«Publica mit positivem Deckungsgrad» ist die Medienmitteilung der PK des Bundes überschrieben. Trotz der erneut wiederum unterdurchschnittlichen Performe von 5,9 Prozent für 2024 so ungefähr das Mindeste, was aktuell von einer grossen, öffentlich-rechtlichen Pensionskasse zu erwarten ist. Als Grund dafür werden der höhere Anteil an Immobilien International sowie an ausländischen Obligationen genannt.
Publica
«Die Pensionskassen schwimmen im Geld»
Der ausgezeichnete Abschluss des Jahres 2024 für die Vermögensanlage der Pensionskassen hat es bis auf die Frontseite der NZZ gebracht, allerdings verbunden mit einem Hinweis auf die «riesige Kluft zwischen den Pensionskassen. Die Verzinsungen reichen von 1,5 bis 9 Prozent», wie Albert Speck betont.
More«2024 ist ein Glanzjahr für uns», sagt Laurent Schlaefli und strahlt. Der Geschäftsführer der Pensionskasse Profond kann seinen Versicherten richtig viel Geld ausschütten: 8 Prozent beträgt die Zinsgutschrift für die Erwerbstätigen. Erst einmal, im Jahr 1997, war die Vergütung noch höher.
Wer beispielsweise eine halbe Million Franken an PK-Vermögen angespart hat, ist damit um 40’000 Franken reicher geworden. Die gleiche Summe auf dem Sparkonto hätte hingegen magere 2000 Franken an Zins abgeworfen.
Die grosszügige Ausschüttung kann sich Profond leisten, weil die Pensionskasse mit ihren 70’000 Versicherten an den Finanzmärkten eine Rendite von 9,6 Prozent erwirtschaftet hat. «Zwar hat die Schweizer Börse etwas enttäuscht», so Schlaefli, «dafür konnten vor allem amerikanische Aktien mit einer super Performance überzeugen.»
Profond gehört zu jenen Kassen, die einen besonders hohen Anteil in Aktien und Immobilien investiert haben. Festverzinsliche Gelder machen bei ihr lediglich 14 Prozent des Portfolios aus. (…)
Rente oder Kapital? Eine Studie der Publica
In der Studie zum Thema Pensionierungsentscheidung «Rente oder Kapital?» der Publica wird gezeigt, wie sich die Bezugsarten zum Zeitpunkt der Pensionierung im Laufe der letzten zehn Jahren verändert haben.
Die Studie lässt einen klaren Trend erkennen: Immer mehr Personen entscheiden sich auch bei der PK des Bundes für den vollen oder teilweisen Kapitalbezug. Während 2013 rund 33% der versicherten Personen zumindest einen Teil ihres Altersguthabens als Kapital bezogen haben, waren es 2023 bereits 57%. Besonders auffällig ist der Anstieg derjenigen, die sich für den vollständigen Kapitalbezug entscheiden – ihr Anteil hat sich von 6% auf 20% erhöht.
Als Gründe für den Kapitalbezug werden am häufigsten steuerliche Überlegungen genannt. Über die Hälfte der Befragten gab an, dass steuerliche Überlegungen einen wesentlichen Einfluss auf ihre Entscheidung hatten.
Der Wunsch, das Vermögen flexibler und eigenverantwortlich anzulegen sowie der Bedarf nach finanziellen Mitteln, zum Beispiel für die Rückzahlung einer Hypothek, sind ebenfalls wichtige Faktoren. Ein zu tiefer Umwandlungssatz, der das Verhältnis des Altersguthabens zur Rente bestimmt, wird an vierter Stelle für den Entscheid für einen Kapitalbezug genannt.
MorePublica: Patrick Bonadei wird neuer Leiter Vorsorge
Patrick Bonadei (38) wird per 1. Juni 2024 Leiter des Bereichs Vorsorge und Mitglied der Geschäftsleitung der Publica. Er übernimmt damit die Aufgaben von Doris Bianchi, die den Bereich Vorsorge seit einem Jahr interimistisch geführt hat. Patrick Bonadei ist BVG-Experte und arbeitet zurzeit im Beratungsunternehmen Pittet Associates AG.
Patrick Bonadei hat an der Universität Bern den Bachelor of Science in Mathematik sowie den Master of Science in Statistics abgeschlossen und verfügt über mehrjährige Erfahrung als Pensionsversicherungsexperte. Unter anderem war er beim Beratungsunternehmen AON Schweiz AG und bei der Swiss Life Pension Services AG tätig.
Erneut unter dem Durchschnitt
Die Pensionskasse des Bundes Publica erzielte 2023 konsolidiert über alle Vorsorgewerke eine Netto-Anlagerendite von 3,9 Prozent, was unter den Vergleichszahlen für Vorsorgeeinrichtungen mit über 1 Mrd. Vermögen liegt. Diese erzielten gemäss UBS PK-Index durchschnittlich 5,01 Prozent.
Der konsolidierte Deckungsgrad über alle Vorsorgewerke lag per Ende 2023 bei 98,3 Prozent und ist somit gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Der konsolidierte Deckungsgrad der offenen Vorsorgewerke lag bei 98,1 Prozent, noch drei Vorsorgewerke sind in Unterdeckung. Im Vorjahr waren es neun. Der konsolidierte Deckungsgrad der geschlossenen Vorsorgewerke lag bei bei 100,6 % Prozent.
Den grössten positiven Einfluss auf das konsolidierte Gesamtvermögen der Publica hatten im Jahr 2023 die Aktien. Mit einer netto Jahresrendite von 8,5 Prozent steuerten sie einen positiven Betrag von 2,7 Prozent zur Gesamtrendite von 3,85 Prozent bei. Jedoch sind die Unterschiede zwischen den Regionen und Sektoren gross. Am besten rentierten Aktien in Nordamerika mit 15 Prozent, gefolgt von Pazifik und Europa ex Schweiz mit je knapp 9 Prozent. In der Schweiz lag die Aktienrendite bei 7 Prozent, in den Schwellenländern bei 2 Prozent.
GPK-S will keine Verschlechterung bei der Publica
In der Medienmitteilung vom 21.11.23 der Staatspolitischen Kommission des Ständerats wird u.a. festgehalten:
Die Kommission beantragt mit 7 zu 1 Stimmen bei 1 Enthaltung bzw. mit 6 zu 2 Stimmen bei 1 Enthaltung, zwei vom Nationalrat gutgeheissene Motionen zur beruflichen Vorsorge der Bundesangestellten abzulehnen. Die erste Motion (22.3959) verlangt, den Anteil der vom Bund an die berufliche Vorsorge der Bundesangestellten gezahlten Beiträge zu reduzieren, da dieser über das privatwirtschaftlich Übliche hinausgeht. Die zweite Motion (22.3960) fordert eine Begrenzung der Altersgutschriften, welche der Bund für seine Angestellten bezahlt, da diese Gutschriften über dem gesetzlichen Minimum liegen.
Die Kommission hält fest, dass der Bundesrat derzeit in Erfüllung von in den beiden Räten angenommenen Postulaten einen Bericht ausarbeitet, in dessen Rahmen eine Studie durchgeführt wird, in der sämtliche Anstellungsbedingungen des Bundes und des Privatsektors, mit welchem der Bund als Arbeitgeber konkurriert, miteinander verglichen werden. Dieser Bericht wird einen Überblick über die Anstellungsbedingungen liefern und aussagekräftige Rückschlüsse ermöglichen.
Publica sucht den Weg aus der Unterdeckung
In einem Interview mit CHSS beschreibt Doris Bianchi, Direktorin der Publica, die Bemühungen der Kasse um Ausbau der ESG-Kriterien und die Anpassungen der Anlagestrategie zur Verbesserung der Rendite. Aktuell liegt der Deckungsgrad der Publica bei 96 Prozent.
Die Publica setzt seit Kurzem stärker auf Sachwerte und Aktien und weniger auf Obligationen. Kommt diese neue Anlagestrategie angesichts der steigenden Zinsen nicht etwas spät?
Auch bei der neuen Anlagestrategie sind die Obligationen weiterhin jene Anlagekategorie mit dem höchsten Gewicht. Für die Periode ab 2022 haben wir das Szenario einer Stagflation – also einer grösseren Inflation
verbunden mit einem reduzierten Wirtschaftswachstum – stärker gewichtet als früher. In diesem Szenario macht es Sinn, vermehrt auf Sachwerte zu setzen, da diese grundsätzlich den besseren Inflationsschutz bieten als Obligationen. Das Gesamtportfolio wird durch die Anlagestrategieanpassung ausgeglichener.
Zu den Sachwerten zählen auch Infrastrukturanlagen. Worauf legen Sie den Fokus in dieser neuen Anlagekategorie?
Ein Augenmerk legen wir zum Beispiel auf erneuerbare Energien. Von den Infrastrukturanlagen im Umfang von rund 1,2 Milliarden Franken legen wir die Hälfte in Fonds an, die andere Hälfte investieren wir – gemeinsam mit anderen institutionellen Anlegern – direkt.
Unterdeckung, neues Vorsorgeangebot und Investitionsbericht
Die Publica berichtet über das Geschäftsjahr 2022 und neue Entwicklungen.
Die Pensionskasse des Bundes Publica verzeichnete im Jahr 2022 eine Performance von -9,6 Prozent. Der Grund dafür waren die Turbulenzen an den Finanzmärkten. Der konsolidierte Deckungsgrad betrug per Ende 2022 96,2 (Vorjahr 4,4) Prozent. Die negative Performance beeinflusste den Deckungsgrad der Vorsorgewerke der Publica. 14 der insgesamt 18 Vorsorgewerke befanden sich per Ende 2022 in Unterdeckung.
Um die Diversifikation und die erwartete Rendite weiter zu erhöhen, wurde die Anlagestrategie angepasst. Der relativ hohe Anteil der Obligationen wird gesenkt und stattdessen den Anteil der Sachwerte sowie der börsengehandelten Aktien erhöht. Die Umsetzung der neuen Anlagestrategie wird gestaffelt durchgeführt und dauert bei einzelnen illiquideren Anlageklassen bis zu vier Jahre.
Publica und Compenswiss im Vergleich
Die Vermögensverwalter des grössten Sozialwerks und der grössten Pensionskasse der Schweiz tragen der veränderten Risikowahrnehmung Rechnung – aber mit sehr unterschiedlicher Intensität. Susanne Kapfinger stellt in den AWP-Nachrichten einen Vergleich her.
Publica Performance 2022 –9,6%, Unterdeckung mit 97%
Publica. Die heftigen Bewegungen auf den globalen Finanzmärkten haben die Erträge auf den Vermögensanlagen von Publica geschmälert. Die geschlossenen Vorsorgewerke erreichten mit einem Aktienanteil von 10% eine Performance von -8,0%, die offenen Vorsorgewerke mit einem Aktienanteil von gut 25% eine Performance von -9,7%. In den geschlossenen Vorsorgewerken sind ausschliesslich rentenbeziehende Personen versichert.
In den offenen Vorsorgewerken sind sowohl berufstätige wie auch rentenbeziehende Personen versichert. Deshalb verfolgt Publica für die offenen Vorsorgewerke eine risikoreichere Anlagestrategie als für die geschlossenen Vorsorgewerke. Auf Stufe des konsolidierten Gesamtvermögens und auf währungsgesicherter Basis betrug die Netto-Anlageperformance 2022 -9,6% nach allen Kosten und Steuern. Aufgrund der negativen Performance liegt der geschätzte konsolidierte Deckungsgrad über alle Vorsorgewerke bei 96,7%. Andererseits ist aufgrund der gestiegenen Zinsen langfristig wieder mit einer deutlich höheren Rendite zu rechnen.
Publica mit revidiertem Vorsorgereglement
BR. Das Vorsorgewerk der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB) in das Vorsorgewerk Bund integriert und das Ende des Vorsorgeverhältnisses wurden präzisiert. Weiter wurden die Bestimmungen im Zusammenhang mit der gleichgeschlechtlichen Ehe sowie Leistungen im Vorsorgewerk des ETH-Bereichs angepasst.
Publica in talks with large pension funds for co-investments in infrastructure
IPE. Switzerland’s largest pension fund, Publica, is in talks with large international pension funds for co-investments in infrastructure private equity, chief investment officer Stefan Beiner told IPE.
The Swiss pension fund, with assets under management of CHF44bn (€45.6bn) at the end of 2021, plans to invest in infrastructure private equity with other large international asset owners seeking additional portfolio diversification, the CIO added.
Publica has reviewed its strategic asset allocation in the first half of this year, deliberately foreseeing one scenario among others, based on long-term trends, that takes into account future stagflation.
In June, Publica’s board decided to reduce its fixed income allocation as part of its new strategy for open pension plans – which make up more than 90% of the pension fund’s assets – from 58% to 44%.
Of the 14% reduction in fixed income, 5% was committed to public equity, increasing investments in the asset class from 27% to 32%, with the remaining 9% going to real assets, including 5% in real estate – split 2% in Swiss and 3% in international real estate – 3% in the new asset class infrastructure private equity, and 1% in precious metals (increasing the allocation to 3%), the CIO explained.
Publica: “stabiler” und “verantwortungsvoller”
Jorge Serra, Präsident Kassenkommission; Doris Bianchi,
Direktorin Publica
pw. Zum Erscheinen ihres Jahresberichts hat die Publica eine Mitteilung publiziert mit dem ausführlich geratenen Titel “Publica wird im 2021 finanziell stabiler und entwickelt das verantwortungsbewusste Investieren weiter”. Die grössere Stabilität wird mit der erzielten Performance von 4,4% erklärt, die gemäss den Indizes von UBS und CS unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von gut 8% liegt. Die Differenz wird mit den risikoärmeren Anlagenerklärt. Ziel des verantwortungsbewussten Investieren ist das Erreichen von Netto-Null-Emissionen im Portfolio bis im Jahr 2050 .
Der Medienabteilung der Publica möchte man empfehlen, unnötige Anglizismen wie “im 2021” zu vermeiden. Sie stehen der Bundeskasse nicht gut an und wirken unprofessionell.
Publica: Vorsorgliche Genehmigung von Sanierungsbeiträgen
SDA. Der Ständerat folgte ohne Gegenstimmen dem einstimmigen Antrag seiner Staatspolitischen Kommission (SPK-S). Der Nationalrat hatte der Gesetzesänderung in der Wintersession zugestimmt. Das Geschäft ist damit bereit für die Schlussabstimmung.
Hintergrund der Gesetzesänderung ist die Verselbständigung von Bundesbetrieben wie der Swisscom oder der Ruag um die Jahrtausendwende. Damals beliessen diese Betriebe ihre pensionierten Mitarbeiter in der Publica. So entstanden sieben Vorsorgewerke ausschliesslich mit Rentnern. Einige könnten in finanzielle Schieflage zu geraten, weil das Zinsniveau tief und die Lebenserwartung gestiegen ist.
Zunächst ging es jedoch nicht um konkrete Zahlungen, sondern lediglich um die Rechtsgrundlage dafür. Die Änderung sieht vor, dass der Bund bei einer Unterdeckung von fünf Prozent oder mehr eine Sanierungseinlage in die betroffene Vorsorgeeinrichtung leistet.
Publica will sich von russischen Anlagen trennen
Die Publica schreibt in einer Mitteilung:
Der Bundesrat hat sich am Montag, 28. Februar 2022, den Sanktionen der EU gegen Russland angeschlossen. PUBLICA wird demzufolge und aufgrund ihrer normativen Basis sowie dem Konzept «verantwortungsbewusst investieren» Russland aus ihrem Anlageuniversum ausschliessen. Die Vorsorgeguthaben der bei PUBLICA versicherten und rentenbeziehenden Personen sollen nicht im russischen Markt investiert sein.
«Die Sanktionen der EU und der Schweiz sind ein klares Zeichen gegen die massive Verletzung des Völkerrechts durch Russland. Es ist völlig klar, dass PUBLICA diese Haltung mitträgt und die nötigen Schritte einleitet», sagt Matthias Weber, Präsident des Anlageausschusses von PUBLICA.
PUBLICA hat rund 170 Millionen Schweizer Franken, dies entspricht weniger als 0.5 Prozent des Gesamtvermögens, direkt in russische Wertschriften investiert. Dazu gehören Aktien von Unternehmen, die vom russischen Staat kontrolliert werden sowie Anleihen in US-Dollar und russischem Rubel. Aktuell hält PUBLICA in der Ukraine oder in Weissrussland keine Investitionen.