Die Vermögensverwalter des grössten Sozialwerks und der grössten Pensionskasse der Schweiz tragen der veränderten Risikowahrnehmung Rechnung – aber mit sehr unterschiedlicher Intensität. Susanne Kapfinger stellt in den AWP-Nachrichten einen Vergleich her.
Publica
Publica Performance 2022 –9,6%, Unterdeckung mit 97%
Publica. Die heftigen Bewegungen auf den globalen Finanzmärkten haben die Erträge auf den Vermögensanlagen von Publica geschmälert. Die geschlossenen Vorsorgewerke erreichten mit einem Aktienanteil von 10% eine Performance von -8,0%, die offenen Vorsorgewerke mit einem Aktienanteil von gut 25% eine Performance von -9,7%. In den geschlossenen Vorsorgewerken sind ausschliesslich rentenbeziehende Personen versichert.
In den offenen Vorsorgewerken sind sowohl berufstätige wie auch rentenbeziehende Personen versichert. Deshalb verfolgt Publica für die offenen Vorsorgewerke eine risikoreichere Anlagestrategie als für die geschlossenen Vorsorgewerke. Auf Stufe des konsolidierten Gesamtvermögens und auf währungsgesicherter Basis betrug die Netto-Anlageperformance 2022 -9,6% nach allen Kosten und Steuern. Aufgrund der negativen Performance liegt der geschätzte konsolidierte Deckungsgrad über alle Vorsorgewerke bei 96,7%. Andererseits ist aufgrund der gestiegenen Zinsen langfristig wieder mit einer deutlich höheren Rendite zu rechnen.
Publica mit revidiertem Vorsorgereglement
BR. Das Vorsorgewerk der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB) in das Vorsorgewerk Bund integriert und das Ende des Vorsorgeverhältnisses wurden präzisiert. Weiter wurden die Bestimmungen im Zusammenhang mit der gleichgeschlechtlichen Ehe sowie Leistungen im Vorsorgewerk des ETH-Bereichs angepasst.
Publica in talks with large pension funds for co-investments in infrastructure
IPE. Switzerland’s largest pension fund, Publica, is in talks with large international pension funds for co-investments in infrastructure private equity, chief investment officer Stefan Beiner told IPE.
The Swiss pension fund, with assets under management of CHF44bn (€45.6bn) at the end of 2021, plans to invest in infrastructure private equity with other large international asset owners seeking additional portfolio diversification, the CIO added.
Publica has reviewed its strategic asset allocation in the first half of this year, deliberately foreseeing one scenario among others, based on long-term trends, that takes into account future stagflation.
In June, Publica’s board decided to reduce its fixed income allocation as part of its new strategy for open pension plans – which make up more than 90% of the pension fund’s assets – from 58% to 44%.
Of the 14% reduction in fixed income, 5% was committed to public equity, increasing investments in the asset class from 27% to 32%, with the remaining 9% going to real assets, including 5% in real estate – split 2% in Swiss and 3% in international real estate – 3% in the new asset class infrastructure private equity, and 1% in precious metals (increasing the allocation to 3%), the CIO explained.
Publica: “stabiler” und “verantwortungsvoller”
Jorge Serra, Präsident Kassenkommission; Doris Bianchi,
Direktorin Publica
pw. Zum Erscheinen ihres Jahresberichts hat die Publica eine Mitteilung publiziert mit dem ausführlich geratenen Titel “Publica wird im 2021 finanziell stabiler und entwickelt das verantwortungsbewusste Investieren weiter”. Die grössere Stabilität wird mit der erzielten Performance von 4,4% erklärt, die gemäss den Indizes von UBS und CS unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von gut 8% liegt. Die Differenz wird mit den risikoärmeren Anlagenerklärt. Ziel des verantwortungsbewussten Investieren ist das Erreichen von Netto-Null-Emissionen im Portfolio bis im Jahr 2050 .
Der Medienabteilung der Publica möchte man empfehlen, unnötige Anglizismen wie “im 2021” zu vermeiden. Sie stehen der Bundeskasse nicht gut an und wirken unprofessionell.
Jahresbericht Publica /
Mitteilung
Publica: Vorsorgliche Genehmigung von Sanierungsbeiträgen
SDA. Der Ständerat folgte ohne Gegenstimmen dem einstimmigen Antrag seiner Staatspolitischen Kommission (SPK-S). Der Nationalrat hatte der Gesetzesänderung in der Wintersession zugestimmt. Das Geschäft ist damit bereit für die Schlussabstimmung.
Hintergrund der Gesetzesänderung ist die Verselbständigung von Bundesbetrieben wie der Swisscom oder der Ruag um die Jahrtausendwende. Damals beliessen diese Betriebe ihre pensionierten Mitarbeiter in der Publica. So entstanden sieben Vorsorgewerke ausschliesslich mit Rentnern. Einige könnten in finanzielle Schieflage zu geraten, weil das Zinsniveau tief und die Lebenserwartung gestiegen ist.
Zunächst ging es jedoch nicht um konkrete Zahlungen, sondern lediglich um die Rechtsgrundlage dafür. Die Änderung sieht vor, dass der Bund bei einer Unterdeckung von fünf Prozent oder mehr eine Sanierungseinlage in die betroffene Vorsorgeeinrichtung leistet.
Publica will sich von russischen Anlagen trennen
Die Publica schreibt in einer Mitteilung:
Der Bundesrat hat sich am Montag, 28. Februar 2022, den Sanktionen der EU gegen Russland angeschlossen. PUBLICA wird demzufolge und aufgrund ihrer normativen Basis sowie dem Konzept «verantwortungsbewusst investieren» Russland aus ihrem Anlageuniversum ausschliessen. Die Vorsorgeguthaben der bei PUBLICA versicherten und rentenbeziehenden Personen sollen nicht im russischen Markt investiert sein.
«Die Sanktionen der EU und der Schweiz sind ein klares Zeichen gegen die massive Verletzung des Völkerrechts durch Russland. Es ist völlig klar, dass PUBLICA diese Haltung mitträgt und die nötigen Schritte einleitet», sagt Matthias Weber, Präsident des Anlageausschusses von PUBLICA.
PUBLICA hat rund 170 Millionen Schweizer Franken, dies entspricht weniger als 0.5 Prozent des Gesamtvermögens, direkt in russische Wertschriften investiert. Dazu gehören Aktien von Unternehmen, die vom russischen Staat kontrolliert werden sowie Anleihen in US-Dollar und russischem Rubel. Aktuell hält PUBLICA in der Ukraine oder in Weissrussland keine Investitionen.
Publica mit 4,4% Rendite
Mitg. Die Pensionskasse des Bundes Publica erzielte 2021 mit ihren zwei Anlagestrategien auf dem gesamten Anlagevermögen von rund 43,7 Milliarden eine geschätzte Netto-Gesamtrendite von 4,4 Prozent (2020: 4,2 Prozent). Auf den beiden Anlagestrategien wurden aufgrund des eingegangen Risikos unterschiedliche Renditen erzielt.
Die Anlagestrategie der offenen Vorsorgewerke führte 2021 mit einem Aktienanteil von 27 Prozent zu einer Netto-Gesamtrendite von 4,6 Prozent (2020: 4,2 Prozent). Die Netto-Gesamtrendite der geschlossenen Vorsorgewerke mit einem Aktienanteil von 10 Prozent betrug 2,1 Prozent (2020: 3,9 Prozent). Die konsolidierte Netto-Anlageperformance lag 0,3 Prozent über der Benchmark-Performance.
Die paritätischen Organe der offenen Vorsorgewerke haben sich zugunsten der Wahrung der finanziellen Stabilität für eine vorsichtige Verzinsung der Altersguthaben im Jahr 2021 entschieden. Innerhalb der Sammeleinrichtung Publica liegt die Zinsbandbreite je nach finanzieller Situation des jeweiligen Vorsorgewerkes zwischen 1 und 2 Prozent.
Mitteilung Publica / Langfristige Anlagestrategie
Bundesmittel für geschlossene Vorsorgewerke der Publica
Der Bundesrat soll nach dem Willen des Nationalrats Geld in gewisse Bereiche der Bundespensionskasse Publica einschiessen dürfen. Er hat einer Gesetzesänderung zugestimmt, welche die Stabilität der sogenannten geschlossenen Vorsorgewerke der Publica sicherstellen soll. Hintergrund ist die Verselbständigung von Bundesbetrieben wie der Swisscom oder der Ruag um die Jahrtausendwende. Damals beliessen diese Betriebe ihre pensionierten Mitarbeiter in der Publica. So entstanden Vorsorgewerke ausschliesslich mit Rentnern. Einige drohen in finanzielle Schieflage zu geraten. Das Geschäft geht an den Ständerat. BR Maurer führte dazu aus:
In diesen sieben geschlossenen Vorsorgewerken gab es Ende 2020 bei einem Kapital von gut 3 Milliarden Franken noch 8374 Rentner. Das könnte reichen, gegeben ist es aber nicht. Wir schaffen hier die Grundlage, damit der Bund notfalls eingreifen und die Unterdeckung aufheben kann, falls die Vorgabe nicht erreicht würde.
Innerhalb dieser Versicherungen gibt es verschiedene Deckungsgrade: Es gibt solche, die haben eine relativ stabile Überdeckung – das sind die Grösseren -, und wir haben die Kleinen, die sich eher in einer Unterdeckung befinden. Mit diesem Artikel schaffen wir die Möglichkeit, dass Ihnen der Bund eine entsprechende Finanzvorlage unterbreiten kann; diese können Sie dann noch einmal prüfen, um eine Unterdeckung, falls sie entstehen sollte, zu verhindern.
“Filz-Alarm” bei der Publica
Eine heikle Wahl bei der Pensionskasse des Bundes sorgt für Unmut. Ebenso die schleppende Entkoppelung von der Politik. Charlotte Jacquemart schreibt auf der Website der SRF:
Die Pensionskasse Publica, bei der unter anderem die Bundesangestellten versichert sind, gehört mit über 100’000 Mitgliedern zu den grössten der Schweiz. Sie sollte Vorbild sein, was die Einhaltung von Gesetzen und Sorgfaltspflichten angeht. Doch Zweifel sind angebracht.
Stein des Anstosses ist zum einen die Wahl von zwei Vertretern in oberste Organe der Publica, die beide bei kantonalen oder nationalen Pensionskassen-Aufsichtsbehörden arbeiten. Denn sie könnten bei Publica zumindest potenziell in Interessenskonflikte geraten. Zum Vergleich: Mitarbeitende der Finanzmarktaufsicht Finma lassen sich auch nicht in Aufsichtsgremien bei Banken wählen.
Marcel Wüthrich neuer Präsident der Publica Delegiertenversammlung
Die Delegiertenversammlung der Pensionskasse des Bundes PUBLICA hat an ihrer Sitzung vom 23. September 2021 Marcel Wüthrich zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Marcel Wüthrich ist 52 Jahre alt und arbeitet als Versicherungsmathematiker im Risk Management der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV). Er ist seit 2017 Mitglied der Delegiertenversammlung.
Sicherung der Rentnerkassen bei der Publica
Der Bundesrat hat eine Botschaft zur Änderung des Bundesgesetzes über die Pensionskasse des Bundes (Publica-Gesetz) verabschiedet. Mit der Gesetzesanpassung soll die finanzielle Stabilität der geschlossenen Vorsorgewerke gesichert werden.
Am 1. Juli 2008 trat das Gesetz in Kraft. In den Übergangsbestimmungen wurde der technische Zinssatz für die geschlossenen Vorsorgewerke von 4,0 auf 3,0 Prozent gesenkt. Mit dieser Senkung wurde zum damaligen Zeitpunkt das verbleibende Sanierungsrisiko als gering eingeschätzt.
Seither ist der technische Zinssatz in mehreren Schritten angepasst worden. Die bisher letzte Senkung erfolgte am 31. Dezember 2019. Die Kassenkommission senkte den technischen Zinssatz der geschlossenen Vorsorgewerke von 1,25 auf 0,5 Prozent. Mit dieser Senkung fielen Ende 2019 vier von sieben geschlossenen Vorsorgewerke in eine Unterdeckung. Drei davon haben sich seither wieder erholt (Stand Ende 2020), doch das Risiko einer erneuten Unterdeckung bleibt bestehen.
Daher soll mit der Änderung des PUBLICA-Gesetzes der rechtliche Rahmen geschaffen werden, so dass der Bundesrat im Sanierungsfall reagieren kann und die Renten dauerhaft gesichert werden können.
Die neu geschaffene gesetzliche Regelung sieht vor, dass der Bund eine Sanierungseinlage leistet, sobald die Vorsorgewerke eine Unterdeckung von fünf Prozentpunkten oder mehr aufweisen.
Publica mit 4,2% Performance
Die Pensionskasse des Bundes Publica erzielte 2020 mit ihren zwei Anlagestrategien auf dem gesamten Anlagevermögen von 42,1 Milliarden eine geschätzte Netto-Gesamtrendite (nach allen Kosten und Steuern) von 4,2 Prozent (Vorjahr 9,0 Prozent).
Die Anlagestrategie für die offenen Vorsorgewerke trug 2020 eine Netto-Gesamtrendite von 4,2 Prozent (Vorjahr 9,2 Prozent) ein, während diejenige für die geschlossenen Vorsorgewerke 3,9 Prozent (Vorjahr 6,8 Prozent) erreichte.
2020 leisteten alle Hauptanlageklassen einen positiven Beitrag an die Gesamtperformance, allen voran die Obligationen. Mit einer Rendite von 3,0 Prozent steuerten sie einen positiven Betrag von 1,8 Prozent (Vorjahr 2,9 Prozent) an das konsolidierte Gesamtvermögen bei.
Publica: Neuer Leiter Vorsorge
Tristan Imhof (49) wird der neue Leiter Vorsorge bei der Publica unter der neuen Direktion von Doris Bianchi. Imhof ist Rechtsanwalt und ein Kenner der beruflichen Vorsorge; zuletzt war er bei der BVG- und Stiftungsaufsicht des Kantons Zürich tätig. Imhof tritt sein neues Amt bei der Publica am 1. April 2021 an.
Publica to increase stake in firms with renewable energy ‘high-quality patents’
Publica, Switzerland’s largest pension fund, plans to overweight its portfolio in companies with “promising and high-quality patents” in the renewable energy sector against other companies, based on its climate efficient equity index, deputy chief investment officer Patrick Uelfeti told IPE.
A recently developed MSCI index takes into account expected tax costs on CO2 emissions over a period of 30 years against the market capitalization of a company, patents for the reduction of greenhouse gas emissions, and costs caused by climate change on business operations.
“The patents are classified and evaluated according to their relevance and their market potential,” Uelfeti added.
In its report on climate-related opportunities and risks for 2019, Publica said it excluded investing in the coal sector, preferring renewable energies, wind farms or photovoltaic systems, through a strategic asset allocation of 3.5%.