BFS. 2020 machten die 15- bis 29-Jährigen 22,0% der Erwerbsbevölkerung aus; 30 Jahre zuvor waren es noch 29,7%. Knapp ein Drittel der jungen Erwachsenen, die sich in Ausbildung befinden und gleichzeitig erwerbstätig sind, hatte 2020 einen befristeten Vertrag und nahezu jede siebte Person in diesem Alter arbeitete auf Abruf. Die Erwerbslosenquote der 15- bis 29-Jährigen gemäss Internationalem Arbeitsamt (ILO) belief sich auf 6,9%, was nahezu der Hälfte des EU-Durchschnitts entspricht. Dies sind einige Ergebnisse aus der Publikation «Personen zwischen 15 und 29 Jahren auf dem Schweizer Arbeitsmarkt im Jahr 2020» des BFS.
Statistik
Entwicklung der mittleren Einkommensgruppe
Zur Einkommensmitte – oder mittleren Einkommensgruppe – zählen gemäss Definition des Bundesamts für Statistik alle Personen aus Haushalten mit einem Bruttoäquivalenzeinkommen zwischen 70% und 150% des Medians des jeweiligen Beobachtungsjahrs. Im Jahr 2019 umfasste die mittlere Einkommensgruppe gemäss dieser Definition 57,6% der ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz. Zu ihr gehörten beispielsweise Alleinlebende mit einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 3’937 und 8’436 Franken (Quelle: Haushaltsbudgeterhebung HABE).
Auch wenn ihr Anteil von 2015 bis 2018 tendenziell abnimmt, ist über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg nicht von einer deutlichen Veränderung der Einkommensmitte auszugehen: Insgesamt betrachtet blieb der Bevölkerungsanteil in der mittleren Einkommensgruppe von 1998 bis 2019 weitgehend stabil und bewegte sich zwischen 61,3% (im Jahr 2009) und 54,4% (2018).
Neurentenstatistik 2020
BFS. Eine neue Altersrente aus der beruflichen Vorsorge (BV) belief sich 2020 im Median bei den Frauen auf 1167 Franken und bei den Männern auf 2081 Franken pro Monat. Dies bedeutet, dass bei beiden Geschlechtern 50% der Personen eine höhere und 50% eine tiefere Rente bezogen haben.
Der Medianbetrag der von den Pensionskassen und Freizügigkeitseinrichtungen entrichteten Kapitalleistungen betrug bei den Männern knapp 150’000 Franken und bei den Frauen 61’282 Franken. Ohne Berücksichtigung der Kapitalleistungen aus Freizügigkeitseinrichtungen ist der Unterschied noch grösser: Der Medianbetrag der von den Pensionskassen ausbezahlten Kapitalleistungen belief sich bei den Männern auf 199’092 Franken und bei den Frauen auf 78’977 Franken.
Schweizer kehren meist zurück
BFS. Von den Schweizerinnen und Schweizern, die im Jahr 2011 auswanderten, kehrten 50% bis 2020 wieder in die Schweiz zurück, zwei Drittel von ihnen bereits in den ersten drei Jahren nach der Auswanderung. Bei den Ausländern beträgt die Rückkehrquote im gleichen Zeitraum 17%. Ausserdem kehren in der Schweiz Geborene häufiger zurück als im Ausland Geborene. Weitere Ergebnisse zu Migrationsverläufen auf Grundlage der neuen DVS-Daten sind unter diesem Link zu finden.
Die Bevölkerungsentwicklung kippt
Die Anzahl der Länder, in denen innerhalb eines Jahres mehr Menschen sterben als geboren werden, nimmt stetig zu. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), die auf UN-Daten basiert. Demzufolge geht der «natürliche Saldo» aus Geburten und Sterbefällen weltweit zurück, weil die Fertilität rückläufig ist und die Bevölkerungen zunehmend altern. Deutschland ist dabei weltweit das erste Land, in dem es solch einen Sterbeüberschuss gibt: seit dem Jahr 1972 werden hier Jahr für Jahr weniger Menschen geboren als dass Menschen sterben. Vor 1990 trifft das ausserdem auf Ungarn (1982) und Tschechien (1986) zu. Um die Mitte dieses Jahrhunderts werden mit Ausnahme von Norwegen und Schweden alle Länder in Europa einen negativen natürlichen Saldo entwickeln.
Die Bevölkerung der Schweiz 2020
Das neue Faltblatt «Die Bevölkerung der Schweiz im Jahr 2020» präsentiert in Form von Grafiken und Schemata spannende Ergebnisse zu verschiedenen demografischen Themen.
Die häufigsten Todesursachen 2019
BFS. 2019 starben in der Schweiz 67’780 Menschen, das sind 692 oder 1% mehr als im Vorjahr. Wie schon in den vergangenen Jahren waren die häufigsten Todesursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (29%) und Krebserkrankungen (25%), gefolgt von Demenz (10%), Erkrankungen der Atemwege (7%) und äusseren Ursachen wie Unfällen und Gewalteinwirkungen (6%). Die Haupttodesursachen variieren nach Alter und nach Geschlecht.
Haushaltseinkommen 1995-2020
Das gesamte Einkommen stieg im Zeitraum von 1995 bis 2020 um 72,5%. Nach Berücksichtigung von Bevölkerungswachstum und Preisentwicklung betrug das Wachstum des teuerungsbereinigten gesamten Einkommens pro Kopf in diesem Zeitraum lediglich 26,7%.
Arbeitszeitentwicklung 2010-2020
BFS. In der Schweiz verringerte sich die Jahresarbeitszeit pro erwerbstätige Person zwischen 2010 und 2019 um 3,9%. Dieser Rückgang lässt sich mit der Zunahme der Teilzeitarbeit, der Ferien und bestimmter Abwesenheitsgründe sowie mit dem Rückgang der Überstunden erklären. Zwischen 2019 und 2020 nahm die Arbeitszeit in der Schweiz infolge der Covid-19-Pandemie um 3,4% ab. Dies sind einige der Ergebnisse der neuen Publikation «Entwicklung der Arbeitszeit 2010–2020».
Verläufe im System der sozialen Sicherheit
BFS. Im Jahr 2019 bezogen 682’551 Personen ein Taggeld der Arbeitslosenversicherung, eine Rente der Invalidenversicherung oder Leistungen der wirtschaftlichen Sozialhilfe. 32’291 Personen (4,7%) davon erhielten innerhalb des Jahres Leistungen aus mehreren Systemen. 2019 war damit zum zweiten Mal in Folge ein Rückgang der jährlichen SHIVALV-Gesamtbezugsquote im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen (von 12,6% in 2018 auf 12,3% in 2019). Der Rückgang ist dabei allein auf eine Abnahme bei der Quote der Taggeldbeziehenden in der ALV zurückzuführen, blieben doch die Bezugsquoten der Sozialhilfe und der IV stabil.
“67 ist das neue 65”
Diego Taboad von Avenir Suisse schreibt in einem Beitrag zum Thema Alter: “Warum das Rentenalter 65 das falsche Signal in einer alternden Gesellschaft ist” und hält zur Grösse “Altersquotient” fest:
Während die mathematischen Werte dieses demografischen Indikators unbestritten sind, ist seine Aussagekraft an sich zu hinterfragen. Bei der Berechnung der Altersquotienten wird von einem Schwellenwert im Alter von 65 Jahren ausgegangen. Vor diesem Alter gilt eine Person als «aktiv». Sobald diese Schwelle überschritten ist, wird er oder sie als Rentner und damit als Belastung für die Gesellschaft eingestuft.
Zwar ist ein standardisierter Indikator offensichtlich notwendig, um nützliche internationale Vergleiche zu ermöglichen, doch ist es fraglich, ob das Alter von 65 Jahren als feste Grenze für den Eintritt in die Abhängigkeit verwendet werden sollte. Dies gilt umso mehr, als das gesetzliche Renteneintrittsalter in vielen Industrieländern (OECD) bereits bei 67 oder sogar 68 Jahren liegt bzw. bald liegen wird.
Dieser Indikator erweckt auch den falschen Eindruck, dass Menschen über 65 inaktiv und nutzlos seien, während das tägliche Engagement der jungen Rentner das Gegenteil beweist. Sie spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Unterstützung junger Familien, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag zu sportlichen, kulturellen oder politischen Vereinen, die ohne sie nur schwer funktionieren würden. Warum sollten diese Menschen als «abhängig» betrachtet werden, wenn unsere Gesellschaft auf sie angewiesen ist?
Erwerbstätige: Ein Drittel über 50
BFS. 2020 lebten in der Schweiz 1,654 Millionen Erwerbspersonen ab 50 Jahren, was einem Drittel (33,5%) der gesamten Erwerbsbevölkerung entspricht. Dieser Anteil ist gegenüber 1991 (24,0%) gestiegen. Die Alterung der Erwerbsbevölkerung ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Babyboom-Generation (geboren zwischen 1945 und 1964) ihr 50. Altersjahr erreicht hat. 2020 entfielen auf 100 Erwerbspersonen zwischen 20 und 64 Jahren 35,7 Personen ab 65 Jahren; das sind deutlich mehr als noch 1991 (28,2).
Die Erwerbsquote der Frauen steigt stark an
2020 waren 81,4% der 50- bis 64-Jährigen auf dem Arbeitsmarkt aktiv, gegenüber 70,9% im Jahr 1991. Dieser Anstieg ist auf die stark wachsende Erwerbsquote der Frauen zurückzuführen (1991: 53,4%; 2020: 75,6%; Männer: Rückgang von 90,1% auf 87,2%). Im europäischen Vergleich gehört die Schweiz zusammen mit Schweden (86,0%), Island (83,6%) und Estland (81,3%) zu den Ländern, in denen mehr als acht von zehn Personen zwischen 50 und 64 Jahren erwerbstätig sind (EU-Durchschnitt: 70,3%). Mehr als jede sechste Person (17,8%) zwischen 65 und 74 Jahren war 2020 in der Schweiz erwerbstätig (1991: 19,7%).
Tiefere Lebenserwartung bei Geburt
BFS. Im von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 sank die Lebenserwartung bei Geburt gegenüber dem Vorjahr bei den Männern um 0,9 auf 81,0 Jahre und bei den Frauen um 0,5 auf 85,1 Jahre (2019: Männer 81,9; Frauen 85,6). Eine solche Abnahme wurde gemäss den Sterbetafeln des BFS bei den Männern seit 1944 und bei den Frauen seit 1962 nicht beobachtet.
Zwischen 2019 und 2020 ging die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren aufgrund der pandemiebedingten Todesfälle um 0,7 Jahre bei den Männern und um 0,5 Jahre bei den Frauen zurück. Die Lebenserwartung der Männer im Alter von 65 Jahren sank zwischen 2019 und 2020 von 20,0 auf 19,3 Jahre. Jene der Frauen verringerte sich von 22,7 auf 22,2 Jahre.
Während bei den Männern noch nie ein so starker Rückgang beobachtet wurde, war die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren bei den Frauen im Jahr 1944 infolge eines besonders harten Winters noch stärker gesunken. Auf kantonaler Ebene liessen sich die stärksten Abnahmen der Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren für die Männer in den Kantonen Schwyz (–2,1 Jahre), Genf (–1,8 Jahre) und Tessin (–1,8) bzw. für die Frauen in den Kantonen Jura (–1,8), Obwalden (–1,7), Waadt (–1,4) und Tessin (–1,4) beobachten.
Zwischen 2019 und 2020 nahm die Sterblichkeit in den Kantonen im Westen und Süden der Schweiz stärker zu. Der Anstieg bewegte sich in Genf, im Jura und im Tessin zwischen +25% und+27%. In den Kantonen Obwalden, Schwyz, Waadt und Freiburg lag die Zunahme ebenfalls über 20%. In Nidwalden ging die Anzahl Todesfälle dagegen leicht zurück (–0,3%) und in den Kantonen Graubünden, Glarus, Basel-Stadt und Schaffhausen nahm sie um weniger als 5% zu. So fiel der Anstieg der Todesfälle in den Kantonen im Norden und Osten der Schweiz weniger stark aus.
Erste Daten der PK-Statistik 2020
Um möglichst rasch erste provisorische Werte der Pensionskassenstatistik 2020 publizieren zu können, ist eine nach Rechtsform und Risikodeckung geschichtete Zufallsstichprobe gezogen worden. Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf der Hochrechnung von 465 eingegangenen Fragebogen (August 2021).
Um möglichst rasch erste provisorische Werte der Pensionskassenstatistik 2020 publizieren zu können, ist eine nach Rechtsform und Risikodeckung geschichtete Zufallsstichprobe gezogen worden. Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf der Hochrechnung von 465 eingegangenen Fragebogen (August 2021).
SAKE 2020: Unfälle und Gesundheitsprobleme
2020 wurden 7% der Erwerbstätigen in den letzten zwölf Monaten Opfer mindestens eines Arbeitsunfalls. Die Hälfte davon war infolge dieses Unfalls arbeitsunfähig. 12% der Personen, die in ihrem Leben eine Erwerbstätigkeit ausgeübt haben, litten gemäss eigenen Angaben an Gesundheitsproblemen, die durch die Arbeit verursacht oder verschlimmert wurden. Eine Mehrheit der Erwerbstätigen gab zudem an, bei ihrer Arbeit mindestens einem Risiko für die körperliche Gesundheit oder das psychische Wohlbefinden ausgesetzt zu sein.













