Statistik
In Basel wird am längsten gelebt
100 ist das neue 80
Von 1950 bis 2010 hat sich die Zahl der hundertjährigen und älteren Personen in der Schweiz alle zehn Jahre nahezu verdoppelt. Seit 2012 ist die Zahl stabil. Mittlerweile entfallen zwischen 1500 und 1600 Personen in der Schweiz auf diese Altersgruppe, 80% davon sind Frauen. Ende 2018 war die älteste Person in der Schweiz 110 Jahre alt.
2018 lebten in der Schweiz pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner 18 Hundertjährige und Ältere. Die höchsten Quoten weisen die Kantone Basel-Stadt, Jura und Tessin auf. Dort entfallen auf 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner über 30 Hundertjährige und Ältere. Am tiefsten ist die Quote hingegen in den Kantonen Aargau und Obwalden mit einem Verhältnis von weniger als 10 zu 100 000.
Japan: Pionier in Sachen Alterung
Reuters zeigt auf ihrer Website mit einer Reihe von aufschlussreichen Grafiken die Alterung der Gesellschaft mit ihren gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und fiskalischen Konsequenzen am Beispiel Japans auf. Ähnlich betroffen werden China und die meisten europäischen Länder sein. Es gilt deshalb, Japans Erfahrungen aufmerksam zu verfolgen.
Global Pension Report 2020, Schweiz auf Rang 23
Die Allianz hat ihren ersten «Global Pension Report» veröffentlicht, der mit Hilfe des «Allianz Pension Index» (API) Rentensysteme rund um den Globus analysiert. in einer Mitteilung schreibt die Allianz dazu:
Der Index folgt einer einfachen Logik: Er beginnt mit der Analyse der demographischen und fiskalischen Grundvoraussetzungen und untersucht dann die beiden Hauptdimensionen eines jeden Rentensystems: Nachhaltigkeit und Angemessenheit. Der Index ruht daher auf drei Säulen und berücksichtigt insgesamt 30 Parameter, die Werte zwischen 1 und 7 annehmen können, wobei 1 den besten Wert bezeichnet.
Mit der gewichteten Summe aller Parameter weist der API jedem der analysierten 70 Länder einen Wert zwischen 1 und 7 zu und erlaubt so eine umfassende Einschätzung des jeweiligen Systems.
Die Dramatik des bevorstehenden demographischen Wandels zeigt sich anhand des Altersquotienten : bis zum Jahr 2050 wird er um 77% auf 25% steigen – und damit schneller als in den 70 Jahren davor. In vielen Entwicklungsländern wird sich der Altersquotient in den nächsten drei Jahrzehnten verdoppeln, in Europa und Amerika benötigte diese Entwicklung noch mehr als doppelt so lange.
PK-Statistik 2018
Die Daten der Pensionskassenstatistik 2018 mögen in unserer schnelllebigen Zeit fast schon antiquarisch scheinen, sie bieten aber in ihrer Detaillierung und umfassenden Basis Einblicke, wie sie die zeitnahen Umfragen nicht bieten können.
Die rückläufige Zahl an Vorsorgeeinrichtungen und die parallel dazu steigende Bedeutung der Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen lässt sich aus den Ergebnissen der Statistik gut erkennen. Dazu wird ausgeführt: Ende 2018 war mit 71,8% bzw. 3,1 Millionen Personen wie schon 2017 (71,4%) die grosse Mehrheit der aktiven Versicherten in einer solchen Einrichtung versichert, 39,6% (2017: 39,2%) davon in einer privatrechtlichen Sammeleinrichtung. Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen hatten einen durchschnittlichen Versichertenbestand von 12’710 Personen (2017: 12’232) . Sie sind gemessen an den anderen Vorsorgeeinrichtungen somit weiter gewachsen.
Älter werden in der Schweiz
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Bevölkerungsstruktur in der Schweiz massgeblich verändert. Die demografische Alterung der Bevölkerung der Schweiz wirkt sich auf zahlreiche Bereiche des Zusammenlebens aus. Im Zentrum der gesellschaftspolitischen Diskussion stehen dabei insbesondere Gesundheitsthemen, Fragen von Erwerb und Ruhestand sowie die Altersvorsorge.
Neu stehen sämtliche Informationen des Bundesamtes für Statistik zu den Personen ab 55 Jahren auf einer neuen, übersichtlichen Webseite zur Verfügung.
Dazu gibt es weiterführende Informationen zu Publikationen des BFS und Links zu Indikatoren zum aktiven Altern.
Medianlohn 6538 Franken
Im Jahr 2018 belief sich der Medianlohn einer Vollzeitstelle in der Schweizer Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) auf 6538 Franken brutto pro Monat. Zwischen den Wirtschaftsbranchen und auch zwischen den Regionen bestehen noch immer grosse Lohnunterschiede. Das Gefälle zwischen dem oberen und dem unteren Ende der Lohnpyramide hat sich zwischen 2008 und 2018 kaum verändert. Rund ein Drittel der Arbeitnehmenden in der Schweiz hat Boni erhalten.
Erwerbstätigkeit und Ruhestand
Das BFS hat auf Basis der Arbeitskräfteerhebung (SAK) eine Reihe von Indikatoren im Zusammenhang mit dem Ruhestand untersucht. Es sind dies:
- Erwerbsquote und Erwerbsstatus der 50- bis 74-Jährigen
- Durchschnittliches Alter beim Austritt aus dem Arbeitsmarkt
- Frühpensionierungsquote (Arbeitsmarktansatz)
- Anzahl Personen ab 65 Jahren je 100 Erwerbspersonen im Alter von 20 bis 64 Jahren.
Das durchschnittliche Alter beim Austritt aus dem Arbeitsmarkt lag 2019 bei 65,6 Jahren. Dies entspricht einem der höchsten Werte seit Beginn der 90er Jahre, wobei der tiefste Wert im Jahr 2006 zu verzeichnen ist (64,3 Jahre). Das unterschiedliche ordentliche (gesetzliche) Rentenalter zwischen Männern und Frauen zeigt sich in diesem Indikator: Männer verlassen den Arbeitsmarkt im Schnitt etwas später als Frauen (im Durchschnitt der letzten 5 Jahre: 0,9 Jahre später).
Das durchschnittliche Erwerbsaustrittsalter variiert auch je nach Erwerbsstatus, Nationalität, Wirtschaftsbranche und ausgeübtem Beruf: Selbstständigerwerbende, Schweizer und Erwerbstätige in der Land- und Forstwirtschaft bleiben überdurchschnittlich lange auf dem Arbeitsmarkt aktiv. Demgegenüber treten Erwerbspersonen aus den Wirtschaftsabschnitten «Kredit- und Versicherungsgewerbe» sowie «Verkehr und Lagerei» deutlich früher aus dem Arbeitsmarkt aus.
BFS: Arbeitskräfteerhebung 2019
In der Schweiz hatte im Jahr 2019 rund jeder zweite Arbeitnehmer flexible Arbeitszeiten. 18,9% arbeiteten hauptsächlich oder regelmässig von zuhause aus und 5,1% waren auf Abruf tätig. Samstagsarbeit war für fast jede fünfte erwerbstätige Person, Sonntagsarbeit für jede zehnte die Regel.
2019 hatten 7,7% der Arbeitnehmenden einen befristeten Vertrag. Das ist 1 Prozentpunkt mehr als 2010 (6,7%). 16,7% der befristeten Arbeitsverträge betrafen Praktika (2010: 15,2%). Unter Ausklammerung der Praktikumsverträge hat der Anteil der befristeten Verträge von 5,7% im Jahr 2010 auf 6,5% im Jahr 2019 zugenommen.
Die Alten werden mehr
Ende 2019 lebten in der Schweiz 8’603’900 Menschen, das sind 59’400 Personen bzw. 0,7% mehr als 2018. Seit 2017 ist das Wachstum weniger stark ausgeprägt als in den Vorjahren. Den grössten Zuwachs verzeichnete der Kanton Zürich, während die Kantone Appenzell Innerrhoden, Neuenburg, Nidwalden und Tessin einen Bevölkerungsrückgang verbuchten.
Die Zahl der Personen ab 65 Jahren erhöhte sich von 1’577’300 im Jahr 2018 auf 1’606’100 im Jahr 2019 (+1,8%). Der Anteil der älteren Menschen nahm weiter zu und belief sich auf 18,7%, während derjenige der 0- bis 19-jährigen Bevölkerung rückläufig war (2018: 20,0%; 2019: 19,9%).
In manchen Kantonen ist der Anteil älterer Menschen bereits höher als jener der Kinder und Jugendlichen, namentlich in den Kantonen Tessin, Graubünden, Basel-Landschaft, Nidwalden, Schaffhausen, Basel-Stadt, Bern, Glarus, Solothurn, Uri, Jura und Wallis.
453’800 Personen waren 80 Jahre oder älter, das sind 2,3% mehr als 2018. Sie machen 28,3% der Bevölkerung ab 65 Jahren aus. In folgenden elf Kantonen ist der Anteil der älteren Menschen höher als im Schweizer Durchschnitt: Basel-Stadt, Genf, Tessin, Appenzell Innerrhoden, Neuenburg, Basel-Landschaft, Schaffhausen, Jura, Zürich, Waadt und Luzern.
Ende 2019 lebten in der Schweiz 1600 Personen ab 100 Jahren, das sind 4,8% mehr als im Vorjahr. Auf 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner entfallen damit 19 Personen ab 100 Jahren. Dieser Anteil ist in Basel-Stadt am höchsten und in Zug am tiefsten (37 bzw. 11 Personen ab 100 Jahren pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner).
Einkommensgruppen und Abgaben
Gemäss Definition des Bundesamtes für Statistik umfasst im Jahr 2017 die mittlere Einkommensgruppe 57,7% der Bevölkerung. Der Bevölkerungsanteil in der mittleren Einkommensgruppe blieb in den vergangenen 20 Jahren weitgehend stabil und bewegte sich zwischen 56,8% (im Jahr 2013) und 61,3% (2009).
Die Annahme einer übermässigen Belastung der mittleren Einkommensgruppe durch obligatorische Ausgaben (Sozialversicherungsbeiträge, Steuern und Krankenkassenprämien sowie Alimente) lässt sich statistisch nicht belegen: Im Jahr 2017 betrug der Anteil dieser Ausgaben am Bruttoeinkommen in der mittleren Einkommensgruppe 28%, während er in der einkommensschwächsten und einkommensstärksten Gruppe bei etwas mehr als 30% lag. Zwischen 1998 und 2017 sind die obligatorischen Ausgaben in den beiden letztgenannten Gruppen im Übrigen stärker gestiegen.
PK-Vermögenswachstum 2019
Laut der jährlich durchgeführten Untersuchung über das globale Pensionsvermögen stieg das Vermögen der institutionellen Pensionsfonds in den 22 grössten Märkten („P22“) 2019 um 15 % auf 46,7 Billionen US-Dollar. In der Schweiz betrug es am Jahresende geschätzt 1080 Milliarden Schweizer Franken (1047 Milliarden US-Dollar) und wuchs mit 15,8 % deutlich stärker als im Durchschnitt über die vergangenen zehn Jahre (5,4 % pro Jahr).
Nach den neuesten Zahlen der Global Pension Assets Study des Thinking Ahead Institute wuchs das Anlagevermögen institutioneller Pensionsfonds in den 22 grössten Pensionsmärkten weltweit („P22“) 2019 um 15 % auf 46,7 Billionen US-Dollar.
In der Schweiz erhöhte sich das Anlagevermögen um 15,8 % – deutlich über der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5,4 % – auf schätzungsweise 1080 Milliarden Schweizer Franken (1047 Milliarden US-Dollar). Der Anstieg ist zum Teil auf die beträchtlichen Kursgewinne an den Aktienmärkten im Jahresverlauf zurückzuführen. Nach dem Rückgang des Pensionsvermögens weltweit um 3,3 % im Jahr 2018 markiert dies eine deutliche Wende.
Auf die sieben grössten Pensionsmärkte („P7“) – Australien, Grossbritannien, Japan, Kanada, die Niederlande, die Schweiz und die USA – entfallen 92 % der P22 und damit etwas mehr als im Vorjahr. Die USA sind mit 62 % des weltweiten Pensionsvermögens nach wie vor der bedeutendste Markt, gefolgt von Grossbritannien und Japan mit 7,4 % beziehungsweise 7,2 %. Die Schweiz liegt mit 2,2 % des weltweiten Pensionsvermögens auf Rang sieben.
Kennzahlen zur Gesundheit
Das BFS hat die Zahlen zur Gesundheitsstatistik 2019 publiziert. Die Statistik erscheint alle fünf Jahre und und bietet einen Überblick über alle verfügbaren Daten zur Gesundheit in der Schweiz in vier Hauptbereichen: Gesundheitszustand der Bevölkerung, Einflussfaktoren, Gesundheitsversorgung sowie Gesundheitsausgaben und deren Finanzierung. Über 130 Grafiken und Karten dienen der Veranschaulichung. Darüber hinaus bieten vier Infografiken eine visuelle Übersicht über die Hauptthemen der Publikation. Zu den Themen Krebserkrankung und Sterblichkeit heisst es:
Im Zeitraum 2011–2015 erkrankten jährlich nahezu 40’500 Personen an Krebs (18’680 Frauen und 21’800 Männer). Dies entspricht rund 2000 Fällen mehr als fünf Jahre davor. Der Anstieg ist in erster Linie auf die Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen, die sich durch ein starkes Wachstum bei den älteren Menschen auszeichnet.
Das Krebsrisiko ist hingegen nicht angestiegen. Im Gegenteil: Das Risiko, an Krebs zu sterben, ist sogar zurückgegangen. Innerhalb von 30 Jahren ist die standardisierte Sterberate bei den Frauen um 27% und bei den Männern um 37% gesunken. Mit anderen Worten ist das Risiko für eine Frau, an Krebs zu sterben, heute um ein Viertel tiefer als für eine Frau der gleichen Altersklasse vor 30 Jahren. Bei den Männern macht der Unterschied sogar über ein Drittel aus.
Zum Zusammenhang zwischen Alter und Gesundheitskosten wird ausgeführt:
Im Jahr 2017 wurden 20% der gesamten Gesundheitsausgaben für Personen über 80 Jahren getätigt. Diese Altersklasse macht knapp 5% der Bevölkerung aus, doch ein grosser Teil der Gesundheitskosten fällt unabhängig vom Alter in den letzten Lebensmonaten an.
Nahezu 60% der im Jahr 2017 Verstorbenen waren älter als 80 Jahre. Frauen verursachten 56,3% und Männer 43,7% der Gesundheitskosten. Dieser Unterschied lässt sich insbesondere mit den höheren Gesundheitsausgaben für Frauen im gebärfähigen Alter erklären.
Gesundheit und sozialer Status im Alter
Mit der “Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017” untersuchte das BFS Ressourcen und Gesundheitsverhalten der Senioren.
Soziale Ungleichheiten wirken sich auch im Alter auf die Gesundheit aus. Personen ab 55 Jahren mit einer Tertiärausbildung weisen einen besseren allgemeinen Gesundheitszustand und ein besseres Gesundheitsverhalten auf als Personen ohne nachobligatorische Ausbildung. Sie verfügen zudem häufiger über psychosoziale Ressourcen wie starke soziale Unterstützung (46% gegenüber 31%) oder ein hohes Vitalitätsniveau (64% gegenüber 41%). Dies sind einige Ergebnisse aus der neuen Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS).
2017 bezeichneten drei Viertel (75%) der Personen ab 55 Jahren ihren Gesundheitszustand als (sehr) gut. Gemäss der Publikation «Ressourcen und Gesundheitsverhalten der Seniorinnen und Senioren» unterschiedet sich dieser Anteil stark nach Geschlecht und Alter, aber auch nach sozialem Status. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom sozialen Gradient.
Frauen ab 55 Jahren mit Tertiärausbildung sind körperlich aktiver als jene ohne nachobligatorische Ausbildung (77% gegenüber 58%). Bei den Männern sind vergleichbare Anteile festzustellen (80% gegenüber 64%).
Bei den Männern sind grosse Unterschiede beim Risikoverhalten zu beobachten. Männer ab 55 Jahren mit einer Tertiärausbildung haben seltener einen chronisch risikoreichen Alkoholkonsum
(5% gegenüber 11%) und sind nahezu halb so oft adipös (12% gegenüber 22%) wie jene ohne nachobligatorische Ausbildung.Auch der Anteil der Raucher ist bei den Männern zwischen 55 und 64 Jahren mit einem Abschluss auf Tertiärstufe geringer als bei jenen ohne nachobligatorische Ausbildung (24% gegenüber 40%). Umgekehrt wollen Raucher ab 55 Jahren mit Tertiärabschluss den Tabakkonsum seltener aufgeben als Männer ohne nachobligatorische Ausbildung (33% gegenüber 61%).















