PKs profitieren von Erholung der Aktienmärkte
Der Swisscanto Pensionskassen-Monitor zeigt für das dritte Quartal 2009 eine erneute Verbesserung der Finanzierungssituation der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen. Gegenüber dem 30. Juni erhöhte sich unter Einbezug der öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen die durchschnittliche, vermögensgewichtete Deckung von 93,4% auf 97,7%. Zu Jahresbeginn betrug sie 91,7%. Während die privat-rechtlichen Pensionskassen mit einem Deckungsgrad von 103,5% wieder die notwendigen Wertschwankungsreserven aufbauen können, weisen die öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit 91,3% immer noch eine deutliche Unterdeckung auf. Die Entspannung im zweiten Quartal hat sich im dritten Quartal fortgesetzt und somit die Lage der Vorsorgeeinrichtungen weiter stabilisiert.
Keine Mehrheit für Revision des ALVG
Beitragssatzerhöhungen auf der einen und Leistungskürzungen auf der anderen Seite führten am Schluss der Detailberatung der WAK des Nationalrats zur Revision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes dazu, dass die Vorlage in der Gesamtabstimmung keine Mehrheit mehr fand.
Ex-Präsident der Walliser Lehrer-PK verurteilt
Der ehemalige Präsident der Walliser Lehrerpensionskasse muss für vier Jahre ins Gefängnis, die Untersuchungshaft wird ihn angerechnet. Zudem muss er mehrere Bankguthaben der Pensionskasse zurückerstatten. Das Gericht befand ihn unter anderem der Veruntreuung, des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorung, der Urkundenfälschung sowie der Geldwäscherei für schuldig. Auch muss er der Pensionskasse Schadenersatz zahlen. Um welche Summe es sich dabei handelt, wird auf dem Zivilweg geklärt.
Ein ebenfalls angeklagter, externer Berater der Pensionskasse wurde wegen Veruntreuung, Urkundenfälschung und ungetreuer Geschäftsbesorung verurteilt. Er erhielt eine unbedingte Freiheitsstrafe von 24 Monaten mit einer Probezeit von zwei Jahren. Auch ihm wurde die Untersuchungshaft angerechnet.
SPN Brief Oktober 2009
Die “Schweizer Pensions- & Investmentnachrichten” spn haben die Ausgabe Oktober 2009 publiziert. Themen bilden die Kompetenz von Stiftungsräten, der Expertenstreit um die Nullverzinsung, Personalien und diverse Kurzmitteilungen und Kommentare.
Rubbeln für die 2. Säule
Im Rahmen der Informations- und Sensibilisierungskampagne des Schweizerischen Pensionskassenverbandes ASIP wird neu auch über ein Online-Spiel Wissen vermittelt. Nach dem Motto «Machen Sie sich schlau!» müssen Fragen rund um die berufliche Vorsorge beantwortet werden. Je grösser das Wissen über die Pensionskassen, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Durch richtige Antworten auf Fragen zur beruflichen Vorsorge erhalten die Spielerinnen und Spieler Münzen, mit welchen eine virtuelle Karte aufgerubbelt werden kann. Hinter den einzelnen Feldern versteckt sich ein Buchstabe für das Lösungswort. Die langfristig angelegte Informationskampagne des ASIP soll das Wissen in der Bevölkerung steigern, die Komplexität reduzieren und damit auch zu mehr Transparenz beitragen. Die berufliche Vorsorge betrifft uns alle. Und nur wer die Zusammenhänge versteht, kann sich auch eine fundierte Meinung bilden: Wer nichts weiss, muss alles glauben.
Webseite und Spiel: www.mit-uns-fuer-uns.ch / www.avec-nous-pour-nous.ch
CHSS 5/09: Generationenbeziehungen und Generationenpolitik
Die Zeitschrift “Soziale Sicherheit” CHSS Nr. 5/2009 behandelt schwerpunktmässig das Thema “Von Generationenbeziehungen zur Generationenpolitik”, angesichts der vielfältigen und engagiert diskutierten Beziehungen mit ihren sozialen und finanziellen Verflechtungen von grosser Aktualität. Yves Rossier, Direktor des BSV, geht in einem Kommentar “Störende Realität” auf die Ergebnisse der Studie Wanner ein, welche im Auftrag des BSV die wirtschaftliche Situation von Ruheständlern analysierte. Die Studie, welche die gute finanzielle Situation der Älteren dokumentierte, ist teilweise auf heftige Kritik gestossen.
Rossier führt sie hingegen zu folgenden Überlegungen: “Wäre es vor dem Hintergrund der demografischen Alterung in der Schweiz nicht sinnvoll, zur Finanzierung der AHV den Beitrag der 55- bis 75-Jährigen, welche die wirtschaftlich stärkste Gruppe bilden, zu erhöhen? Für eine Sozialversicherung, die zu drei Vierteln über die Arbeitsbesteuerung finanziert wird, kommt dieser Vorschlag einem Paradigmawechsel gleich. Unsere Gesellschaft kann es sich aber nicht leisten, auf eine solche Revolution zu verzichten: Ein Umverteilungssystem, in dem die wirtschaftlich schwächste Bevölkerungsgruppe höhere Beiträge leisten muss, um die Einkommenshöhe der zahlenmässig steigenden und finanziell stärksten Gruppe zu erhalten, wäre ethisch nicht vertretbar. Schlimmer noch, ein solches System wäre langfristig zum Scheitern verurteilt.”
Arbeitgeber für Senkung des Umwandlungssatzes
“Der Schweizerische Arbeitgeberverband setzt sich für einen fairen Umwandlungssatz und damit für ein Ja an der Urne ein. Die Anpassung des Umwandlungssatzes auf 6,4% ist massvoll. Bereits laufende Renten sind davon nicht betroffen. Es ist fairer, diesen Satz heute anzupassen, als später drastische Beitragserhöhungen für die Erwerbstätigen zu verordnen”, schreibt der Verband in einem Communiqué.
OECD: Bessere Lage der Pensionskassen
Das seit März anhaltende Rally an den Aktienbörsen hat bereits zur Jahresmitte deutlich positive Auswirkungen auf die kapitalgedeckten Vorsorgewerke in den OECD-Ländern gehabt. Laut Angaben der internationalen Organisation haben die Vermögen von Pensionsfonds und -kassen in ihren Mitgliedsländern im Zeitraum Januar bis Juni 2009 rund 1,5 Bio. $ auf 23,9 Bio. $ an Wert gewonnen. Allerdings waren damit zur Jahreshälfte die Einbussen aus dem Jahr 2008 längst nicht aufgeholt. Damals verloren die Vorsorgeeinrichtungen in den Ländern der OECD insgesamt rund 5,4 Bio. $ an Wert. Im Durchschnitt lagen die Vermögen der kapitalgedeckten Altersvorsorgesysteme in den OECD-Ländern Ende Juni 2009 immer noch um 14% niedriger als zu Ende des Jahres 2007.
OECD: Pension Funds Recovering in 2009
Pension funds staged a partial recovery in the first half of 2009, generating investment returns of 3.5% in nominal terms. But, as of 30 June 2009, total pension funds assets still remained 14% below their December 2007 levels, according to the latest edition of OECD Pensions Markets in Focus.
For the OECD as a whole, in the first half of 2009 funded pension arrangements have recovered USD 1.5 trillion of the USD 5.4 trillion in market value that they lost in 2008. Thanks to the stock market rally in emerging markets, some non-OECD countries have already largely made up their 2008 investment losses. By the middle of the year, Chilean pension funds had largely made up their 2008 losses, while assets of Israeli pension funds were above their December 2007 level.
Pension funds’ nominal investment rate of return in selected OECD countries
Li: Pensionskassen aus dem Gröbsten raus
“Nach dem tiefen Absturz im letzten Jahr rappeln sich die Pensionskassen allmählich wieder auf”, schreibt das Liechtensteiner Vaterland. Waren Ende des vergangenen Jahres 13 Liechtensteiner Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung – teilweise waren nur noch 85 Prozent der Pensionsverpflichtungen durch das Kapital gedeckt -, sind es per Ende Juni 2009 noch sieben. Aktuellere Zahlen kann Mario Gassner, Chef der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA), die die 34 Liechtensteiner Pensionskassen beaufsichtigt, noch nicht nennen. Doch auch das dritte Quartal sollte bei den Pensionskassen eine weitere Verbesserung bringen, sagt Gassner: «Es ist davon auszugehen, dass weitere Vorsorgeeinrichtungen aus der Unterdeckung herausfinden.»
Pension schemes and pension projections in the EU-27 Member States, 2008-2060
This report presents the country fiches for each Member State on the pension projection -being the largest public expenditure item covered by the projection exercise released in the 2009 Ageing Report – prepared by the AWG members and by the Directorate-General for Economic and Financial Affairs on the basis of a harmonised structure.
The 2009 Ageing Report was the third update since 2001 of the long-term economic and budgetary projections aimed at assessing the impact of ageing population. This projection exercise builds on, updates and further improves the previous exercises so as to enhance comparability across countries, consistency across expenditure items and the economic basis for the underlying assumptions.
The country fiches follow the same structure and the same set of figures is provided by all countries. The first part of the country fiches provides a description of the pension system in the country. The second part provides and discusses expected development on the basis of the main projection outcomes. The pension projections were carried out on the basis of legislation and policies in the field of pension as of July 2008. In addition, this section addresses main drivers behind the pension projection and discusses the impact these factors have on expected development of pension expenditure. Finally, the technical characteristics of the pension models used by Member States were collected in an Annex to this report.
CS PK-Index: Sommerhoch im Q3
Der Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index (blaue Linie in Abbildung), der zu Beginn des Jahres 2000 mit 100 Punkten gestartet wurde, zeigt sich per 30.9.2009, nach einem kühlen Jahresbeginn im 1. Quartal und einem Frühlingserwachen im 2. Quartal, im Sommerhoch. Im Berichtsquartal legte der Index um 6,34 Punkte resp. 5,60% auf 119,6 Punkte zu. Zum positiven Resultat haben alle drei Monate beigetragen. Der beste Monat war mit einem Plus von 3,02 % (3,42 Punkte) der Juli. Mit diesem Ergebnis verzeichnet der Index die zweitbeste je erzielte Quartalssteigerung seit Messbeginn. Im Jahresverlauf konnte der Index bisher beachtliche 8,98 % zulegen.
Die BVG-Mindestverzinsung (rote Linie) wurde per 1.1.2009 auf 2% festgelegt. Im Berichtsquartal nahm diese Messlatte somit um 0,5% resp. 0,66 Punkte auf den Stand von 133,37 zu. Dank der Entwicklung an den Finanzmärkten legte der Index zum zweiten Mal in Folge mehr zu als die BVG-Mindestverzinsung. Die Differenz zwischen Index und BVG-Vorgabe nahm somit im Berichtsquartal um 5,68 Punkte (5,10%) ab. Die gesamte Differenz zwischen dem Index und der BVG-Vorgabe hat sich somit auf 13,76 Punkte reduziert. Allerdings müsste der Gesamtindex im 4. Quartal noch immer rund 12% zulegen, um diese Lücke bis Ende 2009 zu schliessen.
NR: Rücktritt von Rudolf Rechsteiner
Laut einer Mitteilung der Basler Zeitung wird Nationalrat Rudolf Rechsteiner (SP, 51) per Ende Mai 2010 aus dem Nationalrat austreten. Als Nachfolger ist Beat Jans vorgesehen, Abteilungsleiter bei Pro Natura Schweiz. Rechsteiner ist vor allem als Kämpfer gegen Kernkraftwerke und Spezialist für Fragen der Beruflichen Vorsorge hervorgetreten. In den 14 Jahren seiner Mitgliedschaft im Parlament hat er zu diesem Thema 25 Vorstösse eingereicht.
Kritik an Hedgefonds von Publica und BVK
«Wir investieren nicht in Hedge Funds, weil sie teuer und intransparent sind. Zudem sind die Reputationsrisiken gross, wie der Madoff-Fall und der aktuelle Skandal um Galleon wieder gezeigt haben», sagt Publica-Direktor Werner Hertzog zu cash. Solche Risiken könne sich die grösste öffentlich-rechtliche Pensionskasse der Schweiz nicht leisten. Und will es auch nicht. «Die Hedge-Fund-Branche steckt in einer Krise. Mit mehr Transparenz, einer strengeren Regulierung könnte die Branche ihre Schwächen korrigieren und hätte in Zukunft vielleicht bessere Chancen», so Hertzog.
Die zweitgrösste öffentlich-rechtliche Pensionskasse der Schweiz, die Personalvorsorge des Kantons Zürich BVK, sieht das ähnlich. Ein Nachteil von Hedge Funds sei die fehlende Transparenz, was der ganzen Branche schade, sagt Thomas Liebi, Leiter Investment-Research bei der BVK. Dazu komme die politische Dimension. «Als öffentlich-rechtliche Pensionskasse sind wir dem Kanton Rechenschaft schuldig: Investments in schlechte Hedge Funds können deshalb zu einem politischen Problem werden», so Liebi.
Kritik muss die Hedge-Fund-Branche auch von Marco Netzer, dem Direktor des AHV-Ausgleichsfonds, einstecken. «Die Manager haben in den letzten fünf Jahren ihre primäre Funktion verlassen. Statt absolute Rendite zu generieren, orientierten sie sich stärker an der Marktrendite. Wenn alles nach oben geht, ist es viel einfacher, die Märkte zu kaufen anstatt kluge Wetten einzugehen. Aber wenn es nach unten dreht, stehen sie alle nackt da. Genau das ist im Jahr 2008 passiert. Im Lichte der hohen Gebühren sehen die Manager umso schlechter aus.»
Swiss Institutional Survey: Positive Performance im ersten Halbjahr
Die Ergebnisse der 13. Ausgabe des Swiss Institutional Surveys belegen die positive Performance der Umfrageteilnehmer für die ersten 6 Monate des Jahres aufgrund der seit Anfang März anhaltenden kräftigen Hausse an den Aktienmärkten. Die durchschnittliche Performance liegt zwischen 2.34% und 3.64%, je nachdem, ob vermögensgewichtete Werte berücksichtigt werden oder nicht, und je nach Art der Vorsorgeeinrichtung. Der Unterschied zwischen gewichteten und nicht gewichteten Werten könnte bedeuten, dass sich die grössten Institutionen in der Berichtsperiode etwas vorsichtiger verhielten als die kleineren Vorsorgeeinrichtungen, die stärker vom Börsenaufschwung profitiert haben.
Es lässt sich feststellen, dass die Performance des Samples etwas geringer ist als diejenige der bekanntesten Benchmarks (Pictet LPP 25: +4.1%; Pictet LPP 25 Plus: +4.8%), aber nahe bei den Ergebnissen des Index der Credit Suisse (+3.2%) liegt. Dies ist höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass während eines Grossteils der ersten Jahreshälfte zahlreiche Vorsorgeeinrichtungen einen höheren Cashanteil im Vergleich zu ihrer strategischen Allokation gehalten haben, einen Teil ihrer Aktienexposure abgesichert oder die Aktien untergewichtet haben.
Die Analyse der Ergebnisse nach Anlageklassen zeigt deutlich, dass alle Anlageklassen – mit Ausnahme von 2 Kategorien, den nicht kotierten Privatplatzierungen (private equity), mit einer negativen Performance von unter 6%, und den indirekten Immobilienanlagen im Ausland – zum positiven Ergebnis der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen beigetragen haben. Eine gute Performance verzeichneten ebenfalls die hedge funds und die Rohstoffe.