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Diego Taboad von Avenir Suisse schreibt in einem Beitrag zum Thema Alter: “Warum das Rentenalter 65 das falsche Signal in einer alternden Gesellschaft ist” und hält zur Grösse “Altersquotient” fest:

Während die mathematischen Werte dieses demografischen Indikators unbestritten sind, ist seine Aussagekraft an sich zu hinterfragen. Bei der Berechnung der Altersquotienten wird von einem Schwellenwert im Alter von 65 Jahren ausgegangen. Vor diesem Alter gilt eine Person als «aktiv». Sobald diese Schwelle überschritten ist, wird er oder sie als Rentner und damit als Belastung für die Gesellschaft eingestuft.

Zwar ist ein standardisierter Indikator offensichtlich notwendig, um nützliche internationale Vergleiche zu ermöglichen, doch ist es fraglich, ob das Alter von 65 Jahren als feste Grenze für den Eintritt in die Abhängigkeit verwendet werden sollte. Dies gilt umso mehr, als das gesetzliche Renteneintrittsalter in vielen Industrieländern (OECD) bereits bei 67 oder sogar 68 Jahren liegt bzw. bald liegen wird.

Dieser Indikator erweckt auch den falschen Eindruck, dass Menschen über 65 inaktiv und nutzlos seien, während das tägliche Engagement der jungen Rentner das Gegenteil beweist. Sie spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Unterstützung junger Familien, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag zu sportlichen, kulturellen oder politischen Vereinen, die ohne sie nur schwer funktionieren würden. Warum sollten diese Menschen als «abhängig» betrachtet werden, wenn unsere Gesellschaft auf sie angewiesen ist?

  Beitrag Taboada