Öffentliche Kassen
BVK: Erlenbach wechselt trotz Berater-Lapsus
Erlenbach wechselt die Vorsorgeeinrichtung. Dies hat der Gemeinderat gestern in einem Communiqué mitgeteilt. Der von der Gemeindeversammlung am 24. Oktober beschlossene Wechsel von der BVK Personalvorsorge des Kantons Zürich zur Profond wird vollzogen, auch wenn dieser aufgrund eines Fehlers der Beratungsfirma 2,5 statt 1,22 Millionen Franken kostet.
Wie die NZZ dazu berichtet, wirft der Wechsel aufgrund der Doppelfunktion der Expertin weitere Fragen auf. Wie deren Recherchen ergeben, ist die Beratungsfirma, welche die Gemeinde zu Rate zog, in dieser Sache nicht unabhängig. Sie hat nämlich nicht nur die Gemeinde Erlenbach in deren Bestreben unterstützt, die Pensionskasse zu wechseln. Sie ist auch als Expertin für die berufliche Vorsorge bei der Profond mandatiert – bei jener Vorsorgeeinrichtung also, die in Erlenbach zum Handkuss kam.
Den Vorwurf, sie habe die Daten nicht auf einfache Weise geliefert, weist die BVK von sich. Sie habe dem Berater alle für die Offertstellung notwendigen Unterlagen korrekt zur Verfügung gestellt, teilt sie auf Anfrage mit. Ausserdem stelle die BVK allen angeschlossenen Arbeitgebern jährlich unaufgefordert eine Übersicht über die bei ihr versicherten Arbeitnehmenden und Rentenbeziehenden zu. Die Gemeinde Erlenbach habe sie zudem wiederholt und frühzeitig auf die hohen Kosten aufmerksam gemacht, die bei der Kündigung des Anschlussvertrags für einen Renteneinkauf in eine übernehmende Pensionskasse anfallen würden, schreibt die BVK.
IPE: Pensions industry underestimating threat of cybercrime
The pensions industry worldwide is underestimating the risks posed by cyber crime, and too few experts are available to help tackle the problem, internet security experts have claimed.
Speaking at the World Pension Summit in The Hague, Lloyd Komori, vice-president of risk management at Canada’s €43bn Ontario Municipal Employees Retirement System (OMERS), argued that internet crime was one of the industry’s biggest risks.
“Of all external and non-investment-related risk for pension funds, this is the scariest,” he said, adding that his pension fund had listed cyber crime in the top three of its “risk shortlist”.
According to Komori, pensions funds acknowledge cyber security risk but do not seem to act “as if there is an enormous shortage of security experts”.
BVK: “Die Umverteilung ist enorm”
Charlotte Jacquemart hat für die NZZ am Sonntag Thomas Schönbächler, Geschäftsführer der kantonalzürcherischen BVK interviewt. Zur Sprache kamen die Themen, die heute alle PKs betreffen, die BVK in ihrer exponierten Stellung aber ganz besonders. Auszüge:
Die Umverteilung von Jung zu Alt ist heute in der zweiten Säule extrem ausgeprägt. Weil an vielen Orten immer noch zu hohe Renten garantiert werden.
Richtig. Die Umverteilung ist enorm. Mein Motto ist deshalb «Back to the roots!» 1985 war das System im Gleichgewicht. Die Rendite von Bundesobligationen garantierte die Verzinsung des Geldes der Arbeitnehmer und die Versprechen an die Rentner. Heute ist dies nicht mehr der Fall. Jene, die in Rente sind oder gehen, werden krass bevorteilt. Die Jungen werden heute in keiner Weise dafür entschädigt, dass sie das Risikokapital zu Verfügung stellen für zu hohe laufende Renten.
Ihre Kasse geht als eine der ersten sehr konsequent gegen die systemfremde Umverteilung vor. Die Senkung der Renten hat der BVK auch Kritik eingetragen. Einige angeschlossene Firmen haben damit gedroht, die BVK zu verlassen. Wie viele haben das letztlich getan?
Verlassen haben uns nur ganz wenige. In der Gemeinde Schlieren steht die Urabstimmung noch aus. Die Universität Zürich hingegen bleibt bei uns, auch alle Spitäler. Insgesamt haben 67 Anschlüsse ihre Daten bei uns bestellt, um Offerten bei Konkurrenten einzuholen – von rund 450.
Geht die BVK mit der massiven Senkung des Umwandlungssatzes auf 4,87% ab 2017 nicht zu weit?
Nein. Die Lebenserwartung nimmt alle zehn Jahre um über ein Jahr zu. Wir haben rekordtiefe Zinsen. Und vergessen Sie nicht: Die BVK steckt in einer Unterdeckung. Wir verlangen Sanierungsbeiträge. Dies geschieht via Minderverzinsung. Die Sanierungsbeiträge fliessen damit direkt zu den Pensionierten – wegen der zu hohen Umwandlungssätze, die wir dort anwenden müssen. Das ist extrem stossend. Dadurch, dass wir den Umwandlungssatz um 21% reduzieren, sichern wir das finanzielle Gleichgewicht der Kasse und schützen die junge Generation. Die Jungen werden nicht unbedingt tiefere Renten haben, da sie noch viel Zeit haben, um Geld anzusparen.
Publica: Ziel grüner Politik- und Wirtschaftsinteressen
Es ist ein Novum in der Geschichte der Publica, der Pensionskasse des Bundes: Erstmals können die gut 63’500 Versicherten per E-Voting jene Kandidaten wählen, die ihre Interessen vertreten. Am 27. November findet die Erneuerungswahl für die 80-köpfige Delegiertenversammlung statt. Das will sich die Klima-Allianz Schweiz zunutze machen. Der Verbund aus 67 Parteien und Organisationen, darunter WWF, Heks und Helvetas, versucht, die Zusammensetzung der Delegierten mitzubestimmen, berichtet der Tages-Anzeiger.
Ziel des Verbands: über die Delegierten Einfluss auf die Investitionspolitik der Kasse zu nehmen. Die Klima-Allianz will die Pensionskassen dazu bringen, ihre Investitionen in fossile Geldanlagen zu beenden.
Bei der Publica indessen ist man über die Aktion der Klima-Allianz irritiert: «Wir und verschiedene Kandidaten sind doch etwas befremdet über dieses Vorgehen. Zielführend ist es nicht», sagt Direktor Dieter Stohler. Erstens hätten viele Versicherte ihre Wahl bereits getroffen und die Stimme abgegeben. Zweitens sei das Kandidatenprofil der Klima-Allianz einseitig: Publica habe die Aufgabe, die berufliche Vorsorge auf nachhaltige Weise durchzuführen. Dabei müssten viele Aspekte beachtet werden, nicht nur die Anlagestrategie. Stohler weist zudem darauf hin, dass die Delegierten nicht für die Anlagepolitik zuständig seien. Die Einflussnahme erfolge nur indirekt, indem die Delegierten alle vier Jahre die acht Arbeitnehmervertreter der 16-köpfigen Kassenkommission wählen. Das ist jenes Gremium, das für die Anlagestrategie verantwortlich ist.
BVK: Schlieremer Staatsangestellte votieren für Wechsel
In einem Experiment, das Züge der sog. “freien Pensionskassenwahl” aufweist, konnten die Angestellten der Stadt Schlieren darüber abstimmen, ob sie bei der BVK bleiben oder lieber zur zur SHP (Dietikon) wechseln möchten. Das Angebot der SHP schien vorteilhafter, mit 58% zu 42% wurde es von der Mehrheit gewählt.
Nun wird der Stadtrat in seiner Sitzung vom 14. November definitiv über die BVK-Kündigung befinden. Die Bedingung für ein Ja des Stadtrates ist, dass die Kosten für den Wechsel die 6-Millionen-Marke nicht übersteigen. «Danach sieht es im Moment nicht aus. Der Stadtrat hat stets betont, dass wir den Entscheid des Personals mittragen werden», so Stadtpräsident Brühlmann-Jecklin. Aktuell soll der Wechsel lediglich Kosten von 4,5 Millionen Franken auslösen.
Publica plant weitere Kürzung des Umwandlungssatzes
Auf ihrer Website orientiert die Pensionskasse des Bundes über eine erneute Kürzung ihres UWS. Zu lesen ist:
Die Kassenkommission der Publica sieht eine weitere Senkung des technischen Zinssatzes und damit auch des Umwandlungssatzes vor. Der neue Wert im Alter 65 soll 5.09% betragen (bisher 5.65%) und per Mitte 2018 eingeführt werden. Für über 58-jährige Arbeitnehmende ist eine Übergangsregelung vorgesehen. Die Kassenkommission reagiert damit auf das anhaltend tiefe Zinsniveau und die Renditeerwartungen auf dem Anlagevermögen, die – auch bei kurzfristigen Erholungen – längerfristig tief bleiben dürften. Im Rahmen einer dreimonatigen Vernehmlassung will PUBLICA die Meinung der paritätischen Organe der offenen Vorsorgewerke zu den geplanten Massnahmen einholen. Ihre definitiven Beschlüsse wird die Kassenkommission nach Auswertung der Vernehmlassungsergebnisse, voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2017, fassen und kommunizieren.
(…) Der technische Zinssatz, der seit dem 1.1.2015 bei 2.75% (offene Vorsorgewerke) bzw. 2.25% (geschlossene Vorsorgewerke) liegt, soll auf 2.0% bzw. 1.25% gesenkt werden. Mit der Senkung des technischen Zinssatzes wird die benötigte Sollrendite gesenkt und die Verzinsungsdifferenz zwischen den Vorsorgekapitalien der Versicherten und der Rentenbeziehenden reduziert. (…)
Die Kassenkommission sieht eine abgestufte Umstellung auf den neuen Umwandlungssatz vor, um die Leistungseinbussen für ältere Arbeitnehmende, die im Zeitpunkt der Umstellung über 58-jährig sind, angemessen abzufedern. Die paritätischen Organe können – in Absprache mit den Sozialpartnern – zusätzliche flankierende Massnahmen zur Beschränkung von Leistungseinbussen ergreifen.
Die laufende Vernehmlassung zu den Massnahmen, die von der Kassenkommission zu beschliessen sind, dauert bis Ende Januar 2017. Die definitiven Beschlüsse werden von der Kassenkommission im Anschluss an die Auswertung der Vernehmlassungsergebnisse, voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2017, gefasst und kommuniziert.
In der NZZ wird dazu festgehalten:
Der Publica-Vorschlag klingt realistisch. Laut einer vom Bund bestellten Analyse des Wirtschaftsinstituts BAK von 2014 sind für die nächsten zwei Jahrzehnte im Mittel Jahresrenditen von 2% bis 3% zu erwarten. Gemäss der Schweizerischen Kammer der Pensionskassenexperten liegt heuer die Referenzgrösse für den technischen Zinssatz bei 2,25%. Laut Simulationen der Beratungsfirma PPCmetrics dürfte der Referenzsatz in den nächsten Jahren unter 2% fallen.
Die Publica rechnet derweil gemäss Direktor Dieter Stohler für die nächsten Jahre mit einer Anlagerendite von 1,5% bis 2% pro Jahr. Bundesrat und Parlament können nicht per Dekret eine höhere Rendite und eine tiefere Lebenserwartung verordnen – obwohl sie ständig den Eindruck erwecken, genau dies tun zu wollen.
GE: Caisse des fonctionnaires
1,4 milliard, c’est la perte de valeur des avoirs de la caisse de pension des fonctionnaires (CPEG) liée à la récente baisse du taux décidée par les actuaires (lire nos éditions d’hier). Les députés se doutaient depuis un certain temps que la cuvée serait mauvaise: ils connaissent désormais l’ampleur des pertes: «le réveil est brutal», admet le PDC Bertrand Buchs.
Personne où presque ne s’amuse vraiment à distribuer les torts. Même pas l’UDC, qui depuis quinze ans crie casse-cou sur le sujet: «La fusion de 2012 était trop optimiste, mais la bourse n’a pas suivi en 2015, souligne la députée Françoise Sapin. La baisse des taux est un nouveau coup dur. Oui, il aurait fallu réagir il y a des années déjà. Mais la situation d’aujourd’hui est le résultat de décisions collectives. L’important est d’en tirer les conséquences.»
BVK: Erlenbach zur Profond
Die Erlenbacher Gemeindeversammlung stimmte wenig enthusiastisch dem Austritt aus der kantonalen Vorsorgeeinrichtung BVK zu. Gemeindepräsident Sascha Patak (FDP) sprach eingangs von vielen Zahlen und Kaffeesatzlesen. «Wir können heute nicht sagen, wie viel uns der Wechsel von der BVK zur Sammelstiftung Profond kostet», sagte er, «doch wir sind überzeugt, dass er jetzt angebracht ist.»
BVK: Uni Zürich bleibt
Die Universität Zürich (UZH) versichert ihre Mitarbeitenden auch in Zukunft bei der Pensionskasse BVK. Ein Personalausschuss hat untersucht, ob ein Ausstieg sinnvoll wäre, weil die Kasse einschneidende Anpassungen plant. Die Massnahmen der BVK wurden geprüft und mit Angeboten anderer Pensionskassen verglichen.
Ausschlaggebend für den Entscheid der Universitätsleitung, bei der BVK zu bleiben, sei eine nachhaltige, verlässliche und generationengerechte berufliche Vorsorge, teilte die Universität mit. Die UZH sei bereit, die Massnahmen mitzutragen, die zu einer langfristigen Stabilisierung und Sicherung der Renten für alle BVK-Versicherten führten.
Insgesamt sind rund 4400 Mitarbeiter und 1590 Rentner der UZH bei der BVK versichert.
BVK: Schwieriger Entscheid für Gemeinden
Der Gemeinderat von Hombrechtikon hat entschieden, bei der BVK zu bleiben. Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, hängt der Beschluss mit dem hohen Rentneranteil von 32 Prozent zusammen. Von 20 angefragten Pensionskassen haben nach Aussage des Gemeindepräsidenten 18 darauf verzichtet, eine Offerte abzugeben. Ebenfalls nicht zur Debatte steht ein Wechsel in Meilen, Uetikon, Oetwil und Herrliberg. Demgegenüber hat der Erlenbacher Gemeinderat der Gemeindeversammlung vom 24. Oktober einen Wechsel zu einer anderen Pensionskasse beantragt.
BVK: Oberrieden tritt aus
Nach dem Gemeinderat hat nun auch das Personal der Gemeinde Oberrieden für den Wechsel von der Beamtenversicherungskasse (BVK) zur Swisscanto gestimmt. Die Ankündigung von geänderten Bedingungen auf den 1. Januar 2017 hat die Gemeinde dazu bewogen. So werden der Zinssatz von 3,25 auf 2 Prozent gesenkt und die Rentenumwandlungssätze von 6,2 auf 4,89 Prozent reduziert. Das Angebot der Swisscanto beinhalte die gleichen Leistungen für das Gemeindepersonal – ohne die Einbussen, wie das bei der BVK ab dem neuen Jahr wäre, begründet das Personal den Entscheid. Die Gemeinde verspricht sich eine verbesserte Stellung als Arbeitgeber. Die Kosten für den Wechsel von geschätzten 800 000 Franken werden in der laufenden Rechnung belastet.
NZZ: BVK-Mitglieder suchen Alternativen
Die Technische Fachschule Winterthur und die Gemeinde Oberrieden erwägen, die Pensionskasse BVK zu verlassen. Erstere kritisiert, Arbeitgeber müssten über Gebühr an die Sanierung zahlen.
BVK: Ober- und Unterengstringen bleiben
Die Gemeinden Ober- und Unterengstringen, die sich für einen BVK-Austritt interessierten, winken ab und verweisen auf die zu hohen Kosten eines Wechsels.
In Unterengstringen prüfte der Gemeinderat einen Wechsel zur Pensionskasse Profond, die vom VPOD in einem Schreiben an verschiedene Gemeinden als mögliche Alternative ins Spiel gebracht wurde. Für die 25 aktiv Versicherten und 9 Rentenbezüger hätte eine Unterdeckung von bis zu 700 000 Franken bezahlt werden müssen: «Das ist viel zu viel», wie Rey sagt. Auch hätten den Gemeinderat Medienberichte stutzig gemacht, wonach die Profond rund die Hälfte ihres Anlagevermögens in Aktien investiere. «Das ist uns zu riskant», so Rey.
BLPK: Rentenkürzung in Diskussion
Die Sache publik machte die ‹Schweiz am Sonntag›. Dort sagte der Baselbieter FDP-Landrat und Birsfelder Gemeindepräsident Christoph Hiltman: «Auf Basis der zu erwartenden Rendite- und Zinslage» müsse der Umwandlungssatz von 5,8 auf 4,9 Prozent gesenkt werden. Für die Baselbieter Staatsangestellten bedeutet das je nach Alterskapital eine Einbusse von mehreren hundert oder sogar tausend Franken, die bei der Rente jährlich fehlen. Grund für die Rosskur: Die Pensionskasse kann die Renditen nicht in erforderlicher Höhe erwirtschaften. Sie droht unter den gesetzlich vorgeschriebenen Deckungsgrad zu fallen. Die Pensionskasse hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die Lösungen erarbeiten soll. Auf diese will das Mitglied der Finanzkommission Hiltmann offenbar nicht warten.
Linke und Gewerkschaften haben bereits Widerstand gegen die Kürzungspläne angekündigt. «Wir gehen auf die Barrikaden», sagt VPOD-Gewerkschaftssekretärin Marianne Meyer Lorenceau auf Anfrage. Die Pensionskasse sei bereits auf einen Rumpfbestand an Leistungen zusammengestrichen worden. Und die Staatsangestellten bezahlen seit der letzten Reform einen Sanierungsbeitrag. Hinzu kommt der Wechsel vom Leistungs- zum Beitragsprimat.


