Das Pensionskassengeld als lebenslange Rente beziehen oder es sich als Kapital auszahlen lassen – dies ist der vielleicht wichtigste Entscheid bei der Pensionierung. Auch ein Mix aus beiden Varianten ist möglich. Für wen sich was eignet beschreibt Michael Ferber in der NZZ.
Pensionierung
Pensionierung und Hypothek
Im St.Galler Tagblatt erkundigt sich ein Leser: Wir werden nächstes Jahr pensioniert und müssen schon bald unsere laufende Hypothek erneuern. Grundsätzlich möchten wir noch ein paar Jahre in unserem Haus bleiben, möchten uns aber dennoch nicht über Jahre hinaus binden. Auf was müssen wir bei der neuen Hypothek achten? Jürg Müller von Moneypark gibt Tipps. U.a. hält er fest:
Immer mehr Hypothekaranbieter, insbesondere alternative Kapitalgeber wie Pensionskassen, sind bereit angesichts der drohenden Zinssteigerungen bei frühzeitiger Auflösung einer Festhypothek auf eine Vorfälligkeitsentschädigung zu verzichten. Dies eröffnet neue Möglichkeiten bei der Erneuerung der Hypothek.
Axa-Ruhestandsmonitor: Bloss kein höheres Rentenalter
Akzeptanz von Massnahmen zur Rentenreform
Die Axa hat zum 11. Mal ihren Ruhestandsmonitor publiziert, welcher auf Basis einer Umfrage die Gefühlslage und Wünsche der Schweizer zur Altersvorsorge evaluiert. Zu den Ergebnissen wird ausgeführt:
Einstellung zur Pensionierung: Personen in der Schweiz stehen ihrer Pensionierung grundsätzlich positiv gegenüber: Auf einer Skala von 1 (sehr traurig) bis 10 (sehr glücklich) wird die Gefühlslage mit einem Durchschnittswert von 7,7 als positiv bewertet. Die Befragten freuen sich auf Zeit mit Freunden und Familie, für Hobbys sowie Ruhe und Erholung, aber auch für Spontaneität. Für rund 60 Prozent ist das Hüten der Enkelkinder «sehr» oder «eher wichtig»; 35 Prozent planen, sich in Vereinen oder Politik zu engagieren, und 17 Prozent möchten einen neuen Beruf wählen oder sich selbständig machen. Interessanterweise legt die Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen signifikant mehr Wert darauf, Enkelkinder zu hüten oder andere Familienunterstützung zu leisten, als die älteren Befragten.
Kapitalbezug: Würden die Befragten heute in Pension gehen, entschieden sich rund zwei Fünftel (41 Prozent) für die Auszahlung des Vorsorgevermögens in Form einer monatlichen Rente, 17 Prozent für den reinen Kapitalbezug, 28 Prozent würden eine Mischung aus Rentenzahlung und Kapitalbezug wählen. (…) Männer sind dabei eher für den reinen Kapitalbezug als Frauen. Auch besserverdienende Personen und Vollzeitarbeitende tendieren stärker dazu als Befragte mit tieferer Kaufkraft, mit einem Teilzeitpensum oder Nichtberufstätige. Wie viel Finanzwissen eine Person aufweist, hat keinen Einfluss auf die Wahl.
UBS: Investieren nach der Pensionierung
James Mazeau, CFA, Economist, UBS Switzerland AG; Jackie Bauer, CFA, Economist, UBS Switzerland AG, haben einen Artikel zum Thema Investieren nach der Pensionierung verfasst. Er soll bei der Suche nach der besten Strategie gemäss den jeweiligen finanziellen Verhältnissen und der Risikobereitschaft helfen. Das Fazit:
Die Altersvorsorgeplanung ist ein Prozess, bei dem Sie weit nach vorne schauen und die gesamte Ruhestandszeit berücksichtigen müssen, nicht nur die ersten 15 Jahre. Sie erfordert den Umgang mit Unsicherheiten, wie Ihrer eventuellen Lebensdauer und den zukünftigen Lebenshaltungskosten. Wenn Sie sich einen Lebensstandard wünschen, bei dem Sie mehr ausgeben müssen, als Sie einnehmen, können diese unsicheren Elemente möglicherweise Ihre langfristigen Pläne gefährden.
Investieren kann Ihnen helfen, sich den gewünschten Lebensstil zu leisten oder die Weitergabeziele zu maximieren – aber es ist nicht frei von Risiken. Wenn Sie sich Sorgen machen, Ihr Vermögen vor Lebensende aufzubrauchen, sollten Sie die Macht des Investierens in Betracht ziehen. Wer sich mit diesem Thema oder mit Investitionen im Allgemeinen nicht wohl fühlt oder die Strategie finden möchte, die am besten zur individuellen Situation passt, sollte professionellen Rat einholen.
Stellenwechsel: Was tun mit dem PK-Guthaben?
Michael Ferber geht in der NZZ ausführlich auf die Fragen und Möglichkeiten ein, die sich bei Kündigung oder Stellenwechsel bezüglich dem Guthaben in der Pensionskasse ergeben. Hier die “Variante B: Geld fliesst in den Bereich Freizügigkeit”.
Grundsätzlich könnten die Vertreter der neuen Pensionskasse – sofern diese bereits feststeht – nicht wissen, wie viele Freizügigkeitskonten eine Person hat oder wie viel Geld darauf liegt, sagt Philipp Zumbühl vom Luzerner Vorsorgeunternehmen Finpension. Das Gesetz verpflichte die Sparer zwar, alle Freizügigkeitsleistungen in die neue Kasse einzuzahlen, aber niemand könne dies kontrollieren. «Es ist ein Graubereich.»
Manche Personen stiegen auch früher aus dem Arbeitsleben aus, sagt Zumbühl. «Wer dann noch 15 Jahre bis zur Pensionierung hat, lässt das Geld teilweise im Freizügigkeitsbereich stehen.» Vorteilhaft am Bereich Freizügigkeit ist, dass es dort keine systemfremde Umverteilung von aktiven Versicherten zu Rentnern gibt, wie dies in der Pensionskasse sehr wohl der Fall ist.
Länger leben – länger arbeiten?
Swiss Life hat eine ausführliche Studie zum Thema Altersrücktritt publiziert. Die wichtigsten Ergebnisse:
1 Wir werden immer älter. Über ein Viertel des Lebens wird inzwischen im Ruhestand verbracht – Tendenz steigend. Drei Viertel der Bevölkerung zwischen 60 und 70 bezeichnen sich selbst als gesund.
2 Im Durchschnitt wird die Erwerbstätigkeit in der Schweiz momentan mit 65,6 Jahren beendet. Die Pensionierung findet häufig gestaffelt statt. Viele reduzieren ihr Pensum vor dem endgültigen Ruhestand und/oder beziehen trotz anhaltender Erwerbstätigkeit bereits eine Rente bzw. ein Alterskapital. Nur eine Minderheit verlässt den Arbeitsmarkt zum ordentlichen Rentenalter mit 64/65.
3 Das durchschnittliche Alter, in dem die Erwerbstätigkeit vollständig aufgegeben wird, stieg seit 2005 um über ein Jahr an. Analog dazu nahmen im gleichen Zeitraum die Zahl der Erwerbstätigen ab 65 und die Erwerbstätigenquote in dieser Altersklasse zu. Entgegen der internationalen Entwicklung flachte sich dieser Trend in der Schweiz jedoch kürzlich ab.
Pensionierung selbst an die Hand nehmen
Der Beobachter schreibt zur neuen Publikation von Martin Müller, Iwan Brot und Fritz Schiesser: Die drei Finanz- und Vorsorgeexperten bieten mit «Mit der Pensionierung rechnen» eine unabhängige Alternative zur kostspieligen Bankberatung. Dieser nützliche Ratgeber mit vielen Berechnungstools, welche die Planung vereinfachen, richtet sich an alle, die ihre finanzielle Situation nach der Pensionierung selber planen und optimal vorsorgen wollen. Preis: 48 Fr., für Abonnenten 38.-.
Sinkende Renten
“Der neue Pensionierungs-Barometer des VZ zeigt klar: Künftige Pensionierte bekommen viel weniger Geld als heutige. Viele Schweizerinnen und Schweizer unterschätzen, wie gross ihre Einkommenslücke sein wird. Haben sie den Ernst der Lage noch nicht erkannt?”, fragt das VZ und schreibt zu seiner Erhebung:
Der VZ-Barometer zeigt unmissverständlich, wie stark die Renten tatsächlich gesunken sind. So konnte ein 55-Jähriger mit einem Lohn von 120’000 Franken 2002 eine Rente aus AHV und Pensionskasse von 74’920 Franken erwarten. Heute sind es nur noch 60’040 Franken (Grafik). Die erwartete Rente ist also um 20 Prozent geschrumpft. Das entspricht einer Einbusse von knapp 1200 Franken pro Monat.
Viele träumen von der Frühpensionierung …
Gemäss Umfragen würden zahlreiche Arbeitnehmer gerne vor dem regulären Alter in den Ruhestand gehen. Doch der Trend läuft in die Gegenrichtung.
Neun Tipps für die Planung der Pensionierung
Michael Ferber schreibt in der NZZ zu seinem Artikel: Ein finanziell sorgloses Leben im Ruhestand will gut vorbereitet sein – gerade in Zeiten von sinkenden Leistungen bei Pensionskassen.
Fast jeder Zweite wählt die Frühpensionierung
Dominik Feldges befasst sich mit der anhaltenden Beliebtheit der Frühpensionierung bei den Schweizer Erwerbstätigen.
Die Schweizer tun sich schwer mit dem ordentlichen Pensionierungsalter. Zwar ist in der Bevölkerung der Anteil der Erwerbstätigen unter den 55- bis 64-Jährigen seit Anfang der 1990er Jahre erfreulicherweise von knapp 64 auf über 74 Prozent gestiegen, doch noch immer gehen fast 40 Prozent der Schweizer vorzeitig in Rente. Zugleich arbeitet laut Angaben des Bundesamtes für Sozialversicherungen rund ein Drittel über das AHV-Alter hinaus, oft als Selbständigerwerbende oder mit einem Teilzeitpensum. Zum ordentlichen Zeitpunkt, also für Männer im Alter von 65 Jahren und bei Frauen mit 64, erfolgt nur gut ein Viertel der Pensionierungen.
Angesichts der demografischen Entwicklung wächst indes das Bewusstsein, dass sich die Schweizer Wirtschaft die vielen Frühpensionierungen nicht mehr leisten kann. Dachorganisationen wie der Schweizerische Arbeitgeberverband oder die Vereinigung der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem) schlagen Alarm und weisen darauf hin, dass diverse Betriebe in den kommenden Jahren mit einer Welle von Abgängen bei ihren Mitarbeitern fertigwerden müssten.
Wie Ökonomen der Grossbank UBS berechnet haben, droht bis 2027 allein wegen der Tatsache, dass vermehrt Angehörige der geburtenstarken Babyboomer-Generation das Pensionierungsalter erreichen werden, eine Lücke von mehreren hunderttausend Arbeitskräften. Diese wird sich, so ist man sich in Wirtschaftskreisen einig, nicht durch eine verstärkte Zuwanderung schliessen lassen. Einer derartigen Lösung stünden die Massnahmen, die nach der Annahme der Volksinitiative zur Begrenzung der Masseneinwanderung eingeleitet worden seien, klar im Weg.
NZZ /
Studie UBS /
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