Statistik
PK-Statistik 2008: Wertschwankungsreserven eingebrochen
Die Finanzkrise blieb für die berufliche Vorsorge 2008 nicht ohne Folgen. Bei den Kapitalanlagen ergab sich im Berichtsjahr ein deutlicher Nettoverlust von insgesamt 76,2 Milliarden Franken, der vielerorts allerdings weitgehend buchmässig ausgefallen sein dürfte. Die Wertschwankungsreserven (Ende 2007: 51,5 Mrd. Fr.) beliefen sich per Jahresende auf 8,5 Milliarden Franken. Da diese bei vielen Einrichtungen nicht ausreichend dotiert waren, erhöhte sich die Unterdeckung ebenso spürbar auf 57,3 Milliarden Franken (2007: 17,8 Mrd. Fr.). Zudem mussten die freien Mittel von 9,4 Milliarden auf 1,3 Milliarden Franken abgebaut werden. Als Folge des Kurszerfalls auf den Anlagemärkten verminderte sich die Bilanzsumme auf 537 Milliarden Franken (-11,3%). Dies geht aus den vom Bundesamt für Statistik publizierten provisorischen und mittels Stichprobe ermittelten Ergebnissen der Statistik der beruflichen Vorsorge 2008 hervor.
PKs profitieren von Erholung der Aktienmärkte
Der Swisscanto Pensionskassen-Monitor zeigt für das dritte Quartal 2009 eine erneute Verbesserung der Finanzierungssituation der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen. Gegenüber dem 30. Juni erhöhte sich unter Einbezug der öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen die durchschnittliche, vermögensgewichtete Deckung von 93,4% auf 97,7%. Zu Jahresbeginn betrug sie 91,7%. Während die privat-rechtlichen Pensionskassen mit einem Deckungsgrad von 103,5% wieder die notwendigen Wertschwankungsreserven aufbauen können, weisen die öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit 91,3% immer noch eine deutliche Unterdeckung auf. Die Entspannung im zweiten Quartal hat sich im dritten Quartal fortgesetzt und somit die Lage der Vorsorgeeinrichtungen weiter stabilisiert.
OECD: Bessere Lage der Pensionskassen
Das seit März anhaltende Rally an den Aktienbörsen hat bereits zur Jahresmitte deutlich positive Auswirkungen auf die kapitalgedeckten Vorsorgewerke in den OECD-Ländern gehabt. Laut Angaben der internationalen Organisation haben die Vermögen von Pensionsfonds und -kassen in ihren Mitgliedsländern im Zeitraum Januar bis Juni 2009 rund 1,5 Bio. $ auf 23,9 Bio. $ an Wert gewonnen. Allerdings waren damit zur Jahreshälfte die Einbussen aus dem Jahr 2008 längst nicht aufgeholt. Damals verloren die Vorsorgeeinrichtungen in den Ländern der OECD insgesamt rund 5,4 Bio. $ an Wert. Im Durchschnitt lagen die Vermögen der kapitalgedeckten Altersvorsorgesysteme in den OECD-Ländern Ende Juni 2009 immer noch um 14% niedriger als zu Ende des Jahres 2007.
OECD: Pension Funds Recovering in 2009
Pension funds staged a partial recovery in the first half of 2009, generating investment returns of 3.5% in nominal terms. But, as of 30 June 2009, total pension funds assets still remained 14% below their December 2007 levels, according to the latest edition of OECD Pensions Markets in Focus.
For the OECD as a whole, in the first half of 2009 funded pension arrangements have recovered USD 1.5 trillion of the USD 5.4 trillion in market value that they lost in 2008. Thanks to the stock market rally in emerging markets, some non-OECD countries have already largely made up their 2008 investment losses. By the middle of the year, Chilean pension funds had largely made up their 2008 losses, while assets of Israeli pension funds were above their December 2007 level.
Pension funds’ nominal investment rate of return in selected OECD countries
CS PK-Index: Sommerhoch im Q3
Der Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index (blaue Linie in Abbildung), der zu Beginn des Jahres 2000 mit 100 Punkten gestartet wurde, zeigt sich per 30.9.2009, nach einem kühlen Jahresbeginn im 1. Quartal und einem Frühlingserwachen im 2. Quartal, im Sommerhoch. Im Berichtsquartal legte der Index um 6,34 Punkte resp. 5,60% auf 119,6 Punkte zu. Zum positiven Resultat haben alle drei Monate beigetragen. Der beste Monat war mit einem Plus von 3,02 % (3,42 Punkte) der Juli. Mit diesem Ergebnis verzeichnet der Index die zweitbeste je erzielte Quartalssteigerung seit Messbeginn. Im Jahresverlauf konnte der Index bisher beachtliche 8,98 % zulegen.
Die BVG-Mindestverzinsung (rote Linie) wurde per 1.1.2009 auf 2% festgelegt. Im Berichtsquartal nahm diese Messlatte somit um 0,5% resp. 0,66 Punkte auf den Stand von 133,37 zu. Dank der Entwicklung an den Finanzmärkten legte der Index zum zweiten Mal in Folge mehr zu als die BVG-Mindestverzinsung. Die Differenz zwischen Index und BVG-Vorgabe nahm somit im Berichtsquartal um 5,68 Punkte (5,10%) ab. Die gesamte Differenz zwischen dem Index und der BVG-Vorgabe hat sich somit auf 13,76 Punkte reduziert. Allerdings müsste der Gesamtindex im 4. Quartal noch immer rund 12% zulegen, um diese Lücke bis Ende 2009 zu schliessen.
Swiss Institutional Survey: Positive Performance im ersten Halbjahr
Die Ergebnisse der 13. Ausgabe des Swiss Institutional Surveys belegen die positive Performance der Umfrageteilnehmer für die ersten 6 Monate des Jahres aufgrund der seit Anfang März anhaltenden kräftigen Hausse an den Aktienmärkten. Die durchschnittliche Performance liegt zwischen 2.34% und 3.64%, je nachdem, ob vermögensgewichtete Werte berücksichtigt werden oder nicht, und je nach Art der Vorsorgeeinrichtung. Der Unterschied zwischen gewichteten und nicht gewichteten Werten könnte bedeuten, dass sich die grössten Institutionen in der Berichtsperiode etwas vorsichtiger verhielten als die kleineren Vorsorgeeinrichtungen, die stärker vom Börsenaufschwung profitiert haben.
Es lässt sich feststellen, dass die Performance des Samples etwas geringer ist als diejenige der bekanntesten Benchmarks (Pictet LPP 25: +4.1%; Pictet LPP 25 Plus: +4.8%), aber nahe bei den Ergebnissen des Index der Credit Suisse (+3.2%) liegt. Dies ist höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass während eines Grossteils der ersten Jahreshälfte zahlreiche Vorsorgeeinrichtungen einen höheren Cashanteil im Vergleich zu ihrer strategischen Allokation gehalten haben, einen Teil ihrer Aktienexposure abgesichert oder die Aktien untergewichtet haben.
Die Analyse der Ergebnisse nach Anlageklassen zeigt deutlich, dass alle Anlageklassen – mit Ausnahme von 2 Kategorien, den nicht kotierten Privatplatzierungen (private equity), mit einer negativen Performance von unter 6%, und den indirekten Immobilienanlagen im Ausland – zum positiven Ergebnis der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen beigetragen haben. Eine gute Performance verzeichneten ebenfalls die hedge funds und die Rohstoffe.
SIS: PKs noch zurückhaltend mit nachhaltigen Anlagen
Gut 2 von 10 Vorsorgeeinrichtungen berücksichtigen gemäss der neusten Umfrage des Swiss Institutional Survey (SIS) bei ihrer Anlagetätigkeit Kriterien der nachhaltigen Entwicklung. Am höchsten ist der Anteil bei den Pensionskassen der öffentlichen Hand. Jene Institutionen, die Kriterien der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigen, realisieren nahezu ein Viertel ihrer Anlagen in dieser Form. Der Anteil der nachhaltigen Anlagen verzeichnete in den vergangenen 5 Jahren einen kräftigen Anstieg, der sich auch in den nächsten 5 Jahren fortsetzen dürfte und diesen Bereich zu einem Wachstumsmarkt macht. Zu den auf Grundlage von Nachhaltigkeitskriterien vorgenommenen Anlagen zählen vor allem die Aktien, gefolgt von den Immobilien und den Obligationen.
Die wichtigsten Anlageländer bleiben die Schweiz und die OECD-Staaten. Hauptgründe für die Vornahme nachhaltiger Anlagen sind zu gleichen Teilen finanzielle Kriterien, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in den Industrie- und Entwicklungsländern, Menschenrechte, ethische Grundsätze und Umwelt. Zur Messung der Anlageresultate verwenden die Vorsorgeeinrichtungen hauptsächlich quantitative Indikatoren, vor allem klassische Börsen- und Finanzindizes; Qualitative Indikatoren spielen eine geringere Rolle. Die Umfrageteilnehmer beurteilen das Ergebnis ihrer auf Grundlage von Nachhaltigkeitskriterien getätigten Anlagen insgesamt moderat positiv.
State Street PK-Index: 6,5 Prozent Rendite im Q3, sinkende Transaktionskosten
Für das 3. Quartal 2009 meldet der PK-Index von State Street Investment Analytics ein Plus von 6.5 Prozent auf den Wertschriften der Schweizer Pensionskassen. Dies ist erst das zweite Quartal seit Mitte 2007 mit positiver Rendite. Die Transaktionskosten im Schweizer Wertschriftenhandel reduzierten sich im dritten Quartal 2009 um 10.3 Prozent. «Die Erholung an den Finanzmärkten geht weiter» sagt Reto Tschäppeler, Vice President in Zürich. «Das dritte Quartal war das beste seit Mitte 2003. Viele Pensionskassen werden deshalb im Vergleich zu Ende 2008 deutliche Verbesserungen hinsichtlich Deckungsgrad und Sanierungsbedarf zu vermelden haben».
State Street Investment Analytics veröffentlicht ebenfalls ihre Transaktionskosten-Analyse für den Schweizer Markt. Transaktionskosten machen rund zwei Drittel der Vermögensverwaltungskosten aus. Die Kosten setzen sich aus Kommissionen, Gebühren und Opportunitätskosten zusammen. Sie reduzierten sich in der Schweiz gegenüber Ende Juni 2009 um 10.3 Prozent von 22.05 auf 19.77 Basispunkte, wobei sich hauptsächlich die Opportunitätskosten vorteilhaft entwickelt haben. Die globalen Werte sind ebenfalls gesunken, allerdings nur um 4.46 Prozent. Der Kostenblock bleibt mit durchschnittlich 35.54 Basispunkten global auf einem wesentlich höheren Niveau als in der Schweiz.
IPE: Die 1000 Grössten Europas
Investment & Pensions Europe (IPE) hat ihre jährliche Liste der 1000 grössten europäischen Pensionskassen publiziert. Die Schweiz ist wie üblich gut vertreten (mit 138 Einträgen). Sie liegt damit noch vor Holland (135) aber hinter Grossbritannien (150). Primär eine Folge unseres dezentralen Systems. Das Gesamtvermögen aller erfassten Funds beträgt 3,4 (Vorjahr 3,7) Bio. Euro. Die grössten 15 Kassen vereinigen fast 30 Prozent des Vermögens auf sich. Zu allen beteiligten Ländern sind Beiträge über die aktuelle Verfassung der betrieblichen Vorsorge sowie einige statistische Angaben über das Gesamtvermögen mit Bezug auf das Sozialprodukt enthalten. Um vorschneller Kritik vorzubeugen: In der Liste der Schweizer Fonds ist auch die AHV enthalten. Das ist nicht auf Unkenntnis oder Missverständnisse der Redaktoren zurückzuführen, sondern entspricht dem erweiterten Pension Funds-Begriff, den IPE anwendet und der die Institutionellen Anleger im Bereich der Altersvorsorge umfasst.
IPE-Liste der grössten Schweizer PKs
Risiko Check-up 2009: Tiefenanalyse der finanziellen Situation der 2. Säule
Complementa publiziert auf der Datenbasis des AWP/Complementa Risiko Check-ups jeweils auch eine umfassende Studie zur Finanzierungssituation schweizerischer Pensionskassen. Die Ausgabe 2009 enthält auf 140 Seiten mit zahlreichen Tabellen und Grafiken wiederum eine Fülle detaillierter Angaben über Anlagen, Anlageverhalten und Vorsorgesicherheit der teilnehmenden Kassen.
An der Umfrage, welche parallel zur Swisscanto-Umfrage durchgeführt wird, haben dieses Jahr 437 Vorsorgeeinrichtungen teilgenommen. Sie weisen zusammen ein technisch notwendiges Kapital von 386 Mrd. Franken auf und versichern 2,14 Mio. Destinatäre, was rund 60 Prozent des Gesamtbestandes entspricht.
In der Studie wird u.a. festgehalten, dass diese sich “deutlich gegenüber anderen Studien zur 2. Säule (abgrenzt). Denn während diese hauptsächlich Umfrageergebnisse darstellen und kommentieren, führt die Studie zum AWP/Complementa Risiko Check-up traditionellerweise auch weitergehende Berechnungen an und interpretiert die Ergebnisse im Hinblick auf die momentane, aber auch auf die zukünftige Vorsorgesicherheit in der Schweiz. Durch die lange Historie des Check-up stehen Daten aus den letzten 15 Jahren zur Verfügung, die bei Bedarf für die Auswertung herangezogen werden können. Dies ist eine beispiellose Datenmange, welche zusätzlich zum aktuellen Bild Aufschluss über Trends und Entwicklungen in der berufliche Vorsorge geben kann.”
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im August 2009
Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO waren Ende August 2009 150’831 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 5’467 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg damit von 3,7% im Juli 2009 auf 3,8% im Berichtsmonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 56’792 Personen (+60,4%).
BFS: Demografisches Verhalten der Familien in der Schweiz 1970 bis 2008
Die Publikation des Bundesamtes für Statistik “Demografisches Verhalten der Familien in der Schweiz 1970 bis 2008” kann als pdf herunter geladen werden.
Tages-Anzeiger Pensionskassenrating 2009
Der «Tages-Anzeiger» führt dieses Jahr zum vierten Mal einen grossen Pensionskassenvergleich durch. Das Ziel des PK_Rating ist, den teilnehmenden Vorsorgeeinrichtungen und ihren Versicherten objektive Informationen für die Bewertung und Einordnung der Leistungen und Aufwendungen zu geben.
Die Kriterien und Gewichtung stammen vom Beratungsunternehmen Mercer. Für die Auswertung und journalistische Betreuung ist der «Tages-Anzeiger» zuständig. Erstmals wird das PK-Rating auch in französischer Sprache von «Bilan» veröffentlicht.
Erich Solenthaler schreibt im Tages-Anzeiger zum Rating: “Das PK-Rating strebt einen objektiven Vergleich der Leistungen von Pensionskassen an. Diesem Vorhaben wird viel Skepsis entgegen gebracht. Dabei wird oft die grundsätzliche Möglichkeit eines Vergleichs in Frage gestellt. Nach einer verbreiteten Meinung sind die schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen in ihrer Struktur und ihren Leistungen zu unterschiedlich. Mit diesen Vorbehalten und auch mit der Kritik am letzten Rating haben wir uns intensiv auseinandergesetzt. Aus den damit verbundenen Diskussionen und Analysen ist ein verbesserter Fragebogen entstanden.
Wie bereits 2008 werden drei Bereiche reglementarischen Leistungen, Finanzierung, bzw. Performance und Verzinsung unterschieden unterschieden. So können voneinander unabhängige Elemente isoliert betrachtet und zu bewertet werden.“
Swiss Institutional Survey: Nachhaltige Anlagen
Das Fokusthema der 13. Ausgabe des Swiss Institutional Survey von Lusenti Partners werden nachhaltige Anlagen sein (soziale und ökologische Kriterien, Ausübung der Stimmrechte) . Die Umfrage beginnt am 24. August und dauert bis 23. September. Stichtag der Angaben ist der 30. Juni. Die Präsentationen der Ergebnisse finden am 21. Oktober in Zürich und am 29. Oktober in Genf statt.
La 13e édition du Swiss Institutional Survey (30.6.2009) commence le 24 août 2009 et dure jusqu’au 23 septembre 2009. Thème spécial : Investissements responsables (critères sociaux et environnementaux, exercice des droits de vote). Les présentations des résultats de la 13ème édition de notre enquête auront lieu le 21 octobre à Zürich et le 29 octobre 2009 à Genève.