Europa unterliegt gegenwärtig einem massiven demographischen Wandlungsprozess. Die grundlegendsten Veränderungen sind ein längerfristiger Bevölkerungsrückgang und eine zunehmende Alterung der Bevölkerung. Schätzungen zur Folge wird die arbeitsfähige Bevölkerung im EU-Raum bis 2030 um über 20 Millionen zurückgehen. Eng verbunden mit diesem Rückgang ist ein massiver Produktivitätsrückgang: Es wird davon ausgegangen, dass das potenzielle BIP-Wachstum bis ins Jahr 2040 um die Hälfte auf etwa 1.25% schrumpfen wird. Diese Fakten verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, schreibt economiesuisse in einer Darstellung des Demographieberichts der EU.
economiesuisse
Statistik
7. Institutional Survey: Die Spuren eines volatilen Marktes
164 institutionelle Anleger mit einem Gesamtvermögen von 187 Mrd. Fr. haben an der 7. Befragung des Institutional Survey teilgenommen, der halbjährlich von Lusenti Partners mit Unterstützung der Credit Suisse durchgeführt wird. Stichtag der neusten Umfrage war der 30.6.06. Die Zahlen widerspiegeln die schwache Marktverfassung am Stichtag, welche in Kontrast zum hervorragenden Verlauf im 2005 steht.
Die von der Umfrage erfassten institutionellen Investoren erzielten bis Ende Juni eine Netto-Gesamtperformance – nach Abzug sämtlicher Kosten – von nur knapp 0.6%. Dieses wenig berauschende Ergebnis erklärt sich hauptsächlich dadurch, dass sowohl die Obligationen in Fremdwährungen (- 2.8%) als auch diejenigen in Schweizerfranken (- 1.8%) deutlich im negativen Bereich lagen. Dies konnte nur teilweise durch die positiven Ergebnisse der Aktien- und Immobilienanlagen kompensiert werden. Die inländischen Aktien erreichten eine Performance von 3.8%, die ausländischen währungsbedingt bloss 0.2%.
Der VorSorge-Barometer (Vergrösserung der Grafik oben durch Anklicken) behandelt Anlagefragen, versicherungsmathematische sowie Verwaltungsthemen und gibt interessante Hinweise über die herrschende Stimmung in den Kreisen der beruflichen Vorsorge. Das vom VorSorge-Barometer vermittelte Bild zeigt, dass der Optimismus von 2005 in Bezug auf die Märkte verflogen ist. Am optimistischsten sind die Teilnehmer bezüglich der Buchführung, dem Reporting / Controlling und den Kosten der Verwaltung.
Mitteilung Lusenti Partners
Deckungsgrad: Zurück an den Start
Anlässlich der Präsentation der Swisscanto-Studie orientierte in Zürich Benjamin Brandenberger, CEO der Complementa, über die aktuelle Finanzierungssituation der Pensionskassen auf Basis der Ergebnisse des Risiko Check-up. Auf einen kurzen Nenner gebracht: nach Hochrechnungen der Complementa haben die Kassen nach dem börsenbegründeten Rückschlag im ersten Halbjahr zum Zeitpunkt Ende September wieder den Stand von Anfang Jahr erreicht. Die ausgewiesenen Zahlen per Ende Juni liegen dagegen noch tiefer, wobei je nach Kategorie die üblichen Differenzen festzustellen sind. Die privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen zeigen einen gewichteten Durchschnittsgrad von 109%, die öffentlich-rechtlichen mit Staatsgarantie liegen bei 113%, jene ohne bei 93%. Vom Total der 445 teilnehmenden Kassen erreicht knapp die Hälfte (47%) einen positiven Deckungsgrad mit ausreichenden Reserven, 11% liegen im Minus und die restlichen 43% haben zwar einen Deckungsgrad von über 100%, leiden aber unter einer ungenügenden Reservesituation. (Vergrösserung der Grafiken durch Anklicken).
Als Sonderauswertung der Daten wurde zudem errechnet, wie hoch der durchschnittliche Anteil des BVG-Obligatoriums in Prozent aller Leistungsverpflichtungen jeweils bei den Kassen mit Leistungsprimat und jener mit Beitragsprimat ist. Bei den Leistungsprimatkassen erreicht er lediglich 21%, bei den Beitragsprimatkassen 31%. Ein deutlicher Hinweis auf den extrem hohen Anteil überobligatorischer Leistungen der schweizerischen Pensionskassen und den noch immer festzustellenden Leistungsvorsprung der Leistungsprimatkassen. Die Ergebnisse des Risiko Check-up werden publiziert in der Complementa-Studie "Zur aktuellen Lage schweizerischer Pensionskassen"; eine Zusammenfassung ist im Kurzbericht enthalten.
Kurzbericht zum Risiko Check-up
Folder über Sozialversicherungen 2006
Das BSV hat die neuste Ausgabe seines jährlich aktualisierten Folders über die Sozialversicherungen Schweiz publiziert. Er kann entweder beim BBL bestellt oder mit unten stehendem Link als pdf herunter geladen werden. Er enthält wie gewohnt zahlreiche Daten auf wenig Raum über AHV/IV, EO, EL, BV, Kranken- und Unfallversicherung, AL und Familienzulagen.
Sozialversicherungen Schweiz 2006
Demographie-Leporello von Avenir Suisse
Avenir Suisse hat zum Thema der demographischen Alterung ein kleines Nachschlagewerk in Form eines Leporellos* publiziert. Auf 22 Seiten im Kleinformat wird eine Fülle an Zahlen, Informationen und Überlegungen zu den Folgen der alternden Gesellschaft für den Sozialstaat und den Arbeitsmarkt übersichtlich präsentiert.
Die faltbare Broschüre zeigt die globale, europäische und schweizerische Bevölkerungsentwicklung und die Alterung der Gesellschaft anhand einfacher Grafiken und verständlicher Texte auf. Sie richtet sich an interessierte Leserinnen und Leser ohne demographische Vorkenntnisse und eignet sich insbesondere als Hilfsmittel für den Unterricht, für die politische Arbeit und zur persönlichen Dokumentation.
Die Broschüre, die in deutscher und französischer Sprache verfügbar ist, kann kostenlos bestellt werden. Avenir Suisse stellt auch eine grössere Menge zu, damit Sie die Broschüre auflegen oder weiterverteilen können (Tel. 044 445 90 00, Mail assistent@avenir-suisse.ch). Das Leporello kann auch auf www.avenir-suisse.ch herunter geladen werden.
* Leporello, ein faltbares Heft in der Form eines Papier- oder Kartonstreifens, das in der Art einer Ziehharmonika zusammengelegt ist. Der Name kommt von der Mozart’schen Opernfigur Leporello, dem Diener von Don Giovanni. Er führte eine Liste der von seinem Herrn verführten Damen, und weil die ca. 2000 Einträge eine ziemlich lange Liste ergaben, faltete er das Papier (über Treppenstufen), um es handlicher zu machen.
CS PK-Index: ungebremst ins neue Jahr
Der «Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index» (blaue Linie in Abbildung links, Vergrösserung durch Klick) hat den Schwung aus dem Vorjahr mitgenommen und sich im ersten Quartal 2006 erneut positiv entwickelt. Das Quartals-Plus beträgt 2,81 Punkte, resp. 2,42%, was den Index von 116,33 auf einen weiteren Höchststand von 119,14 ansteigen liess. Damit verzeichnen wir das siebte positive Quartalsergebnis in Folge. Die trotz anziehenden Zinsen weiterhin grundsätzlich positive Entwicklung an den Finanzmärkten liess somit die von Schweizer Pensionskassen verwalteten Vermögen der 2. Säule im ersten Quartal 2006 hochgerechnet um rund CHF 14 Mrd. auf fast CHF 590 Mrd. anwachsen.
CS – Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index
Studie zum PK-Index Q1 2006
WM Performance Services: Analyse der Transaktionskosten
Neu publiziert WM Performance Services als erstes Unternehmen in der Schweiz zusätzlich zu den Quartalsergebnissen der Schweizer Pensionskassen eine vierteljährliche Analyse der Transaktionskosten. Diese repräsentieren rund zwei Drittel der Vermögensverwaltungskosten institutioneller Anleger und stellen damit die grösste Kostenkomponente dar.
Der von WM Performance Services errechnete Schweizer Pensionskassen Index ergab 2.0% für das erste Quartal 2006, gegenüber von 2,7% im Vorquartal. Der Pictet BVG/LPP Index errechnet für das erste Quartal 0.4%. Entscheidend für das gute Ergebnis gegenüber dem Pictet Index waren in vielen Portfolios der konstant übergewichtete Aktienanteil. Selbstverständlich konnte nicht ganz an das aussergewöhnlich gute letzte Jahr angeknüpft werden.
Die Grafik verdeutlicht die Entwicklung der Transaktionskosten der letzten sieben Jahre in der Schweiz. Heute liegen sie bei 29.40 Basispunkten vom gehandelten Volumen und damit um mehr als 36 Prozent tiefer als noch 1999 (Vergrösserung durch Klick auf Grafik).
Mitteilung WM
Grafiken
Performance der FZ- und Säule 3a-Guthaben
Die KGAST (Konferenz der Geschäftsführer von Anlagestiftungen) hat per 31.3. den von Watson Wyatt erstellten Quartalsbericht mit dem Performancevergleich für Anlageprodukte bei Säule 3a- und Freizügigkeitsguthaben veröffentlicht. Der Bericht wurde gemäss Darstellung der KGAST "ins Leben gerufen, um dem Leser einen Überblick über die Vielzahl der Anlageprodukte für die Säule 3a Guthaben und Freizügigkeitsguthaben zu gewähren. Dies soll einerseits bei der Verfolgung der eigenen Anlageprodukte helfen, andererseits aber auch Vertrauen schaffen durch einen offenen und transparenten Vergleich." Erfasst wurden 29 Säule 3a-Anlageprodukte und 26 Produkte für FZ-Guthaben. Neben der Performance werden weitere Angaben zu den Produkten geliefert wie Anbieter, Vermögensverwalter, Anlagestruktur, Lancierungsdatum und Vermögensgrösse. Die Performancezahlen werden gegliedert nach dem jeweiligen Aktienanteil des betreffenden Produkts (0 bis 50 Prozent).
Detaillierter Bericht der KGAST
Swisscanto-Studie: Trotz Glanzergebnis – Performancedruck bleibt
Die Deckungsgrade der Pensionskassen haben sich im vergangenen Jahr wieder deutlich erholt. Der Anteil der privaten Kassen mit einem Deckungsgrad von 110% und darüber ist von 39 auf 64 Prozent gestiegen. Ein solcher Deckungsgrad ist zumindest befriedigend. Gleichzeitig sind nur noch vereinzelt private Kassen mit einer Unterdeckung anzutreffen. OR: öffentliche Kassen; PR: private Kassen. Quelle: Swisscanto-Studie
Die Glanzresultate der Aktienmärkte und die gehaltenen Obligationenmärkte bescherten den schweizerischen Pensionskassen im Jahr 2005 hervorragende Ergebnisse auf den Vorsorgevermögen. Der durchschnittliche Deckungsgrad hat sich bei den privaten und bei den öffentlich-rechtlichen Pensionskassen gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich verbessert. Den Vorsorgeeinrichtungen stehen wieder vermehrt Reserven zur Verfügung. Die langfristig notwendige Zielrendite wurde jedoch während der sechs letzten Jahre im Durchschnitt bei weitem nicht erreicht. Die Kassen sind deshalb gezwungen, bei ihren Anlagen verstärkt Risiken einzugehen. Sie fordern deshalb auch eine Lockerung der geltenden Anlagevorschriften. Dies sind einige zentrale Erkenntnisse aus der neusten Umfrage der Swisscanto bei den schweizerischen Pensionskassen.
Die Schweizer Pensionskassen 2006