Statistik zum Versicherungsmarkt 2007
«Statistiken 2007» gibt einen umfassenden Überblick zu den Gesamtrechnungen aller unter Aufsicht des Bundesamtes für Privatversicherungen BPV stehenden Versicherungsunternehmen. Die publizierten Daten basieren auf den Angaben der Versicherungen vom 31. August 2008. Einen summarischen Überblick über die Entwicklungen im Berichtsjahr enthält das Faktenblatt zum Versicherungsmarkt 2007.
Statistiken 2007
Betriebsrechnung 2007 der Lebensversicherer: Ausschüttung über der Mindestquote
Die privaten Schweizer Lebensversicherer haben für das Jahr 2007 zum dritten Mal eine vollständige Betriebsrechnung für die berufliche Vorsorge vorgelegt. Von den gesamten Erträgen aus Spar-, Risiko- und Kostenprozess im Betriebsjahr 2007 flossen den Versicherten 91.60% in Form von Versicherungsleistungen, Erhöhung der technischen Rückstellungen und Überschussbeteiligung zu. Damit liegt die Ausschüttung wie schon im Vorjahr über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestquote von 90%.
Der den zwölf Versicherungsunternehmen nach Ausschüttung an die Versicherten zugewiesene Anteil betrug im Betriebsjahr 2007 CHF 693 Millionen (gegenüber 696 Millionen im Vorjahr). Dies sind 0.57% der von ihnen in Rückdeckung übernommenen Vorsorgegelder von insgesamt 120 Mrd. Franken. Diese 0.57% dienen dem Aufbau und der Verzinsung des gesetzlich vorgeschriebenen Solvenzkapitals. Sie sind die Risikoprämie für die Haftung mit dem Eigenkapital des Gesamtunternehmens.
Zum ersten Mal seit Einführung der Betriebsrechnung im Jahr 2004 sind die Pro-Kopf-Kosten zurückgegangen und zwar auf 476 Franken (gegenüber von 505 Franken im Vorjahr). Dies ist hauptsächlich auf eine tatsächliche Senkung der Kosten der Versicherungsunternehmen gegenüber dem Vorjahr bei in etwa gleich bleibender Versichertenanzahl zurückzuführen. Im Jahr 2007 weisen zwei von zwölf (Vorjahr: einer von 13) Lebensversicherern ein positives Ergebnis im Kostenprozess aus, während die übrigen Lebensversicherer ein negatives Ergebnis im Kostenprozess ausweisen, was bei Gesamtbetrachtung aller Lebensversicherungsunternehmen zu einem insgesamt negativen Ergebnis im Kostenprozess führt.
Mitteilung BPV
Faktenblatt zum gebundenen Vermögen
Zur Sicherstellung der Versichertenansprüche ist das Versicherungsunternehmen verpflichtet, ausreichende versicherungstechnische Rückstellungen zu bilden. Diese müssen durch das gebundene Vermögen jederzeit gedeckt sein. Für die Anlagen des gebundenen Vermögens gelten strenge Vorschriften. Das Bundesamt für Privatversicherungen BPV stellt ein Faktenblatt zum gebundenen Vermögen und zur Sicherung der Versichertenansprüche bereit.
Unterlagen BPV
SBB beharrt auf Bundeshilfe für Pensionskasse
Geht es nach den bürgerlichen Parteien, dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse und den kantonalen Finanzdirektoren, muss die SBB ihre Pensionskasse (PK) aus eigener Kraft sanieren. Gewerkschaften und SP dagegen fordern Bundeshilfe. Auch die SBB selbst spricht sich für die maximale Variante aus.
Die SBB beziffert die Unterdeckung der Pensionskasse auf 2,45 Milliarden Franken, was einen Deckungsgrad von nur 83 Prozent ergibt. Der für eine nachhaltige Sanierung mit einer angemessenen Wertschwankungsreserve notwendige Betrag beläuft sich gemäss SBB auf rund 4,5 Milliarden Franken.
SF
Caisse de pension des CFF: peu de soutien
Les CFF ont trouvé peu d’alliés pour l’assainissement de leur caisse de pension. Seuls les syndicats et le PS prônent comme eux un soutien maximal de la Confédération. Les partis de droite, les milieux économiques et les cantons veulent que les CFF se débrouillent seuls.
Sur les quatre variantes mises en consultation jusqu’à lundi par le Conseil fédéral, les CFF et la gauche plébiscitent celle qui prévoit une aide fédérale allant jusqu’à 3,2 milliards de francs. Sans les réserves de fluctuations prévues dans cette variante, un assainissement durable n’est pas possible, selon eux.
Romandie News
Argentina pension funds try to avoid nationalization
Argentina’s private pension funds will propose a series of reforms as an alternative to the government’s bid to nationalize the system.
Reuters
PdA plant Referendum gegen Anpassung des Umwandlungssatzes
Alarmmeldungen im Blick
Werner Vontobel spricht – mit Unterstützung von Martin Janssen – von der «Fehlkonstruktion» 2. Säule. Janssen wiederholt den schon mehrfach geäusserten Vorwurf, die technischen Parameter in der Beruflichen Vorsorge (Umwandlungssatz, technischer Zins) seien zu hoch. Das führe zu einer Umverteilung zwischen den Generationen. «Während das Vorsorgekapital der Erwerbstätigen mit etwa 2 Prozent pro Jahr verzinst wird, und sie alle Anlagerisiken tragen müssen, beanspruchen die Rentner 5 Prozent, ohne dass sie ein Risiko tragen. Hier baut sich seit mehr als zehn Jahren eine Blase auf, die eines Tages – aus Sicht der Schweiz – mit einem viel grösseren Knall platzen wird als die heutige Finanzkrise.» Die Lösung des Problems für Janssen: Freie Pensionskassenwahl.
Interview Janssen / Artikel Vontobel
Denmark agrees pensions solvency rescue package
The Ministry of Economic and Business Affairs and The Danish Insurance Association have agreed on a rescue package for pension funds which is designed to protect pensions solvency and prevent investors from being forced to sell assets in the current market turmoil.
IPE
Monica Mächler in das Executive Committee der IAIS gewählt
Anlässlich der Jahreskonferenz der International Association of Insurance Supervisors (IAIS) in Budapest wurde Monica Mächler, Direktorin des Bundesamtes für Privatversicherungen (BPV), in das Executive Committee der IAIS gewählt.
Mitteilung BPV
Dutch Pension funds hit by credit crisis
Dutch pension funds are being hit hard by the ongoing turmoil on the financial markets, central bank president Nout Wellink told MPs. The average coverage ratio – assets as a percentage of the amount needed to pay pensions – has fallen to 109% when it should be 125%, Wellink said in answer to MPs’ questions. Some funds had slipped below the critical 105% mark and three have been ordered to come up with a quick solution to their problems, Wellink said.
Hewitt: Vorsorgeeinrichtungen in der aktuellen Finanzkrise
«Die Vermögensverluste haben in den letzten Wochen das finanzielle Gleichgewicht von Vorsorgeeinrichtungen erheblich beeinträchtigt. Die obersten Führungsorgane und Geschäftsleitungen sind deshalb zurzeit aufgefordert, die Auswirkungen der Finanzkrise auf die eigene Pensionskasse zu ermitteln und bei den Beschlussfassungen in den nächsten Wochen zu berücksichtigen», schreibt Hewitt in einer Medienmitteilung.
Hewitt
Berne présente aux cantons une facture de plusieurs dizaines de milliards
Le Conseil fédéral veut contraindre les caisses de pension publiques à atteindre un taux de couverture de 100%. Beaucoup trop cher, répliquent élus et experts.
Tribune de Genève
ASIP warnt vor Panik
«Minus 13 Prozent. Um so viel haben die Vermögen der zweiten Säule seit Anfang Jahr abgenommen. Mindestens. Jede zweite Pensionskasse ist inzwischen in eine Unterdeckung geraten. Konkret heisst das: Die vorhandenen und angelegten Gelder reichen gegenwärtig nicht aus, um alle laufenden und künftigen Renten zu garantieren. Trotzdem mahnt der Pensionskassenverband Asip zur Ruhe. «Es besteht nach wie vor kein Grund, in Panik zu verfallen», sagt Verbandsdirektor Hanspeter Konrad. Sein Hauptargument: Das Pensionskassengeschäft ist ein langfristiges Geschäft, und die Verluste auf den Aktien sind nur Buchverluste. Mit der Zeit sollte die Rendite wieder steigen,» schreibt der Tages-Anzeiger.
Tages-Anzeiger
Prof. Janssen: "Man rechnet mit falschen Zahlen"
In der Weltwoche lässt sich Prof. Janssen über die düsteren Aussichten der Pensionskassen aus. Zitat: «Das wirkliche Problem liegt in falschen technischen Grundlagen: Man rechnet mit einer zu tiefen Lebenserwartung und mit zu hohen Zinsen. Der Kapitalstock der Zweiten Säule liegt im Moment bei rund 550 Milliarden Franken. Versprochen werden aber über 100 Milliarden Franken mehr. Man rechnet mit falschen Zahlen, damit alles viel besser aussieht, als es tatsächlich ist. Seit mindestens zehn Jahren weiss man, dass unser Vorsorgesystem nicht mehr im Lot ist. Da wächst eine enorme Blase heran.»
Und warum tut die Politik nichts? «Weil es unangenehm ist. Weil man die Renten kürzen müsste. Der Mindestumwandlungssatz, mit dem das angesparte Kapital in eine Rente umgerechnet wird, soll von heute 6,8 Prozent bis zum 1. Januar 2011 auf 6,4 Prozent gesenkt werden. Obwohl man genau weiss, dass 6,4 Prozent schon heute viel zu hoch sind. Da brennt die Lunte einer Zeitbombe, die – gemessen am betroffenen Kapital – vermutlich gefährlicher ist als das ganze Problem der UBS. Und trotzdem unternehmen die Politiker praktisch nichts.»