PKE reorganisiert, Entlassungen von Fluri und Auckenthaler
Die Pensionskasse Energie orientiert auf ihrer Website, dass sie “ihre Organisationsstruktur an die veränderten Marktbedingungen und an die wachsenden Kundenansprüche” anpasst. Konkret heisst das: “Die heutige Vorsitzende der Geschäftsleitung, Clivia Koch, wird zum CEO ernannt und übernimmt damit die Gesamtverantwortung für die operative Führung. Clivia Koch wird gleichzeitig den neu geschaffenen Bereich «Marketing und Services» leiten. Die Bereiche «Versicherungen» und «Kapitalanlagen» erfahren folgende personelle Veränderungen: Die bisherigen Bereichsleiter Beatrice Fluri und Christoph Auckenthaler verlassen das Unternehmen und werden sich neu orientieren. Der Bereichsleiter «Finanzen und Prozesse», Bernard Rasper, behält seine bisherigen Funktionen.”
Die Funktionen von Auckenthaler und Fluri werden neu besetz werden. Bis zur Neubesetzung übernimmt Clivia Koch die operative Verantwortung für diese Bereiche; sie wird von Benjamin Brandenberger und Martin Hubatka beratend unterstützt. Das Ausscheiden der beiden ehemaligen Mitarbeiter Auckenthaler und Fluri steht in keinem Zusammenhang mit mangelnder Kompetenz; der Schritt reflektiert vielmehr die Neuausrichtung der PKE an die veränderten Marktbedingungen sowie die wachsenden Kundenansprüche. Diese Neuausrichtung wird auch in der Gründung des Bereichs «Marketing und Services» reflektiert.
Auckenthaler war Leiter Kapitalanlagen bei der PKE, zudem ist er Dozent für Banking and Finance an der Universität Zürich, Mitglied des Verwaltungsrates des AHV-Ausgleichsfonds und hat mehrere Fachbücher und Fachartikeln publiziert. Vor seiner Tätigkeit bei der PKE war er rund acht Jahre bei der KPMG für den Aufbau und die Leitung des Investment Consultings verantwortlich. Bei Pictet war er von 2003 bis 2006 im Global Custody in den Bereichen Projekte, Relationship Management und Kundenakquisition tätig.
Beatrice Fluri war Mitglied der Geschäftsleitung der PKE und zuständig für den Versicherungsbereich. Sie leitet als Mitglied des Asip-Vorstands dessen Kommission für Gemeinschaftseinrichtungen. Fluri ist auch Mitglied des Vorstands des Vorsorgeforums.
(Hinweis: der zweite Abschnitt wurde aufgrund einer Intervention des PR-Beraters der PKE ersetzt).
BSV-Mitteilungen Nr. 110
Die “Mitteilungen über die berufliche Vorsorge Nr. 110” des BSV enthalten u.a. Beiträge zu folgenden Themen: Verstärkung des Einlegerschutzes; Externe Versicherung bzw. Weiterversicherung bei Reduktion des Beschäftigungsumfangs; Auszahlung des Kapitals bei einer FZ-Einrichtung vor Ablauf der Frist von 3 Jahren sowie neue Gerichtsentscheide.
FuW: Versicherer sind cleverer
Die Lebensversicherer haben sich im Anlagebereich cleverer verhalten als die Pensionskassen. Sie zogen sich frühzeitiger und aktiver aus den schwankungsanfälligen Aktienengagements zurück als ihre massgeblichen Wettbewerber im Milliardengeschäft der Altersvorsorge. Während die Vermögen der Pensionskassen gemäss
ersten Auswertungen im letzten Jahr durchschnittlich 13% verloren, dürften die Versicherer mit 2 bis 4% Minusperformance abgeschlossen haben, schreibt die Finanz und Wirtschaft.
Bâloise, Nationale Suisse und Helvetia haben den Anteil der Aktien am Versicherungsvermögen bereits in der ersten Hälfte 2008 um ein Drittel oder mehr auf 5 bis 9% verringert. Swiss Life kürzte das Engagement gar von 7,5 auf 2,5%. Seither dürften sich die Versicherer noch mehr zurückgezogen haben. Die Pensionskassen
hingegen hielten weitgehend am Aktienbestand fest.
Swisscanto: Pensionskassen in der Finanzkrise
Die Swisscanto-Mitteilung “Inform, 1-2009” beschäftigt sich mit den Auswirkungen der aktuellen Marktsituation auf die Vorsorgeeinrichtungen. Dabei wird u.a. detailliert auf die bei Sanierungsmassnahmen inhärenten Interessenkonflikte zwischen den Generationen hingewiesen, die je nach Altersstruktur der Kassen unterschiedliche Massnahmen nahelegen. Zudem werden Entscheidungshilfen für Stiftungsräte entwickelt.
Neue Anlageexperten bei Swisscanto
Die Swisscanto Gruppe besetzt mehrere Stellen neu. Yves Kuhn wird Senior Portfolio Manager Emerging Markets, Ralf Branda, Leiter International Business Development und Bruno Wicki Leiter Alternative Anlagen. Yves Kuhn (1965), Master of Business Administration und Dipl.Ing ETH, wird per 1. März 2009 als Senior Portfolio Manager für die Emerging Markets die entsprechende Anlagefonds von Swisscanto führen. Kuhn hat seine Karriere als Portfolio Manager bei Pictet Asset Management in London angefangen, wo er während fünf Jahren tätig war. Er war Gründungspartner und Chief Investment Officer bei Fabien Pictet and Partners, einem FSAregistrierten Investment Manager.
Mitteilung Swisscanto
Grüne unterstützen Referendum gegen Rentensenkung
Der Vorstand der Grünen Schweiz hat beschlossen, das Referendum gegen die Senkung des Umwandlungssatzes im BVG zu unterstützen. Begründung: “Die Massnahme ist unnötig, unsozial und untergräbt das Vertrauten in die Altersvorsorge.”
Weiter heisst es auf der Website der Partei: “Dieser geplante Sozialabbau ist umso stossender als die Versicherungen in den letzten Jahren grosse Gewinne gemacht und den Managern Millionengehälter bezahlt haben. Anstatt bei den Renten zu kürzen verlangen die Grünen, dass die Renditen für Aktionäre und Manager der Lebensversicherer reduziert werden. Und es geht nicht an, dass die RentenbezügerInnen zur Kasse gebeten werden für die zum Teil riskante und verfehlte Anlagepolitik der Versicherer. Alle Menschen in der Schweiz haben das Recht auf eine angemessene Altersrente. Diese ist zu erreichen durch eine Stärkung der AHV und durch eine ausgewogene Politik bei der 2. Säule. Der geplante Rentenabbau widerspricht diesen Anliegen.”
Grüne
Madoff: Neues Schweizer Opfer
Die Liste der Schweizer Vermögensverwalter, die auf den mutmasslichen Betrüger Bernard Madoff hereingefallen sind, ist um einen Namen länger: Auriga International Advisers, ein 1996 gegründeter Hedge-Fund mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln. Hinter der selbst für Hedge-Funds verschwiegenen Firma steht der Zürcher Vermögensverwalter Jakob Rauber. Das geht aus Dokumenten sowie einer Analyse von Auriga-Fonds hervor. Auriga gehört zu den grössten Madoff-Opfern überhaupt, schreibt die SonntagsZeitung. Auriga war vor zwei Jahren in die Schlagzeilen geraten. Roland Rümmeli, der damalige und später entlassene Chef der Siemens-Pensionskasse, hatte Retrozessionen von Auriga in die eigene Tasche gesteckt, wurde verhaftet und in Untersuchungshaft genommen.
SGK-N: Keine erzwungene vorzeitige Pensionierung; Zustimmung zur Strukturreform
Zusätzlich zum Ärztestopp, worüber die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-NR) an einer Medienkonferenz berichtet hat, behandelte die Kommission an ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr parlamentarische Initiativen, führte ein Hearing zur BVG-Strukturreform durch und setzte schwerpunktmässig die Detailberatung der UVG-Revision fort.
Bereits am 9. November 2007 hatte die Kommission einer von Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer eingereichten Pa. Iv. „Keine Diskriminierung älterer Arbeitnehmer. Änderung des Freizügigkeitsgesetzes" ( 07.436 n) einstimmig Folge gegeben. Die Initiative verlangt, dass rechtlich sichergestellt wird, dass niemand bei Auflösung des Arbeitsverhältnisses kurz vor Erreichen des ordentlichen Rentenalters gegen seinen Willen zur vorzeitigen Pensionierung gezwungen werden kann. Auch in der SGK des Ständerates stiess dieses Anliegen oppositionslos auf Zustimmung. Einstimmig verabschiedete die SGK-NR an ihrer Sitzung denn auch eine entsprechende Änderung des Freizügigkeitsgesetzes zuhanden des Nationalrates und zur Stellungnahme an den Bundesrat. Die Kommission wünscht eine Traktandierung bereits in der kommenden Frühjahrssession, damit die Revision auf den 1.1.2010 in Kraft gesetzt werden kann.
Zudem führte die Kommission Anhörungen (s.u.) zur BVG-Teilrevision. Strukturreform ( 07.055 s) durch. Die Teilrevision zielt auf eine Stärkung der Aufsicht über die Pensionskassen und der Verwaltung von Vorsorgegeldern und sieht Massnahmen vor, um ältere Arbeitnehmer zum Weiterarbeiten zu ermutigen. Die Anhörung zeigte, dass die vom Ständerat ergänzte Vorlage breite Unterstützung findet.
Die Kommission tagte am 14./ 15./16. Januar 2009 unter dem Vorsitz von Jürg Stahl (SVP, ZH) und teilweise in Anwesenheit von Bundesrat Pascal Couchepin in Bern. An den Anhörungen zur BVG-Teilrevision ( 07.055 s) nahmen teil: Roland A. Müller, Mitglied der Geschäftsleitung des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes; Kurt Gfeller, Vizedirektor Schweizerischer Gewerbeverbandes; Colette Nova, Leitende Sekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds; Matthias Kuert, Leiter Sozialpolitik, Travail Suisse; Hanspeter Konrad, Direktor ASIP; Daniel Dürr, Geschäftsführer der Stiftung Sicherheitsfonds BVG; Donald Desax, Helvetia Versicherung.
UK pension funds post negative yearly returns
UK pension funds received negative yearly returns for the first time since the last downturn at the start of the decade, according to BNY Mellon Corporation. The global financial services company said however that the medium-term outlook was favourable despite the current financial volatility.
Estimates released by BNY Mellon Asset Servicing showed the average UK pension fund achieved an estimated weighted average return of minus 9.8 per cent for the year ending 31 December 2008. Results were more positive in the medium term, with the average pension fund achieving an estimated return of 1.7 per cent a year for the three years to 31 December 2008. Returns were even more promising over a five-year period with funds achieving an estimated weighted average return of 6.6 per cent, according to BNY Mellon.
Hedge Funds: Nur geringe Rückzüge von Pensionskassen
Die Finanzkrise und der Madoff-Skandal haben den Dachfonds für Hedge Funds stark zugesetzt. Branchenexperte Peter Meier erklärt in Stocks die Folgen für die Branche und die Anleger. Zu den Verlusten meint Meier: “Wir schätzen, dass die von Dachfonds verwalteten Vermögen von ihrem im März erreichten Rekordstand bei 44 Milliarden Dollar bis zum Jahresende 2008 um 40 Prozent gefallen sind und nun noch rund 25 Milliarden betragen. Vom Rückgang entfallen etwa ein Viertel auf Wertverluste, drei Viertel auf Kapitalrückzüge. Der Schweizer FoHF-Markt leidet also relativ stark, weil das volatile Massenkundengeschäft rund ein Viertel ausmacht. Schätzungsweise 30 Prozent entfallen auf vermögende Privatkunden, die Hälfte auf Pensionskassen. Letztere erweisen sich als stabiles Kundensegment: Sie haben in dieser Krise nur etwa zehn Prozent ihrer Hedge-Fund-Anlagen zurückgezogen.”
Handelsblatt: Interview mit Dominique Biedermann
Dominique Biedermann ist Direktor der Anlagestiftung Ethos. Im Interview mit dem Handelsblatt spricht er über falsche Anreize bei der Banker-Vergütung, mangelnde Transparenz und die Frage, wie die Mitbestimmung der Aktionäre am Vergütungssystem verbessert werden könnte.
SGB-Präsidium für Unterstützung des BVG-Referendums
Der Schweiz. Gewerkschaftsbund schreibt in einer Pressemitteilung: “Der Präsidialausschuss des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGB beantragt dem Vorstand die Unterstützung des Referendums gegen die Senkung des Umwandlungssatzes bei der beruflichen Vorsorge (BVG). Der SGB-Vorstand wird an seiner Sitzung vom 28. Januar über die Unterstützung des Referendums befinden”. Nach Darstellung des SGB ist die Anpassung des Umwandlungssatzes “vor allem auf Druck der Lebensversicherer erfolgt.”
Aufsicht: Rasche Transparenz über Finanzierungssituation der PKs
Sowohl die kantonalen Aufsichtsämter wie auch die Aufsicht beim Bund (BSV) haben die Vorsorgeeinrichtungen aufgefordert, bis Ende Februar Meldung zu erstatten, falls eine Unterdeckung vorliegen sollte. Dazu reichen erste Schätzungen aus, die Zahlen müssen weder vom Experten noch der Revisionsstelle geprüft sein. Die Aufsichtsämter wollen damit sowohl das Informationsbedürfnis bei den politischen Instanzen befriedigen wie auch für sich selber einen Überblick über den zu erwartenden Arbeitsaufwand erhalten, der massgeblich durch die Anzahl der Unterdeckungsfälle bestimmt wird. Wie Christina Ruggli (Aufsicht BS und Präsidentin der Konferenz der kant. Aufsichtsämter) ausführt, werden keine detaillierten Zahlen erwartet und erst recht keine Darlegung der geplanten oder beschlossenen Sanierungsmassnahmen. Es handle sich dabei nicht um einen vorgezogene Bericht, der nachwievor erst bis 30.6. einzureichen ist. Ruggli äusserste sich gegenüber dem Vorsorgeforum auch zum vielfach geforderten “Augenmass” bei der Anordnung von Sanierungsmassnahmen. Dieses könne nicht flächendeckend umgesetzt werden, sondern zwingend nur am Einzelfall. In diesem Sinne sei es schon jetzt Teil der geübten Praxis.
Umwandlungssatz: K-Tipp ergreift das Referendum
Die Zeitschrift K-Tipp ergreift das Referendum gegen die Anpassung des Umwandlungssatzes. Die Begründung: “Es ist bereits die zweite Kürzung innerhalb von vier Jahren. Wer jahrzehntelang gearbeitet und einbezahlt hat, verdient die Renten, die versprochen wurden. An der Kürzung haben nur die Versicherungen ein Interesse: Ihre Gewinne würden steigen.”
Motion: Anlagevorschriften für Pensionskassen. Weniger Risiken auf Kosten der Versicherten
Der Bundesrat wird gebeten, im Sinne einer Risikominimierung für Pensionskassen-Anlagen die folgenden Vorschriften zu erlassen:
1. Verzicht auf strukturierte Produkte und Hedge Fonds;
2. Verzicht auf Aktivfonds;
3. Fremdwährungsanlagen nur mit obligatorischer Wechselkursversicherung;
4. Offenlegung von Retrozessionen, Vertriebsvergütungen, Provisionen ("Kickbacks") der Pensionskassenverwalter sowie der beigezogenen Anlageberater;
5. Namentliche Nennung der von den Pensionskassen beigezogenen Experten, Anlageberater und Anlagemanager in den Jahresberichten der Pensionskassen.
Eingereicht von
Sommaruga Simonetta; Einreichungsdatum: 19.12.2008; Eingereicht im Ständerat; Stand der Beratung: Im Plenum noch nicht behandelt.
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