Der Nominallohnindex stieg im Jahr 2023 gegenüber 2022 um durchschnittlich 1,7% auf 102,4 Punkte (Basis 2020 = 100). Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergibt sich unter Einbezug einer durchschnittlichen Jahresteuerung von +2,1% bei den Reallöhnen ein Rückgang um 0,4% (96,9 Punkte, Basis 2020 = 100).
Volkswirtschaft
Die Party ist vorbei
Fabian Schäfer kommentiert in der NZZ den Bericht des EFD zu den Finanzperspektiven bis zum Jahr 2060. Es sieht nicht gut aus.
Die Botschaft ist klar, und sie richtet sich nicht nur an die Politik, sondern vor allem an das Volk, das die demografischen Kosten mit der 13. AHV-Rente kürzlich noch einmal markant erhöht hat: Der Druck wird in den nächsten Jahrzehnten auf allen staatlichen Ebenen spürbar zunehmen.
Und dabei sind andere wichtige Themen wie die geplante Erhöhung des Armeebudgets noch nicht einmal eingerechnet. Die kurzfristige Spardebatte, die Bundesbern heuer im Hinblick auf die nächsten Jahre führen muss, löst zwar bereits vielstimmiges Wehklagen aus. Aber sie ist nur ein erster Vorgeschmack.
Kostspielige Alterung – knappe Mittel
Der Staat hat wegen der Demografie vor allem in der AHV und im Gesundheitswesen bedeutenden Korrekturbedarf. Das zeigen die neuen Finanzperspektiven des Bundes bis 2060, wie Hansueli Schöchli in einem Beitrag der NZZ aufzeigt.
Zur Einschätzung künftiger Belastungen für die Staatsfinanzen wagt die Eidgenössische Finanzverwaltung alle paar Jahre den Blick in die fernere Zukunft. Die jüngste Rechenübung reicht bis 2060. Laut den am Dienstag publizierten Ergebnissen würden die Schulden der öffentlichen Hand gemessen an der Zunahme der demografieabhängigen Kosten ohne Reformen von 27 auf 48 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandprodukt, BIP) wachsen.
Dies entspräche gemessen am BIP des vergangenen Jahres einer Schuldenzunahme von etwa 170 Milliarden Franken. Das bezieht sich auf Bund, Kantone, Gemeinden und Sozialversicherungen zusammen.
KI verunsichert
Jetzt trifft es die Hochqualifizierten: Die Buchhalter, Designer und Informatiker zittern vor der künstlichen Intelligenz, schreibt Albert Steck in der NZZ. Aeltere Semester mögen sich erinnern: so ähnlich hat es auch bei der Einführung der Computer getönt. Interessanter sind die Ueberlegungen zu politischen Folgen, auch und besonders im Bereich Soziale Sicherheit.
Der Vormarsch der KI stellt nicht nur die Bildung vor eine Herausforderung. Stefan Wolter, Professor für Bildungsökonomie der Universität Bern, erwartet ebenso einen zunehmenden Druck auf die Sozialpolitik. «Die hohe Zahlungsbereitschaft, welche die Menschen für einen sicheren Arbeitsplatz aufbringen, dürfte sich auch in ihren politischen Präferenzen niederschlagen: Anliegen wie höhere Mindestlöhne, ein ausgebauter Kündigungsschutz oder die Einführung von Importzöllen könnten an Popularität gewinnen.» Das deutliche Ja der Stimmbürger zur 13. AHV-Rente passt ebenfalls in dieses Muster.
Bei früheren Automatisierungswellen sei die Schweiz glimpflich davongekommen, betont Wolter. «Weil unsere Wirtschaft nicht in der Massenproduktion, sondern vor allem bei qualitativ hochstehenden Gütern stark ist, war sie nur wenig von den Rationalisierungen betroffen.» Doch mit der künstlichen Intelligenz werden die Karten neu gemischt. Selbst ein Akademiker mit besten Qualifikationen muss womöglich wieder von vorn anfangen – wenn er das Pech hat, den «falschen» Beruf erlernt zu haben.
«Die Steuern sind das Problem»
Prof. Reiner Eichenberger, Uni Freiburg, nimmt kein Blatt vor den Mund. Er legt in einem Interview mit dem Nebelspalter das grundlegende Malaise offen, das den Mittelstand ruiniert. Und geradezu entsetzt ist er über die Auswirkungen der 13. AHV-Rente samt den Finanzierungsvorschlägen. Auszüge:
Man liest überall: Die Kaufkraft der Familien, des Mittelstandes, ist gesunken. Selbst Familien mit einem guten Lohn, zum Beispiel 10’000 Franken Brutto im Moment finden, sie kämen nicht mehr auf einen grünen Zweig.
Im internationalen Vergleich, auch kaufkraftbereinigt, ist das ein hohes Einkommen. In der Schweiz nicht. Es entspricht knapp eineinhalb Vollzeitarbeitskräften mit Medianlohn. Das Hauptproblem sind die Abgaben an den Staat.
Warum?
Was soll eine solche Familie tun? Natürlich sollte sie mehr Arbeit annehmen. Aber dann hätten sie auf dem zusätzlich Verdienten eine Steuerlast – den Grenzsteuersatz – von rund vierzig Prozent, inklusive AHV gerechnet. Wenn man Familien von den Früchten ihrer harten Mehrarbeit so viel wegnimmt, dann lohnt sich diese nicht mehr.
Das heisst, die Anreize sind falsch. Jetzt hat der Bundesrat gerade beschlossen, die 13. AHV-Rente noch einmal mit höheren Lohnabzügen oder höherer Mehrwertsteuer zu finanzieren. Das heisst, die Kaufkraft wird noch einmal sinken und die Anreize werden noch einmal falscher werden.
Ja, so gehen noch einmal rund zwei Prozent des Lohnes verloren. Der Bundesrat hat faktisch eine Lohnsenkung für alle beschlossen. Da muss man sich im Klaren sein. Da ist nicht nur die Abgabenlast schwer zu ertragen, sondern auch die Entscheidung selbst.
Daher kommt auch das Gefühl, trotz Lohnsteigerungen, komme ich nicht vom Fleck?
Ja. Das grosse Problem ist, wie der Staat diejenigen belastet, die mehr arbeiten, weil sie mehr verdienen wollen und sollten. Das Wirtschaftswachstum, das uns früher reich gemacht hat, und uns jetzt auch reich machen würde, das wird vom Staat einkassiert. Wenn die Wirtschaft wächst oder die Frauen neu bis 65 arbeiten müssen, wächst der Staat überproportional, weil er von allen Zusatz-Einkommen einen überproportionalen Anteil bekommt. Die Steuern müssten jedes Jahr sinken, nur schon um die Staatsquote nicht wachsen zu lassen. Die SP erzählt immer, der Staat werde «kaputtgespart», dabei wird er immer fetter. Und Vorsicht, die heutigen Statistiken rechnen den Staat schlank.
Unangenehme Wahrheiten zu Renten und Rentenalter
Die NZZ berichtet über den neuen Länderbericht der OECD zur Schweiz.
Die am Donnerstag präsentierte Neuauflage des OECD-Länderberichts zur Schweiz enthält für verschiedene politische Lager Schmackhaftes und Unappetitliches. Die Schweiz erhält insgesamt wie gewohnt wegen ihrer vergleichsweise guten volkswirtschaftlichen Daten zu Produktivität, Lohnniveau, Beschäftigung und stabilen Staatsfinanzen passable Noten. Doch ebenfalls wie üblich gibt es für die Prüfergruppe der OECD in manchen Gebieten noch Luft nach oben.
Bei der Altersvorsorge empfiehlt die OECD wie schon in früheren Berichten unbeliebte Reformen: eine Erhöhung des ordentlichen Rentenalters und die Anbindung des Rentenalters an die künftige Zunahme der Lebenserwartung. Etwa dies forderte die Volksinitiative der Jungfreisinnigen, die das Volk vor knapp zwei Wochen mit fast 75 Prozent Nein-Stimmen wuchtig bachab schickte.
Die OECD empfiehlt zudem, dass die Berechnung der Jahresrenten in der zweiten Säule der Altersvorsorge (Pensionskassen) via Umwandlungssatz nicht per Gesetz als Minimum vorgegeben wird, sondern technisch festgelegt wird.
«Technisch» heisst hier, dass die Rentenvorgaben nicht der politischen Phantasie entspringen, sondern rechnerisch korrekt auf der Lebenserwartung und der Erwartung zu den Anlagerenditen beruhen sollten.
Long Live Freedom, Dammit!
pw. Javier Milei, seit 10. Dezermber 2023 neuer Präsident Argentiniens, hat am WEF eine Rede gehalten, bei welcher manchen der alteingesessenen Davos-Men die Ohren gewackelt haben dürften. Rot/grünen Wokies sind sie wohl gleich abgefallen. “Der Staat ist das Problem”, stellte er locker fest und predigte dann das Credo einer freien Marktwirtschaft, wie wir es schon lange nicht mehr gehört haben. Hier zusammengefasst 20 Zitate.
1: «Today I am here to tell you that the western world is in danger, and it’s in danger because those who are supposed to defend the values of the west are co-opted by a vision of the world that inexorably leads to socialism, and thereby to poverty.»
2: «Unfortunately, in recent decades, motivated by some well meaning individuals willing to help others, and others motivated by the desire to belong to a privileged class, the main leaders of the western world have abandoned the model of freedom for different versions of what we call collectivism.»
3: «We are here to tell you that collectivist experiments are never the solution to the problems that afflict the citizens of the world, rather they are the root cause.»
4: «The problem with neoclassical (economists) is the model they love so much does not match reality, so they attribute their own mistakes to the supposed market failure, rather than reviewing the premises of their model.»
UBS erwartet Zinssenkung der SNB ab Juni 2024
(USB) Nachdem die Inflation im Jahresvergleich in der Schweiz im November auf 1,4 Prozent gefallen ist, ist das Risiko gesunken, dass die Inflation in den kommenden Monaten 2 Prozent übersteigt.
Vor diesem Hintergrund und angesichts ihrer Prognose eines BIP-Wachstums unter dem langjährigen Schnitt im Jahr 2024 revidiert die UBS ihre Inflationsprognose für 2024 von 2 Prozent auf 1,6 Prozent.
Zudem zieht sie ihre Prognose für die erste Leitzinssenkung der SNB von September auf Juni 2024 vor und passt die Prognose für den SNB Leitzins Ende 2024 von 1,25 Prozent auf 1 Prozent an.
UBS Lohnumfrage 2023: Kaufkraft unter Druck
(UBS) Schweizer Unternehmen gewähren mit einem Lohnzuwachs von 1,9 Prozent für 2024 zwar mehrheitlich einen Teuerungsausgleich, überbieten die Inflation jedoch nur selten. Unter Einbezug der steigenden Krankenkassenprämien ergibt sich sogar ein Kaufkraftverlust für 2024. Ein robuster Arbeitsmarkt sowie Überschussersparnisse wirken hingegen unterstützend für den Konsum. Der Arbeitskräftemangel hat sich etwas entschärft, Rekrutierungsschwierigkeiten sind aber immer noch weit verbreitet.
Die Inflation bleibt der dominierende Treiber der diesjährigen Lohnerhöhungen. Die zu erwartenden Lohnabschlüsse für 2024 liegen eng beieinander. In 15 von 22 Branchen resultiert ein Lohnanstieg von 2 Prozent. Mit einem erwarteten Lohnzuwachs von 1 Prozent hinkt einzig die Medienbranche dem Schnitt deutlich hinterher. Arbeitnehmende des öffentlichen Sektors dürfen sich hingegen über leicht überdurchschnittliche Lohnerhöhungen von 2,2 Prozent freuen. In der Gastronomie und der Hotellerie reflektiert sich die weiterhin starke Erholung nach dem pandemiebedingten Einbruch mit kräftigen Lohnsteigerungen von 2,8 Prozent.
SAV: “Lohnforderungen als Traumtänzerei”
Simon Wey, Chefökonom des Arbeitgeberverbands, hat eine Analyse der Lohnsituation in der Schweiz verfasst. Es zeige sich, so Wey, dass sich die wirtschaftliche Lage in der Schweiz zunehmend eintrübt. Uebertriebenen Lohnforderungen sei deshalb eine Absage zu erteilen. Zusammenfassend hält er fest:
Die Konjunktur kühlt sich empfindlich ab, was insbesondere auf eine ungünstige Geschäftslage von Be-
trieben des verarbeitenden Gewerbes und des Grosshandels zurückzuführen ist. Aufgrund nachlassender
Auslandnachfrage sind exportorientierte Firmen besonders stark vom Abschwung betroffen. Angesichts
der gestiegenen und vermutlich noch weiter steigenden Zinsen dürfte sich die Stimmung weiter eintrüben. Der Arbeitsmarkt hingegen ist weiterhin robust, wobei der Arbeitskräftemangel seinen Höhepunkt
inzwischen überschritten haben dürfte.
Rentenalter à la carte
Prof. Bruno S. Frey hat kreative Lösungen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Beispielsweise, dass künftig jeder sein Alter wechseln kann, um nicht in Rente gehen zu müssen. Im Nebelspalter-Interview sagt der Wirtschaftswissenschaftler Frey wie das gehen soll. Auszüge.
Um den Fachkräftemangel einzudämmen, fordert der Arbeitgeberverband die generelle Erhöhung des Rentenalters und Modelle, um bis 70 Jahre oder länger zu arbeiten? Ist das der richtige Ansatz?
Insbesondere eine Flexibilisierung halte ich für sehr wichtig. Es ist beispielsweise wirklich komisch, dass Angestellte im öffentlichen Sektor genau mit 65 rausgeworfen werden, obschon sie gerne weiterarbeiten würden. Angesichts des Arbeitskräftemangels ist das ein Riesenfehler. Ich habe da einen sehr viel weitergehenden Vorschlag.
Dieser wäre?
Eine Untersuchung hat ergeben, dass sich 80 Prozent der Menschen jünger fühlen, als sie eigentlich sind. Inzwischen kann man in Zürich für 75 Franken das Geschlecht wechseln. Warum sollte man das nicht auch beim Alter machen können? Wenn sich beispielsweise ein 70-Jähriger jünger fühlt, dann könnte er zum Staat gehen und sagen, ich bin jetzt 55. Damit würde man eine Flexibilisierung erreichen, weil man dann auch länger arbeiten könnte.
CS-Übernahme durch UBS
PPCmetrics fasst in einer Präsentation die wichtigsten Fakten der Übernahme sowie mögliche Implikationen für Anleger zusammen.
Teilzeit gefährdet Solidarität
Obwohl ihre Ausbildung die Allgemeinheit viel Geld gekostet hat, arbeiten Akademiker oft nur Teilzeit. Bildungsökonom Stefan Wolter fordert für sie einen Mindestbeschäftigungsgrad oder dann eine Rückzahlungspflicht. Fabienne Riklin schreibt dazu in der SonntagsZeitung:
Ist die angestrebte Work-Life- Balance aus in dividueller Sicht durchaus nachvollziehbar, führt sie jedoch zu verschiedensten Problemen: Der Fachkräftemangel verstärkt sich, der Migrationsdruck steigt, es fehlen nicht nur Steuern, sondern auch Geld in der AHV. Berechnungen zeigen, dass ein Arzt, der nach der Ausbildung bis zur Pension voll arbeitet, etwa 500’000 Franken in die AHV einzahlt, die er selbst gar nie beziehen wird, sondern anderen zugutekommt. Dieses Geld wird künftig fehlen.
Der Staat – ein grosszügiger Arbeitgeber
Wer in der Verwaltung arbeitet, verdient mehr als in der Privatwirtschaft. Der durchschnittliche Jahreslohn in der Bundesverwaltung beträgt rund 120’000 Franken für eine Vollzeitstelle. In der Privatwirtschaft beträgt der Durchschnittslohn 90’000 Franken. Doch jetzt gibt eine Lohnstudie des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) einen präziseren Einblick in die unterschiedlichen Lohnstrukturen.
Die Autoren der Studie verglichen dabei «statistische Zwillinge», also Personen mit dem gleichen Alter, Geschlecht, Ausbildung und weiteren identischen Merkmalen miteinander. Die Resultate zeigen: Im Mittel verdient ein Bundesangestellter rund 14’000 Franken oder 12 Prozent mehr als sein «statistischer Zwilling» in der Privatwirtschaft. Damit erhält er quasi einen 14. Monatslohn. Eine solche Lohnprämie der Bundesangestellten – in der Forschung als Public-Private-Pay-Gap beschrieben – bleibt nicht ohne Folgen für den Arbeitsmarkt. Der «Nebelspalter» hat mit dem Mitautor und Direktor des IWP, Prof. Christoph Schaltegger über die Folgen gesprochen. Auszüge:
In der Vergangenheit war zu lesen, dass gerade Bundesangestellte von einer automatischen Lohnerhöhung profitieren. Welche Rolle dürfte dies spielen?
Wir kennen nur das Gesamteinkommen und können keine Rückschlüsse ziehen, inwiefern diese auf automatische Lohnerhöhungen zurückgehen. Mit Einführung des New Public Management hat die Bundesverwaltung versucht, Kriterien zur Produktivitätsmessung ihrer Mitarbeitenden anzulegen. Dem Bund sollte damit ein unternehmerischer Anstrich verpasst werden. Daran geknüpft sind Lohnerhöhungen der Bundesangestellten.
Von Netto-Zahler zu Netto-Empfänger
Die Personenfreizügigkeit mit der EU hat in den vergangenen Jahren vor allem die Schweizer Altersvorsorge gestützt. Auf längere Sicht ist indessen zu beachten, dass die Einwanderer von Nettozahlern zu Nettoempfängern werden, schreibt Michael Ferber in der NZZ. Zur Situation bei der AHV heisst es:
Die AHV ist das wichtigste Sozialwerk der Schweiz. Im Jahr 2021 hatte sie Ausgaben von rund 47 Milliarden Franken. Wie das Seco in seinem 2022 publizierten Bericht zum Freizügigkeitsabkommen mit der EU ausführt, tragen ausländische Staatsangehörige stark zur Finanzierung der ersten Säule des Altersvorsorgesystems bei.
Im Jahr 2019 beteiligten sich Staatsangehörige von EU- und Efta-Staaten laut Seco mit 27,1 Prozent an der Finanzierung der ersten Säule des Schweizer Altersvorsorgesystems, während sie 15,2 Prozent der Gesamtsumme der individuellen Leistungen bezogen. «Über die kürzere Frist betrachtet, hat die Personenfreizügigkeit also klare Vorteile für die Finanzierung der AHV», sagt Jérôme Cosandey, Directeur romand und Forschungsleiter Tragbare Sozialpolitik beim Think-Tank Avenir Suisse.
Allerdings ist diese Rechnung unvollständig. Schliesslich sind die heutigen Lohnbeitragszahler künftige Rentner – auf Sicht von mehreren Jahrzehnten könnten sie also die AHV belasten. Dabei ist wiederum zu berücksichtigen, dass im Jahr 2021 nur 7 Prozent der EU- und Efta-Staatsangehörigen bei den Altersrenten eine Vollrente bezogen. Dies liegt daran, dass viele der Einwanderer erst im Verlauf ihres Arbeitslebens in die Schweiz gekommen sind und folglich keine volle «Beitragskarriere» aufweisen. So belasten sie die AHV im Alter auch weniger stark.