Silvio Bertolami antwortet im Blick einem Leser, der die von seiner Pensionskasse geforderten Sanierungsbeiträge beklagt. Bertolami rechnet ihm vor, dass der Arbeitgeber in diesem Fall 60, die Arbeitnehmer 40% der Beiträge leisten und die Sanierung für die Versicherten günstiger sei als eine Zinsreduktion, welche allein von den Destinatären zu tragen ist.
Medien
Mitteilungen über die BV Nr. 112
Die Mitteilungen des BSV über die Berufliche Vorsorge Nr. 112 enthalten u.a. eine Stellungnahme über Arbeitgeberzahlungen an eine FZ-Einrichtung sowie drei aktuelle Rechtsfälle.
Carl Helbling: Mindestzins erst im Nachhinein festlegen
Nach den Sommerferien wird wieder das grosse Rätselraten um den BVG-Mindestzins 2010 beginnen, das dann im Spätherbst seinen Abschluss findet, wenn der Bundesrat seinen Entscheid dem gespannten Publikum verkündet. Mit dem Zins verbunden ist eine Prognose, wie die Kapitalmarktrendite sich im kommenden Jahr entwickeln wird. Die Erfahrung zeigt: der Bundesrat ist im Prognostizieren (natürlich) auch nicht besser als die Wirtschaftsinstitute, Hochschulprofessoren und Finanzmarktexperten und der Satz meist weit von den Realitäten entfernt. Besonders eindrücklich so im vergangenen Jahr. Carl Helbling schlägt nun vor, den Zins eher rückwärtsgewandt festzulegen, das heisst, im Oktober den Satz für das laufende Jahr zu fixieren. Das brächte diesen wichtigen Parameter der BV sehr viel näher an die Realität. Allerdings mit dem Problem, dass für alle FZ- und Altersleistungen jeweils bis zum Datum der Fixierung ein zusätzlicher Satz festgelegt werden müsste. Helbling schlägt vor, dafür die Vorjahresgrösse einzusetzen. Damit würde zwar alles ein wenig komplizierter, aber dafür auch realistischer. Erschienen ist der Beitrag mit dem Vorschlag Helblings in der Schweizer Personalvorsorge, Ausgabe 6’09.
WSJ: Hedge Funds Set For Best Start In A Decade
Hedge funds are on course to complete their best start to the year since 1999 in a recovery that has begun to restore investors› faith in them, while other parts of the financial services industry continue to show signs of revival.
Hedge funds made an estimated 9.73% in returns for the year to June 24, according to figures published by data provider Hedge Fund Research. Individual managers, including UK firm Henderson Global Investors, have seen funds rise by more than 60% this year. In the wake of these results, the GBP1.8 billion (EUR2.1 billion) Avon Pension Fund has been advised to stick with its 10% allocation to hedge funds after putting them under review, while the Clwyd Pension Fund said it would keep 5% in funds of hedge funds and is looking for a single manager hedge fund.
Economist: The end of retirement
Die Zeitschrift Economist behandelt in einer Reihe von Beiträgen das Thema Alterung der Gesellschaft und Altersvorsorge. Die Auswirkungen auf alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft sind dramatisch und weithin unterschätzt. Kein Zweifel besteht für die Autoren, dass wir länger arbeiten und die Hoffnung auf allezeit gesicherte und stetig verbesserte Altersleistungen aufgeben müssen.
NZZ: Heikler Balanceakt der Profond-Vorsorgeeinrichtung
Werner Enz schreibt in der NZZ über die Situation der Sammelstiftung Profond u.a.: “Wenn nicht alles täuscht, beschäftigt die Vorsorgeeinrichtung Profond die BVG-Aufsicht des Kantons Zürich aus vielen Gründen. Das Gesetz ruft nach einer Sanierung, wenn die Verpflichtungen einer Kasse zu einem erheblichen Teil nicht mehr gedeckt sind. Profond kam Ende Jahr auf einen Deckungsgrad von 82,4%, und damit ist Sanierungsbedarf sicher gegeben. Dies ist umso mehr der Fall, als der technische Zins (…) mit 4% sehr hoch angesetzt ist. Sorgenfalten muss der Aufseher erst recht bekommen, wenn er die Unterdeckung in absoluten Zahlen (ein negatives Stiftungskapital von 573 Mio. Fr.) und die Aktienquote (von über 50%) ins Kalkül mit einbezieht. Profond ist nicht einfach ein kleiner Player, sondern eine rasch gewachsene Kasse mit stattlichem Vermögen und noch stattlicheren Verbindlichkeiten.
Damit rückt rasch die Frage ins Blickfeld, ob der BVG-Sicherheitsfonds da überhaupt ein tragfähiges Auffangnetz bilden kann. Wegen der begrenzten Ressourcen, die zurzeit im Sicherheitsfonds liegen, ist das eindeutig nicht der Fall. Daraus leitet sich aber ab, dass Vorsorgeeinrichtungen, die durch Unternehmen ohne Eigenkapital geführt werden, eine heisse Sache werden können. Das ist umso mehr der Fall, weil Sammelstiftungen aller Art geradezu zu einer aggressiven Anlagestrategie verführt werden, denn sie zahlen keine risikogerechten Prämien für die Leistungen des BVG-Sicherheitsfonds. Fazit: Profond kann zu einem Systemrisiko werden, weil die Politik versagt hat.”
Jean-Marc Wanner. ‹Le règlement devrait détailler les mesures d’assainissement›
Quand elle est possible, la baisse de l’intérêt servi sur l’épargne vieillesse est une mesure très efficace pour pallier la sous-couverture d’une caisse de pension.
Quelles seront les mesures d’assainissement les plus probables?
La mesure la plus utilisée par les caisses à primauté de cotisations (où seules les cotisations sont définies) est la réduction du taux d’intérêt sur l’épargne vieillesse de l’assuré: la caisse crédite un intérêt nul ou inférieur au taux minimum LPP. Ce n’est possible que lorsque la fondation de prévoyance offre des prestations supérieures au minimum légal et si le compte de l’assuré présente un solde supérieur au minimum LPP pour son salaire et son âge.
SonntagsZeitung: Das Dilemma der autonomen Sammelstiftungen
Die SonntagsZeitung hat erneut eine Reihe von Sammelstiftungen untersucht und die Ergebnisse in der Ausgabe vom 14.06.2009 publiziert. Im Artikel von Meinrad Ballmer und Josef Zopp heisst es u.a.: ”Die von der SonntagsZeitung unter die Lupe genommenen Sammelstiftungen erlitten grosse Verluste, und der Deckungsgrad sackte bei einzelnen Kassen bis auf 70 Prozent ab. Wie schon 2007 resultiert bei der Meta Sammelstiftung der grösste Verlust mit 35,2 Prozent. Auch Profond (-25,7 Prozent), Gemini 35 (-17,7 Prozent) und UWP (-15,2 Prozent) verzeichnen wegen des hohen Aktienanteils grosse Verluste. Dagegen brachte die Anlagestrategie der CoOpera, die weitgehend auf Aktien verzichtet, im letzten Jahr Erfolg. Die CoOpera konnte als einzige unabhängige Sammelstiftung mit einer Rendite von 2,8 Prozent ein positives Anlageresultat erwirtschaften. (…)
Über die letzten neun Jahre hinweg erreichte die CoOpera mit 3,48 Prozent pro Jahr die beste Performance aller Sammelstiftungen. Auch die Nest überzeugt mit 3,12 Prozent jährlicher Rendite und zeigt, dass es sich ohne Abstriche bei der Rendite lohnt, in nachhaltige Anlagen zu investieren. Auch die Lebensversicherer mit einer traditionell konservativen Anlagepolitik schneiden gut ab. So resultiert bei Axa Winterthur und Swiss Life über die letzten neun Jahre eine Anlagerendite von 3,54 und 3,40 Prozent. Die Sammelstiftung Meta erwirtschaftete
dagegen im gleichen Zeitraum ein Minus von 4,76 Prozent pro Jahr. Auch UWP weist über neun Jahre einen Verlust auf. (…)
Heute sind die unabhängigen Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen mit Ausnahme von CoOpera und Profaro alle in einer Unterdeckung und weisen damit eine eingeschränkte Risikofähigkeit auf. Das Dilemma besteht darin, dass diese Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen dringend auf hohe Anlageerträge angewiesen sind, nicht aber über die dafür notwendige Risikofähigkeit verfügen. Die volle Risikofähigkeit ist für eine Kasse beim Erreichen des selbst definierten Zieldeckungsgrads gegeben. Die am Vergleich teilnehmenden unabhängigen Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen definieren ihren Zieldeckungsgrad bis zu 117 Prozent, abhängig von der Anlagepolitik und ihren Risiken. Die grosse Differenz zwischen effektivem Deckungsgrad und dem Zieldeckungsgrad, teilweise 20 bis 25 Prozent, zeigt wie weit die Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen von einer vollen Risikofähigkeit entfernt sind.”
NZZ: Unabhängige Sammelstiftungen sind Schönwetter-Konstrukte
Werner Enz äussert in der NZZ kritische Überlegungen zu den autonomen Sammelstiftungen. Er schreibt: “Man erinnert sich: Als die Winterthur-Versicherung vor sechs Jahren ihr BVG-Modell umbaute und die Umwandlungssätze, mit denen Altersgutschriften in Renten gewandelt werden, stark senkte, ging eine Protestwelle durchs Land. Das Misstrauen gegenüber den privaten Lebensversicherern war gross, und unter tatkräftiger Beteiligung bürgerlicher Parteien bis hin zur FDP wurde das Feld legislatorisch so stark geöffnet, dass Hinz und Kunz unzufriedene KMU-Betriebe mit BVG-Anschlussverträgen bedienen durften.
Nach der Baisse von 2008 fördert eine unsentimentale Bestandesaufnahme Folgendes zutage: Die sogenannten unabhängigen Sammelstiftungen sind zwar rasch gewachsen, doch hat es viele von ihnen jetzt böse erwischt. Sorgenkinder, von denen in der Branche die Rede ist, sind etwa die Meta Sammelstiftung (Performance 2008: 31,4%) und Profond (-25,7%), die mit Aktienquoten von mehr als 30% und einem Deckungsgrad in der Gegend von 80% unterwegs sind. Es gibt auch vorsichtigere Sammelstiftungen wie Transparenta (-9,8%; Deckungsgrad von 92%). Jedenfalls zeigt sich jetzt immer deutlicher, dass das Modell einer unabhängigen Sammelstiftung, die ohne Eigenkapital BVG-Vorsorgegelder akquiriert und anlegt, nur fürs schöne Wetter taugt. Es zeichnen sich nun komplizierte Sanierungsübungen ab, wobei abzuwarten bleibt, unter welchen Bedingungen kantonale Aufsichtsgremien die Jahresrechnungen abnehmen. Es wäre ziemlich verfehlt, wenn unabhängige Sammelstiftungen mit starker Unterdeckung einfach weiterkutschieren dürften.”
SonntagsZeitung: Wachstum bei Sammelstiftungen der Versicherer
“Die Pensionskassen sind im letzten Jahr unterschiedlich gewachsen. Bei den Lebensversicherern führt Swiss Life die Tabelle an, sie legte um 14 Prozent auf 262 387 versicherte Personen zu. Auch alle anderen Sammelstiftungen der Lebensversicherer sind 2008 um 3 bis 9 Prozent gewachsen. Die aktuelle Finanzkrise stärkt den Wunsch nach Sicherheit, davon profitieren vor allem die Sammelstiftungen der Lebensversicherer. Aufgrund der verbreiteten Unterdeckungen bei unabhängigen Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen sind Wechsel der Pensionskassenanbieter für KMU derzeit kaum finanzierbar”, schreibt die SonntagsZeitung.
Weiter wird ausgeführt: “Wenn Stiftungen in Unterdeckung sind und viele Neuanschlüsse verzeichnen können, profitieren die Stiftungen dadurch von einem positiven Effekt. Denn die Neuanschlüsse kaufen sich in der Regel zu 100 Prozent Deckungsgrad in die Stiftung ein. Die Summe der vorhandenen Unterdeckung und der neu einbezahlten voll gedeckten Vorsorgekapitalien ergibt eine Reduktion der Unterdeckung.”
PW. Der letzte Satz muss allerdings relativiert werden, weil nicht alle Sammelstiftungen hier gleich vorgehen und bspw. wie die Profond die Differenz des eingebrachten Vermögens zum Stand der Unterdeckung separat verbuchen. Es wäre allerdings interessant zu wissen, wie hier im Einzelnen gearbeitet wird.
NZZ: Pensionskassen informieren über Sanierung
Bis zum 30. Juni müssen die von der Finanzkrise getroffenen Pensionskassen mitteilen, ob sie Sanierungsmassnahmen ergreifen und, wenn ja, welche. Die gängigsten Vorgehensweisen sind geringere Verzinsungen der Altersguthaben und Zuschüsse der Arbeitgeber, schreibt die NZZ. Es gibt eine Vielzahl an möglichen Sanierungsmassnahmen, wie das Beratungsunternehmen Hewitt jüngst an einem Anlass in Zürich aufgelistet hat. Dazu gehören zunächst die Prüfung der Anlagestrategie, die geringere bzw. gar die Null-Verzinsung der Altersguthaben oder freiwillige Einlagen des Arbeitgebers. Letztere würden dabei am schnellsten Resultate bringen und die grösste Wirkung zeigen, hiess es an dem Anlass. Weitere Möglichkeiten sind die Auflösung einer Arbeitgeberbeitragsreserve, Zuschüsse aus einem Wohlfahrtsfonds, Garantien des Arbeitgebers, Einsparungen bei den Verwaltungskosten oder Einschränkungen bei der Wohneigentumsförderung im Falle eines Vorbezugs aus der Kasse. Ebenfalls möglich ist es, Sanierungsbeiträge vom Arbeitgeber und vom Arbeitnehmer zu erheben oder auch – unter eng gefassten Bedingungen – von den Rentnern.
Le Temps: Les techniques de gestion semi-institutionnelle
Dans une série de 9 articles pédagogiques, Le Temps propose de définir et d’expliquer la gestion semi-institutionnelle. Cette «discipline», il y a quelques mois encore, n’était l’apanage que de quelques investisseurs privés avant-gardistes. Dans le contexte de la crise financière actuelle, Le Temps pense que cette technique financière très innovante, qui puise ses origines dans la gestion institutionnelle, est appelée à se généraliser et à devenir de plus en plus demandée.
LLB: Wachstumsmarkt Vorsorge
Das liechtensteinische “Vaterland” führte ein Interview mit Bruno Matt, Geschäftsführer der LLB, Liechtensteinische Landesbank” über deren Wachstumspläne, welche auch die Berufliche Vorsorge einschliessen.
Vaterland: Die Liechtensteinische Landesbank hat kürzlich die Schweizer Pensionskasse Alvoso übernommen. Sehen Sie hier Wachstumspotenzial?
Matt. Die LLB verfügt dank der Kooperation mit der Bank Linth seit gut drei Jahren über eine Gruppengesellschaft, die schon seit längerer Zeit auch im Schweizer Vorsorgemarkt tätig ist. Per Anfang 2009 haben wir die Geschäftsführung und die Vermögensverwaltung der Pensionskasse Alvoso mit Sitz in Lachen im Kanton Schwyz übernommen. Wir können durch diese Zusammenarbeit Synergien nutzen und interessierten Unternehmen eine grenzüberschreitende Lösung aus einer Hand anbieten.
Wie stark profitieren die liechtensteinischen Pensionskassen in der Finanzkrise davon, dass sie die Verzinsung frei festlegen können?
Schweizer Pensionskassen sind von Gesetzes wegen verpflichtet, die Alterskapitalien zu einem jährlichen Mindestsatz zu verzinsen; für 2009 hat der Bundesrat einen Mindestzins von 2,0 Prozent festgelegt. Der liechtensteinische Gesetzgeber lässt den Pensionskassen deutlich mehr Flexibilität. Dies hat zur Folge, dass die liechtensteinischen Pensionskassen in wirtschaftlich guten Zeiten einen höheren Zins gewähren als die meisten Schweizer Vorsorgeeinrichtungen. Umgekehrt kann es in schlechten Jahren auch zu einer Nullrunde kommen.
Unia: Die Renten sind zu tief
“Wie weiter mit den Pensionskassen? Mit einem Referendum und 205’000 Unterschriften hat die Unia die drohende Rentenkürzung vorerst gestoppt. Gewerkschafts-Chef Andreas Rieger (57) sagt, wie er unser Rentensystem sanieren will”, heisst es im Blick. Ein Auszug aus dem Interview.
Blick: Mit Ihrem Referendum gegen die Herabsetzung der BVG-Renten bringen Sie die ohnehin angeschlagene 2. Säule in eine dramatische finanzielle Schieflage.
Andreas Rieger: Die 2. Säule hat in der Tat Probleme und wir haben dazu auch Lösungsvorschläge. Doch zuerst sollten wir uns darüber unterhalten, was unser Rentensystem überhaupt leisten muss.
Blick: Der Bundesrat will das Problem mit tieferen Renten beheben. Wie lösen Sie das Problem?
Rieger: Zunächst einmal müssen wir die hohen Kosten senken. Vor allem bei den tiefen Einkommen ist das Verhältnis von Einzahlungen und Verwaltungskosten miserabel. Wenn wir diese Einkommen mit einem AHV-Zusatz absichern, haben wir schon viel gewonnen. Zweitens gibt es immer noch zu viele kleine Pensionskassen.
Blick: Geht es Ihnen mit diesem Referendum nicht vor allem darum, Ihre eigene Basis zu mobilisieren?
Rieger: Sie müssen das Gesamtbild sehen: Der Bankensektor hat uns in eine schwere Krise gestürzt, deren Zeche vor allem die Arbeitnehmer zahlen. Darüber hinaus will man uns jetzt noch die AHV und die 2. Säule kürzen. Mit unserem Referendum, das innert kürzester Zeit zustande gekommen ist, sagen wir: Halt, so geht es nicht weiter.
Stéphane Riesen: Les cotisations des salariés pourraient augmenter de 1,5%
Solidarité. Défenseur du 2e pilier, dont il rappelle qu’il est une assurance sociale, cet expert n’élude pas le coût à payer par les assurés de certaines caisses.