Le Matin: la calculette qui ne met personne d’accord
NZZ: Kontroverse um Nullverzinsung im BVG
Die NZZ hat die an dieser Stelle mehrfach behandelte Frage der Nullverzinsung bei Überdeckung aufgegriffen und dazu Anton Streit, Vizedirektor BSV, befragt. Dieser unterstützt im Grundsatz die Haltung der Experten sowie des ASIP, welche unter bestimmten Bedingungen diese Null- (resp. Minderverzinsung) auch ohne Unterdeckung als Option behalten wollen. Eine entgegen gesetzte Meinung vertreten die Aufsichtsämter und insbesondere Erich Peter von der Zürcher Aufsicht, der sich in Artikeln in der AJP sowie in Interviews explizit dazu geäussert hat.
In der NZZ vom 9.1.10 heisst es dazu: “Auf Anfrage erklärt BSV-Vizedirektor Anton Streit, dass das Bundesamt in den letzten Jahren stets folgende Meinung vertreten habe: Um aus einer Unterdeckung herauszukommen oder um zu verhindern, dass die Kasse in eine finanziell schwierige, unstabile Lage gerät, kann eine Vorsorgeeinrichtung eine Minder- oder Nullverzinsung durchführen, allerdings nur, wenn das gesetzlich obligatorische Leistungsniveau weiter gewahrt bleibt.
«Es ist gut möglich, dass wir dazu einige Präzisierungen anbringen werden», sagt Streit. Denkbar sei auch, dass dies im Rahmen einer generellen Überarbeitung der Weisungen zur Behebung von Unterdeckung geschehe. Aus der heutigen Formulierung in den Weisungen könne jemand den Schluss ziehen, dass etwas verboten sei, nur weil es nicht explizit erwähnt ist.
Der BSV-Vizedirektor ist nicht der Meinung, dass das vielzitierte Bundesgerichtsurteil vom vergangenen September eine Praxisänderung erzwingt. Das Urteil betreffe eine Zinsfrage im Zusammenhang mit einem Scheidungsfall, und weil es nur von drei Richtern (statt fünf) gefällt worden sei, gelte es nicht als Leitentscheid. Bis jemand einen solchen erzwingt, hat aber möglicherweise die Politik die Rechtslage geklärt.”
Artikel NZZ / Beiträge zum Thema auf der Website Vorsorgeforum
Erfolg für Ethos bei Say on Pay
Ethos schreibt in einer Mitteilung: “Gemeinsam mit acht Schweizer Pensionskassen* hatte Ethos im September 2009 bei Zurich Financial Services, Swiss Re, Holcim und zum zweiten Mal bei Novartis einen sogenannten Say-on-Pay-Aktionärsantrag eingereicht. Dieser verlangt eine Konsultativabstimmung der Generalversammlung über den Bericht der Management-Vergütungen. Nach Gesprächen mit Ethos lassen nun Zurich Financial Services und Swiss Re ihre nächsten ordentlichen Generalversammlungen über das Vergütungssystem oder einen Vergütungsbericht abstimmen. Ethos und die acht Pensionskassen werden bei diesen zwei Unternehmen deshalb die Aktionärsanträge zurückziehen. Bis zum Vorliegen einer gleichlautenden Regelung bei Novartis (GV am 26. Februar 2010) und Holcim (GV am 6. Mai 2010) werden die bei diesen Gesellschaften gestellten Anträge aufrechterhalten.”
Wechsel im Stiftungsrat der Gemini
Die Gemini-Sammelstiftung, durch ein weiterhin offenes Rechtsverfahren ins allgemeine Bewusstsein gerückt, wird einen Wechsel im Präsidium ihres Stiftungsrates vornehmen. Hans Ender, bisheriger Präsident (und alt-ASIP-Präsident), ist per Ende 2009 altershalber zurück getreten. Neuer Arbeitgebervertreter ist Vital G. Stutz, früherer Geschäftsführer der Angestellten Schweiz. Dies geht aus einem Brief der Gemini an die angeschlossenen Vorsorgewerke hervor. Stutz war bis 30.9.09 Arbeitnehmervertreter im SR der Auffangeinrichtung.
Funding Status of U.S. Pensions Tops 85 Percent at End of 2009
Propelled by rising stocks and an increase in the yields of long Aa corporate bonds, the funded status of the typical U.S. corporate pension plan in December increased 3.0 percentage points to 85.5 percent, the best funding ratio during the entire year, according to monthly figures published by BNY Mellon Asset Management.
Assets for the typical U.S. corporate pension plan rose 0.9 percent and liabilities declined 2.6 percent for the month, as reported by the BNY Mellon Pension Summary Report for December 2009. For the year through December 31, 2009, BNY Mellon reports the funding ratio for the typical U.S. corporate pension plan is up 11.6 percentage points.
UK pension funds saw returns of 14% in 2009
UK pension funds saw average returns of 14 per cent in 2009, estimates released by BNY Mellon Asset Servicing have revealed. According to the figures, these are the best pension fund returns since 2005, with an estimated real return of 14.9 per cent when measured against RPI inflation for 2009. The estimates also reveal that pension funds have made gains over the three year period to December 31 2009, with an estimated average return of 1.7 per cent per annum. Overall, UK equities posted returns of 30.1 per cent during 2009, while Bonds and UK bonds showing negative returns.
ASIP: Standortbestimmung zum Jahresbeginn
Der Pensionskassenverband hat zur traditionellen Mitgliederveranstaltung zum Jahresbeginn eingeladen und das Interesse war erneut gross, kein Wunder angesichts der zahlreichen Probleme und Herausforderungen, denen sich die 2. Säule stellen muss. Yves Rossier schilderte die Aktualitäten aus Sicht des BSV und betonte erwartungsgemäss die Bedeutung der bevorstehenden Abstimmung zum Umwandlungssatz. Er unterliess es auch nicht, auf die Diskussion in der BVG-Kommission (mit starker Arbeitnehmer-Vertretung) hinzuweisen, welche mehrheitlich eine Empfehlung an den Bundesrat mit dem Satz von 6,4 Prozent verabschiedet hatte, gegen anderslautende Anträge mit Sätzen von 6,1 und 6,2 Prozent (sic!). Anzufügen wäre, dass der Arbeitsgruppe, welche den Bericht zur Senkung des Umwandlungssatzes erstellte, auch die geschäftsführende Sekretärin des SGB, Colette Nova, angehörte und diese Gruppe ihren Bericht mit der Empfehlung zur erneuten Senkung einstimmig genehmigte. Wenig Verständnis zeigte Rossier gegenüber den Angriffen der Linken auf die Versicherer, die jetzt mangels anderer Argumente als Hauptgrund gegen die Senkung angeführt werden. Er ging auch auf die Finanzierungsvorschriften für die öffentlichen Kassen ein. Das Geschäft befindet sich gegenwärtig noch in der Kommissionsberatung. Rossier wagte die Prognose, dass man sich auf eine Mindestdeckung für Kassen mit Staatsgarantie von 80 Prozent einigen werde. Die damit verbundenen Probleme sind ihm bekannt.
Peter Bänziger (Swisscanto), der im vergangenen Jahr eine ebenso optimistische wie mutige Prognose über die Entwicklung der Kapitalmärkte für 2009 abgegeben hatte – und recht behalten sollte – zeigte sein Dilemma auf: Das Jahr 2010 sei schwieriger zu prognostizieren, dafür würden seine Prognosen jetzt wohl eher geglaubt. Die Finanzkrise erklärte er für überstanden und für die Wirtschaft erwartet er eine normale Erholung mit massiven Gewinnsteigerungen der Unternehmen bei gleichzeitig wenig veränderten Zinsen und geringer Inflation. Die Konsequenz: Aktien seien zu übergewichten. Sein Schlagwort zum neuen Jahr: The Trend is your Friend - and the Trend is up.
Dem Präsidenten des ASIP, Christoph Ryter, oblag es, aus Sicht des Verbands die Lage zu analysieren. “Wir sind noch nicht über den Berg”, gab er zu bedenken. Die Zinsen sind tief und an den Aktienmärkten waren über die letzten zehn Jahre bestenfalls die Gebühren zu verdienen. Er ging auf zahlreiche aktuelle Themen ein. So auf die Diskussion um die Nullverzinsung, zu welcher er eine Aussprache am Runden Tisch vorschlug. Kritisiert wurde von ihm die AHV, welche durch ihre Beitragspolitik die Wohlfahrtsfonds gefährde. Es sei wenig hilfreiche, wenn eine Sozialversicherung sich auf Kosten der anderen sanieren wolle. Überrascht wenn nicht irritiert zeigte er sich über den grossen Einfluss der internationalen Rechnungslegungsvorschriften auf die Schweizer Pensionskassen, obwohl diese im Grunde gar nicht betroffen sein sollten.
Das abschliessende Podiumsgespräch vereinigte Politiker und Vertreter der Sozialpartner. Auf die Frage von Moderator Hanspeter Konrad, ob denn nicht mit Absprachen zwischen den Sozialpartnern der Einfluss der Politik auf die 2. Säule eingedämmt werden könnte, musste Thomas Daum (Arbeitgeber) zu bedenken geben, dass unter den aktuellen Bedingungen das sich wohl kaum realisieren lasse. Paul Rechsteiner, (SGB) bestätigte diese Annahme indirekt, indem er es während der ganzen Diskussion standhaft unterliess, Fragen über Kosten und Finanzierung sowohl bei AHV wie Beruflicher Vorsorge zu beantworten, sondern sich auf die bekannten politischen Schlagworte beschränkte. Nur über Ausgaben zu reden ohne die Kosten zu bedenken, hat aber wenig Sinn, wie jeder verantwortungsvolle pater familias sehr wohl weiss.
Die Folien zu den Referaten können auf der Website des ASIP herunter geladen werden (Login für Mitglieder).
BE: Lehrer fordern Gleichbehandlung bei der Pensionskasse
Das neue Jahr bringt den 32 500 Versicherten der Bernischen Pensionskasse (BPK) höhere Lohnabzüge. Um die Vorsorgeeinrichtung im Lot zu halten, wurden die Beiträge von 18,8 auf 21 Prozent des versicherten Lohnes erhöht. 9,2 Prozent gehen zulasten der bei der BPK versicherten Staatsangestellten, 11,8 Prozent steuert der Kanton als Arbeitgeber bei. Eher ungewöhnlich in einer solchen Situation bringt die Beitragserhöhung den BPK-Versicherten auch neue Neider. Die 15 800 bei der Bernischen Lehrerversicherungskasse (BLVK) versicherten Lehrkräfte fühlen sich jetzt benachteiligt. Ihr Berufsverband Lebe fordert die Erziehungsdirektion in einem offenen Brief auf, «schnellstens auf eine Wiederherstellung des Gleichgewichts hinzuwirken».
Reto Kuhn neuer CIO der Vaudoise
Reto Kuhn ist bei Vaudoise Versicherungen zum Chief Investment Officer (CIO) und Stellvertreter von Jean-Daniel Laffely (CFO), Leiter des Departements Finanzen und Anlagen der Gruppe Vaudoise Versicherungen, ernannt worden. Der 45-jährige Kuhn wird seine Stelle im Laufe des Monats Januar 2010 antreten, wie das Unternehmen mitteilt. Reto Kuhn war als operativer Direktor bei der Gründung der PFS Pension Fund Services AG dabei. Danach war er bei der SAM Sustainable Asset Management AG beschäftigt, wo er eine Stelle als Verantwortlicher für alternative Anlagen und dann als Verantwortlicher für institutionelle Kunden (Schweiz) innehatte.
Hektik um den UWS, SGB aktiviert Stiftungsräte
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat die Gründung eines Komitees mit dem Titel “Stiftungsräte und Pensionskassenfachleute gegen den Rentenklau” angekündigt, welches am 28. Januar eine Medienkonferenz durchführen werde. Der SGB schreibt dazu in einer Mitteilung: “Zahlreiche Stiftungsräte sind mit der vorgesehenen Senkung der künftigen Renten nicht einverstanden (u.a. Stiftungsräte aus den Pensionskassen der SBB, der Post und der SRG SSR Idée Suisse, aus den Kassen der Novartis, Syngenta, Clariant, Valorec, Freelance, Securitas, Bâloise und Profond sowie aus den öffentlich-rechtlichen Kassen des Bundes (Publica), der Stadt Zürich, des Kantons Thurgau, des Kantons Bern und der Stadt Winterthur). Sie haben sich zusammen mit Fachleuten der zweiten Säule, die sich in ihrer Kritik am Rentenklau von ASIP und Versicherungswirtschaft nicht ernst genommen fühlen, in einem Komitee gegen die Senkung des Umwandlungssatzes organisiert. Sie empfehlen den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern am 7. März ein Nein in die Urne zu legen.”
P.W. Dazu ist mindestens festzuhalten, dass die allermeisten der Kassen, aus denen sich die Stiftungsräte des Komitees rekrutieren, von einer Senkung des Mindest-Umwandlungssatzes gar nicht betroffen wären, weil sie hohe überobligatorische Leistungen bieten und die vom Gesetz verlangten Sätze mit tieferen Sätzen im Ueberobligatorium kompensieren können und dies in grossem Masse auch tun. Der Gewerkschaftsbund macht zudem nirgend einen Hinweis auf die Tatsache, dass die Festsetzung des Umwandlungssatzes durch die Stiftungsräte genehmigt werden muss. Es liegt also in ihrer Macht, auch höhere Sätze als gesetzlich verlangt festzusetzen. Die Gewerkschaften scheinen darauf bedacht, den Handlungsspielraum der paritätisch zusammen gesetzten Stiftungsräte weiter zu beschneiden, um für sich die Priorität der Politik zu nutzen. Dass sie dabei die Stiftungsräte desavouieren, scheint sie nicht zu stören.
economiesuisse: 2. Säule sichern und Zusatzbeiträge verhindern
An einem Medienanlass der economiesuisse haben sich Vertreter der Verbände und Sozialpartner zum Thema Anpassung des Mindestumwandlungssatzes geäussert. Für Rudolf Stämpfli, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, ist klar: „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Lasten gerecht verteilt werden.“ Stämpfli betont, dass es nicht angehen kann, die Finanzierungslast zu hoher künftiger Renten alleine den aktiven Versicherten zu übertragen und ihnen damit höhere Lohnabzüge aufzubürden.
Auch für den Präsidenten des Wirtschaftsdachverbands economiesuisse, Gerold Bührer, ist die Anpassung des BVG-Umwandlungssatzes ein notwendiger Schritt: „Die Gegner sprechen von Rentenklau, tatsächlich ist es aber ein Diebstahl an den Erwerbstätigen und der kommenden Generation, wenn der Umwandlungssatz nicht angepasst wird.“ Ungedeckte Rechnungen bei der Altersvorsorge schaden dem Vertrauen in die soziale Sicherheit und können sich in Zukunft zu einem gewaltigen Standortnachteil entwickeln.
Der Finanzierungsbedarf anderer Sozialversicherungen wird in absehbarer Zeit zu Mehrkosten für die Erwerbstätigen führen. „Dies geht so nicht“, sagt Hans-Ulrich Bigler vom Schweizerischen Gewerbeverband. „Der Widerstand der Linken und der Gewerkschaften gegen die Anpassung des Umwandlungssatzes ist für mich unverständlich. Wer diese Korrektur verhindern will, setzt die Stabilität der 2. Säule leichtfertig aufs Spiel und handelt unverantwortlich."
Weiter bestimmt die Rendite, wie hoch der Umwandlungssatz für die jährlich ausbezahlte Rente ist. Die eingerechnete Rendite muss von den Pensionskassen garantiert werden. Mit dem Satz, der heute gilt, müssen die Pensionskassen fast fünf Prozent Zins erreichen. Suzanne Steiner-Weck, Arbeitnehmervertreterin im Stiftungsrat der Sulzer Vorsorgeeinrichtung (SVE), und Christoph Ryter, Präsident des Schweizerischen Pensionskassenverbands ASIP, sind sich einig: „Finanziell sicher ist eine Kasse, die gegenüber ihren Versicherten Verpflichtungen eingeht, die sie realistischerweise erfüllen kann.“
Mitteilung economiesuisse, Referate
Yves Rossier zum UWS-Referendum: “Mit 180 gegen einen Baum”
Yves Rossier, der um treffende Metaphern nie verlegene Chef des BSV, wurde in einem Interview im “Sonntag” zur Senkung des Mindest-Umwandlungssatzes befragt. Neben viel anderem Bedenkenswertem hat er sich auch zum Vorwurf geäussert, von der Senkung würden primär die Versicherer profitieren. Dazu Rossier: “Wir machen Regeln für die Pensionskassen, nicht für die Versicherungen. 6,4 Prozent ist der richtige Satz für die Pensionskassen. Ich kann ja verstehen, wenn man den Versicherern misstraut und ihnen eins auswischen will. Aber deshalb das ganze System zu gefährden, ist verantwortungslos. Ich fahre ja auch nicht mit 180 gegen einen Baum, nur weil ich mein Auto auswechseln will.”
Tages-Anzeiger: Strahm versucht sich erneut am Thema Pensionskassen
Bei der jährlichen Wahl der “Journalisten des Jahres” im “Schweizer Journalist” hat der Ex-Preisüberwacher Rudolf Strahm in der Kategorie Kolumne den sechsten Rang erreicht. Die Begründung»: “Bei ihm kann man was lernen”. In seiner Kolumne vom 5.1.2010 im Tages-Anzeiger kann man u.a. lernen, dass Pensionskassen Selbstbedienungsläden sind. Selbstbedienungsläden sind unserer Erfahrung gemäss Einrichtungen, in denen man nach freier Wahl seine Güter einkauft und am Schluss an der Kasse dafür bezahlt. Was er gegen dieses System hat und was es mit Pensionskassen zu tun hat, wird allerdings nicht klar. Dafür kann man bei Strahm lernen, was zur Unterdeckung vieler Pensionskassen im letzten Jahr geführt hat. Zitat: “Die PK-Verantwortlichen führen die finanzielle Notlage ihrer Kassen auf die Alterung der Bevölkerung und die gesunkenen Kapitalerträge zurück. In Tat und Wahrheit haben sie die finanziellen Probleme weitgehend selber verursacht. Erster Grund: die exorbitanten Verwaltungs- und Beratungskosten. Zweiter Grund: Sie haben sich mit riskanten Anlagegeschäften an der Börse verspekuliert.”
Man kann man an dieser Stelle die Lektüre getrost abbrechen und feststellen, dass ausser Unterstellungen und perfiden Angriffen bei Strahm wenig zu holen und schon gar nichts zu lernen ist. Er breitet – wie schon bei früherer Gelegenheit – seine effekthascherische Polemik aus, ohne sich um die Fakten zu kümmern. Der Tages-Anzeiger, der sich mit seinem “PK-Rating” um Information und Transparenz in der 2. Säule bemüht, sollte sich überlegen, ob er seine Spalten weiterhin auch für die Meinungen des Herrn Strahm zu den Pensionskassen hergeben will. Beides zusammen geht nicht.
Medieneinladung des Gewerkschaftsbundes zum UWS
An einer Medienkonferenz werden die Träger des Referendums gegen die Anpassung des Mindest-Umwandlungssatzes ihre Gründe erläutern. Die Medienkonferenz findet statt am Montag, 11. Januar um 10 Uhr im Hotel Bern, Zeughausgasse, Bern. An der Medienorientierung werden teilnehmen: Paul Rechsteiner, Präsident Schweizerischer Gewerkschaftsbund, Nationalrat; Rita Schiavi, Geschäftsleitungsmitglied der Gewerkschaft Unia; René Schuhmacher, Publizistischer Leiter Konsumentenzeitungen K-Tipp und Saldo; Christian Chevrolet, Directeur Konsumentenzeitungen BonàSavoir und ToutCompteFait; Aldo Ferrari, Mitglied mehrere Pensionskassen-Stiftungsräte und Gewerkschaftssekretär Unia; Martin Flügel, Präsident Travail.Suisse.
Arbeits- und Vorsorgebedingungen im Detailhandel
Ein aktueller Vergleich der Arbeitsbedingungen des Verkaufspersonals im Detailhandel zeigt, dass wir von deutschen Verhältnissen weit entfernt sind. Die deutschen Discounter stellen ihr Personal in der Schweiz zu Bedingungen an, die sich zumindest in der Theorie nicht massiv von den Konditionen anderer Anbieter unterscheiden. In der Praxis entscheiden weitere Faktoren über das Befinden am Arbeitsplatz. Dennoch wagt der Tages-Anzeiger einen Vergleich. Dazu gehört auch die Berufliche Vorsorge.
«Für das Verkaufspersonal mit seinen tiefen Löhnen ist es wichtig, einen tiefen oder gar keinen Koordinationsabzug zu haben», sagt Carlo Mathieu von der Gewerkschaft Syna. «Der Koordinationsabzug stellt eine gesetzliche Diskriminierung der Teilzeiter dar.» Die Höhe des Anteils des Arbeitgebers am Beitrag in die Pensionskasse sei zweitrangig.
Keinen Koordinationsbeitrag ziehen nur Denner und Lidl ab. Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen aufs volle Gehalt Beiträge ein. Einen flexiblen Abzug, der sich dem Beschäftigungsgrad anpasst, kennen Coop, Migros und Aldi. Einen relativ tiefen Abzug von 12’500 Franken nimmt Manor vor. Lediglich Spar zieht die ganzen, vom Gesetzt vorgesehenen 23’940 Franken ab.