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Die NZZ behandelt die im laufenden Jahr erkennbare Uebersterblichkeit bei Männern ab Alter 65 und sucht nach Erklärungen.

Eine naheliegende Erklärung sind das Ausmass und die Dauer der diesjährigen Sommerhitze. Die Hitze gilt namentlich wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen als gesundheitlicher Risikofaktor. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Auch frühere heisse Sommer hatten Todesopfer gefordert. Der Rekord-Hitzesommer 2003 brachte laut einem Bundesbericht eine Übersterblichkeit von knapp 1000 Personen. Ungewöhnlich heiss war auch der Sommer 2015, der etwa 800 zusätzliche Todesopfer forderte.

Selbst unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums übersteigt die geschätzte Übersterblichkeit im laufenden Sommer die Marke von 2003. Bei Ausklammerung des Corona-Effekts liegt die geschätzte Übersterblichkeit im Sommer 2022 im Verhältnis zur älteren Gesamtbevölkerung auf ähnlichem Niveau wie im Sommer 2003.

Welchen Einfluss die Hitze genau hatte, und was für andere Faktoren allenfalls noch eine Rolle spielen, ist unklar. Ein Beobachter mutmasste am Mittwoch auf Anfrage, dass heuer unter Umständen auch die Knappheit beim Gesundheitspersonal Spuren in der Todesstatistik hinterlasse. Doch dies ist nur Spekulation.

   NZZ / BFS