In der von Ernst & Young erstmals durchgeführten Pensionskassenstudie 2010 senden die Vorsorgeeinrichtungen eine klare Botschaft nach Bern: Sie beurteilen den Einfluss der Politik auf ihr Tagesgeschäft mehrheitlich als negativ. Dass Handlungsbedarf besteht, ist den Kassen jedoch klar. Sie zeigen beispielsweise Offenheit gegenüber einem massgeschneiderten Solvenz- oder Stresstest, heisst es in einer Mitteilung von Ernst & Young.

Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young hat im Sommer 2010 erstmals eine Umfrage durchgeführt und dazu 48 Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz mit unterschiedlichem Profil befragt. Im Zentrum standen Fragen nach der aktuellen Lage der Institutionen und nach ihrer Strategie zur Bewältigung von Herausforderungen wie tiefe Renditen, erhöhte Lebenserwartung oder Reservedefizite.

Die Branche würde es vorziehen, wenn zentrale Parameter ihres Geschäfts – wie der BVG-Mindestzinssatz – nicht vom Bundesrat, sondern vom paritätischen Führungsorgan der einzelnen Vorsorgeeinrichtung bestimmt würden. Anderseits haben die Pensionskassen wenig gegen Kontrollmechanismen und Vorgaben einzuwenden, die sie als sinnvoll erachten. Über 60 Prozent der befragten Institutionen befürworten die heute gängige Kenngrösse des Deckungsgrades, obwohl sie zu Vergleichszwecken nicht vollständig genügt. 40 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen könnten sich gar mit einem Solvenz- oder Stresstest anfreunden, sofern dieser auf die speziellen Rahmenbedingungen der Branche Rücksicht nimmt.

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