Die UBS-Ökonominnen Jackie Bauer und Veronica Weisser schreiben in der Ausgabe Juni 2019 ihres Vorsorgeindex Schweiz:
Der UBS-Vorsorgeindex Schweiz hat im vierten Quartal 2018 den bis dato schwächsten Wert seit Messbeginn im Jahr 2005 erreicht. Das erste Quartal dieses Jahres zeigte eine leichte Erholung, aber insgesamt verharrt der Index seit Mitte letzten Jahres auf extrem tiefem Niveau. Der Pulsschlag des Drei-Säulen-Systems ist so schwach wie zuletzt nach den Turbulenzen der globalen Finanzkrise. Damals waren die Auswirkungen einer vorübergehend schlechten internationalen Wirtschaftsentwicklung die Ursache. Diesmal sind die Probleme hausgemacht und eine Lösung erfordert schmerzhafte Massnahmen sowie die Überwindung des Reformstaus.
Die demografische Entwicklung hat aktuell den grössten negativen Einfluss und dies dürfte sich in naher Zukunft nicht ändern. Eine steigende Lebenserwartung und die geringe Anzahl Kinder führen dazu, dass die Bevölkerung altert. Das wachsende Ungleichgewicht zwischen Jung und Alt macht sich in der Bilanz der AHV zunehmend bemerkbar, wie der Subindex Finanzen aufzeigt. Zwar hat sich die Situation im ersten Quartal 2019 vor allem dank der starken Finanzmarktperformance deutlich verbessert. Aber auf diese ist in den kommenden Monaten kein Verlass, denn es lauern wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten am Horizont, die sich auch im Wirtschaftsindex manifestiert haben. Die Vorlaufindikatoren zeigen eine deutliche Abkühlung der Stimmung seit Mitte 2018, was sich im Jahr 2019 bemerkbar machen dürfte.