die Anzahl Todesfälle bei den Männern stärker zu als bei den Frauen. In der Schweizer Bevölkerung stieg sie um 13,7% bei den Männern und um 9,3% bei den Frauen, in der ausländischen Bevölkerung lagen diese Werte bei +22,8% bzw. +20,4%. Personen ab 80 Jahren waren zudem stärker betroffen (+15,5%) als die anderen Altersklassen. Ende 2019 hatten die Todesfälle von Betagten im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1,5% zugenommen.
Mit mehr als zehn Todesfällen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner verzeichnen die Kantone Tessin, Jura, Basel-Stadt, Glarus, Neuenburg und Schaffhausen die anteilsmässig meisten Todesfälle. Zug weist mit 7‰ die tiefste rohe Sterbeziffer auf. Der gesamtschweizerische Wert liegt bei 9‰.
AHV-Statistik 2020
EDI. Im Dezember 2020 erhielten 2’438’800 Personen in der Schweiz oder im Ausland eine Alters- und 201’100 Personen eine Hinterlassenenrente. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Bezüge-rinnen und Bezüger von Altersrenten um 1,5 % und damit um netto 35’000 Personen zugenommen. Davon sind 6800 Renten an Personen mit Wohnsitz im Ausland ausgerichtet worden. Im Jahr 2020 entrichteten die Versicherten Beiträge in der Höhe von 34,1 Milliarden Franken. Der Bund als zweitwichtigste Finanzierungsquelle steuerte 9,3 Milliarden Franken bei. Über das Mehrwertsteuerprozent zugunsten der AHV wurden Einnahmen von 2,9 Milliarden Franken erzielt.