Soziale Sicherheit 6’2005: Ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt
Nr. 6 der Zeitschrift Soziale Sicherheit CHSS des BSV beschäftigt sich mit dem Schwerpunkt "Aeltere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt". Per PDF sind die Texte folgender Beiträge erhältlich:
Nr. 6 – November / Dezember 2005
NZZ: Über 50 000 Vorsorgewerke haben gewählt
Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt haben im laufenden Jahr über 50 000 Vorsorgewerke der Winterthur-Versicherungen und von Swiss Life insgesamt 32 Stiftungsräte ihrer BVG-Sammelstiftungen gewählt. Gegen das Reglement der Swiss Life ist allerdings noch eine Beschwerde der Gewerkschaft Unia hängig, schreibt die NZZ.
NZZ Online
BGe: Kein Einkauf nach Eintreten eines Vorsorgefalles
Nach Eintreten eines Vorsorgefalles ist gemäss Entscheid des Bundesgerichtes vom 26.8.05 kein Einkauf in die Pensionskasse mehr möglich.
Urteil des BGe
Schweizer Stiftungen sind vorsichtige Anleger
Eine vom Beratungsunternehmen Watson Wyatt in mehreren europäischen Ländern durchgeführte Befragung hatte zum Ziel, das Anlageverhalten klassischer Stiftungen (keine Pensionskassen) zu eruieren. Für die Mehrheit der Teilnehmer in der Schweiz liegt die optimale Aktienquote bei 0 – 25 Prozent. Das ist eine konservative Anlagepolitik, deckt sich aber mit den Aussagen von Stiftungsräten in Deutschland und Italien. In Grossbritannien hingegen liegt der Aktienanteil mit 25 – 50 Prozent deutlich höher. 40 Prozent der Schweizer Stiftungsräte sehen Aktien als die höchste Renditequelle in den nächsten 10 Jahren. Offenbar ist bei der Mehrheit der Schweizer Stiftungen der Kapitalschutz wichtiger als das Renditepotential.
Die Praxis zeigt, dass Stiftungen ihre primäre Aufgabe und Kompetenz im Fundraising und der Mittelverwendung sehen. Es überrascht deshalb nicht, dass über 80 Prozent der Schweizer Stiftungen keine gezielten Ausbildungsprogramme durchführen, um ihre Stiftungsräte in Anlagefragen aus- bzw. weiterzubilden. Diese Tatsache scheint aber Stiftungsräte nicht dazu zu bewegen, die Verantwortung von Anlageentscheiden an Experten zu delegieren. Ganz anders sehen es die Stiftungen in Grossbritannien und Italien, welche der Meinung sind, dass für Fachfragen Experten hinzugezogen werden sollten.
Watson Wyatt Europe – News, Press Releases
Gemeinschaftsstiftung des Gewerbes: Rücktritt von Markus Kündig
23 Jahre lang leitete Markus Kündig die Geschicke der Gemeinschaftsstiftung des Gewerbes. Der «Vater des BVG» sei «immer ein Gewerbler geblieben», sagte SGV-Direktor Pierre Triponez beim Abschied. Der 1931 geborene Markus Kündig, Inhaber einer Druckerei, war von 1982 bis 1991 Präsident des Gewerbeverbandes und seither dessen Ehrenpräsident. Von 1994 bis 2005 amtete er auch als Präsident des Vorsorgeforums. Kündig war von 1974 bis 1994 für die CVP im Ständerat, den er 1984/85 präsidierte. Als Präsident der ständerätlichen Kommission zur Ausarbeitung des Gesetzes über die berufliche Vorsorge (BVG) hat Kündig massgeblich an der Ausarbeitung des BVG mitgewirkt. «Man kann über Kündig sagen, was man will, aber ‚e gschide Cheib isch er‘», zitierte Triponez den früheren SGV-Direktor Otto Fischer. Und Balz Horber, Direktor des Verbands Schweizerischer Metzgermeister, wurde wie folgt zitiert: «Dr Kündig isch ke Liebe, er gseht nume so us.» Triponez dankte dem Vater dreier Kinder und Cellospieler für die «ausgewogenen Lösungen, die Kündig im Interesse aller Beteiligten als Stiftungsratspräsident erreicht habe». Sein Nachfolger ist Matthias Schwyter, Bäckermeister aus St. Gallen. Der bisherige Stiftungsrat und ehemalige Präsident der PK Panvica wurde von den Delegierten einstimmig gewählt,schreibt die Schweiz. Gewerbezeitung vom 9.12.05.
Artikel SGZ
Pictet lanciert BVG 2005 als neue Indexfamilie
Pictet hat mit den BVG 2005-Indizes eine neue Indexfamilie geschaffen, die neben einer Erweiterung der bereits bestehenden Anlagekategorien auch alternative Anlagen berücksichtigt. Die Erweiterung sieht wie folgt aus:
- Breitere Diversifikation der Aktien: Berücksichtigung der Nebenwerte (Small Caps) führt zu einer vollständigeren Abbildung des Aktienmarktes;
- Breitere Diversifikation bei den Obligationen: Die Euro-Obligationen der BVG-Indizes 2000 werden durch einen grösseren Anteil an Obligationen Welt ersetzt. Zusätzlich werden Emerging Market Bonds und High Yield Bonds berücksichtigt;
- Alternative Anlagen: Die Berücksichtigung von Immobilien, Hedge Funds und Private Equity ermöglicht den Zugang zu zusätzlichen Ertragsquellen (einschliesslich exotische Risikoprämien).
Bei den BVG-Indizes 2005 sind die Währungsrisiken bei den Obligationen Welt und den Hedge Funds zu 100% in CHF abgesichert. In allen Kategorien wurde eine stärkere internationale Ausrichtung verfolgt. Die Namen der neuen Indizes orientieren sich an jenen der BVG-Indizes 2000, wobei sie mit dem Zusatz "plus" versehen werden. Die Bezeichnungen BVG-25 plus, BVG-40 plus und BVG-60 plus beziehen sich auf das allgemeine Risikoprofil und nicht mehr auf die Aktienquote der einzelnen Indizes.
Pictet Meldungen
Pictet Indizes 2005 Daten
Der Kanton Wallis muss seine Pensionskassen sanieren
Mit einem Paket von Massnahmen will der Kanton Wallis die Pensionskassen des Staatspersonals und der Lehrerschaft von schweren Altlasten befreien. Die Regierung schlägt dem Parlament eine Opfersymmetrie vor, die neben dem Steuerzahler die aktiven Versicherten und die Rentner einbezieht. Der Deckungsgrad liegt bei der Vorsorgeeinrichtung der Beamten bei 53 Prozent und bei der Lehrerschaft bei 41 Prozent. Die technische Unterdeckung in beiden Ruhegehaltskassen beziffert sich auf 1,3 Milliarden Franken. Ziel ist, den Deckungsgrad beider Kassen bis Ende 2009 auf 80 Prozent zu erhöhen; dann soll eine Fusion erfolgen.
NZZ Online
Gesetzesentwurf
USA: The Next Retirement Time Bomb
Thousands of government bodies, including states, cities, towns, school districts and water authorities, are in for a shock in the next year or so. For years, governments have been promising generous medical benefits to millions of schoolteachers, firefighters and other employees when they retire, yet experts say that virtually none of these governments have kept track of the mounting price tag. The usual practice is to budget for health care a year at a time, and to leave the rest for the future.
Actuaries say that about 5.5 million retired public employees have health benefits of some kind – and accountants joke that there are not enough actuaries in the country to do all the calculations necessary to estimate how much all these retirees have been promised. Stephen T. McElhaney, an actuary and principal at Mercer Human Resources, a benefits consulting firm that advises states and local governments, estimated that the national total could be $1 trillion. "This is a huge liability," said Jan Lazar, an independent benefits consultant in Lansing, Mich. "If anybody understands it, they’ll freak out."
The Next Retirement Time Bomb – New York Times
Blick: «Die 2. Säule ist eine Fehlkonstruktion»
"Die 2. Säule ist eine Fehlkonstruktion: Bleiben die Zinsen tief, werden die Beitragszahler enteignet. Steigen sie, wackeln die Versicherungen. Ein Bericht des zuständigen Bundesamts enthüllt die Schwächen unseres Rentensystems", schreibt Werner Vontobel im Blick.
Blick Online.
Massnahmenpaket zu Gunsten der Arbeitsmarktbeteiligung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Der Bundesrat hat ein Massnahmenpaket beschlossen, das mit drei konkreten Zielsetzungen die Arbeitsmarktbeteilung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erhöhen will. Zum einen soll die Sozialversicherungsgesetzgebung so angepasst werden, dass sich Reduktionen des Beschäftigungsgrades und Funktionswechsel sowie die Weiterführung der Erwerbstätigkeit im Rentenalter nicht nachteilig auswirken. Es soll sich künftig lohnen, länger zu arbeiten. Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) und das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) sind beauftragt worden, eine entsprechende Vernehmlassungsvorlage auszuarbeiten. Zum andern sollen mit weiteren Massnahmen des EVD die Arbeitsmarktchancen der älteren ArbeitnehmerInnen verbessert und die Arbeitsbedingungen deren veränderten Bedürfnissen angepasst werden.
BSV- Medienmitteilung
Treuhänder: PK-Experten über den technischen Zinssatz
Die volatile Entwicklung der vergangenen Jahre an den Kapitalmärkten hat in der beruflichen Vorsorge in mehreren Schritten zu einer Anpassung des BVG-Mindestzinssatzes geführt. Gleichzeitig ist die Frage über die richtige Höhe des technischen Zinssatzes für Vorsorgeeinrichtungen in den Vordergrund gerückt. Wie hoch der technische Zinssatz sein soll, ist nicht eindeutig bestimmbar. Bleiben die Zinsen auf dem derzeitig tiefen Niveau, so ist eine Senkung des technischen Zinssatzes unausweichlich, schreiben Jürg Walter (Präsident der Kammer der PK-Experten) und Dominique Walter (Sekretär der Kammer) in ihrem Beitrag im "Treuhänder" 12/05.
Artikel im Treuhänder
Revidierte Swiss GAAP FER 16 Vorsorgeverpflichtungen ab 1.1.06 in Kraft
Die Fachkommission der Swiss GAAP FER hat an der Sitzung vom 11. November 2005 die neu gefasste Swiss GAAP FER 16 Vorsorgeverpflichtungen per 1. Januar 2006 in Kraft gesetzt. Angesichts des möglichen Einflusses der bisherigen Fassung dieser Fachempfehlung auf die Rechnungslegung der Anwender für das Jahr 2005 ist eine frühere Anwendung erlaubt. Swiss GAAP FER 16 bringt wesentliche Erleichterungen, dadurch dass neu auf den Jahresabschluss der Vorsorgeeinrichtung Bezug genommen werden darf. Im Rahmen der Vernehmlassung sind verschiedene wichtige Anregungen in die definitive Fassung eingeflossen. Der nachstehende Artikel zeigt diese auf und geht auf zentrale, den verschiedenen Stellungnahmen entnommene Fragen bzw. Unklarheiten ein.
Pressemitteilung der FER
Ausführungen zur neuen Fassung von FER 16
Fachempfehlungen und Erläuterungen
Bundesgericht: Ex-Swissair-Töchter müssen für Frühpensionierte zahlen
Die früheren Swissair-Töchter SR Technics und Gate Gourmet werden vom Bundesgericht zur Kasse gebeten. Sie müssen Frühpensionierte entschädigen, die nach dem Zusammenbruch der Luftverkehrsholding SAirGroup vor vier Jahren einen Teil ihrer Renten nicht erhielten.
NZZ Online
Bundesrat befürwortet einheitliche Altersgutschriften
Der Bundesrat hat ohne weitere Begründung die Annahme eines Postulat der CVP beantragt, mit welchem für die Arbeitgeber im BVG einheitliche Altersgutschriften für alle Altersstufen eines Arbeitnehmers vorgeschrieben werden sollen. Die Altersgutschriften des Arbeitnehmers würde allerdings weiterhin mit höherem Alter ansteigen. Der Zweck der Uebung ist die Verbesserung der Anstellungschancen älterer Arbeitnehmer. Die CVP hat in ihrem Postulat zwei unterschiedlich steile Abstufungen entwickelt, welche beide von einem konstanten Beitragssatz des Arbeitgebers von 6,25% ausgehen.
Postulat der CVP
Bericht NZZ Online
Antwort des BR auf Motion Hochreutener
In seiner Motion hat Norbert Hochreutener (CVP) den Bundesrat aufgefordert, eine Vorlage zu unterbreiten, die den Sparprozess für das Alter im BVG früher beginnen lässt. Der Bundesrat äussert sich in seiner Antwort ablehnend. Er verweist auf die Tatsache, dass viele Jugendliche vor dem Alter 25 sich noch in Ausbildung befinden, die Arbeitgeber ev. davon abgehalten würden, junge Arbeitskräfte einzustellen und es in dieser Altersgruppe viele Stellenwechsel gibt, was zu grösserem Administrativaufwand für kleine Guthaben führen müsste. Er empfiehlt Ablehnung der Motion.
05.3615 Mo. Hochreutener Norbert