CS PK-Index: Q1 2011
Im 1. Quartal 2011 legte der Credit Suisse Pensionskassen-Index um 1,02 Punkte resp. 0,81% zu und liegt per 31. März bei 126,35 Punkten. Zum positiven Resultat haben der Januar mit 0,61% und der Februar mit 0,80% beigetragen, während der März ein Minus von 0,59% zu verzeichnen hatte. Die Performance Contribution zeigt, dass insbesondere die Kategorien Aktien Ausland (0,39), Immobilien (0,30), alternative Anlagen (0,14) und Fremdwährungsobligationen (0,10) zur positiven Rendite beigetragen haben.
Die BVG-Mindestverzinsung, ebenfalls ausgehend von 100 zu Anfang des Jahres 2000, legte im Berichtsquartal um weitere 0,5% resp. 0,68 Punkte auf den Stand von 137,39 zu. Die Differenz verringerte sich dadurch auf 11,04 Punkte.
In der Anlageallokation per 31.3.2011 fällt laut CS auf, dass die Liquiditätsquote (6,9%) erneut abgebaut wurde. Ebenfalls abgebaut wurden die Engagements in den Schweizer-Franken-Obligationen (25,7%) und Fremdwährungsobligationen (8,8%). Aufgebaut wurden die Engagements in den Kategorien Aktien Ausland (17,5%) und alternative Anlagen (5,0%). Die Schweizer-Franken-Quote befindet sich unverändert auf dem Niveau von Ende 2010 (78,2%). Die detaillierte Auswertung des Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index für das 1. Quartal 2011 wird in rund zwei Wochen publiziert.
CP Valaisanne: Trois ans et demi en appel contre l’ex-président
NZZ: “Wer weist das übereifrige BSV in die Schranken?”
Werner Enz behandelt in der NZZ die Reaktionen auf die Verordnungen zur Strukturreform. Er schreibt in seinem Kommentar: “Wenn es um die «Strukturreform» in der beruflichen Vorsorge, im Kern also um die Reorganisation der Aufsicht, geht, liegen zurzeit offenbar die Nerven blank. Falls Sozialminister Didier Burkhalter als zuständiger Departementschef nicht taub ist, dann hat er die geharnischte Kritik in der Vernehmlassung zur vom BSV ausformulierten Verordnungsänderung durchaus gehört. Statt aber sorgsam über die Bücher zu gehen, scheint es zurzeit im BSV starke Verfechter für ein Beharren auf dem Originaltext zu geben; es soll möglichst kein Jota geändert werden, meinen die Hardliner.”
Unter dem Titel “BVG-Strukturreform sorgt für rote Köpfe” fasst Enz die Kommentare einige der wichtigsten Akteure zusammen. Erwähnt werden ASIP, Konferenz der Kantonsregierungen, Arbeitgeberverband.
Petition Roger Rigo: Mitbestimmung der Rentner in den Stiftungsräten
Inhalt der Petition: Die Petition umfasst drei Forderungen:
1) Die Rentnerinnen und Rentner sollen in das oberste, paritätisch zusammengesetzte Organ ihrer Pensionskasse wählbar sein.
2) Die Rentnerinnen und Rentner sollen das Recht erhalten, Vertreterinnen und Vertreter in das oberste paritätische Organ zu wählen.
3) Das Präsidium des obersten paritätischen Organs soll abwechselnd von der Seite der Arbeitgeber und jener der Arbeitnehmer und Rentner wahrgenommen werden.
Antrag der SGK: Die Kommission beantragt mit 8 zu 1 Stimmen bei 1 Enthaltung, der Petition keine Folge zu geben.
Rolf Jufer: Vorsorgeverpflichtungen werden überprüft
Rolf Jufer, der ab 1.7.11 bei Mercer neu als Client Leader Schweiz wirken wird, hat sich in einem Interview der Handelszeitung zu aktuellen Fragen der BV sowie zu seiner Person geäussert. Gefragt wurde er, wo die Arbeitgeber der Schuh am meisten drücke. Dazu Jufer: “Bei grossen internationalen Unternehmen sind die globalen Vorsorgeverpflichtungen das Thema mit der grössten Aufmerksamkeit. Um dieses wachsende Problem zu entschärfen, haben führende Unternehmen das Ziel, die zukünftigen Vorsorgepläne als reine Sparpläne mit Kapitalleistung zu gestalten. Dies natürlich unter Berücksichtigung der lokalen Gesetzgebung. Pensionskassen in der Schweiz werden sich vermehrt der Kosten für die Vermögensverwaltung annehmen müssen, da das Preis/Leistungs-Verhältnis noch nicht bei allen Dienstleistern stimmt.”
Grenzgänger-Info Nr. 14: “Vor vertieften Diskussionen”
In ihrer Grenzgänger-Information Nr. 14 berichtet die “IG Pensionskasse” über die Veranstaltung vom Januar 2011 mit CDU-Bundestagsabgeordneten. Aus dieser Initiative ist von Armin Schuster Kontakt mit dem finanzpolitischen Sprecher der Unionsfraktion, Klaus-Peter Flosbach, aufgenommen worden, um das Thema erneut aufzugreifen und in der Bundespolitik vor allem in anstehende Gesetzgebungsprozesse einfließen zu lassen. Schuster geht aktuell davon aus, dass es alsbald zwischen Bundesfinanzministerium, Fraktionsspitze und den Bundestagsabgeordneten aus dem deutsch-schweizerischen Grenzgebiet „zu einer vertieften Diskussion praktikabler Lösungsmöglichkeiten kommen wird“. “Wir sind auf das Ergebnis gespannt”, schreibt die IG.
Grenzgänger-Info Nr. 14 / Positionspapier vom Januar 11 / IG Pensionskasse
OECD: Pension reforms must deliver affordable and adequate benefits
Recent reforms will still be insufficient to cover increased pension costs in the future, despite increases in retirement ages in half of OECD countries, according to a new OECD report.
Pensions at a Glance 2011 says that by 2050 the average pensionable age in OECD countries will reach 65 for both sexes. This represents an increase of about 1.5 years for men and 2.5 years for women. But life expectancy is rising even faster, outstripping the increase in pension ages by about 2 years for men and 1.5 years for women.
This means that in all but five OECD countries the time spent in retirement will continue to grow. Recent reforms are a step in the right direction to rein in public pension spending rising as a result of population ageing. The size of the working-age population in the OECD will peak around 2015 and decline by over 10% in 2050. But governments should consider the impact of benefit cuts on the most vulnerable. Pension reforms in OECD countries since the early 1990s have reduced future benefits on average by 20 per cent.
In Germany, Japan, the United Kingdom and the United States, for example, workers on low wages only get pensions worth around half of their previous earnings. “Further reforms are needed that are both fiscally and socially responsible,” said OECD Secretary-General Angel Gurría. “We cannot risk a resurgence of old-age poverty in the future. This risk is heightened by growing earnings inequality in many countries, which will feed through into greater inequality in retirement.”
PK-Statistik: Kennzahlen 2004-09
Das BFS hat eine Publikation mit den Kennzahlen der Pensionskassen-Statistik 2004-2009 auf seiner Website aufgeschaltet. Sie kann unentgeltlich bestellt oder als pdf heruntergeladen werden. Die zahlreichen Grafiken und Tabellen geben einen nützlichen und leicht lesbaren Überblick über die Entwicklung der beruflichen Vorsorge seit 2004.
Finanzierungsszenarien zur AHV (2)
Während der Gewerkschaftsbund vorrechnet, dass bezüglich AHV-Finanzierung alles halb so schlimm und die Finanzierung bis 2025 gesichert sei, kommen die Arbeitgeber zu anderen Ergebnissen. Roland Müller, Mitglied der Geschäftsleitung des Arbeitgeberverbands, schreibt: “Mit der drastischen Verschlechterung des Aktiven/Rentner-Verhältnisses sind für die umlagefinanzierten AHV in absehbarer Zeit rasch wachsende Defizite vorprogrammiert. Ob der AHV-Fonds dadurch zwei Jahre früher oder später ins Minus fällt, spielt keine Rolle – strukturelle Sanierungsmassnahmen sind unabdingbar und müssen rasch eingeleitet werden. Dabei darf die Lösung nicht einfach in einer Erhöhung der Beiträge oder der öffentlichen Zuschüsse gesucht werden, zumal bereits 1999 ein zusätzliches «Demografie-Mehrwertsteuerprozent» zugunsten der AHV eingeführt wurde. Richtigerweise ist den Belastungen der demografischen Veränderungen mit der Nutzung ihrer Chancen zu begegnen, indem die deutlich gestiegene Lebenserwartung auch in der Altersvorsorge berücksichtigt wird.”
Finanzierungsszenarien zur AHV
Der Schweiz. Gewerkschaftsbund schreibt in einer Mitteilung anlässlich einer Medienveranstaltung: ”Die AHV ist bis 2025 ohne Beitragserhöhungen auch bei einer weiteren Zunahme der Lebenserwartung finanziert – und das ohne irgendwelche Leistungskürzungen. Dies zeigen die neuen SGB-Finanzierungsszenarien. Sie basieren auf vorsichtigen Annahmen und den aktuellen offiziellen Bevölkerungsszenarien für die nächsten fünfzig Jahre. Wichtigste Ursache für die gute finanzielle Situation der AHV ist das Lohnwachstum. Aufgrund der stark gestiegenen Produktivität nahmen die realen Löhne seit 1950 um mehr als das Vierfache zu. Das erhöhte die Einnahmen der AHV stark. Mit guter Arbeitsmarktpolitik (steigende Löhne, tiefe Arbeitslosigkeit) und sozialer Steuerpolitik können wir diesen leistungsfähigen und grundsoliden Finanzierungsmechanismus weiter stärken.”
Mehr Selbständigkeit dank der richtigen Software
Roger Peduzzi von der ICR Informatik, Rotkreuz, hat sich in einem Artikel der Schweizer Personalvorsorge mit dem Thema Software für kleine und mittlere Pensionskassen auseinandergesetzt. Sein Fazit: auch kleinere Kassen sind nicht zum Outsourcing der Verwaltung verdammt, wenn sie intelligente Softwarelösungen einsetzen, welche alle Elemente der Personalverwaltung effizient miteinander kombinieren.
BVK: Verfahren gegen Ex-Mitarbeiter der CS
Die Bestechungsaffäre um die Beamtenversicherung (BVK) weitet sich aus. Credit-Suisse-Pressesprecher Marc Dosch bestätigt Recherchen des «Tages-Anzeigers», wonach eine Untersuchung gegen ehemalige Mitarbeiter der CS laufe. Im Fokus steht ein Vertrag, der über Retrozessionen Geld an Daniel Gloor, den ehemaligen Anlagechef der BVK leitete. Kräftig mitkassiert haben laut der Untersuchung zwei involvierte damalige CS-Mitarbeiter sowie ihr früherer Chef Alfred Castelberg. Sie sind im Visier der Staatsanwaltschaft – Castelberg, Gloor und mindestens einer der Ex-CS-Händler waren in Untersuchungshaft.
IPE: BVK to re-tender ‚large part‘ of portfolio
The CHF 21bn (€16bn) Swiss public pension fund for the canton of Zurich, BVK, is set to re-tender some of its mandates but will leave its strategic asset allocation in place, IPE has learned.
Rolf Jufer neuer Client Leader von Mercer
Mercer hat Rolf Jufer per 1. Juli 2011 zum Client Leader Schweiz ernannt. Jufer war bis Ende 2010 Mitglied des Verwaltungsrates und CEO von Aon Consulting AG und dort zuständig für das Key Account Management. Er gilt als anerkannter Spezialist im Bereich der beruflichen Vorsorge. Er wird in der Geschäftsleitung von Mercer für den strategischen Ausbau der Geschäftstätigkeiten in der Schweiz sowie für die Betreuung von grossen und multinationalen Kunden verantwortlich sein.
Vor seiner Tätigkeit bei Aon war Jufer über zehn Jahre als Mitglied der Direktion bei Swiss Life für verschiedene Führungs- und Marketingaufgaben im Segment institutionelle Kunden verantwortlich; zuletzt als Leiter Market Unit North America, UK & Ireland innerhalb des Swiss Life Network.
Strukturreform: Stellungnahme der Konferenz der BVG-Aufsichtsämter
Mit dem Umweg über das BSV ist die Öffentlichkeit nun doch noch in Kenntnis der Stellungnahme der kant. BVG-Aufsichtsämter zur Strukturreform gekommen. Auch in diesem Fall ist erhebliche Kritik festzustellen. Die mit der Direktaufsicht betrauten kantonalen resp. regionalen Ämter stossen sich insbesondere an den hohen Kosten der Oberaufsicht. Es heisst hier u.a.: “Die vorgeschlagene Oberaufsichtskommission umfasst insgesamt 29,4 Vollzeitstellen und kostet CHF 7,2 Mio. Im Vergleich dazu verfügen die regionalen/kantonalen Direktaufsichtsbehörden über rund 100 Vollzeitstellen (inklusive die Personen, die Aufsicht über klassische Stiftungen führen); die Direktaufsichtsbehörden führen die Aufsicht über mehrere tausend Vorsorge- und Wohlfahrtseinrichtungen durch; die Kosten für den Gesamtbereich Aufsicht (die Aufsicht über die klassischen Stiftungen eingerechnet) betragen rund CHF 13 Mio. Die neue Abgabe an die Oberaufsicht umfasst also mehr als die Hälfte der heutigen Direktaufsichtskosten. (…)
Die Höhe der vorgeschlagenen Oberaufsichtsabgabe führt in der Praxis dazu, dass verschiedene Vorsorgeeinrichtungen in Zukunft bis zum Dreissigfachen der bisherigen Direktaufsichtsgebühr an die Oberaufsicht abführen. Wir erachten diese Abgabenhöhe als unverhältnismässig, namentlich weil die Oberaufsichtsbehörde die Direktaufsichtsbehörden und nicht die Vorsorgeeinrichtungen per se beaufsichtigt. Sie desavouiert die Direktaufsichtstbehörden, welche sich bemühen, kostengünstig gute Aufsichtsarbeit zu leisten und sie heizt die ohnehin schon existierende Diskussion um die Kosten in der zweiten Säule ohne Not weiter an.”


