FT: "US public pension funds face big losses"
Public pension funds in US states are facing their worst year of losses in history, exacerbating existing funding shortfalls and putting pressure on state governments to shore them up. In the nine months to the end of September, the average state pension fund lost 14.8 per cent. The loss has grown since, as financial markets slumped further in October. The previous highest loss for state funds was 7.9 per cent for the full year in 2002. State and local pension funds comprise a patchwork of 2,700 funds that manage $1,400bn on behalf of 21m employees, including teachers, firefighters and other municipal workers.
Financial Times
Calpers Sells Stock Amid Rout to Raise Cash for Obligations
The nation’s largest public pension fund, known as Calpers, is unloading stocks in a falling market to make sure it has enough cash to meet its obligations. The pressures come as the California Public Employees› Retirement System has had to raise cash to fulfill commitments to private-equity firms and real-estate partners. The giant fund’s predicament is another sign of how the market selloff is tightening the screws on pension funds nationwide. Many other pension funds have similar partnerships and could also confront liquidity strains.
Typically, Calpers keeps less than 2% of its assets in cash, but the recent demands have forced it to raise that level. Calpers said it had $188.8 billion under management as of Wednesday, down 21% from the end of June. The fund, which said it had about 63% of its assets in global stocks at the end of August, has been punished severely by the stock-market selloff.
WSJ
Forschungsbericht: Ergänzungsleistungen für Personen mit einer Hilflosenentschädigung IV
Ein Bericht im Rahmen des mehrjährigen Forschungsprogramms zu Invalidität und Behinderung (FoP-IV) hat die Ergänzungsleistungen für Personen mit einer Hilflosenentschädigung der Invalidenversicherung untersucht, die zur Vergütung von Pflege- und Betreuungskosten ausgerichtet werden. Im Vordergrund steht die Vergütung von Kosten für direkt angestelltes Pflegepersonal, mit der das Wohnen zu Hause für Menschen mit mittlerer und schwerer Hilflosigkeit gefördert werden soll. Die mit der 4. IVG-Revision neu eingeführte Massnahme wurde 2006 nur selten in Anspruch genommen: Knapp über 100 Personen im IV-Alter stellten Pflegepersonal direkt an, was einen geschätzten Aufwand von rund 2,3 Millionen Franken verursachte, gegenüber einem Gesamtaufwand von 17 Millionen Franken für rund 8’000 Leistungsbezüger mit einer IV-Hilflosenentschädigung. Die Durchführung in den Kantonen ist sehr uneinheitlich. Der Bericht ortet ein Potenzial zur höheren Inanspruchnahme und bringt Verbesserungsvorschläge.
Bericht
Thurgau: Mehr Transparenz für PK gefordert
CVP-Kantonsrat AugustEisenbart (Sirnach) fordert mehr Transparenz bei der Pensionskasse (PK) Thurgau. Er hat deshalb dem Regierungsrat eine Einfache Anfrage eingereicht, in der er Auskunft zu verschiedenen Punkten verlangt. Eisenbart vermutet, dass der De-ckungsgrad der PK Thurgau wegen der Krise auf den Finanzmärkten unter 107,5 Prozent gesunken ist. Das hat Folgen für die Teuerungszulage auf den Renten, für die in diesem Fall der Staat aufkommen muss.
Thurgauer Zeitung
Argentinien verstaatlicht private Pensionskassen
Die Ankündigung der argentinischen Präsidentin Cristina Kirchner, die privaten Pensionskassen zu verstaatlichen, hat Börse und Anleihen auf Talfahrt geschickt: An der Börse, sowieso nur noch ein Schatten ihrer selbst, verlor der Merval-Index seit Wochenbeginn 30 Prozent. Argentiniens Regierung verspielt erneut das Vertrauen.
Es scheint, dass die Regierung Kirchner sich mit dem Zugriff auf die Pensionskassen der Privaten finanziell absichern will. Denn mitten in der Finanzkrise wird es für die Regierung immer schwieriger, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen: Die Rückzahlungen auf die Außenschuld steigen. Statt wie in diesem Jahr rund sechs Milliarden Dollar muss der argentinische Staat nächstes Jahr rund zwölf Milliarden Dollar an Krediten aufnehmen, um insgesamt 20 Milliarden Dollar an seine Gläubiger zu zahlen, schätzt Daniel Volberg von Morgan Stanley.
NYT: "Working Longer as Jobs Contract"
In recent years, many retirement experts have been giving the same unwelcome advice: American workers who are not as rich as Warren E. Buffett should retire three or so years later than they had planned — to ensure that they have a large enough nest egg. But now, in these extraordinarily turbulent times, with the stock market declining sharply and millions of 401(k) plans plunging in value, many workers are suddenly facing a starker situation — they worry that they might have to work 5, 7, even10 years later than planned, perhaps well into their 70s.
NYT
SGB schreibt an Bundesrat wegen Pensionskassen und Finanzkrise
«Der SGB wendet sich gegen überstürzte Pensionskassensanierungen infolge der von den Banken ausgelösten Krise. Sanierungsmassnahmen gehen hauptsächlich zulasten der Versicherten. Hunderttausende von Arbeitnehmenden müssten also in Kürze für Fehler und Missstände büssen, für die sie und ihre Pensionskassen in keiner Art und Weise verantwortlich sind. Wegen Sanierungsbeiträgen tiefere Nettolöhne sind auch konjunkturell völlig falsch», heisst es in einer Mitteilung des Gewerkschaftsbunds.
Und weiter heisst es: «Der Bundesrat hat ein 68-Milliarden-Sanierungsprogramm aufgegleist, um der UBS zu helfen, aus ihrem selbstverschuldeten Schlamassel herauszukommen. Für die Pensionskassenversicherten hingegen, die wehrlose Opfer der Gier von Bankmanagern sind, hat der Bundesrat nichts vorgesehen. Die Versicherten erwarten hier sozial verantwortliche Antworten vom Bundesrat. Der SGB fordert den Bundesrat insbesondere auf, dafür zu sorgen, dass die Aufsichtsbehörden von Bund und Kantonen den Pensionskassen genügend Zeit lassen, um Unterdeckungen zu beheben, statt überstürzte Sanierungsmassnahmen zu verlangen.»
Mitteilung SGB
LA-Times: "CalPERS› portfolio value rocked by market volatility"
The California pension fund’s value has fallen 20% since July 1. The loss could lead to increased contributions from state and local government and school district employers.
LA Times
Unia: "Pensionskassen enteignen"
In einem Artikel der Unia-Zeitung «work» fordert Olivier Fahrni den sozialistischen Umbau der Schweiz, inkl. «Enteignung der Pensionskassen».
work
Tribune: "A cause de la crise, le capital du 2e pilier croîtra moins vite"
La décision était attendue. Le taux minimal LPP, actuellement fixé à 2,75%, passera à 2% en 2009, son niveau le plus bas depuis l’introduction du 2e pilier, en 1985. Les capitaux retraites seront donc moins bien rémunérés. Exemple: un capital de 100 000 francs ne sera plus crédité que de 2000 francs à fin 2009, contre 2750 francs cette année.
En pleine crise boursière, le Conseil fédéral a suivi, comme il en a l’habitude, la Commission fédérale de la prévoyance professionnelle (commission LPP, paritaire), qui avait déjà recommandé une telle baisse en septembre, à un moment où l’impact de la crise financière était encore moins tangible.
Tribune de Genève
NZZ: "Fehlende Versachlichung der BVG-Zins-Debatte"
«Obwohl sich der Bundesrat mit der Vorgabe eines BVG-Mindestzinses von 2,75% für das laufende Jahr bös verschätzt hat und nun korrigieren muss, wird vom seit Jahrzehnten praktizierten Konzept, dem Markt eine Leistungsvorgabe aufzuzwingen, nicht abgewichen», schreibt Werner Enz in der NZZ.
Beitrag NZZ
Erste Reaktionen auf den Mindestzinsentscheid.
SP-Schweiz
«In einem nicht nachvollziehbaren Entscheid hat der Bundesrat den Mindestzins auf dem BVG-Sparkapital der zweiten Säule weiter gesenkt. «2 Prozent sind nicht marktkonform – schon Bundesobligationen mit 10 Jahren Laufzeit bringen 2.9 %!» kritisiert der Basler SP-Nationalrat Ruedi Rechsteiner den Entscheid. «Es ist stossend, wie der Bundesrat einmal mehr den Privatversicherungen zu Hilfe eilt, ohne bei einer Erholung der Börse die Verteilung der Überschüsse zu regeln.»
Mitteilung SP
Schweiz. Versicherungsverband
«Der SVV begrüsst die Senkung als einen Schritt in die richtige Richtung, beurteilt sie aber als noch nicht genügend. Angesichts der volatilen Verhältnisse an den Kapitalmärkten wäre eine weitergehende Anpassung angebracht gewesen. Ein zu hoher Mindestzinssatz setzt die Vorsorgeeinrichtungen grösseren Risiken aus.
Der SVV setzt sich weiterhin für eine transparente Formel zur Festlegung eines variablen und marktkonformen Mindestzinssatzes ein – zum Beispiel 70% des rollenden Durchschnittes von siebenjährigen Bundesobligationen. Basierend auf der vorgeschlagenen Formel resultiert für das Jahr 2009 ein BVG-Mindestzinssatz von 1,75%.»
Mitteilung SVV
Arbeitgeber, bürgerliche Parteien
In einer SDA-Mitteilung wird Thomas Daum, Direktor des Arbeitgeberverbands zitiert: «Nun werden die Pensionskassen in einer schwierigen Situation zusätzlich belastet», sagte Thomas Daum, Direktor Schweizerischer Arbeitgeberverband, auf Anfrage. Dabei wäre es im Interesse der Versicherten, dass die Pensionskassen nicht in Schwierigkeiten geraten.
SVP, FDP und CVP beurteilten den Entscheid des Bundesrates als vernünftig. Die Senkung sei ein akzeptabler Kompromiss, sagte CVP-Sprecherin Marianne Binder auf Anfrage. «Doch wenn sich die Finanzmärkte erholen, muss der Mindestzinssatz wieder nach oben angepasst werden.»
Meldung swissinfo
BVG-Mindestzins 2009: 2 Prozent
Der Bundesrat hat den Mindestzinssatz für 2009 in der beruflichen Vorsorge von aktuell 2.75% auf 2% gesenkt. Damit wird der seit längerem feststellbaren negativen Entwicklung wie auch den aktuellen Schwankungen der Finanzmärkte Rechnung getragen.
In der Mitteilung des BSV heisst es dazu u.a.: «Der Bundesrat berücksichtigt bei der Festlegung des Mindestzinssatzes gemäss den gesetzlichen Bestimmungen insbesondere die Erträge der Bundesobligationen, sowie zusätzlich die Rendite der Aktien, Anleihen und Liegenschaften. Ausgangspunkt für die Festlegung des Satzes ist, wie bereits in den Vorjahren, der langfristige gleitende Durchschnitt der 7-jährigen Bundesobligationen. Dieser liegt aktuell bei rund 2.48%. Während bei den Anleihen und Liegenschaften von positiven Erträgen auszugehen ist, mussten bei den Aktien erhebliche Kursverluste hingenommen werden. Insgesamt entwickelten sich die Portfolios der Vorsorgeeinrichtungen negativ. Der Bundesrat erachtet es deshalb als gerechtfertigt, vom langfristigen gleitenden Durchschnitt der 7-jährigen Bundesobligationen einen Abzug von 0.5 Prozentpunkten vorzunehmen. Dies ergibt einen Mindestzinssatz von 2%. Ein tieferer Zinssatz wiederum ist deshalb nicht angebracht, weil in der Vergangenheit auch bei einer guten Entwicklung der Finanzmärkte der Satz vorsichtig festgelegt wurde. Den Vorsorgeeinrichtungen wurde somit ermöglicht, Wertschwankungsreserven aufzubauen, um die aktuell negativen Marktentwicklungen auffangen zu können.»
Mitteilung BSV
Bern: Sanierung der Pensionskassen zeigt Wirkung
Die vorberatende Kommission des Grossen Rates des Kt. Bern hat zum Bericht der Regierung über die finanziellen Grundlagen der beiden Pensionskassen des Kantons Bern keine Einwände erhoben. Der im August vorgestellte Bericht des Regierungsrats war aufgrund einer externen Untersuchung durch unabhängige Experten zum Schluss gekommen, dass die Bernische Pensionskasse (BPK) und die Bernische Lehrerversicherungskasse (BLVK) über eine ausreichende Beitragsfinanzierung verfügen.
Berner Zeitung
«Aber wir sind nun mal halt nicht Harvard!»
Vera Kupper Staub, Anlagechefin der Pensionskasse der Stadt Zürich, sieht keinen Grund für einen Richtungswechsel. Die Flucht in illiquide Anlagen sei kein Ausweg. In einem Interview mit Erich Solenthaler vom Tages-Anzeiger meint sie: «Die Renditen (der letzten acht Jahre) waren nicht berauschend und liegen unter den Erwartungen. Aber solche Perioden gab es immer wieder. Langfristig sind die Aktien die stabilste Ertragskraft. Ich glaube deshalb nicht, dass die vergangenen Jahre eine fundamentale Veränderung anzeigen. Aber sie machen deutlich, dass man, um Aktienrisiken tragen zu können, einen sehr langen Anlagehorizont haben muss.
Probleme haben die Pensionskassen auch so. Die kotierten Wertpapiere sind grossen Schwankungsrisiken unterworfen, Schwankungen, die die Pensionskassen alle paar Jahre wieder auf die Startlinie zurückwerfen. So viele Crashs dürfte es gemäss Portfolio-Theorie gar nicht geben. Steht das theoretische Fundament, auf das sich Pensionskassen stützen, nicht auf wackligem Grund?
Nein. Die moderne Portfolio-Theorie gibt nicht vor, welche Annahmen über die Risiken zu treffen sind. Sie ist ein theoretischer Rahmen, wie die Risiken – grob gesagt – zusammengezählt werden können. Statistisch geht man davon aus, dass eine Häufung von heftigen Ausschlägen unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist. Anlagestrategie und Wertschwankungsreserven müssen auf sehr negative Szenarien eingestellt sein; der absolute Worstcase kann aber nie abgedeckt werden.
Sie sprechen immer von langfristigen Anlagehorizonten. Aber es geht nun schon seit zehn Jahren nur seitwärts und abwärts.
Die aktuelle Situation ist dramatisch, aber die jetzige Krise wird ein Ende haben, wie die früheren auch. Man wird daraus Lehren und regulatorische Konsequenzen ziehen. Diese werden die Bankenwelt verändern, aber nicht die Pensionskassen.