BFS. In der Schweiz schätzen die meisten Personen ab 65 Jahren ihre finanzielle Lage positiv ein. Geringe Einkommen können häufig durch finanzielle Reserven ergänzt werden. Innerhalb der älteren Bevölkerung gibt es jedoch grosse Unterschiede. Personen mit einem Haushaltseinkommen, das mehrheitlich aus Renten der 1. Säule besteht, sind dabei besonders benachteiligt: Sie sind öfter einkommensarm, verfügen seltener über Vermögensreserven und stufen ihre finanzielle Situation auch selbst negativer ein als der Durchschnitt der älteren Bevölkerung.
Statistik
Erwerbseinkommen 2022
BFS. Das Erwerbseinkommen entspricht den Einnahmen, die Personen mit der Ausübung einer Erwerbstätigkeit erzielen. Dazu gehören nicht nur Löhne, sondern auch Einkünfte aus einer selbstständigen Erwerbstätigkeit sowie beschäftigungsbezogene Sozialleistungen.Nicht zum Erwerbseinkommen zählt das beschäftigungsunabhängige Einkommen aus anderen Quellen wie Vermögen, Sozialhilfe, Transferleistungen usw.
Bevölkerungsbewegung 2022
BFS. Im Jahr 2022 nahmen die Todesfälle gegenüber dem Vorjahr zu und die Lebendgeburten gingen zurück. Der Geburtenüberschuss, d. h. die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen, fiel noch geringer aus als im Pandemiejahr 2020. Zudem wurde 2022 mehr geheiratet als 2021, was nicht nur auf gleichgeschlechtliche Paare zurückzuführen ist, die jetzt ebenfalls heiraten können, sondern auch auf eine grössere Bereitschaft zu heiraten. Die Zahl der Scheidungen ging zurück.
2022 starben in der Schweiz 74’400 Personen und somit 3200 bzw. 4,5% mehr als im Vorjahr. Nach einem Rückgang im Jahr 2021 stieg die Zahl der Todesfälle 2022 wieder an.
Die Zunahme fiel bei den Frauen deutlicher aus als bei den Männern (+5,3% gegenüber +3,8%). Am stärksten stieg die Anzahl Todesfälle bei den Personen ab 80 Jahren (Frauen: +6,9%; Männer: +8,7%) sowie bei den Personen unter 40 Jahren (+6,2% bzw. +2,8%). Bei den 40- bis 64-Jährigen ging sie hingegen zurück (-1,3% bzw. -2,6%). In der Altersgruppe der 65- bis 79-Jährigen entwickelten sich die Todesfälle nach Geschlecht in entgegengesetzter Richtung: Bei den Frauen starben im Vergleich zum Vorjahr 2,2% mehr, bei den Männern 1,5% weniger.
Durch diese Entwicklung stabilisierte sich im Jahr 2022 die Lebenserwartung der Männer bei Geburt sowie mit 65 Jahren bei 81,6 bzw. 19,8 Jahren. Bei den Frauen lagen die Lebenserwartungen mit 85,4 bzw. 22,5 Jahren etwas tiefer als 2021.
Neue Indikatoren im System der sozialen Sicherheit
BFS. Neue Längsschnittindikatoren zu den Verläufen im System der sozialen Sicherheit zeigen für das Jahr 2021 einen leichten Rückgang (–0,3%) der Anzahl Personen, die Taggelder der Arbeitslosenversicherung, Renten der Invalidenversicherungen oder Sozialhilfeleistungen bezogen. Die Zahl der Personen, die innerhalb eines Jahres mehrere Leistungen beanspruchten, ist 2021 um 3,9% angestiegen, während eine Typologie der Leistungsbeziehenden zeigt, dass Personen mit Drehtüreffekt deutlich in der Minderheit sind (2,3%).
Sozialversicherungsstatistik 2023
Die Taschenstatistik liefert aktuelle Angaben über die einzelnen Zweige und die Gesamtrechnung der Sozialversicherungen. Gedruckte Gratisexemplare sind verfügbar ab Ende Juli 2023; Bestellung via Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL). Die Taschenstatistik „Sozialversicherungen der Schweiz 2023“ liegt auch in französischer, italienischer und englischer Sprache vor.
Explodierende Gesundheitskosten
BFS. 2021 wurden monatlich 827 Franken pro Person für die Gesundheit ausgegeben. Davon wurden 296 Franken von der obligatorischen Krankenversicherung und 190 Franken vom Staat übernommen. 74 Franken finanzierten die Sozialversicherungen, d.h. die AHV, IV und die Unfallversicherung, 54 Franken die Privatversicherungen.
Die Haushalte mussten zusätzlich zu den Versicherungsprämien und Steuern einen Restbetrag von 184 Franken pro Monat und Person selbst bezahlen. Darunter fielen vor allem Leistungen für Pflegeheime, Zahnarztbehandlungen sowie die von der Krankenversicherung vorgesehene Franchise und Kostenbeteiligung an ambulanten und stationären Behandlungen. Der Restbetrag von 29 Franken wurde durch andere Finanzierungen wie Schenkungen oder die Finanzierung durch Leistungserbringer und andere Unternehmen bezahlt.
Lohnentwicklung 2022
2022 erhöhten sich die Nominallöhne der Männer durchschnittlich um 1,1%, die der Frauen stiegen mit +0,8% weniger stark.
BFS. 2022 erhöhten sich die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 0,9% (2021: –0,2%; 2020: +0,8%; 2019: +0,9%; 2018: +0,5%). Bei den wichtigsten Gesamtarbeitsverträgen (GAV), denen fast eine halbe Million Arbeitnehmende angeschlossen sind, wurde für 2022 kollektivvertraglich eine Effektivlohnerhöhung (Nominallöhne) von +0,3% vereinbart.
Der insbesondere durch die höheren Gas-, Öl-, Auto- und Mietpreise versursachte Anstieg des Preisniveaus führte Ende 2022 zu einer aussergewöhnlichen Teuerung von +2,8%. Aufgrund der Anpassung der Nominallöhne an die Teuerung verringerte sich die Kaufkraft der Löhne um 1,9%.
Starker Anstieg der Teilzeitarbeit
BFS. In der Schweiz waren im Jahr 2022 4,5 Mio. Personen zwischen 15 und 64 Jahren erwerbstätig, 7,8% mehr als 2012. Über ein Drittel davon arbeitete Teilzeit. Zwischen 2012 und 2022 ist die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen mehr als drei Mal so stark angestiegen wie jene der Vollzeiterwerbstätigen (+14,7% gegenüber +4,4%). Während immer noch bedeutend mehr Frauen Teilzeit arbeiten, wächst der Anteil bei den Männern stark. Zudem ist der Teilzeitanteil von zahlreichen weiteren Faktoren wie Ausbildung, Alter und Familiensituation abhängig.
Schlussbericht zur Analyse der Lohnunterschiede
In Ergänzung zu den Ergebnissen der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern, die das BFS in der Medienmitteilung vom 22. November 2022 präsentiert hat, liegt nun der detaillierte Bericht «Analyse der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern anhand der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung (LSE) 2020» vor.
Todesursachenstatistik 2021
BFS. Im Jahr 2021 sind 71’192 Personen der Schweizer Wohnbevölkerung gestorben. Der Anteil an Todesfällen mit Covid-19 als Haupttodesursache lag mit 8,4% an dritter Stelle nach Herz-Kreislauf-Krankheiten (27,6%) und Krebs (23,7%). In den beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 kam es zu zwei Perioden mit hoher Übersterblichkeit, die weitgehend auf Covid-19 als Todesursache zurückzuführen sind. In einer dritten Periode am Ende des Jahres 2021 ist das Ausmass der Übersterblichkeit dagegen nicht mehr vollständig durch Covid-19 zu erklären.
Leicht verringerte Lebenserwartung der Frauen
BFS. 2022 ist die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz erneut gewachsen. Am 31. Dezember umfasste sie mehr als 8,8 Millionen Einwohner. Auch die Todesfälle und Eheschliessungen nahmen zu, während die Geburten und Scheidungen zurückgingen. Die Lebenserwartung der Männer blieb unverändert, jene der Frauen verringerte sich leicht. Die Lebenserwartung der Männer bei Geburt lag wie bereits 2021 bei 81,6 Jahren (provisorische Zahl). Bei den Frauen sank sie zwischen 2021 und 2022 von 85,7 Jahren auf 85,4 Jahre. Eine vergleichbare Entwicklung ist bei der Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren zu beobachten. Jene der Männer belief sich wie 2021 auf 19,9 Jahre, während sich jene der Frauen im gleichen Zeitraum von 22,7 Jahren auf 22,5 Jahre (–0,2 Jahre) verringerte.
Die Arbeitskosten pro Stunde
BFS. Die Arbeitskosten entsprechen den von den Unternehmen für die Beschäftigung der Angestellten aufgewendeten Kosten. Sie setzen sich zusammen aus den Löhnen und Gehältern (79,7%), den Sozialbeiträgen zulasten der Arbeitgeber (17,4%) und weiteren, insbesondere mit der beruflichen Bildung und Personalrekrutierung verbundenen Kosten (2,9%). 2020 lagen sie in der Gesamtwirtschaft bei durchschnittlich Fr. 63,62 pro Arbeitsstunde. Die Arbeitskosten machen einen grossen Anteil der Produktionskosten für Güter und Dienstleistungen aus. Zusammen mit der Produktivität stellen sie einen wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Schweiz dar.
Statistisches zur CS-Übernahme durch die UBS
BFS. Nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat das Bundesamt für Statistik (BFS) ein paar relevante Zahlen aus dem Finanzwesen in der Schweiz zusammengetragen.
Medianlöhne im Finanzwesen
2020 belief sich der Bruttomedianlohn im Wirtschaftszweig Finanzdienstleistungen (Banken) für eine 100%-Stelle auf 10 317 Franken pro Monat. Zum Vergleich: Der Bruttomedianlohn für die gesamte Schweizer Privatwirtschaft lag im gleichen Jahr bei monatlich 6361 Franken für eine Vollzeitstelle. Im Bankenwesen verdienten Arbeitnehmende ohne Führungsfunktion 7142 Franken brutto pro Monat, das obere Kader 15 571 Franken.
Taschenstatistik Gesundheit
BFS. Wie hoch ist die Lebenserwartung bei guter Gesundheit? Wie viele Personen werden jeden Winter infolge Grippe hospitalisiert? Inwiefern hat sich der Anteil der übergewichtigen Bevölkerung in den letzten 30 Jahren erhöht? Wie hoch ist der Anteil älterer Menschen, die in einem Alters- und Pflegeheim leben oder Spitex-Leistungen in Anspruch nehmen? Wie viel geben die Haushalte monatlich für die Gesundheit aus?
In der neuen Ausgabe der Taschenstatistik werden unter dem Themengebiet Gesundheit Antworten auf die obigen Fragen sowie viele weitere Informationen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung und dessen Einflussfaktoren, zur Gesundheitsversorgung sowie zu den Gesundheitsausgaben in kompakter Form präsentiert und mit rund 40 neuen Grafiken illustriert. Die dazugehörigen Daten stehen im Anhang der Publikation zur Verfügung.
Sozialausgaben auf hohem Niveau
BFS. 2021 beliefen sich die Sozialleistungen in Europa auf 15 600 Franken pro Kopf (in Kaufkraftparitäten, KKP, Medianwert). Im europäischen Vergleich lagen die Sozialausgaben der Schweiz auf einem hohen Niveau (23 900 Franken KKP pro Kopf), vergleichbar mit jenem anderer Länder wie Österreich, Dänemark (je 23 100 Franken KKP pro Kopf) oder Deutschland (23 600 Franken KKP pro Kopf).
Die Sozialleistungen der Schweiz machten 27,9% des BIP aus und lagen damit 2,2 Prozentpunkte über dem europäischen Median (25,7% des BIP). Die Ausgaben für Sozialleistungen in Prozent des BIP waren in den Nachbarländern höher als in der Schweiz (Frankreich: 33,3%; Österreich: 31,8%; Italien: 31,5%; Deutschland: 31,0%).











