Die SP ist offenbar gewillt, nach den Medien nun selbst das Maximum an politischem Profit aus den vermuteten Vorgängen rund um die Swissfist zu schlagen. „Bei Swissfirst kam es zu einer Bereicherung von Insidern, die jeden Bankraub in den Schatten stellt. Der Bundesrat muss über die Geschäftsvorgänge in diesem Fall und über die vermutete Schädigung von Vorsorgeeinrichtungen umfassend Bericht erstatten, fordert SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner. Wird ein kriminelles Verhalten nachgewiesen, müssen die Spekulationsgewinne in Höhe von mehreren Dutzend Millionen Franken zurückverlangt werden. Die SP-Fraktion hat beschlossen, in der Herbstsession eine dringliche Interpellation und ein Vorstosspaket rund um die Vorkommnisse um Swissfirst einzureichen" heisst es in einer Mitteilung der SP. Bemerkenswert, wie die Partei von vollendeten Tatsachen ausgeht. Rechtsstaatliche Prinzipien werden krass missachtet.
SP Swissfirst
Aktuell
Die Affäre und ihre Profiteure
Die Regionalgruppe der Nordwestschweizer BVG-Aufsichtsbehörden (Basel-Stadt, -Land und Solothurn) hat am 17. und 31. August in Liestal ihre diesjährige Informationsveranstaltung durchgeführt. Im Zentrum stand die Umsetzung der BVG-Revision mit den Themen technische Rückstellungen (Referat Stephan Gerber), Fer 26 (Roland Sauter) sowie die Gestaltung und Genehmigung der neu geforderten Reglemente. Die Swissfirst-Problematik durfte im aktuellen Zeitpunkt natürlich nicht übergangen werden. Christina Ruggli, Leiterin Aufsicht Basel-Stadt, nahm dazu in einem kurzen Statement Stellung. Sie rief die Teilnehmer auf, sich zu Wort zu melden. Sonst befürchte sie den "Effekt der FCB-Fankurve": wer sich nicht rechtzeitig und deutlich distanziere, gehöre als Mitläufer dazu.
Für die Herbstsession erwartet sie mit Blick auf das bevorstehende Wahljahr parlamentarische Vorstösse aus allen Richtungen, welche darauf hinsteuern, dass eine zentrale Aufsicht analog zur EBK errichtet wird. "Kommt jedoch diese zentrale, EBK-ähnliche Aufsicht, dann ist dies eine Bankrotterklärung für das heutige System der sozialpartnerschaftlich geführten Vorsorgeeinrichtungen und die laufenden und geplanten Verstärkungen des Systems. Die medienwirksam ausgeschlachtete Affäre um die angesprochene Bankenfusion muss den Befürwortern einer Zentralaufsicht äusserst gelegen kommen und es ist daher wohl kaum ein Zufall, dass die Wogen derart hoch gehen," führte sie aus. Schliesslich bestätigte Ruggli, dass die Abklärungen laufen und dass Transparenz im Interesse aller Beteiligter geschaffen werde.
Swissfirst: Rücktritt von Thomas Matter
„Aufgrund der seit langem mit zunehmender Intensität gegen meine Person geführten Kampagne habe ich mich nach reiflicher Überlegung entschlossen, mit sofortiger Wirkung vorzeitig als CEO der Swissfirst-Gruppe zurückzutreten. Damit wird mein Aktienpaket zum reinen Finanzinvestment, das ich der Swissfirst AG im Rahmen der zu suchenden strategischen Lösung jederzeit zur Verfügung stelle. Ich gebe damit mein Lebenswerk preis, was mir sehr schwer fällt", schreibt Thomas Matter, CEO der Swissfirstin einer persönlichen Erklärung.
In der gleichzeitig publizierten Medienmitteilung der Swissfist heisst es: "Der Verwaltungsrat der Swissfirst-Gruppe nimmt Kenntnis vom Rücktritt von Thomas Matter als CEO der Gruppe. Er respektiert den Entscheid von Thomas Matter. Der Verwaltungsrat ist nach wie vor der Überzeugung, dass die anspruchsvolle Fusions-Transaktion rechtlich einwandfrei durchgeführt wurde. Die hängigen Rechtsverfahren werden zielgerichtet und ohne Beeinträchtigung des ordentlichen Bankgeschäfts weitergeführt. Ad interim wird sich die Konzernleitung aus den Herren Jürg Schäppi (CEO a.i. Swissfirst-Gruppe, CEO Bank am Bellevue), Daniel Hefti (CFO Swissfirst AG), Urs Kaufmann (CEO Swissfirst Bank AG), und Roland Maier (Swissfirst Asset Management AG) zusammensetzen."
2006 / Medienmitteilungen / Gruppe / de / Swissfirst – swissfirst
Swissfirst: Maurer verteidigt sich
Der Anlagechef der Pensionskasse Rieter weist jedes Fehlverhalten im Zusammenhang mit dem Fall Swissfirst oder anderen Geschäften von sich. Jürg Maurer sieht sich vielmehr als Opfer einer Rufmordkampagne.
Tages-Anzeiger Online | Wirtschaft
NZZ online
Durchsuchungen bei Swissfirst
Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat an verschiedenen Standorten der Swissfirst-Bankengruppe Hausdurchsuchungen vorgenommen und Beweismaterial beschlagnahmt. Wie der Zürcher Staatsanwalt Arno Thürig bekannt gab, richtet sich das Strafverfahren der Staatsanwaltschaft inzwischen auch gegen mehrere Pensionskassen-Verantwortliche.
NZZ Online
Swissfirst erwägt «strategische Optionen»
Die Swissfirst hat sich in einer Medienmitteilung gegen die in der Presse erhobenen Vorwürfe in einer Medienmitteilung zur Wehr gesetzt. In der Mitteilung heisst es u.a.: "Fast ein Jahr nach der erfolgreichen Fusion gelangten kürzlich mittels krimineller Machenschaften dem Geschäfts- und dem Bankkundengeheimnis unterliegende Dokumente an einzelne Medien. Dies löste eine Medienkampagne aus, welche die Rechtmässigkeit der Transaktion mit tatsachenwidrigen und verzerrenden Darstellungen in Zweifel zu ziehen versuchte und in einer Vorverurteilung des CEOs der Swissfirst Gruppe, Thomas Matter, gipfelt. Diese Kampagne gegen die Swissfirst und ihren CEO entbehrt jeglicher Grundlage und ist in hohem Masse geschäfts- und rufschädigend. Sie erschwert die ordentliche Weiterführung der Bankgeschäfte in der aktuellen Struktur zusehends. Vor diesem Hintergrund haben deshalb Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Swissfirst Gruppe beschlossen, eine internationale Investmentbank damit zu beauftragen, unverzüglich sämtliche strategischen Optionen zu prüfen, insbesondere den Verkauf der gesamten Gruppe bzw. einzelner operativer Einheiten."
Zu dem bereits vor einiger Zeit angestrengten Verfahren gegen die Swissfirst durch einen Aktionär wird ausgeführt: "Die durch den besagten Einzelaktionär angestrengten Verfahren wegen Verletzung der Offenlegungs- und Meldepflicht sind mittlerweile durch die zuständigen Stellen, das heisst durch das Eidgenössische Finanzdepartement und die SWX Swiss Exchange, eingestellt worden. Zudem hat die detaillierte Überprüfung sämtlicher in Zusammenhang mit dem Zusammenschluss stehenden Einzeltransaktionen durch die unabhängige Revisionsstelle keinerlei Unregelmässigkeiten ergeben."
Swissfirst Mitteilung
Swissfirst – swissfirst
NZZ: Staatsanwalt weitet Swissfirst-Ermittlungen aus
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich hat ihre Ermittlungen im Zusammenhang mit den Vorgängen um die Transaktionen mit Aktien der Bank Swissfirst ausgedehnt.
NZZ Online
NR Rechsteiner zum Fall Swissfirst
Nationalrat Ruedi Rechsteiner (SP) erhebt im Zusammenhang mit den längst nicht geklärten Vorgängen rund um die Swissfirst Fusion eine Reihe von Forderungen.
Text Rechsteiner
Swiss Institutional Survey zum Thema interne Governance
Swiss Institutional Survey von Lusenti Partners hat am 14. August die siebte Umfrage gestartet. Das Fokusthema lautet "Führung der Institution (interne Governance)". Die Umfrage dauert bis zum 15. September, die Resultate werden ab Anfang Oktober veröffentlicht.
Swiss Institutional Survey
ASIP zum Fall Swissfirst: Die Stiftungsräte sind gefordert
Rund um die Fusion der Banken Swissfirst und Bellevue überschlagen sich die Schlagzeilen, ohne dass substanziell neue Erkenntnisse gewonnen würden. Sollten im Zusammenhang mit den anprangerten Aktienverkäufen Gesetzesverstösse und Verletzungen des Verhaltenskodex vorliegen, so verurteilt der ASIP dieses Vorgehen unmissverständlich. Solche Verhaltensweisen widersprechen Sinn und Geist der beruflichen Vorsorge und untergraben das Vertrauen in die 2. Säule. Der ASIP hält jedoch fest, dass sowohl die gesetzlichen Bestimmungen als auch die Verantwortlichkeiten klar sind.
Mitteilung ASIP
Pensionskassen-Chef unter Verdacht
Der Fall Swissfirst zieht weitere Kreise: Der Chef der Rieter-Pensionskasse, Jürg Maurer, versteuerte per Ende 2004 ein Vermögen von 69 Millionen Franken. Dank Investitionen an der Börse, erklärt er gemäss Berner Zeitung.
espace.ch.
Swissfirst: Die Position der Bank
Der Chef der Swissfirst Bank sieht sich wegen der Art und Weise der Fusion mit der Bank am Bellevue mit harscher Kritik konfrontiert. Keiner schaut mehr durch. Die Hauptvorwürfe und die Position der Bank.
Cash
SonntagsZeitung: Korruptionsvorwürfe gegen PK-Manager
Am 30. Juni (2005) gut drei Monate vor der Fusion mit der Bank am Bellevue kaufte die Swissfirst Bank 2,45 Millionen Call-Optionen zurück. Der damalige Preis des Warrants mit dem Kürzel SWFUP: 14 Rappen. In der Woche nach der Fusion war dasselbe Papier zwischen 3 und 4 Franken wert. Heute werden für den von der Swissfirst emittierten Warrant über 8 Franken bezahlt. Am Freitag (4.8.06) wäre das Paket über 20 Millionen Franken wert gewesen, schreibt Meinrad Ballmer in der SonntagsZeitung.
Zum Fall Swissfirst heisst es weiter in der SonntagsZeitung: "Von einer ganzen Reihe von Pensionskassenmanagern kursieren Angaben zu Konten bei der Swissfirst Bank und weiteren Banken samt Kontonummern und Hinweisen auf verdächtige Zahlungen oder Transaktionen. Die beschriebenen Vorgänge reichen zum Teil Jahre zurück und haben mit der Fusion zwischen der Swissfirst Bank und der Bank am Bellevue direkt nichts zu tun. Dabei tauchen die Namen von Managern und ehemaligen Managern von Pensionskassen wie Roche, Siemens, Rieter oder Publica auf. Für alle gilt die Unschuldsvermutung. Die Architekten der Fusion weisen den Vorwurf zurück, involvierte Pensionskassenmanager könnten im Zusammenhang mit den Transaktionen bestochen worden sein. Die Bankmanager haben die Revisionsgesellschaft PricewaterhouseCoopers PWC beauftragt, die unter Verdacht geratenen Vorgänge zu prüfen."
sonntagszeitung.ch | Wirtschaft
Das Beziehungsgeflecht der Swissfirst
Die Fusion zwischen den Banken Swissfirst und Bellevue hat deren Manager um Millionen reicher gemacht. Ein dichtes Beziehungsgeflecht zwischen Pensionskassen und Swissfirst machte dies möglich. schreibt die NZZ am Sonntag.
Fall Swissfirst
Swissfirst beschäftigt die Medien
Die von der NZZ am Sonntag publik gemachten Ereignisse rund um die Fusion von Swissfirst und Bellevue ziehen in den Medien immer weitere Kreise, ohne das substanziell neue Erkenntnisse gewonnen würden. Der Tages-Anzeiger weiss zu berichten, dass nun auch die Basler Aufsicht aktiv geworden sei. Es bestehen derzeit jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass sich in der Tat Pensionskassenverantwortliche unrechtmässig bereichert hätten. Andererseits werfen die Vorgänge und das anscheinend konzertierte Vorgehen unmittelbar vor der Fusion zahlreiche Fragen auf, die dringend und rasch einer Klärung bedürfen.
Tages-Anzeiger Online | Wirtschaft
