Die Swisscanto-Anlagestiftung schreibt in einer Mitteilung: “Der KGAST Performance-Vergleich per Ende 2008 zeigt eindrücklich auf: Bei 7 der 15 verglichenen Anlagegruppen liegen die Swisscanto Anlagestiftungen über den für eine Pensionskasse relevanten Betrachtungszeitraum von 5 Jahren auf den ersten drei Rängen. In einem von hoher Volatilität geprägten Marktumfeld konnten die Swisscanto Anlagestiftungen einen Nettogeldzufluss von CHF 466 Mio. verzeichnen. Mit einem konsolidierten Kundenvermögen von CHF 15 Mia. (Swisscanto Anlagestiftung und Swisscanto Anlagestiftung Avant) festigte Swisscanto damit die Stellung als zweitgrösste Anlagestiftung der Schweiz.”
2009
Wissenschaftlicher Beirat bestätigt Warnung zu Solvency II
Der Wissenschaftliche Beirat beim deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie spricht sich in seinem aktuellen Brief an den Bundeswirtschaftsminister dafür aus, von der Ausweitung der Eigenkapitalregulierung der Banken auf Versicherung durch das Solvency II Regelwerk vorerst abzusehen. Schon im vergangenen Jahr hat der Verband der Firmenpensionskassen (VFPK) auf die negativen Auswirkungen des Solvency II Regelwerks auf Versicherungseinrichtungen hingewiesen. Solvency II hätte zur Folge, dass die Anlagemöglichkeiten der regulierten Pensionskassen extrem einschränkt wären, damit sie die vorgesehenen Eigenkapitalvorschriften erfüllten. „Derartige Regelungen würden sich negativ auf die Höhe der zu erwartenden Renten der Versicherten auswirken, ohne die Sicherheit der Geldanlagen erkennbar zu steigern.
KGAST Performancevergleich 2008: Spuren des Massakers
Die Konferenz der Geschäftsführer von Anlagestiftungen KGAST hat ihren von Watson Wyatt erstellten Performancevergleich für 2008 publiziert. Er zeigt die zu erwartenden tiefen Spuren der letztjährigen Finanzkrise. Einen guten Eindruck der Ereignisse bieten die Zahlen der Mischvermögen, welche auch Rückschlüsse auf die Performance der Vorsorgeeinrichtungen mit Direktanlagen zulassen. Die Vermögen mit einem Aktienanteil zwischen 20 und 30% erzielten Renditen zwischen –11% (UBS) und –8% (Sarasin). Die Minuszahlen haben auch die längerfristigen Durchschnitte hinunter gezogen. Über 5 Jahre ergeben sich noch knapp positive Zahlen zwischen 0,9% (UBS) und 2,3% (CSA), über 10 Jahre zwischen 1,4 und 2.3%. Bei 30 bis 40% Aktienanteil sind die Kurseinbussen mit –11,7 (Zürich) bis –17,9% (UBS) erwartungsgemäss noch drastischer. Die Anteile auf Aktien Schweiz verloren im Berichtsjahr zwischen 29,7 (Zürich) und 36,8% (Sarasin). Die passiven Anlagegruppen performten mit Minuszahlen in der Grössenordnung von 33% nicht besser. Noch schlechter als die schweizerischen Werte schnitten bekanntlich die europäischen ab. Aktien Europa gaben zwischen –45% (Swisscanto Growth) und –56% (Swisscanto Value) nach.
Die detaillierten Ergebnisse des Performancevergleichs bieten wiederum eine Fülle an Datenmaterial, das sich nicht zuletzt für den Vergleich mit Direktanlagen eignet und reichlich Stoff für Diskussionen bietet.
Anlageergebnis der AHV 18,2 Prozent im Minus
Der AHV-Ausgleichsfonds erzielte 2008 eine Anlagerendite von minus 18,2 Prozent. Damit schneidet der Fonds etwas besser ab als der Benchmark (Pictet LPP 40+). Dieser verlor im vergangenen Jahr 20,6 Prozent. Noch mehr Sorgen als der Anlageverlust macht den AHV-Verantwortlichen das ab 2011 drohende Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben.
NZZ / Mitteilung Ausgleichsfonds
Mercer: Multis zentralisieren ihre Pensionspläne
Bis zum Jahr 2010 werden 87 Prozent der multinationalen Unternehmen „globale“ Finanzierungspläne eingerichtet haben. 85 Prozent werden einen „globalen“ Ansatz für die Festlegung ihrer Investitionsziele verfolgen. Bereits heute bieten nur noch 61 Prozent bei Neueinstellungen beitragsorientierte Pensionspläne an. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Mercer, in deren Rahmen 49 multinationale Unternehmen weltweit verglichen wurden.
Medienmitteilung / Mercer Studie e
FT: It’s no time to dump diversified portfolios
Fund managers agree diversifying portfolios has not worked in the past 18 months, even if historically the strategy has delivered returns. But it should not be discarded they say. Instead it is a matter of finding the right way to diversify in the future.
Hewitt: Unternehmen auf Sparkurs im Personalbereich
Mehr als ein Drittel der Schweizer Unternehmen erwarten für dieses Jahr finanzielle Einbrüche und planen erste Sparmassnahmen im Personalbereich. Bereits über 70 Prozent haben auf Grund der schlechten Prognosen hierzulande das Personalbudget für 2009 gekürzt. Vor der Krise gingen die Schweizer Unternehmen im Top-Management von einer Gehaltssteigerungen von 3,3 Prozent aus – nach der aktuellen Umfrage stehen noch 2,9 Prozent im Plan. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Umfrage «Impact of European Economic Conditions on 2008/2009 Compensation Spending» der Personalmanagement-Beratung Hewitt Associates.
NZZ: Linke Polemik gegen das BVG-System
Die NZZ berichtet über ein Podiumsgespräch an der Zürcher Fondsmesse. Dabei stellt das Blatt fest: “Im Mittelpunkt der Diskussion standen die zuletzt aus der linken Ecke erhobenen Forderungen nach einer Ausweitung des Umlageverfahrens auf Kosten des Kapitaldeckungsverfahrens der zweiten Säule. In der Podiumsrunde äusserte SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner, ihm fehle der Glaube an das privatwirtschaftliche System. Die Kosten in der zweiten Säule seien zu hoch, und dort werde die «Gilde der Vermögensverwalter» auf Kosten der Versicherten durchgefüttert.”
Zu den Forderungen der SP wird festgehalten: “Der Direktor des Schweizerischen Pensionskassenverbands (Asip), Hanspeter Konrad, sagte, in schwierigen Zeiten an den Finanzmärkten würden solche Forderungen stets erhoben. Yves Rossier, Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV), ergänzte, das Umlageverfahren sei keineswegs risikolos, vor allem politische Risiken müssten hier mitberücksichtigt werden. Dies zeige ein Blick auf die Lage der Invalidenversicherung (IV), die in einer tiefen Krise steckt. Laut BSV hat die IV derzeit jährliche Defizite von rund 1,5 Mrd. Fr., ihre Gesamtschulden betragen rund 13 Mrd. Fr.”
System hält dem Sturm stand
Der Schweizerische Pensionskassenverband ASIP schreibt in einer Medienmitteilung: “Eine erste Momentaufnahme des Schweizerischen Pensionskassenverbandes ASIP bezüglich der finanziellen Situation der Vorsorgeeinrichtungen (VE) hat ergeben, dass der durchschnittliche Deckungsgrad 96.5 Prozent beträgt – ein Indiz dafür, dass die berufliche Vorsorge in der Schweiz trotz historischer Finanzmarktkrise ein solides und funktionierendes System darstellt. 60 Prozent der erfassten VE befinden sich in Unterdeckung.”
Der ASIP weist darauf hin, dass es sich um eine Momentaufnahme auf der Grundlage der Daten von 362 Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von rund 318 Mrd. Franken handelt. Hier die Ergebnisse:
– Durchschnittlicher Deckungsgrad aller teilnehmenden VE: 96.5 Prozent (privatrechtliche: 97.8 Prozent, öffentlich-rechtliche: 84.8 Prozent).
– Anteil der VE in Unterdeckung: 60 Prozent (bei privatrechtlichen VE: 57 Prozent, bei öffentlich-rechtlichen: 85 Prozent).
– Rund 60% des Vermögens einer Vorsorgeeinrichtung ist im Durchschnitt den aktiven Versicherten zuzu-ordnen, 40% den Rentnern.
Laut ASIP lassen sich folgende Feststellungen machen:
– Immer noch 40 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen haben per 31.12.2008 einen Deckungsgrad von über 100 Prozent.
– Die in den Jahren 2003 bis 2006 gebildeten Wertschwankungsreserven als Puffer für schlechte Anlagejahre sind aufgebraucht.
– Einzelne Vorsorgeeinrichtungen werden spürbare Sanierungsmassnahmen ergreifen müssen. Im Vordergrund stehen eine Minder- oder Nullverzinsung für 2009 (teilweise auch bereits für 2008) sowie das Erheben von Sanierungsbeiträgen bei den Arbeitgebern und den Versicherten.
Mitteilung ASIP
NZZ: Das BVG ist kein Schönwettergesetz
In einem Kommentar zu den Forderungen der SP zur 2. Säule schreibt die NZZ: “Ein generelles Sanierungsmoratorium untergräbt das Vertrauen in die zweite Säule und zehrt an deren Substanz. Die jetzt in Frage gestellten Bestimmungen aus der 1. BVG-Revision gelten nicht nur im Schönwetterfall – schliesslich wurden sie im Hinblick auf schwierige Zeiten konzipiert. Daran ändert auch der Vorschlag der SP nichts, dass nur strukturell bedingte Unterdeckungen zu beheben seien, nicht aber die von der Konjunktur und der Börsenentwicklung verursachten. Abgesehen davon, dass die Abgrenzung schwierig ist, trägt der konjunkturellen Komponente bereits die geltende 90-Prozent-Regel Rechnung, in Verbindung mit der Pflicht, in guten Zeiten Schwankungsreserven anzulegen. Die Beitragserhöhungen mögen für die Betroffenen schmerzhaft sein, volkswirtschaftlich fallen sie kaum ins Gewicht. Konjunkturpolitik dient zu oft als Ausrede, um Reformen oder Sanierungen zu vertagen.”
SP-Positionen zur 2. Säule
An einer Medienkonferenz hat die Sozialdemokratische Partei sich zu aktuellen Fragen der Beruflichen Vorsorge geäussert. Zur Sprache kam das Referendum gegen die Anpassung des Mindestumwandlungssatzes, die Ausschüttungspraxis der Lebensversicherer und die Forderung nach einem Sanierungsmoratorium.
UK: How to take charge of your pension
Britain’s largest pension funds have lost almost £100 billion in the past two months alone. Final-salary pension schemes went from having a £12 billion surplus to a £195 billion deficit last year, Pension Protection Fund (PPF) data shows.
The enormous losses threaten to push companies — and their pension funds — under, hitting other firms in the form of higher levies on the PPF, the safety net for final-salary schemes, and pushing them to the brink of collapse. To prevent that, businesses are likely to cut their pension benefits.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Januar 2009
Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO waren Ende Januar 2009 128’430 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 9’668 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg damit von 3,0% im Dezember 2008 auf 3,3% im Berichtsmonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 16’553 Personen (+14,8%).
SBB: Sanierungsleistung abhängig von Ertragssituation
In einem Interview mit der Handels-Zeitung äusserte sich der SBB-CEO Andreas Meyer auch zur Situation der Pensionskasse: “In dem Umfang, in dem der Bund die (Deckungs-) Lücke nicht schliesst, braucht es eine paritätische Sanierungslösung, die von Unternehmen und Mitarbeitern getragen werden muss. Doch der Bund kann nicht einfach sagen, dass wir das lösen sollen, ohne dass unsere unternehmerischen Rahmenbedingungen so verbessert werden, dass wir das auch leisten können. Wenn wir hingegen ausreichend Gewinn erzielen können und auch der Preisüberwacher dies zulässt, dann leisten wir selbstverständlich abermals einen Beitrag an die Sanierung. Wir haben ja bereits per 1. Januar 2007 den Aktiventeil der Versicherten mit 1,5 Milliarden Franken saniert. Für die Sanierung des Pensioniertenteils müssten unsere Mitarbeiter bei einer paritätischen Lösung basierend auf den heutigen Zahlen Lohnkürzungen von 8 bis 10% hinnehmen.”
Zürcher Pensionskasse: Das schlechteste Jahr der Geschichte
Die Finanzkrise hat auch die Pensionskasse der Stadt Zürich erreicht. Letztes Jahr ist das Vermögen um 18 Prozent gesunken, um fast 3 Milliarden auf noch 11,7 Milliarden. «Das ist die schlechteste Performance in unserer Geschichte», sagt die Anlagechefin der Pensionskasse der Stadt Zürich, Vera Kupper Staub. «Die Entwicklung im Oktober war für alle schockierend», sagt Kupper Staub. «Jetzt ist der erste Schock vorbei, und wir sind am analysieren, wie wir uns weiter verhalten werden.» Die ersten Anpassungen sind bereits erfolgt. «Im Oktober 2008 haben wir auf unsere risikoärmere Anlagestrategie gewechselt», sagt Kupper Staub, «zum ersten Mal überhaupt. Risikoärmer heisst: Der Aktienanteil ist weiter auf 20 Prozent gesenkt worden. Stattdessen haben wir Staatsobligationen gekauft, schweizerische und ausländische.» An eine schnelle Erholung glaubt sie aber nicht.
In einer Mitteilung der PKZH heisst es: Die Altersguthaben der Aktiv Versicherten und die Rentenauszahlungen sind nicht gefährdet. Sanierungsmassnahmen sind nicht nötig. Die Anlagestrategie ist auf die sehr langfristigen Verpflichtungen der PKZH ausgerichtet. Darum bleibt es zweckmässig, Aktienrisiken zu tragen. Die durchschnittliche Jahresrendite der PKZH seit 1993 beträgt knapp 6%. Gleichzeitig müssen aber auch die kurzfristigen Verpflichtungen gesichert werden. Dies hat die PKZH mit ihrer Risikoreduktion erreicht.
Tages-Anzeiger / Mitteilung PKZH