Markante Erhöhung der BV-Beiträge für Arbeitslose
Der Bundesrat erhöht den Beitrag in der beruflichen Vorsorge für Arbeitslose von bisher 0,8% auf 2,5% des koordinierten Tageslohnes. Dieser Beitrag wird je hälftig von den arbeitslosen Personen und dem Arbeitslosenversicherungsfonds getragen. Die Erhöhung tritt per 1. Juni 2010 in Kraft.
Gemäss Verordnung über die obligatorische berufliche Vorsorge (BVG) von arbeitslosen Personen sind diese obligatorisch gegen die Risiken Invalidität und Tod versichert. Der Beitragssatz beträgt neu 2,5% des koordinierten Tageslohnes.
Der Beitragssatz im BVG für Arbeitslose hat in den letzten Jahren aufgrund der mangelnden Erfahrungen in diesem noch jungen Versicherungszweig mehrere Anpassungen erfahren. Dank der damaligen grossen Reserven konnte der Beitragssatz per 1.1.2008 letztmals von 1.1% auf 0.8% reduziert werden. Die heute beschlossene Beitragserhöhung ist nötig, um den Deckungsrad des BVG für Arbeitslose weiterhin über 100% zu halten.
PKRück mit Rekordergebnis
Die PKRück hat 2009 das positive Ergebnis der vergangenen Jahre erneut steigern können. Das Unternehmen hat sich mit einem Marktanteil von etwa 10% im Schweizer Rückdeckungsmarkt etabliert. Die Anzahl Versicherter konnte im Jahr 2009 auf 101’000 (Vorjahr 95’000) gesteigert werden. Insgesamt wurden periodische Prämien in der Höhe von 91.9 (85.2) Mio. Franken verbucht. Für 2010 verfügt die PKRück bereits über vertraglich vereinbarte Prämieneinnahmen in Vorjahreshöhe.
Die PKRück zielt darauf ab, mittels Case Management, Frühintervention und Abklärungen
bei Leistungsfällen den Schadenverlauf der Kunden zu verbessern. Dies beeinflusst den Risikoverlauf der PKRück positiv. Dank des guten Schadenverlaufs kamen die angeschlossenen Vorsorgeeinrichtungen in den Genuss von Gutschriften, welche einer nachträglichen Prämienreduktion von insgesamt 22 (18) Prozent entsprechen.
Infolge der Zunahme des Jahresgewinns erhöhte sich auch das Eigenkapital der PKRück um 8,2 Prozent auf 33.0 Mio. Franken. Die Solvabilität der PKRück liegt mit 304 (Vorjahr 357) Prozent über dem geforderten Wert. Infolge des starken Neugeldzuflusses aus dem Versicherungsgeschäft konnten die Kapitalanlagen im Jahr 2009 um 22 Prozent auf 267.9 Mio. Franken gesteigert werden. Für das Gesamtportfolio wurde im Berichtsjahr eine Anlagerendite von 4,7 (0,1) Prozent erzielt.
Swisscanto-Umfrage: Der Patient bedarf weiterer Schonung
Swisscanto hat erste Ergebnisse ihrer 10. Umfrage präsentiert. Sie bestätigen, dass nach dem Anlagejahr 2009 (“ein guter Jahrgang”) die Pensionskassen sich vom Börsenshock 2008 weitgehend erholt haben, aber nicht vollständig. Die Deckungsgrade liegen bei der grossen Mehrheit wieder bei über 100 Prozent; nur eine Minderheit von 10 Prozent der privaten Kassen hat per 31.12.09 noch unter einer “erheblichen Unterdeckung” von weniger als 90 Prozent gelitten. In der Zwischenzeit hat sich das Bild weiter aufgehellt.
Allerdings: die volle Risikofähigkeit wurde erst in Ausnahmefällen wieder erreicht. Sie liegt bei einem angenommenen Aktienanteil von rund 25 Prozent bei mindestens 115 Prozent Deckung. Angesichts der anhaltenden Volatilitäten auf den Märkten und der Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Euroraum ist die Lage deshalb noch nicht wirklich geklärt.
An einer Präsentation in Zürich ging CEO Gérard Fischer auf statistische Probleme für die Umfrage und den PK-Monitor von Swisscanto ein. Er bemängelte, dass es offenbar unklar ist, wieviele Pensionskassen es in der Schweiz gibt. Peter Bänziger analysierte die Resultate bezüglich der Anlagen und Othmar Simeon erläuterten die technischen Aspekte. Er ging dabei auch auf die erstmals erhobenen Daten über die Kosten für Experten, Kontrollstelle und Aufsicht ein. Wir werden darauf zurückkommen.
An einem abschliessenden Panel-Gespräch unter Leitung von Reto Lipp wurden aktuelle Fragen erörtert.
Swisscanto PK-Studie / Pressemitteilung / Bericht NZZ (SDA)
SF: “Euro-Krise bedroht Schweizer Altersvorsorge”
Lange Zeit galten Staatsanleihen als eine der sichersten Anlagemethoden. «ECO»-Recherchen zeigen: Bei Zurich Financial Services sind 22 Mrd. Franken in Staatsanleihen in Euro investiert, bei der Swiss Life sind es 18 Milliarden.
In einem Interview geht Prof. Janssen auf die damit allfälligen Gefahren ein.
Swisscanto Fischer: Das Exposure in Staatsanleihen
In einem Video-Interview von Cash ging Gérard Fischer, Swisscanto-CEO, auf die aktuelle Situation der Anlagen von Schweizer Pensionskassen in Staatsanleihen und dabei insbesondere bei den PIGS ein.
Start zum PK-Rating 2010
Der «Tages-Anzeiger» führt dieses Jahr zum fünften Mal einen Pensionskassenvergleich, das PK-Rating, durch. Ziel ist, den teilnehmenden Vorsorgeeinrichtungen und ihren Versicherten objektive Informationen für die Bewertung und Einordnung der Leistungen und Aufwendungen zu geben. Die Kriterien und Fragestellungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Mercer entwickelt. Für die Auswertung und journalistische Betreuung ist der Tages-Anzeiger zuständig. Erneut wird das PK-Rating auch in französischer Sprache veröffentlicht.
Das PK-Rating will einen objektiven Vergleich der Leistungen von Pensionskassen ermöglichen. Angesichts der sehr unterschiedlichen Vorsorgepläne der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen ist das nicht einfach. Der Fragebogen wurde deshalb aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen und der zahlreichen Rückmeldungen der Teilnehmer nochmals überarbeitet. Die Veranstalter hoffen, dass damit die Vorbehalte ausgeräumt werden können.
Wie schon in den letzten Jahren werden drei Bereiche unterschieden: Leistung, Finanzierung und Performance. So können voneinander unabhängige Elemente isoliert betrachtet und zu bewertet werden. Für die Schlussbewertung werden die drei Bereiche kombiniert. Die Umfrage dauert bis 15. Juni.
Weiterbildung für Vorsorgeexperten
Die Hochschule Luzern – Wirtschaft lanciert als erste Hochschule in der Schweiz eine massgeschneiderte Weiterbildung für das Pensionskassen Management. Der zweistufige Lehrgang wurde in Zusammenarbeit mit Exponenten der Branche und deren Verbände entwickelt.
Im MAS/DAS Pensionskassenmanagement wird unter anderem grundlegendes Wissen in Risk Management, Rechtsgrundlagen, Anlagevorschriften und Leistungserbringung in diversen Pflichtfeldern wie Alter, Tod und Invalidität vermittelt. Mit dem neuen Lehrgang will die Hochschule Luzern eine Lücke in der Bildungslandschaft schliessen. Zudem soll er eine Ergänzung zum bereits bestehenden MAS Social Insurance Management und ein Element des interdisziplinären Schwerpunktes Sozialversicherungen und gesellschaftliche Sicherheit bilden.
Die erste Stufe zum «Diploma of Advanced Studies (DAS)» dauert rund 16 Monate und vermittelt grundlegendes Wissen. In der darauf aufbauenden sechs- bis zwölfmonatigen zweiten Stufe zum «Master of Advanced Studies (MAS)» absolvieren die Studierenden einen auf ihre persönlichen Wissenslücken abgestimmten Zertifikatskurs und Integralseminare. Zudem beschäftigen sie sich in einer Masterarbeit mit einem konkreten Problem aus der Praxis der beruflichen Vorsorge.
Der Lehrgang ist ab sofort ausgeschrieben, der Pilotkurs startet am 21. März 2011. Weitere Informationen können unter ifz@hslu.ch angefordert oder auf www.hslu.ch/pensionskassen heruntergeladen werden.
Auch Basler Spitäler erwägen Austritt aus kant. Kasse
Die Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS) steht vielleicht eine folgenschwere Veränderung bevor: Wie die «Basler Zeitung» schreibt, ist eine Ausgliederung der staatlichen Spitäler und eine Umwandlung in öffentlich-rechtliche Anstalten per 1. Januar 2012 geplant. Sollten die Spitäler in der Folge die Vorsorgelösung wechseln, verbleiben die Rentner bei der PKBS, während die Aktiven zur neuen Pensionskasse wechseln. Da es sich um grosse Arbeitgeber handelt, könnte dadurch der Rentneranteil unter den Versicherten stark steigen. Aktuell versichert die PKBS 20’000 Aktive und 14’000 Rentner.
Schweizer Pensionskassen mit gut 1 Milliarde in Griechenland engagiert
Schweizer Pensionskassen dürften knapp 0.2 Prozent ihres Anlagevermögens in griechischen Staatsanleihen investiert haben. Dies schätzt Michael Brandenberger, CEO der Complementa Investment Controlling AG, gegenüber der Zeitung «Sonntag». Hochgerechnet auf das gesamte Vermögen der Pensionskassen ergibt dies ungefähr 1.2 Mrd. Franken. Unter den Versicherern ist gemäss der «Finanz und Wirtschaft» die Zurich am stärksten in heiklen Staatsobligationen engagiert: 6 Prozent ihres Anlagevermögens von 194 Mrd. Dollar steckt in Anleihen von Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien.
Steuerliche Behandlung einer Kapitalauszahlung in Deutschland
Das “Portal für Steuerberater” STB behandelt den Fall eines deutschen Grenzgängers, der bei der Pensionierung seine Berufliche Vorsorge als Kapital bezog.
Mit Urteil vom 10. März 2010 (Az.: 14 K 4048/08) hat das Finanzgericht Baden-Württemberg entschieden, dass diese Einmalzahlung als Altersrente der ausschließlichen Besteuerung im Inland unterliegt und als Leistung einer gesetzlichen Rentenversicherung unter die sog. ‹Sonstigen Einkünfte› nach Einkommensteuergesetz zu subsumieren ist. Bei der in der Schweiz obligatorischen „betrieblichen Vorsorge“ handelt es sich nach Ansicht erkennenden Senats um keine betriebliche Altersversorgung, weil sie kraft Gesetzes eingerichtet wurde.
Swiss Life: Kollektivgeschäft wächst wieder
Swiss Life konnte 2009 im Kollektivgeschäft das Ergebnis aus dem Vorjahr deutlich übertreffen. Der Gesamtertrag stieg von CHF 6312 Millionen auf CHF 7597 Millionen, wozu insbesondere ein gutes Anlageergebnis beitrug. 92,1% aller Erträge wurden den Versicherten gutgeschrieben. Die Ausschüttungsquote übertrifft den Marktdurchschnitt. Die Verzinsung gehört mit 2,4% für die obligatorischen Guthaben der Versicherten und 2,8% für die überobligatorischen Guthaben zu den besten im Markt. Gleichzeitig konnte Swiss Life die Verwaltungskosten in der zweiten Säule um 5,6% reduzieren. Swiss Life zählte in der zweiten Säule per Ende 2009 knapp 600 000 Versicherte aus über 30’000 Unternehmen, der Grossteil davon aus KMU. Der Marktanteil liegt bei 29,4%. Die Prämieneinnahmen lagen bei CHF 5884 Millionen.
Swiss Life Business Invest ist eine neue, teilautonome Lösung speziell für KMU, welche im Vergleich zu der klassischen Vollversicherung höhere Renditechancen verspricht. Swiss Life Prisma Invest kombiniert Mitspracherechte bei der Anlage der Vorsorgegelder mit höheren Renditechancen für Unternehmen ab zehn Mitarbeitenden.
Inselspital erwägt Austritt aus der Bernischen Pensionskasse
«Mehrere Betriebe aus dem Gesundheitsbereich haben die Möglichkeit eines Austritts signalisiert», schreibt der Präsident der Verwaltungskommission im Jahresbericht der Bernischen Pensionskasse (BPK). Und weiter: «Damit wären für die Kasse erhebliche Nachteile verbunden.» Gemäss Recherchen des «Bund» handelt es sich bei den Austrittswilligen nicht nur um kleine Heime. Motor der Bewegung ist das Inselspital mit 6400 Versicherten. Neben der Kantonsverwaltung, deren Angestellte bei der BPK versichert sind, ist das Inselspital bei weitem der grösste angeschlossene Arbeitgeber.
Das Inselspital bekundet vor allem Mühe mit dem «starren und teuren» Vorsorgesystem der BPK, die nach dem Leistungsprimat geführt wird. Die Renten werden demnach im Verhältnis zum zuletzt versicherten Lohn berechnet. Das führt dazu, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei Lohnerhöhungen hohe Einkaufssummen leisten müssen. Gerold Bolinger, Direktor Dienste des Inselspitals, hält ausserdem die durch alle Mitglieder kollektiv finanzierte Überbrückungsrente für Frührentner für «nicht mehr zeitgemäss».
Publica: Wahlreglement genehmigt
Die Delegiertenversammlung der Pensionskasse des Bundes Publica hat das Wahlreglement für die Wahl der Vertretung der Arbeitnehmer im paritätischen Organ des Vorsorgewerks Bund (POB) genehmigt. Darauf basierend werden die Delegierten des Vorsorgewerks Bund ihre Vertretung in das POB erstmals direkt wählen können. Die neue Amtsperiode beginnt am 01.05.2011 und dauert vier Jahre.
Pensionskassen-Betrüger wieder auf freiem Fuss
“Der Pensionskassenbetrüger Antonio Giacchetta ist wieder auf freiem Fuss. Die Geschädigten sind entsetzt und fühlen sich im Stich gelassen. Giacchetta brachte auch viele Unterländer um ihr Erspartes”, schreibt der “Zürcher Unterländer”.
Weiter schreibt das Blatt: Giacchetta arbeitete für das Patronato INCA, das der italienischen Gewerkschaft CGIL angeschlossen ist. Die Betrogenen fordern nun, dass die Gewerkschaft für den erlittenen Schaden aufkommt. Ausserdem sollen laut dem «Beobacher» auch die involvierten Pensionskassen haften. «Es ist unglaublich, wie sich die Kassen aus der Verantwortung stehlen», sagt Sozialversicherungsexperte Ueli Kieser.
Kieser hat die Fälle von 40 Geschädigten analysiert. In allen Fällen hätten die Pensionskassen die Auszahlungen zu wenig genau geprüft. Betroffen sind unter anderem die Swiss Life, die Freizügigkeitsstiftung der UBS und die Stiftung Auffangeinrichtung BVG. Die Finanzinstitute wollen aber keine Fehler eingestehen. «Offensichtlich braucht es wieder einmal ein Gerichtsurteil, um den Pensionskassen ihre Verantwortung aufzuzeigen», ärgert sich Kieser.
CalPERS Case Against Rating Agencies Proceeds
The $211.4 billion California Public Employees Retirement System (CalPERS) won a court decision allowing it to proceed with its suit against the three biggest credit rating agencies — Standard & Poor’s, Moody’s Investors Service and Fitch Ratings — saying their faulty risk assessments caused $1 billion in losses.