PK-Statistik 2008: Wertschwankungsreserven eingebrochen
Die Finanzkrise blieb für die berufliche Vorsorge 2008 nicht ohne Folgen. Bei den Kapitalanlagen ergab sich im Berichtsjahr ein deutlicher Nettoverlust von insgesamt 76,2 Milliarden Franken, der vielerorts allerdings weitgehend buchmässig ausgefallen sein dürfte. Die Wertschwankungsreserven (Ende 2007: 51,5 Mrd. Fr.) beliefen sich per Jahresende auf 8,5 Milliarden Franken. Da diese bei vielen Einrichtungen nicht ausreichend dotiert waren, erhöhte sich die Unterdeckung ebenso spürbar auf 57,3 Milliarden Franken (2007: 17,8 Mrd. Fr.). Zudem mussten die freien Mittel von 9,4 Milliarden auf 1,3 Milliarden Franken abgebaut werden. Als Folge des Kurszerfalls auf den Anlagemärkten verminderte sich die Bilanzsumme auf 537 Milliarden Franken (-11,3%). Dies geht aus den vom Bundesamt für Statistik publizierten provisorischen und mittels Stichprobe ermittelten Ergebnissen der Statistik der beruflichen Vorsorge 2008 hervor.
Grenzgänger Information Nr. 11: neue Rechtsprechung, Aktivitäten
Die “IG-Pensionskasse”, welche die Interessen der deutschen Grenzgänger in der Schweiz hinsichtlich ihrer steuerlichen Interessen bei der 2. Säule vertritt, hat ein neues Informationsblatt publiziert. Berichtet wird über aktuelle Rechtsfälle, welche für die IG von Interesse sind und sie verweist auf einen Brief, der an Bundespräsident Merz geschickt wurde und in welchem um Berücksichtigung der Interessen der Grenzgänger beim neuen Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland gebeten wird. Schliesslich verweisen die Autoren der Information noch darauf, dass mit dem Inkrafttreten des Alterseinkünftegesetzes in Deutschland sich für diverse Personengruppen neue Konstellationen ergeben haben, für welche die Aktivitäten der IG-Pensionskassen von Bedeutung sein dürften.
Information Nr. 11 der IG / Anhang /
Todesfallkapital: “Immer mehr Erben werden begünstigt”
Wer bekommt Geld von Vorsorgeeinrichtungen, wenn jemand stirbt? Bei der AHV niemand. Bei der 2. Säule wird der Kreis der Begünstigten laufend erweitert, nicht zuletzt auch wegen angeblicher Härtefälle. Ein Fall aus Grenchen schaffte es in den «Kassensturz», schreibt die Solothurner Zeitung.
Der Kanton Solothurn ist mit der im Kassensturz kritisierten Regelung nicht der einzige. Die Pensionskasse des Kantons Bern müsste den Fall wohl analog regeln, so hart dies für die betroffenen erscheine, erklärt der stellvertretende Direktor Hans-Peter Wiedmer. Denn auch die bernische Pensionskasse kennt kein Todesfallkapital. Eine Einführung sei kurzfristig nicht vorgesehen, werde aber im Rahmen des Reformprojektes Futura diskutiert. Ebenso ist es bei der bernischen Lehrerversicherungskasse. Verwalter Luzius Heil erklärt, warum: «Bei einer Kasse mit Leistungsprimat hat die Solidarität einen hohen Stellenwert. Wenn berufliche Vorsorge mit erbrechtlichen Ansprüchen vermischt werden, ist diese Solidarität gefährdet.»
Renten ABC – Im Wunderland der 2. Säule
Wir wissen es: die 2. Säule ist kompliziert und komplex und am besten überlässt man das Ganze sowieso den Fachleuten; schlimmstenfalls kauft man sich ein Buch, das wie jede Betriebsanleitung aber nur im absoluten Notfall konsultiert wird. Es geht aber auch anders: Martin Wechsler hat ein Online-Spiel über die Berufliche Vorsorge entwickelt, das höchst anschaulich und unterhaltsam (und erst noch gratis) den Benutzer oder die Benutzerin durch alle Vorfälle im Laufe einer Vorsorge-Karriere führt.
Anderthalb Jahre Vorbereitung haben der Basler PK-Experte und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Freizeit in das Projekt investiert und mit Hilfe einer auf Computerspiele spezialisierten Firma das Programm zusammen gestellt. Durchgespielt wird der ganze Vorsorgeablauf, vom Beginn des Sparprozesses bis zur Pensionierung, wobei die Teilnehmer persönliche Daten eingeben und den Ablauf unter verschiedenen Voraussetzungen verfolgen können. Weil sich dahinter eine eigentliche PK-Software verbirgt, sind auch die Ergebnisse wirklichkeitsgetreu und entsprechen nicht nur im Detail den gesetzlichen Vorgaben (beispielsweise beim Vorbezug für Wohneigentum), sondern auch den wirtschaftlichen und sozialen Realitäten (man beachte bspw. die Graffiti auf dem Gebäude der PK!).
Das Programm eignet sich nicht, um rasch Auskunft über diese oder jene Frage zur 2. Säule zu bekommen, sondern setzt beim Benutzer voraus, dass er sich Zeit nimmt und die einzelnen Schritte mit den möglichen Varianten aufmerksam verfolgt und auch versucht, die jeweiligen Konsequenzen zu verstehen. Das ist aber alles andere als trocken und belehrend, sondern dank modernster Animationstechniken auf Flash-Basis höchst unterhaltend. Ein grimmiger Kobold und eine freundliche Fee machen jeweils auf die Pros und Kontras aller Entscheide und Regelungen aufmerksam, wie sie in unserer Welt halt an jeder Ecke und auch bei den Pensionskassen anzutreffen sind.
Insgesamt ein hervorragender Beitrag auch mit Blick auf das bevorstehende 25 Jahre-Jubiläum des BVG. Wechsler hat mit seinem Programm all jenen, die sich nur zu gerne vor den Realitäten drücken, zumindest das Argument aus der Hand genommen, dass die Berufliche Vorsorge bloss etwas für Spezialisten sei und sich niemand die Mühe mache, sie den überforderten Versicherten anschaulich zu erklären. Nur klicken muss man noch selber.
BE: Beitragserhöhung und Senkung des technischen Zinses
Der Berner Regierungsrat unterstützt die Beschlüsse der Leitungsgremien der Berner Lehrerversicherungskasse (BLVK) und der Bernischen Pensionskasse (BPK), den technischen Zinssatz per 1. Januar 2010 auf jeweils 3,5 Prozent zu senken. Die Regierung stimmt einer Lösung zu, die finanzielle Lage der BPK mit Beiträgen von 2,2 Prozent von der versicherten Lohnsumme zu verbessern. Der Kanton beteiligt sich mit 1,4 Prozent, was Jahreskosten von 16 Mio. Franken verursacht. Die BPK-Versicherten zahlen die verbleibenden 0,8 Prozent. Bei der BLVK bleiben die Abzüge unverändert. Auch die Arbeiten für einen möglichen Primatwechsel laufen intensiv weiter. Ziel der Regierung ist es, bis im Dezember 2010 eine Gesetzesvorlage zum Projekt Futura zu Handen des Grossen Rates zu verabschieden.
Thomas Hohl: Nicht übermässig beunruhigt
In einem Interview mit der Handelszeitung gab Thomas Hohl, Chef der Migros-Pensionskasse, Auskunft über die aktuelle Verfassung seiner VE. Hohl sagte u.a.:
Mit der Finanzkrise sind die Vermögen der beruflichen Vorsorge so stark unter Druck gekommen wie nie zuvor. Entsprechend beunruhigt sind die Versicherten – auf welcher Höhe liegt ihr Sorgenbarometer?
Thomas Hohl: Die Krise an den Märkten konnte uns nicht übermässig beunruhigen – fairerweise muss ich dazu sagen, dass wir mit der Migros einen soliden Arbeitgeber hinter uns wissen und wir auch keine Kasse mit einem Überhang an Rentnern sind. Zudem bleiben wir bei den Anlagen konservativ aufgestellt. Dies alles hat uns dazu bewogen, die Verwerfungen auch als Chance anzusehen.
Wie das?
Hohl: Ende letzten November haben wir uns vorgenommen, Woche für Woche 10 Mio Fr. in Aktien zu investieren – unabhängig von der momentanen Marktlage. Heute können wir sagen: Dieser Beschluss war nicht schlecht.
Was tun Sie also?
Hohl: Wir führen nebst dem jährlichen versicherungstechnischen Gutachten alle vier Jahre eine Asset & Liability-Studie durch, um zu sehen, wie sich der Trend entwickelt. Die neuesten Ergebnisse sagen: Die für die Verpflichtungen notwendige Rendite auf den Vorsorgevermögen liegt bei rund 4,3%. Die erwartete Rendite liegt aber bei der gegebenen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft nur bei 4,4% – zu wenig, um die nötigen Wertschwankungsreserven aufzubauen. Anlageseitig bleibt keine Manövrierfähigkeit mehr.
Das heisst konkret?
Hohl: Das bedeutet, dass wir in der nächsten Zeit den Leistungskatalog überarbeiten wollen, um das finanzielle Gleichgewicht der Kasse für die Zukunft zu sichern.
Also Leistungsabbau. Wo setzen Sie an?
Hohl: Da wir als Leistungsprimat-Kasse eine Leistung abhängig von der Anzahl Versicherungsjahren, der Höhe des Rentensatzes und des versicherten Lohns versprechen, ist unsere Leistung unabhängig von der am Anlagemarkt erzielten Rendite zu erbringen. Dies ist unser Risiko, das es umsichtig zu bewirtschaften gilt.
Studie zum Anlageverhalten der Schweizer PKs, Zins und Umwandlungssatz
In einer neuen Studie untersuchten die Ökonomen der Credit Suisse das Anlageverhalten von Schweizer Pensionskassen. Dabei zeigte sich, dass der Deckungsgrad die Anlagestrategien der Pensionskassen wesentlich beeinflusst. Die Studie kommt zudem zum Schluss, dass die Pensionskassen ihr Vorsorgekapital im Allgemeinen “relativ effizient” investieren. Dennoch bestehe bei der Allokation der Anlagen Verbesserungspotenzial, denn die vorhandenen Diversifikationsmöglichkeiten könnten noch besser genutzt werden.
Die Studie zeigt des Weiteren mittels Modellrechnungen auf, wie stark sich Veränderungen in den Lebens- und Renditeerwartungen auf die Höhe des Umwandlungssatzes auswirken. Dabei wird bestätigt, dass Veränderungen beim technischen Zinssatz die Höhe des Umwandlungssatzes sehr stark beeinflussen: Eine Veränderung des technischen Zinssatzes um 0,5 Prozentpunkte beeinflusst den Umwandlungssatz um etwa 0,3 Prozentpunkte. Die Annahmen über zukünftig auf dem Anlagekapital der Pensionskassen erzielbaren Renditen werden deshalb die Bestimmung des Umwandlungssatzes entscheidend prägen.
Die Publikation "Swiss Issues Branchen – Anlageverhalten der Pensionskassen, Fakten und Trends" finden Sie im Internet in Deutsch, Französisch und Italienisch unter: www.credit-suisse.com/research (Schweizer Wirtschaft / Branchen).
Mitteilung CS / Studie Anlageverhalten / NZZ
Blick: Welche PK muss die Invalidenrente bezahlen?
“Mein Mann (39) arbeitete 10 Jahre für den gleichen Arbeitgeber, 2005 wurde ihm gekündigt: «Weil er die Leistung nicht mehr bringe». Kurz darauf verlor er ein zweites Mal die Stelle. Anfang 2006 wurde bei ihm prompt eine sogenannte progressive Paralyse diagnostiziert. Jetzt bekommt mein Mann eine halbe IV-Rente. Die Pensionskasse des ehemaligen Arbeitgebers behauptet jedoch, sie müsse keine Invalidenrente zahlen. Stimmt das?”
Fehlmann: “auf gleicher Augenhöhe”
Ulrich Fehlmann wagt einen neuen Schritt: “Über die Zeit hinweg ist bei mir der Entscheid gereift, nach über 9 erfolgreichen Jahren mehrheitlich als Managing Partner bei Ray & Berndtson (heute Odgers Berndtson) den Schritt in die Unabhängigkeit und Selbständigkeit zu machen. Ich freue mich sehr auf viele neue Herausforderungen und spannende Projekte!” heisst es in einer Mitteilung und weiter: “Je nach Aufgabenstellung offerieren wir die passende Dienstleistung: Mit fehlmann executive search bieten wir massgeschneiderte Lösungen bei der Besetzung von Geschäftsleitungsfunktionen. Es wird von Unternehmer zu Unternehmer auf gleicher Augenhöhe kommuniziert.”
Ulrich Fehlmann blickt auf eine langjährige Top Management-Karriere zurück. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich startete er seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche. Fehlmann übernahm 1991 im Rahmen der Geschäftsleitung die Verantwortung für das internationale Lebensgeschäft und wurde 1994 zum CEO der Zürich Leben Schweiz berufen. Im Jahr 2000 kam er zu Odgers Berndtson und leitete von 2003 bis 2008 als Managing Partners das Unternehmen. Ulrich Fehlmann ist Verwaltungsratspräsident verschiedener Unternehmen in der Financial Services-Branche und langjähriges Mitglied im Vorstand des Vorsorgeforums.
Le Temps: Racheter des années dans son 2e pilier
Est-ce le bon moment, pour ceux qui ont des lacunes dans leur caisse, de procéder à des rachats? Réponse très nuancée.
Swiss Life Ast startet Zeichnungsfrist für neue Immo-Gruppe
Die Zeichnungsfrist für Anteile an der neuen Immobilien-Anlagegruppe der Swiss Life Anlagestiftung dauert vom 2. bis 20. November 2009. Die Gruppe umfasst 44 Objekte im Wert von 350 Mio. Franken, schwerpunktmässig Wohnliegenschaften.
IPE: Renditezahlen der Schweizer PKs für die ersten drei Quartale 09
Calculations conducted by Swisscanto suggest the average return achieved by Swiss Pensionskassen in the first nine months of this year hit 8.2%, but rival firm State Street has predicted the figure is more likely to be 10.11%. Depending on which sample is used, various investment and consulting houses have recently estimated the returns for Swiss pension funds generated over nine months to be between 8.2% and 10.11%. Lusenti and Credit Suisse. Similar to Lusenti’s findings, Swisscanto has calculated there has been a return to full funding levels so far this year for private Pensionskassen, as the average level is now said to be 103.5%.
Kassensturz: Auszahlung von Todesfallkapital
Jahrelang lebt ein Vater mit seinen Kindern im eigenen Haus, das er mit Geld aus seiner Pensionskasse finanziert hat. Als der Vater stirbt, will die Pensionskasse das Geld zurück. Die Kinder verlieren ihr Elternhaus. «Kassensturz» zeigt Folgen des Reglements der PK Solothurn.
PKRück lanciert IV-Präventionspaket für KMU
Durch Präventions- und Case Management-Massnahmen lassen sich – so die Experten – 20 bis 30% potenzieller IV-Fälle verhindern. Der Lebensversicherer PKRück wird nun ebenfalls in der Reintegration arbeitsunfähiger Versicherter aktiv und lanciert per 1. Januar 2010 ein Präventionsangebot für KMU.
Bereits haben sich laut Mitteilung der PKRück drei Sammelstiftungen mit gesamthaft über 30’000 Versicherten entschieden, das Paket der PKRück ihren angeschlossenen Betrieben zur Verfügung zu stellen. Das neue Präventionspaket der PKRück ist speziell auf KMU ausgerichtet und verfolgt das Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“: Führungskräfte und Personalverantwortliche von KMU bauen sich ein Präventionswissen auf und werden so befähigt, selber kritische Situationen zu erkennen und firmenintern ihre eigene Präventionsstrategie ein- und durchzuführen.
Dazu bietet die PKRück eine Vielzahl verschiedener Präventions-Seminaren an. Den Betrieben der Präventionskunden steht zudem die Beratungs-Hotline „RehaTel“ zur Verfügung. Diese gibt Auskunft rund um die Themen Prävention und Arbeitsunfähigkeit und steht Führungskräften und Personalverantwortlichen in kritischen Situationen beratend zur Seite.
US: Pension Funds for Public Employees Lost $600 Billion
Retirement accounts for states and local government employees lost $600 billion in value in the year that ended June 30, a decline of 21 percent, a U.S. Census Bureaureport shows. Assets of the 100 largest public retirement systems, accounting for 89 percent of public pension activity, fell to $2.2 trillion, the lowest in five years, the Census Bureau said. The decline, coming as the Standard & Poor’s 500 Index fell 28 percent in the worst recession since the Great Depression, portends cuts in benefits or increases in taxpayer and employee contributions.